Die Bahn im Oelkeller

War einfacher als gedacht. Der Bausatz ist clever konstruiert. Wenn man aufmerksam genug ist, findet man schnell heraus, wo welche Teile wie drankommen. Wie ein Puzzle: scheinbar identische Teile unterscheiden sich an den Aussparungen, die nur in die richtigen Schlitze des Dachbodens passen. Jedenfalls sah das Dach schon bald so aus:

und alle Teile waren verbaut.

Nun ja. Ich war schön im Lauf und baute das Dach...

eins...

... zwei...

...drei...

...fertig.

Die Präzision der Bauteile ist erstaunlich. Bei den Verblendungen der Erker und Kamine sind die Masse so berechnet, dass die Papierdicke miteinberechnet wird und so keine stumpfen Ecken entstehen. Das habe ich bei älteren Laserkartonbausätzen, die ich früher gebaut hatte, anders in Erinnerung.

Der Kit ist so gestaltet, dass er nicht mehr bemalt werden müsste. Aber ich möchte ihm trotzdem mein eigenes Finish aufprägen. Das Dach ist mir einen Tick zu dunkel. Aus diesem Grund habe ich die Kamine und Blechdächer der Gauben noch nicht aufgeklebt. Auch die gelaserte Uhr im Turm war mir zu unpräzise herausgebrannt. Ausserdem muss ich die Zeit den Bahnhofsuhren angleichen. Also liess ich die Bausatzuhr weg. Wieder mal durch Umdrehen des Teils nach innen.

Wenn ich morgen noch keinen Zugang zu Farbe habe (ich baue momentan bei Madi) beginne ich mit der Fassade, bzw. dem Baukörper. Auch dieser sieht auf der ‘Bauanleitung‘ imposant und ziemlich komplex aus. Jede Etage und viele Zimmerwände - fast wie beim Original. Ein Kartonbausatz muss eben besser verstrebt sein, als hölzerne.

Schon erstaunlich, wie die Hersteller die Farbe von Ziegel interpretieren: die roten Firste sind von (uralt-) Faller, das fast schwarze Dach von Joswood:

Wichtig ist einfach, dass man sich auf eine Farbe einigen kann. Und das war keine der beiden Hersteller:

Hier eine Vorschau. Unglaublich, wie die Bahnhofsumgebung in Zweimathilden damals, in den 30er Jahren, als dieser Kasten hingeklotzt wurde, verschandelt wurde. Aber es war für einen Industriebetrieb schon immer interessant, in der Nähe der Bahn zu bauen...

Ich bin noch nicht sicher welche der beiden Putz-Varianten ich verwenden soll:

diese?

oder doch das konventionellere hellocker?

Zitat von TEE1055

Wählst du die unkonventionelle Variante, hast du eine optionale Fliegenfalle

Aha, da erinnert sich noch jemand an mein Super-Klebeband.

Aber ich entschied mich nun doch für die vorgesehene Seite. Inzwischen ist der Bausatz quasi fertig (Fensterrahmen, Sockel, Balkone, Zierteile). Es fehlen noch Dachrinnen, Fallrohre (die nicht zum Lieferumfang gehören ) sowie einige Verspachtelungen und farbliche Anpassungen - und natürlich die Uhr (jetzt sollte man eine kaputte (Damen-)Uhr haben, die man ausbeineln kann. Muss gleich mal nachschauen, wie gross die Uhr von unserem Aetz-Spezialisten hier im Forum ist. Das wär ja toll, wenn der Durchmesser passen würde.

Naja, seit 1955 bei einem stürmischen Gewitter die Turmuhr vom Blitz getroffen wurde, geht sie sowieso nicht mehr. Die Zweimathilder sammeln seitdem für die Reparatur...

Peter, ich sehe, Du enttäuscht mich nicht. Genau einen Hinweis auf Dr. Emmet Brown hatte ich von Dir auf meinen Beitrag erwartet.

Du hast bestimmt Verständnis dafür, dass ich Zweimathilden nicht auf Hill Valley umtaufen kann. Aber die Uhr reicht.... und vielleicht einen DeLorean in den 60er Jahren, in denen meine Bahn zeitlich zugeordnet wird...

Mit dieser Beschriftung gebe gebe ich eine Erinnerung an eine Vorbild-Situation wieder, die meiner Kindheit entstammt. Wohlgemerkt: die entsprechende Fabrik sah im Original anders aus, stand jedoch ebenfalls direkt hinter dem Bahnhofsplatz, wie mein Modell es tun wird. Genaugenommen wurde nicht nur das Modell den Umständen entsprechend abgeändert dargestellt, sondern auch der Schriftzug gekürzt. Aber (ältere) Bewohner der fraglichen Stadt werden sicherlich trotz freimütiger Umsetzung schnell erkennen, was gemeint ist.

Richtig erkannt, Pedro.

Und hier noch Deiner Erinnerung auf die Sprünge geholfen:

Veröffentlicht auf jungfrauzeitung.ch

Foto: zvg

EDIT vom 9. April 2018: weitere Bilder:

Fotos: Peter Sutter, Sammlung Tramclub Basel

Schon als Jugendlicher imponierte mir der Bau, deren Fassade keine Ecken aufwies. Und durch ein Fenster im Erdgeschoss, im Teil links des Trolleybusses, sah man ständig ein Schwungrad drehen.

Schade, dass dieser markante Bau abgerissen wurde. Auch die Trolleybusse sind Geschichte.

Während ich bereits an einem neuen Haus baue, habe ich schon mal eine Stellprobe für die Häuser in der Ortschaft durchgeführt. Gar nicht so einfach, da einige der Gebäudemodelle an den Hang gebaut wurden - und natürlich nicht so, wie man sie auf der Anlage zeigen möchte. Bis das stimmig wirkt...

Lieber Oski,

Am Liebsten hätte ich ja ein geätztes Zifferblatt von Rainers Modellbau-Kaufhauses, das er hier mal beworben hat. Leider verschickt er die Aetzteile nicht per Brief, sondern nur via eingeschriebener Paketsendung. So stimmen Preis-/Leistungsverhältnis nicht mehr. Daher biete ich zurzeit auf eine defekte Damenuhr, deren Zifferblatt und Zeiger ich zum Selbstbau einer Turmuhr verwenden werde. Vorausgesetzt ich gewinne die Auktion.

Natürlich werde ich darüber berichten. Aber danke für die Anregung.

Aus meinem Fundus, den ich über die Jahre aufgebaut habe. Ich halte immer die Augen offen, was mir als Modellbauzubehör dienen könnte. Für dieses Projekt griff ich auf dies zurück.

Beim hiesigen Schiffs- und Flugzeugmodellbauladen (Wieser Modellbau, 8049 Zürich) immer noch aktuell im Sortiment. (der Preis stieg seit dem ersten, vor Jahren gekauften Beutel bis jetzt von CHF 2.80 auf 4.80... aber dies nur am Rande).

Was tut man an so einem schönen Frühlingstag?

Genau! - man baut sich ein Chalet.

Natürlich habe ich damit nicht heute angefangen. Aber nach der oben gezeigten Stellprobe auf der Anlage, kam meine Feststellung, dass noch ein paar Häuser fehlen. Und verdankenswerterweise liegen in meinem Krempel seit langem noch ein paar Lasercut-Bausätze rum, von denen ich dachte, dass sie wohl nie gebaut würden. Irrtum.