Auktion Dorenbach

  • Wer eher hohe Ansprüche an die Objekte hat oder herausfinden will ob sich Reparaturen lohnen, dem sei die Vorbesichtigung ans Herz gelegt. An Hand der guten Fotos lassen sich zwar einige nicht beschriebene Fehler erkennen aber eben doch nicht alle.


    Da viele, nein zu viele Objekte meine Kriterien erfüllen, konnte ich mir es ersparen alle markierten Positionen auch im Detail anzuschauen. Nach ziemlich genau einer Stunde hatte ich alles gesehen und geklärt. Die Liste ist ausgefüllt, jetzt muss nur noch das Budget abgestimmt werden.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • es kommt ganz selten vor, dass ich nicht so recht weis, was und wie schreiben bez. formulieren (;));(?


    Ich versuche es mal so: Dass das allgemeine Interesse von Tinplate zurück geht, das ist nicht neu und hat sich bereits schon vor 20-40 Jahren ganz leicht auf folgende Art und Weise bemerkbar gemacht:


    ... die grossen bekannten teuren Märklin Klassiker stiegen unaufhaltsam von Rekord zu Rekord. Teils waren sie auch bei noch so guten Preisen gar nicht mehr zu bekommen. Es entwickelte sich die Replica-"Industrie". Gleichzeitig, das ist kein Widerspruch, parallel dazu: die 0815 Niederbordwägeli etc wollte schon damals in den 1980-er kein Sammler mehr haben. Es ging weniger um den Preis per se, sondern es gab für Tinplate aus Anfangsgarnituren ohne Originalkarton und bespielt, schlicht und einfach keine genügende Nachfrage. Besonders in Sammlerkreisen nicht! Ab und zu gab es Hobbyhändler welche günstige alte Märklin Ware dann und wann überteuert an Flohmärkten an ahnunglose Passanten verkauften, mit der Bemerkung: "es sei ganz alt". Was ganz sicher nicht gelogen, sondern 100% zutreffend war. Was kann der Schlitzohr-Verkäufer dafür, wenn der potentielle Käufer davon ausgeht: wie älter desto automatisch teurer...


    Ein Hobby hat immer auch irgendwie eine finanzielle Komponente. Aber dies ist nur 1 Faktor unter vielem, was das Hobby ausmacht. Es ist auch eine Beschäftigung mit der Thematik! Die meisten etwas naiven Flohmarkt Käufer gaben viel zu schnell und enttäuscht den Geist wieder auf. Es gab und gibt auch Niederbordwägeli mit seltenen Beschriftungen, oder mit seltenem originalem Märklin-Ladegut. Solche seltenen Varianten von der FAST, aber eben nicht ganz gleichen Basisversion brachten schnell mal das 50 bis 100 fache vom Grundmodell.


    Münzen- und Briefmarken Sammler dürfte diese Thematik bekannt sein, dass ein Schweizer Franken Fünfliber von 1952 nun mal anderst gehandelt wird, als Dito 1968. Wie soll jemand (Jüngerer) auf den Geschmack kommen, überhaupt etwas sammeln zu wollen, wenn einer wörtlich "kein Geld" mehr hat, sondern eine Kreditkarte, was auch schon wieder als "alt" betrachtet wird, heute machts bei vielen Menschen nur noch pipiiieeeps auf dem Samartphone-Handy. (Nur ich benutze es noch als Dummphone, welches nur zum telefonieren benutzt wird).


    Was die alten Märklin Basis Modelle angeht: Man muss nicht meinen, nur hochtechnisierte Maschinen können heutzutage Quantitäten produzieren... Die Kombination von - recht viel - Handarbeit und maschineller Fertigung, darin muss Märklin von ca. 1935 bis 1955 der Weltmeister gewesen sein. Zumal, anderst als bei Pennytoys (Englischer Ausdruck für Billigspielzeug) bei z.B. Märklin auch die Qualität stimmte. Offenbar gingen zu wenig davon defekt, noch weniger wurde entsorgt. Selbst 70 Jahre später gibt es noch tausende Modelle aus den damaligen Grundpackungen der 1930-er bis 1950-er Jahre.


    Was mich heute an der Auktion vom 14. Juni 2019 beim Auktionshaus zum Dorenbach ein wenig irritiert bis fast geschockt hat: es geht gar nicht mehr darum, ob eine Tinplate Ware Wert hat oder nicht, es geht ganz primär um das FEHLENDE Interesse an Tinplate. Was nicht interessiert kann noch so teuer oder noch so billig angesetzt sein: kein Interesse = kein Handel = 0 Wert. Es hat auch kaum was mit der Lokalität zu tun, Ähnliches ist auch in Deutschland, England, Frankreich feststellbar. Mir kann man nicht mehr helfen, statt in Panik zu verkaufen, kaufte ich Tinplate noch dazu:lol:


    Die Eisenbahn-Sammler welche Tinplate gerne haben, ich zähle mich auch dazu, - lassen nicht locker und besuchen fast jede Auktion und kaufen auch, sofern es in deren Sammlung noch Lücken und Platz hat. Nun, die Ältesten derer kommen mit dem Rollator und versuchen nur noch punktuell zu ergänzen.

    Entweder hat mich das MoBa-Forum ganz dumm und ganz süchtig gemacht;), oder ich gehöre zu der Avantgarde. Irgend wann, davon bin ich Felsen fest überzeugt, wird gutes Tinplate als Sammlung wieder begehrt werden:rolleyes::D. Nämlich dann, wenn das allgemeine Leben noch sehr viel mehr virtuell geworden ist und es ausser dem Smartphone fast nichts mehr zum richtig 3-dimensional anfassen mehr geben wird. Wie lange die Interesse = 0 Phase dauert, kann ich nicht sagen, von 5 Jahren bis 1000 Jahren ist alles möglich.


    Morgen wird es wohl mehr Konkurrenz gaben? Für dass, was ich möchte, hoffe ich natürlich nicht zu fest.

    Es kann ja nicht sein, dass Roland und ich uns gegenseitig prügeln, und Fredy dem Auktionator sagt, wer der Zuschlag bekommt, sonst geht der Unterlegene zur Oerlikon-Polizei.


    Den Auktionhäuser täte es gut, wenn man mal wieder richtig darum bieten müsste?! In den 1980-er bis ca. 2000 war wertmässig Tinplatte der eigentliche Substanzwert und H0 einfach noch dazu, als tolle Ergänzung. Doch heute war ein Orignal Märklin Spur I Langholzwagen ( 2 x 2-A) von ca. 1900-1905 also etwa 115 Jahre alt, so günstig zu haben, ich will eigentlich nur die 4 orginalen Achsen mit perfekt erhaltenen Gussrädern. Als exakte dem Alter angepasste Replika-Achse kostet bereits 1 Stk viel mehr, als heute der ganze Wagen!!! Doch jetzt reut es mich, dieses schöne alte Sammerstück als Teilespender zu zerlegen? Auch andere wirkliche Raritäten gingen zum Taxpreis weg, wenn überhaupt.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hermann,


    Meine Theorie, dass du nicht Avantgarde sondern Dinosaurier bist und eines Tages Fossil. ;)


    Solche alten Eisenbahnen wurden doch primär gesammelt weil man als Kind damit gespielt hat und dadurch eine Beziehung bekam und zusätzlich noch viele dieser Züge auch im realen Leben unterwegs waren. Heute sind diese Züge wenn überhaupt noch im Museum zu sehen ansonsten längst verschrottet und als was auch immer recycelt worden.


    Kinder die heute geboren werden, wollen, falls sie überhaupt je ansatzweise Interesse an Eisenbahnen haben, das, was sich aktuell auf den Schienen bewegt. Das wäre heute ein Twindexx, Giruno und was auch immer kommen wird.


    Meine Voraussage, die alten Eisenbahnen werden zur völligen Bedeutungslosigkeit verkommen. Wie viele Tin Plate Sammler unter 40 Jahren sind dir bekannt oder siehst du an Auktionen oder Börsen die sich dafür interessieren?


    Ich bin mittlerweile bei den Modellflugzeugen auch langsam das Opfer meiner Vorliebe von zu alten Flugzeugen die aus der Epoche 3 stammen. Sie verkaufen sich dermassen schlecht, ein Hersteller kündigte an vermutlich keine mehr zu produzieren, die anderen Hersteller haben das längst gemacht. So bleibt noch der Occasionsmarkt und relativ teure Kleinserien.


    Falls ich die besten Vorgebote abgegeben habe bekommt meine Sammlung von Western Models Flugzeugen nächste Woche etwas zuwachs. Auch das eine Firma die nicht mehr existiert und fast nur Modelle produzierte die längst nicht mehr fliegen oder nur noch als Oldtimer.


    Das Leben entwickelt sich weiter, alte Dinge verschwinden, Neue kommen nach und das ist gut so.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • ‚Man sammelt das, was man als Kind hatte oder gerne gehabt hätte.‘


    Diese Erkenntnis traf mich schon vor Dekaden. Und Hermann bestätigt dies nun wieder. Als ich ein kleiner Junge war, war Tinplate längst kein Thema mehr. Da bekam ich leuchtende Augen, wenn ich im Franz-Carl-Weber Schweizer Hag- und Märklinmodelle in den Vitrinen bestaunen konnte. Das waren nämlich Verkleinerungen der Züge, denen ich am Bahnhof mit meinem Grossvater nachsah.

    Und die Autos der elektrischen Faller-Autobahn waren jenen Fahrzeugen nachempfunden, die ich auf den Strassen herumfahren sah.

    Daher lagen genau solche Spielsachen unter dem Weihnachtsbaum; aber natürlich nicht alles, was man in den Katalogen alles angestrichen hatte....


    Die Jahre vergehen. Manch einer lässt die Kindheit zurück und wird ein langweiliger Erwachsener. nicht so die Sammler: Plötzlich fallen ihm - auf welche Weise auch immer - Ruinen oder Reste seiner geliebten Spielzeuge in die Hände. Und da man ja als Erwachsener mehr Geld zur Verfügung hat als die CHF 1.50 Taschengeld als Dreikäsehoch, und die alten Sachen da und dort durch die Nichterleuchteten abgestossen werden, beginnt man seine alten Spielsachen wieder aufzutreiben.... und zu ergänzen. Und da gab es doch noch diese blaue Lok, die man nie erhalten hatte.... und den Bahnhof, der im Katalog immer angeschmachtet wurde.... und das Mickymaus-Heft, das der Nummer folgte, wo die Fortsetzungsgeschichte immer abrupt endete... und.....und


    Richtig: man ist zum Sammler der eigenen Erinnerungen und Wünsche geworden.


    Tinplate gehört nicht dazu und es ist mir vollkommen egal, ob ein bestimmtes Modell als wertvoll gilt oder als Dutzendware.

    Davon profitieren Sammler aussterbender Kindheitserinnerungen. Oder spekulierende Geschäftsleute, die mit den Ersteren Geschäfte zu machen erhoffen.


    Was dereinst mit unseren Sammlungen geschieht, liegt auf der Hand: Sie sterben mit uns und werden in alle Winde zerstreut. Einige Stücke werden überleben, der andere Teil gerät in Hände, die den wahren, emotionalen Wert des Vorbesitzers niemals nachvollziehen können, was zur unabdingbaren Beschädigung oder Zerstörung führt. Und in den Abfall wandert.


    Na, und?

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Kinder die heute geboren werden wollen,

    Erwin, das wollen sie nicht, das geschieht von alleine. :D

    Du musst den Satz umstellen: ... wollen das was sich auf den Schienen bewegt, falls sie sich überhaupt dafür interessieren.


    Sonst kommt der Satz in die Gegend dieses tödlichen oder nicht tödlichen Richterspruches:

    "Hängt ihn, nicht freilassen" oder " Hängt ihn nicht, freilassen" ;)

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • Danke Peter, bereits passiert. Wobei, vielleicht liege ich mit dem falsch gesetzten Komma gar nicht so falsch und die Kinder dürfen in Zukunft selbstständig entscheiden ob sie geboren werden wollen. :D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Nur weil wir gerade so unter Admins plaudern: zwischen ‚wollen‘ und ‚falls‘ gehörte schon auch ein Komma hin....:D


    Abgesehen davon stimme ich Erwin zu: ich sehe es auch so (und werde nächstens eine Grossdemonstration organisieren), dass Kinder diskriminiert werden, wenn sie ihre Geburt durch Fremdentscheid der Eltern, gegen ihren Willen akzeptieren müssen. Das ist eindeutig Kindsmissbrauch!

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Nur weil wir gerade so unter Admins plaudern: zwischen ‚wollen‘ und ‚falls‘ gehörte schon auch ein Komma hin....


    Aha, hat mich mein Bauchgefühl doch nicht getäuscht, ich habe mir eines gekauft und sofort gesetzt. ;)


    Zur Auktion, sie war für mich leider sehr günstig. In dem Fall leider, bei diversen Flugzeugen wurde ich jeweils um 3 oder 4 Franken überboten. Von der Vernunft her gesehen ist es so wie es ist auch besser. Mein Portemonnaie muss nun bis zum nächsten Zahltag nicht durch eine Schmalhans Phase. ;)

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Das ist genau der Grund warum ich forfait gegeben habe: ein Objekt hätte mich schon interessiert, aber da ich mir nicht einbilde, der Einzige zu sein, der die Rarität unter der Nullachtfünfzehnware erkennt, liess ich es bleiben. Sollen sich andere drum streiten. ^^

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Die Sammler der Modellflugzeuge scheinen nicht solche Geizkragen zu sein wie die Modellbähnler. ;) Die einzige Lok worauf ich geboten habe, bekomme ich nun für weniger als 60 Prozent meines maximal Gebotes.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Was Erwin und Roger zum Thema Sammeln schreiben, ist sehr gut nachvollziehbar und sehe ich in den Grundzügen genau gleich. ... und doch geht für mich die Gleichung noch nicht ganz auf.


    Was ist beim Kinderspielzeug anderst, als beim Sammeln von anderem Zeugs?

    Artefakt aus dem alten Aegypten sind trotz immenser Anzahl Fälschungen und äussert eingeschränkter Handelbarkeit ganz extrem teuer. Ohne die damalige Kultur schmälern zu wollen: mit ihren damaligen Möglichkeiten ist es ohne Zweifel exzellente Handwerkskunst. Aber auf dem Bürotisch oder in der Vitrine wirkt so ein Gegenstand schnell mal etwas schwer, etwas langweilig und "einfach".


    Ich habe da mal eine gewisse mögliche Unterstellung: An die Bibel glaubt, ganz exakt im wortwörtlichsten Sinne, womöglich noch nicht einmal der aktuelle Papst? Auch weiss jeder +/- was darin steht, oder wo suchen müssen, falls man etwas darüber wissen möchte. Selten ist DAS Buch auch nicht wirklich, sondern war der unumstrittene Bestseller die letzten 400-500 Jahre. Der Buchdruck wurde nicht primär erfunden, um Kochrezepte zu teilen, oder das Funktionieren der Musketen zu erklären, sondern ursprünglich um die Bibel dem Volk näher zu bringen. Eine Zeit lang funktionierte dies auch gut. Doch heute muss niemand mehr, z.B. einer Linksfeministin die Bibel erklären wollen, die wollen selber die Hauptrolle spielen. Natürlich nicht am Kreuz angenagelt, sondern als bestimmende Chefin. Gut erhaltene Exemplare dieses Buches kosten trotzdem ein Vermögen.


    Kunst: Bei den Renaissance Künstlern kann man immerhin herausragendes Talent feststellen. Bei den Expressionisten ist der künstlerische Mut und auch ihre Schaffenskraft interessant, doch es ging längstens nicht mehr darum wie im 16. Jhrt. mangels Fotografie so exakt wie möglich die Wirklichkeit abzubilden, sondern der Kunst Ausdruck zu verleihen. So oder so, es wird kaum ein MoBa-Forumisten gefragt worden sein, soll ein Rembrandt, Holbein oder doch ein "moderner" Erni in der Stube hängen? Auch im gebildeten Volkswesen gibt es im Alltag annähernd 0 Bezugspunkte, man muss sich schon in ein Museum bewegen, wenn man so ein Gemälde ansehen möchte. Trotz der grossen Kunst-Distanz im üblichen Alltag, erreichen solche Werke an Auktionen nach wie vor Höchstpreise. Auch die ältesten unter uns sind nicht annähend so alt, als dass sie dem Hans Holbein dem Jüngeren, beim malen hätten zusehen können. Nach Modelleisenbahn Sammler Gesetzen müssten solche Kunstgemälde preislich nahe Null sein und wegen Bleifarben womöglich gegen Gebühr entsorgt werden.


    Was auch immer, weil es mir persönlich gefällt, kaufe ich weiterhin alte Eisenbahnen, so lange ich Lust daran und Platz habe und es weiterhin möglich bleibt. Auch dann, wenn ein Hellseher sagen würde, in 50 Jahren würde es eingeschmolzen und zu Träger Halterungen für Digital-Applikationen gemacht. Für mich ist und bleiben (alte) Eisenbahnen tolle Blech-Kunst.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Was auch immer, weil es mir persönlich gefällt, kaufe ich weiterhin alte Eisenbahnen, so lange ich Lust daran und Platz habe und es weiterhin möglich bleibt. Auch dann, wenn ein Hellseher sagen würde, in 50 Jahren würde es eingeschmolzen und zu Träger Halterungen für Digital-Applikationen gemacht. Für mich ist und bleiben (alte) Eisenbahnen tolle Blech-Kunst.

    Mir geht das ganz ähnlich. Irgend so ein Schinken an der Wand mag ja wirklich schön sein (es existieren in meinen Augan aber mehr unschöne als schöne Helgen - aber das ist sehr subjektiv). Es freut mich für diese, welche daran Freude haben. Mich freut mehr eine schöne Fotografie oder eben, eine Vitrine mit schönen MoBa-Modellen. Jedem das Seine, das finde ich alles richtig.


    Zur 166. Dorenbach auch noch meine zwei Cents:


    - aus "Budget-technischen" Gründen habe ich darauf verzichtet, mir die Spur 0 Sachen anzuschauen. Hinterher muss ich jetzt feststellen: das war ein Fehler!


    - entgegen der Auffassung von Hermann habe ich bei der Durchsicht der Ergebnisliste (einmal mehr: Danke Ursula Stöckli für die prompte Veröffentlichung der Resultate!) den Eindruck erhalten, dass bei den grossen Spuren recht viel verkauft worden ist. Dazu habe ich mich mehr als einmal an den wenigen Haaren gezupft und mich gefragt: warum habe ich da nicht geboten? Die Spur 0 wurde ausgesprochen rege gehandelt, gut, einzelne ETS-, Lionel oder Hornby-Sachen liefen schon nicht so prächtig, aber unterm Strich wurde deutlich mehr verkauft als bei früheren Auktionen - allerdings zu welchen Preisen ...


    - Was ich aber als bitter betrachte ist das tiefe Preisniveau für Modelle, die eigentlich in mein Beuteschema passen würden. Wenn ich sehe, dass Hermann-Loks für Preise unterhalb von neuen H0 HAG-Loks über den Tisch gingen, dann frage ich mich schon, was da los ist.


    - im H0 bei den alten Sachen (bis 1959) ging Vieles - trotz sehr moderaten Preisen - zurück, d.h. es waren einfach keine Gebote zu verzeichnen. Wenn aber geboten wurde, dann gingen die Preise aber recht in die Höhe.


    - im H0 bei den "mittelalterlichen" Sachen (1960-1975) war ein ähnliches Bild zu verzeichnen, allerdings bleiben da noch mehr Gebote aus. Es kann doch nicht sein, dass ein HAG Bruuneli (181.01) für gerade mal Fr. 50.- den Zuschlag und eine HAG Re 4/4 II 161.04 bei Fr. 70 gar kein Gebot erhielt! Oder genauso zwei Märklin 3015 Krokodile die bei einem Ausrufpreis von Fr. 220.- resp. 260.- genauso wenig Gebote erhielten! (für mein erstes 3015 hatte ich noch über Fr. 500.- bezahlt - und das war noch günstig)


    - Den Vogel abgeschossen hatte aber Hermann. Wie auch ich ist er freiwillig kein Frühaufsteher und wenn dann auf der Autobahn noch eine Baustelle dazukommt, dann wird es knapp - und genau das trat ein. Hermann verfolgte das aktuelle, moderne "Just in Time"-Prinzip, wo jedes Ding genau zu diesem Zeitpunkt geliefert wird wo es benötigt wird, traf er keine Sekunde zu früh ein, um ein Angebot abzuliefern und so das von ihm gesuchtes Modell zu ersteigern! Die recht zahlreich anwesenden Besucher (deutlich mehr als auch schon) mussten jedenfalls herzlich grinsen - einfach Hermann, wie er leibt und lebt!


    - Einmal wurde es noch spannend, als Stefan die grüne HAG BLS Re 4/4 180.03 ausrief und meine beiden Kollegen Hermann und Max sich gegenseitig in die Höhe boten (bis Hermann das realisierte und Max den Vorrang gab). Hätten meine beiden Kollegen nicht darauf geboten, diese Modells wäre auch noch was für meines Vater's Sohen gewesen ....


    - dann wurde es für mich interessant, es kamen die H0 AC nach 1976 an die Reihe. Zuerst mal wieder die Ernüchterung über das in meinen Augen viel zu tiefe Preisniveau. Dafür kann aber Stefan Stöckli rein gar nichts, es ist der Markt, der nicht mehr hergibt. HAG Re 4/4 I, II und Gelenk Re 6/6 für zwischen 80 und 120 Rubel! Den Märklin und Roco Loks ging es aber keinen Deut besser, im Gegenteil noch schlimmer.


    - Erfolgreich war ich dann bei zwei Märklin Krokodil-Packungen - da kam Freude auf! - ziemlich genau im (eher knapp angesetzten) Budget. Bei einer HAG Ae 4/7 (138.03) wäre ich fast zusätzlich schwach geworden, denn Fr. 200.- sind für ein so schönes Modell nun wirklich kein Preis! Kein Gebot - also zurück ...


    - knapp leer ausgegangen bin ich bei der HAG Re 6/6 Münchenstein, die bei einem Ausrufpreis von Fr. 120.- doch bei 194.- wegging, was immer noch viel zu günstig, aber ausserhalb meiner eigenen gesetzten Limite war.


    Hier muss ich die Kommentierung unterbrechen, denn da ist im Moment noch ein Loch bei den erzielten Preisen (geht in Kürze weiter)


    Für mich hat sich der Besuch bei Dorenbach - wie immer - ausgesprochen gelohnt. Habe die angepeilten 3 Echsen ergattern können. Jetzt kann ich dann bald den Wettbewerb mit Roger2 in Sachen Echsen aufnehmen ...:D:D. In der Vorbereitung habe ich mir ja 18 Positionen gemerkt, mit 8 erfolgreichen bin ich nach Hause gekommen. Bei diversen Positionen habe ich mir eine eher tiefe Limite gesetzt, in der Absicht: bekomme ich das Modell zu diesem Preis, dann ist es OK, geht es darüber weg, ist das auch OK für mich und ärgert mich auch kein Bisschen - und so lief es dann bei den HAG-Doppelstockwagen und bei den Metrop-Modellen. Ich war einfach nicht bereit, einen höheren Betrag zu zahlen und somit hat halt ein anderer Sammler seine Freude daran - ist doch auch gut! :thumbsup:

    Gruss


    Roland

  • Bei einer HAG Ae 4/7 (138.03) wäre ich fast zusätzlich schwach geworden, denn Fr. 200.- sind für ein so schönes Modell nun wirklich kein Preis! Kein Gebot - also zurück ...


    Du meinst Objekt 1720, dort ist der Tachoantrieb abgerissen, zudem hat das Modell noch diverse weitere Blessuren. Für mich klar zu teuer.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Du meinst Objekt 1720, dort ist der Tachoantrieb abgerissen, zudem hat das Modell noch diverse weitere Blessuren. Für mich klar zu teuer.

    Ja genau, dieses Modell meinte ich. Da hast Du mir mit der Vorbesichtigung klar was voraus! Hatte ich nicht gesehen und somit Glück gehabt!


    Ursula ist fleissig gewesen, jetzt kann ich weiterfahren....


    - angeboten wurden diverse Märklin Ae 3/6 und trotz lausiger Ausrufpreise kaum Gebote


    - aufgefallen ist mir, dass sehr viele Wagenpackungen weggingen, allerdings auch eher zu Spottpreisen


    - wo ich überboten wurde war meim MThB Wagenset mit den Schweren Personenwagen, die hätte ich gerne gehabt, war aber nicht bereit weiter zu gehen.


    - wie bereits erwähnt, die HAG Doppelstöcker gingen recht gut weg, meist höher als bei Ricardo und eBay


    - einen schönen Preis erzielte der Morep-Churchillpfeil, nett und trotzdem noch günstig


    - wie geschrieben, es wurde recht zahlreich geboten, die Mehrzahl der Angebote wurde zum Ausrufpreis oder gerinfügig höher verkauft, was Dorenbach absolut zu gönnen ist. Auch das Trio-Set - für welches Stefan ja hier vorgängig eine Frage gestellt hatte - ging weg. 3 neue HAG Re 460 Loks für Fr. 550.- (resp. 660.- inkl. Aufpreis) - sicherlich ein guter Kauf!


    - erstaunlich war, wie gut die diversen teilweise sehr alten Trafos weggingen, da haben wir uns köstlich amüsiert.


    - bei H0 DC wurde es dann naturgemäss wieder etwas ruhiger. Gespannt war ich dann auf die Fulgurex und Metropolitan-Modelle. Da hätte mich auch noch Einiges interessiert, aber genau bei diesen Modellen gingen die Preise sehr stark in die Höhe, immer noch verhältnismässig günstig, aber leider über meiner eigenen Limite.


    - Lustig war noch der Weinert-Traktor. Eigentlich besitze ich den ja bereits, allerdings kein schönes Exemplar. Auch da dachte ich mir: wenn er günstig bleibt, dann biete ich, dazu ist es aber gar nicht gekommen, denn Stefan begann gleich mit einem Fremdgebot, welches über meiner Limite lag und so kam ich gar nicht zum Bieten. Dass dann einer unserer Kollegen der Höchstbieter war und ich ihm seine per Fremdgebote ersteigerten Objekte, darunter eben dieser Weinert-Traktor, mitbringen konnte war dann eher amüsant ...


    Was ich mich aber bei der Durchsicht des doch riesigen Angebotes gefragt habe: rechnet sich denn eine Auktion für Objekte mit einem Ausrufpreis von - sind wir mal grosszügig - von unter Fr. 20.- überhaupt? Ist das nicht praktisch verlorene Zeit?



    Für mich hat an diesem Samstag (fast) alles gestimmt. So kann ich mich bereits wieder auf die nächste Dorenbach-Auktion freuen. Was nicht stimmte war: Stefan nannte mich irrtümlich mal Roger! Einfach so - Stefan: Mein Name ist Roland. Du darfst mir aber alles Sagen - nur nicht Roger! :D:D:D:D:D

    Gruss


    Roland

  • Sehr gut grmacht Stefan! :grin:


    Genau auf die grüne Re 4/4 der BLS hätte ich auch ein Auge geworfen, wenn ich es geworfen hätte. Aber mir war bewusst, dass ich damit nicht alleine gewesen wär. Da damit absolut keine Lücke in der Sammlung entstand, ist die Sache schon gegessen.^^

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • entgegen der Auffassung von Hermann habe ich bei der Durchsicht der Ergebnisliste (einmal mehr: Danke Ursula Stöckli für die prompte Veröffentlichung der Resultate!) den Eindruck erhalten, dass bei den grossen Spuren recht viel verkauft worden ist.

    doch Roland, schon. Für mich ist die Bezeichnung: "grosse Spur" = ALTE Spur I. (Position 572 bis 600 von Dorenbach 14. Juni 2019).


    Schaum mal dort die vielen grossen Lücken bez. Retouren und wenn doch was versteigert wurde, ob es zum Ausruf ging, oder von vielen Leuten richtig hoch gesteigert wurde? Die Preishöhe ist nur ein Faktor. Mindestens so wichtig ist, dass 3-4 Leute entschlossen das gleiche wollen! Bedenkt man, dass von den wenigen Verkäufen ca. die Hälfte allein nur an mich als einzigste Person gelangte, das freut mich ja als Sammler, dass mir da niemand "dreinfunkte", aber man macht sich als Sammler schon so seine Gedanken. Wohl noch mehr der Auktionator. Ich habe so eine Situation noch nie erlebt.


    Spur Z ging bei Dorenbach nie wirklich gut, andere Kapitel auch nicht sonderlich. Das spielte finanziell überhaupt keine Rolle, im Sinne wenn das "Beigemüse" gut läuft ist es sehr recht und wenn nicht, auch egal.

    Ganz anderst die Spur I: nicht mengenmässig, aber Kapital mässig mit Abstand eine sehr wichtige Gruppe. Dass eine Märklin Spur I S 64 13021 Gotthard Lok auf kein Interesse stösst, das war auch im Traum nicht vorstellbar. Die Frage lautete nicht ob es dafür einen Käufer geben würde, sondern nur: für wieviel! Das so eine Lok verkauft werden würde, stand immer völlig ausser Diskussion. Sogar sehr schlecht erhaltene Exemplare / Teilespender brachten 1`500.- bis 4000.- Mittlerer Zustand 3`500.- bis 8000.- Guter Zustand 8-12`000.- Exzellenter Zustand neu im Originalkarton 15`000.- bis etwa 28`000.- Ich meine nicht das Krokodil, sondern die braune Gotthardlok S 64 13021 in Spur I.


    Der Auktionator Stefan Stöckli äusserste mir kürzlich, sein bisheriger Dorenbach Auktionskatalog kostete mit Porto rund CHF 40`000.- Ein Christie`s Katalog dürfte gut und gerne über 100`000.- gekostet haben. Mein Katalog war leichter und kleiner und hatte, wenn überhaupt, nur in der Mitte Fotos. Allerdings waren zu der Zeit die Druckkosten und wohl auch die Auflage grösser, CHF 25`000.- kostete es allemal. Wir hatten rund 10 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die bekamen rund CHF 30.- die Stunde. + Mittagessen, ihr Arbeitszeit dauerte je nach Auktion ca. 10 Std. Da war auch noch der obligatorische Gantbeamte, die Gebäudemiete und die Amortisation vom Geschäftspreis an die Bank zu überweisen. Wäre die Spur I schlecht gelaufen, hätten die anderen Gebiete dies unmöglich aufholen können. Etwas Gutes in Spur I anbieten zu können, war für Dorenbach damals überlebenswichtig. Umsätze von 180`000.- pro Auktion waren okay, aber nichts weltbewegendes. Umsätze unter CHF 150`000.- wären ein Verlust gewesen, das gab es zum Glück extrem selten, eigentlich nie. Umsätze pro Auktion von 180`000.- bis 250`000.- waren die Norm. Umsätze deutlich über 250`000.- im Bereich um 350`000.- herum, waren gleichfalls eine äusserst seltene Ausnahme, das gab es 3-4 x während meiner ganzen Zeit.


    Spur I Märklin, Schweizer Hersteller Spur 0 und Märklin H0 Wechselstrom 1950-er Jahre waren die Umsatzträger. Immer wie stärker, aber kein ausgesprochener Umsatzträger war HAG Spur H0. Das kam erst an 4. Stelle. H0 Gleichstrom, war durchaus von Interesse, wenn gut erhaltene werthaltige Messing Sammlungen eingeliefert wurden. Manchmal haben wir dazu extra ein Model engagiert, damit es an den Vorbesichtigungen keine Unglücke oder Verwechslungen bei den Kartons beim zurück versorgen gab. Jedes System hat seine Nach- und Vorteile. Unser System war relativ träge und langsam, wenn jeder beim Fulgurex schauen warten musste, bis er an der Reihe war.


    Märklin H0 Gleichstrom, meistens auch HAG Gleichstrom und bis auf wenige Ausnahmen die eigentlichen Gleichstrom H0 Hersteller fanden nur zu sehr günstigen Konditionen Abnehmer, was die normale Katalog Ware anging. Lima, eigentlich egal welche Lima-Modelle, waren höchst unbeliebt und galten als billigstes Kinderspielzeug, zum Sammeln unwürdig. Nie im Leben hätte ich mir damals gedacht, dass ich am 15. Juni 2019 zur Auktion rasen würde, um ja nicht einen H0 Lima RBe 4/4 zu verpassen. Und promt wurde die Polizei bei Sempach auf mich aufmerksam. In letzter Zeit fahren die oft in Zivilautos herum. Das dürfen die ja auch, das ist ihr Business und ihre Pflicht Ihre arbeit zu tun. Aber wenn es um einen Lima RBe 4/4 Erstausführung geht, dann kann mich auch eine Polizeipatrouille nicht wirklich länger stoppen.


    Ich habe Ursula Stöckli nach dem ich zum Anhalten aufgefordert wurde, ganz aufgeregt angerufen, bitte bitte schreib für den Lima RBe 4/4 200.- oder 300.- oder 3000.- DER muss zu mir. Ursula konnte es zuerst nicht so recht glauben, weil er mit 15.- angesetzt war. Gleichzeitig war die Polzei irritiert, wie ich in so einem Augenblick meine Prioritäten setze. Nun ja, auch mit ihnen kam ich klar, nicht mal eine Buse gab es. Aber die Zeit wurde sehr sehr knapp.


    Allein die Bereitschaft von Ursula Stöckli finde ich grossartig, so unkompliziert geholfen zu haben:thumbsup::thumbsup::thumbsup:. Digital sei Dank. Zu meiner Zeit war so was undenkbar. Nach Mitternacht am Vorabend konnten keine Gebote mehr nachgeführt werden, egal wer kommt, weil es technisch unmöglich war.


    Irgend wie war aber mein Vorgebot doch nicht bis zum Stefan Stöckli durchgedrungen, der fragte seelenruhig, bietet jemand CHF 15.- für den Lima SBB RBe 4/4. Jaaaa ich!, gerade in der Sekunde, noch ohne Bieterkarte angerannt. In dem Moment wurde mein extrem hohes Vorgebot durchgereicht. Zum Glück reagiert Stefan Stöckli sehr rasch. ich musste nicht mein eigenes extrem hohes Gebot überbieten, welches ich 30 Min vorher per Tel durchgegeben habe. Alles Just in Time und für nur 15.- :thumbsup:. Dafür habe ich bei Spur I am Vortag zugeschlagen. Eine tolle Spur I Uhrwerklok und einen seltenen Gotthard oder Jura Simplon Salonwagen in Spur I, kurz nach 1900 herum. Man sieht ihm das Alter von knapp 120 Jahren an, so neu ist der nicht mehr, dennoch eine erstklassige Sammler Rarität. Bieter Konkurrenz gab es keine. Es meldete sich kurz ein Telefonbieter, der stieg aber aus, als er vernahm, dass noch jemand anderst den Wagen haben wollte.


    Was mich schon etwas wundert, das auch die Lima Rarität niemandem aufgefallen ist? Es ist immerhin eine seltene Lima Vorserie im alten Originalkarton:thumbsup:. Nach meinem Dafürhalten eine erstklassige Lima Rarität ersten Ranges. Gibt es auch dafür keine Sammler mehr?!?

    Vergleichbar mit der HAG BLS Re 4/4 "261" in GRÜN. Als mir klar wurde, ja he da bietet ein Kollege von Roland auf die Lok und ich hatte so viel mehrfach Glück mit dem Lima RBe 4/4, da sollte der andere Sammler auch Glück haben. Ich wäre für die grüne BLS "261" bis CHF 850 oder vielleicht max 1000.- gegangen. Früher wechselte diese Lok für CHF 2`500.- bis 3`000.- den Besitzer. Auch bei dem alten HAG Sortiment aus Mörschwil wird nicht mehr jeder Preis geboten. Mit genug Geduld, kommt jeder an die Reihe.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Der Weinert Traktor ist wirklich in einem exzellenten Zustand, danke fürs mitbringen. :thumbsup: Ein Gebot mehr und ich wäre auch leer ausgegangen. Jetzt muss ich mir nur noch die Originalkupplungen beschaffen, sieht damit in der Vitrine einfach besser aus. Dieses Modell ist eine schöne Erinnerung an meine Lehrzeit. Meistens stand vor dem Werkstattgebäude ein solcher Tm II abgestellt. Er holte jeweils Kesselwagen mit Treibstoff vom Bahnhof Dübendorf ab.


    Was mir aufgefallen ist, bezogen auf die Objekte welche ich anschaute. Wenige waren wirklich in einem sehr guten Zustand, viele hatten Fehlteile, Beschädigungen, Blessuren an der Lackierung und ähnliches. Zum Teil gingen solche Modelle für erstaunliche Preise weg. Vielleicht bin ich tatsächlich zu heikel oder meine Augen trotz fortgeschrittenem Alter immer noch zu gut.


    Es hätte aber noch weit mehr Objekte gegeben worauf ich geboten hätte, mit Vorgeboten ist das allerdings heikel. Da kann das Budget plötzlich komplett aus dem Rahmen fallen. Bei den Flugzeugen war ich mir sicher, den grösseren Teil zu bekommen, das Gegenteil war der Fall.


    Dorenbach ist für mich nach wie vor eine gute Quelle mit breiter Auswahl.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Wenige waren wirklich in einem sehr guten Zustand, viele hatten Fehlteile, Beschädigungen, Blessuren an der Lackierung und ähnliches. Zum Teil gingen solche Modelle für erstaunliche Preise weg. Vielleicht bin ich tatsächlich zu heikel oder meine Augen trotz fortgeschrittenem Alter immer noch zu gut.

    Nein Erwin, Du hast schon recht. Das ist mir auch aufgefallen.


    Das Auktionhaus muss halt nehmen was es gibt. War der Vorbesitzer ein akribischer Sammler, war er vielleicht als Mensch etwas mühsam, dafür beglückt er die Nachbesitzer mit einwandfreier Ware.


    War der Einlieferer eine Art Grobmotoriker, oder die Nachfolger desinteressiert, dann sind wohl die Ausrufpreise unschlagbar, dafür leidet die Qualität. Die paar wenigen Fehlteile waren für mich weniger ein Hemmnis, als dass wieder einmal der Schaumstoff Weichmacher-Teufel der Verpackungen zugeschlagen hatte. Jahrelang muss sich der Schaumstoff langsam aufgelöst haben und niemand bemerkte es. Hätte Stefan und sein Team nicht einigermassen gerade noch rechtzeitig zum Rechten gesorgt, ein paar Jahre mehr so gelagert, und die Alternative wäre womöglich der Schrottplatz Kaiseraugst Thommen gewesen.

    Analog ist cool:)

  • Mein lieber Namensvetter,


    ich kann mit diesen Auktionen nichts anfangen. Aber für den Zustand der eingelieferten Modelle sind nicht nur die Vorbesitzer schuld. In den letzten Jahren gab es zweimal ein Angebot, das mich wirklich interessierte. Deshalb wagte ich den Weg nach Rheinfelden zur Vorbesichtigung. Was ich dort erlebte, liessen meine wenigen und kurzen Haare weit in die Höhe streben. Ein Beispiel: ein älterer Herr (wie ich) begutachtete eine Dampfschneeschleuder von Märklin, und wie er das machte!! Zuerst nahm er das Modell mit allen zehn Fingern aus der Packung, ohne die Plastikstreifen zu benutzen. Dabei wurde die Kupplung zwischen Schleuder und Tender komplet verdreht. Nachden die Schleuder mit Gewalt aus der Packung befreit war, ging es zum Probegleis. Und wie!! Er nahm das Fahrzeug am Tender, liess die Schleuder frei nach unten hängen und ging so durch den Raum. Nach diesem Anblick habe ich den Ort des Grauens fluchtartig verlassen und bin nie mehr nach Rheinfelden gefahren. (Ausser zur Brauerei)


    Gruss Hermann

  • Aber für den Zustand der eingelieferten Modelle sind nicht nur die Vorbesitzer schuld.

    ... doch eigentlich zum aller grössten Teil schon! Wobei das Wort "schuld" gefällt mir nicht so, weil es gleich die Frage aufwirft; wer ist für was wie wo schuld? Verantwortlich für seine Sammlung, oder zuständig gefällt mir besser.


    Man darf da nicht zu heikel sein. :thumbup: Risiken eingehen beinhalten immer auch gute Chancen. Und eine Vorbesichtigung ist ja keine Kirchenpredigt oder ein Verhör, da darf und soll man nach meinem Verständnis auch normal kommunizieren dürfen, wenn man einen "Grobian" am "fuhrwerken" entdeckt. Alles in allem wenige Besucher, scheinen manchmal zu vergessen, dass das Auktionsgut noch nicht ihnen gehört. Entdeckt man da jemanden, welcher einen Fehler begeht, darf man das schon (anständig) mitteilen. (Ist meine Meinung).


    Hermann I. überlege mal folgendes: hat jemand eine super Sammlung eingeliefert und ein ungeschickter Vorbesichtiger lässt im Whorst case den Vorschlag Hammer auf ein zarts Lemaco Modell fallen, dann sind immer noch 999 Modelle bestens. Liefert der Einlieferer jedoch durchwegs beschädigte Modelle ein, dann ist die ganze Sammlung unattraktiv.


    Der Faktor Mensch wird an der Vorbesichtigung überschätzt und der Materialfaktor unterschätzt. Folgendes hat viel mehr Einfluss, als ein grobian Vorbesichtiger:


    - mit Abstand am meisten negativer Einfluss betr, Beschädigung hat zerfallender Schaumstoff, welcher mit der Zeit die Modelle wörtlich angreift.

    - Desinteresse z.B. der Erben, welche über Jahre gar nicht bemerken, was zerfallender Schaumstoff bewirken kann und sich nach Jahren dann wundern!

    - verklebte Zahnräder bei Märklin H0 Modelle, wenn das Oel mit den Jahren, bei Nichtgebrauch im Karton, wie zu "Leim" verkommt.

    - Schäden durch Zinkpest! Das gibt es häufiger als angenommen, aber am meisten bei Märklin von 1939-1951.

    - strenger Gebrauch auf Anlagen im Sinne von Abnutzung und Lackschäden.

    - kauf von gebrauchten Loks, welche Beschädigungen und oder Fehler beinhalten, welche bisher nicht bemerkt wurden.


    Gegen diese 6 erwähnten Punkte, sind unvorsichtige Vorbesichtiger vielleicht ein Ärgernis, aber nicht wirklich etwas relevantes. Das kann man als Restrisiko abbuchen.


    Auch ein Punkt ist, dass man 3 x hinfahren muss. Als Hardcore muss man 1 x zur Vorbesichtigung, 1 x zu Spur 1 und 1 x zu H0. Einfacher wäre zumindest für mich aus Brunnen, wenn man alles an einem Tag ausführen könnte.


    Die Händler und die Börsen wollen ja auch leben! Nicht jede Art Mensch fühlt sich wohl an einer Auktion. Das ist aber vermutliche ein Grundvoraussetzung, um via Auktion stressfrei einkaufen zu können. Manche Leute wollen nicht in "Sekunden" über einen Kauf/Nichtkauf entscheiden müssen. Es gibt bestimmt für jeden die passende Einkaufmöglichkeit, es muss überhaupt nicht zwingend eine Auktion sein.

    Ich denke, die anderen Läden und Börsen sind kaum eine all zu grosse Konkurrenz für eine Auktion und umgekehrt, sondern schon das allgemeine Desinteresse an Modellbahnen, und / oder dessen hohen Sättigungsgrad.


    Gruss

    Hermann II

    Analog ist cool:)