Eisenbahn in Zürich von 1860 bis Heute

  • Wie am Titel erkennbar ist, habe ich mich einmal mehr von den Anfängen der Eisenbahn bis zur heutigen Zeit durchgewühlt, begrenzt auf die Stadt Zürich. Besonders interessant ist der Wandel des Zürcher HB von 1860 bis heute. Der Kartenausschnitt ist immer derselbe. Die verschiedenen historischen Karten von Zürich finden sich hier .



    Interessant ist auch die Entwicklung des Industriequartiers. Ein ringförmiges Gleis führt um das ganze um 1900 noch wenig bebaute Industriegelände. Die meisten Abgänge mit kleinen Drehscheiben auf denen die Güterwagen um 90 Grad abgedreht und in die Fabriken geführt wurden. So wie es Roger auf seinem Breuer Diorama ausführte. Um 1900 gab es dem Sihlquai entlang bereits zahlreiche dieser Drehscheiben.



    Einige Bahnhöfe in und um Zürich, damals waren viele Gemeinden noch selbstständig.


    Zürich Wiedikon noch mit dem alten oberirdischen Bahnhof. Die Gleise der Sihltalbahn werden kurz vor dem Bahnhof Selnau noch durch die oberirdische linksufrige Seebahn überquert.



    Besonders interessant, die Gleise am Bahnhof Wollishofen die zur Fähre führten auf denen die Güterwagen mit der Trajektfähre nach Uetikon zur Chemischen Frabrik gebracht wurden. Die rechtsufrige Zürichseebahn wurde erst 1894 eröffnet, die linksufrige bereits 1875.


    Zum Schluss noch das Nordportal von Wipkingen, damals noch komplett im Grünen.



    Das Kartenmaterial ist recht hilfreich als Ideenlieferant für Projekte im Bereich Modellbahn.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Lieber Erwin
    einmal mehr: Chapeau! Super Beitrag!
    herzliche Grüsse
    Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Da kann ich Oski beipflichten. Vor allem dieses viele freie Gelände, wo heute Haus an Haus steht. Platz war damals noch keine Mangelware. Allerdings hätte er mir dazumal nichts genützt, da es weder Autos zum Sammeln gab, noch Mofas, und auch keine Eisenbahnanlagen.... vermutlich hätte ich bloss immer den Rasen mähen müssen... :evil:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Was mir auf dem zweiten Bild von 1860 auffällt, ist das kleine Brücklein über die Sihl. War das immer so geplant, dass der Bahnhof ennet der Sihl hinkommt und nicht etwa vorher schon? So von oben her betrachtet hätte man ja damals sagen müssen, eine Brücke über die Sihl errichten nur damit der Bahnhof zwischen Sihl und Limmat kommt? Das hat sicher auch einen Grund, oder?

  • Dani,


    Der Bahnhof musste damals ausserhalb der Stadtmauer liegen aber doch möglichst nahe der Stadt. Dass der Bahnhof eines Tages so gross sein wird, hatte damals wahrscheinlich kein Mensch geahnt.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Etwas habe ich entdeckt, möglich dass das linke Sihlufer damals noch nicht zur Stadt Zürich gehörte, sondern eine eigene politische Gemeinde war.


    @Dani


    Deine Beobachtung ist korrekt. Du musst aber berücksichtigen, dass es zwei Eingemeindungen in Zürich gab:



    Die Grafik stammt von HIER


    (Wenn man den Steuerfuss betrachtet, sind die nicht-eingemeindeten Zollikon, Kilchberg, Schlieren und Oberengstringen heute sicher froh, dass sie nicht zur Stadt Zürich gehören ...)

    Gruss


    Roland

  • Seit kurzer Zeit ist der Seebahngraben, die tiefergelegte Verbindung zwischen Kohlendreieck bis zum Bahnhof Wiedikon, ein Thema für die Aufwertung. Ein Vorschlag ist ein langes Gebäude entlang der Seebahnstrasse, ein Seebahnquai . Vor einer Woche wurde das Projekt eines Seebahndeckels präsentiert . Für mich ist der Deckel die bevorzugte Lösung. Die Bahn ist damit komplett in den Untergrund verbannt und es wird wieder der Zustand vor 1927 hergestellt. Wenn tatsächlich eine Lösung mit einem Park und Bäumen realisiert wird, dann wäre das eine starke Aufwertung dieses Stadtteiles, der sich speziell in dieser Zone nur grau in grau präsentiert.

    Gruss Erwin



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    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Erwin, mit Kosten von über 300 Mio Franken kannst Du den Seebahnpark getrost vergessen. Das Geld braucht die Stadt dringend für Parkverbote, Verkehrsschikanen und das Asylwesen...

    Gruss Roger


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  • Erwin


    Eine interessante Aufstellung, die Du uns hier zugänglich machst. In einem Punkt muss ich Die leider widersprechen. Die Sihltalbahn hat die linksufrige Seebahn mit einer Brücke überquert, nicht umgekehrt. Als Beweis ein Bild aus der Zeit von 1914-1918, Quelle ist Wikimedia Commons. Der Ulmbergtunnel der Seebahn im Hintergrund ist heute die südliche Röhre des Ulmberg-Strassentunnel.



    Gruss Hermann

  • Hermann,


    Du hast selbstverständlich recht, unterquert müsste es richtigerweise heissen. Das von dir eingestellte Foto ist mir bestens bekannt.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Zum Foto von Hermann passt das Bild von dieser Postkarte, das ich eben gefunden hab. Es ist die andere Seite des Tunnels ....


    Gruss


    Roland

  • ein Bild aus der Zeit von 1914-1918


    Lieber Hermann
    Ein herrliches Bild zeigst du uns! Man beachte den äusserst gelungenen Schlussstein im Gewölbebogen des Portals.
    Herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Schöne Bilder, aber ehrlich, als vielfahrender Pendler nervt mich die S2 wie auch die S25 gewaltig, da die Züge praktisch nur noch unter Tage fahren. Auch wenn Basler meinen
    das Basel selbst schöner ist. Das kann ich weder bestätigen noch dementieren. Sicher ist jedoch, dass ich auch gerne ab und an mal raussehen möchte und was anderes mir
    wünsche als nur die erdrückende Kälte einer Röhre. Beängstigend ist jedoch etwas vollkommen anderes. Beide genannten Züge sind dermassen überfüllt, man könnte die Züge glatt
    mit Sardellenbüchsen verwechseln. Einen Sitzplatz zu ergattern ist schwierig genug heutzutage.

    A king asked a sheperd`s boy about eternety,The boy answered: "There`s this mountain of pure diamond. It takes a day to
    climb and one day to go around it.
    Every houndred years, a little bird comes. It sharpens it`s beak on the diamond mountain.
    And when the entire mountain is chiseled away, the first second of eternety will have passed."
    " You must think that `s a hell of a long time".
    Personally, I think that`s a hell of a bird.
    The Doctor

  • Sicher ist jedoch, dass ich auch gerne ab und an mal raussehen möchte und was anderes mir
    wünsche als nur die erdrückende Kälte einer Röhre. Beängstigend ist jedoch etwas vollkommen anderes. Beide genannten Züge sind dermassen überfüllt, man könnte die Züge glatt
    mit Sardellenbüchsen verwechseln. Einen Sitzplatz zu ergattern ist schwierig genug heutzutage.


    Hängt halt alles ein bisschen zusammen ;(

  • Meine Pendelstrecke zwischen Zürich und Dübendorf bewältige ich zum grössten Teil unterirdisch. Daran habe ich mich schon längst gewöhnt. Die S-Bahnen sind eigentlich selten überfüllt. Einen Sitzplatz finde ich immer ohne Probleme. :thumbsup: Ich beanspruche nicht ein 4er Abteil für mich alleine. ;)

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.