Schnelltriebzug SBB RABDe 8/16 1041 von Hui Modellbau - Dornbierer + Partner

  • Auf Wunsch vom Ae 6/6 Roger einen Fotobericht zum RABDe 8/16:


    Der RABDe 8/16 1041 ist ein wunderschöner SBB Triebzug. Wohl noch zur Gruppe der berühmten Roten Pfeile dazugehörend. Bei den Fahrgästen war er sehr beliebt. Rein aus kommerzieller Sicht, war es eher ein Misserfolg. Da im Betriebsalltag schlecht einsetzbar und oft von Bränden u. anderem Pech verfolgt, wie kaum ein anderer SBB Zug. Für die SBB und Industrie trotzdem wertvoll, die betrieblichen Erkenntnisse konnten für die nachfolgenden Loks und Wagen weiter verwertet werden. Bj. 1937. Im Einsatz bis 1968. Modell-Bj. 2016.


    Man muss sich daran gewöhnen, dass ein Zug in dieser Preisklasse zu einem grossen Teil aus Kunststoff besteht. Insgesamt sind verschiedenste Materialien, so auch Guss u. Messing verarbeitet. Der Grundaufbau der Gehäuse besteht aus Kunststoff. Schlecht muss das nicht sein,- aber in jedem Fall gewöhnungsbedürftig. In meiner Sammlung befinden sich Messing Modelle welche im Laufe der Zeit ohne jede Fremdeinwirkung auseinander gefallen sind(!), anderseits sind die Märklin Kunststoff-Gehäuse von den Loks CM 800, CE 800 auch noch nach über 60 Jahren (1953) einwandfrei, - sofern sie vom Modellbahner mit dergleichen Sorgfalt behandelt wurden, als wären sie teure Messingmodelle gewesen... Die Stoffübergänge wirken auf mich ein wenig wie Märklin Spur 0 1930-er Jahre. Nun gut, der Zug stammt ja auch aus dieser Zeit. Trotz dem Kunststoff wirken die Wagen sehr werthaltig. Mit sehr vielen einzeln angesetzten Messingteilen.


    Aus meiner Sicht ist dieser Zug bestimmt nicht besser als Lemaco, schlechter erst Recht nicht! Die Lackierung, Dachausrüstung, Inneneinrichtung, Figuren u. Beleuchtung gefällt mir von HUI & Dornbierer noch besser! Bei Lemaco gefällt mir besser, dass der ganze Zug komplett aus Metall (Messing) ist, das zusammen Kuppeln viel einfacher geht und die Wagenunterseite / Boden wirkt etwas edler, detaillierter. Auch war der Ausgabepreis nicht ganz so hoch. Über die Masssstäblichkeit muss man hier wie dort nicht sprechen, da sind beide Hersteller über jeden Zweifel erhaben. Wenn man das Haar in der Suppe suchen will, wird man es auch finden. Der Kern der Drehgestelle wird sinnvollerweise auch für andere ähnliche Modelle verwendet, soweit so gut. Leere Kabel-Durchgänge / Einschnitte wirken etwas nach Art-Grossproduktion. Technisch sind die Drehgestelle absolut einwandfrei, es betrifft nur die Optik, wenn man den Wagen 180 Grad gedreht von unten anschaut. Es ist also "nichts". Anderseits ein Zug in dieser vermutlich höchsten Preisklasse für neue H0 Modelle, darf schon etwas genauer angesehen werden, als ein Modell in unteren Preisklassen.


    Der Preis setzt sich nicht nur aus der Sichtbaren Qualität zusammen. Ein nicht unwesentlicher Pluspunkt von Hui Modellbau und Dornbierer u. Partner dürfte sein, dass sie nahezu ab jeder Auflage Modelle herstellen. Wenn ich es richtig verstanden habe, ab 25 Stk. Wer es bezahlen kann, auch noch weniger. Ich meine nicht (nur) Farbvarianten, sondern Formen-Modellbau. Bei Fulgurex geht nichts unter 50 Stk. (wie mir in Bauma mitgeteilt wurde). Früher wäre Fulgurex mit 50 Stk. beleidigt gewesen, Auflagen von 500 und 1000 Stk waren keine Seltenheit. Heute benötigt Fulgurex 6-8 Jahre, um nur schon 35 Bestellungen für die Ce 6/6 14101 zusammen zu bekommen, was für eine Produktion noch nicht reicht. Falls im MoBa-Forum Deutsche Sammler sind, die Schweizer Loks "lieben", oder Schweizer, welche auch SBB Loks von AEG und Siemens wollen, dann meldet Euch. Es geht um die SBB Lok Ce 6/6 14101. Wer die hat, kann Nachts besser schlafen, weil die fehlenden Lücken von SBB Oldtimer Loks (Normspur 15`000 Volt Wechselstrom) allmählich gegen 0 schrumpfen.


    Exakt wie z.B. Rolls-Royce sind die Hersteller von diesem Zug = Hui Modellbau und Dornbierer + Partner nicht nur gut im Modellbau, sondern auch gut argumentierende Verkäufer. So ist der 4-tlge SBB Triebzug RABDe 8/16 1041 als H0 Modell zwar sicher untereinander verbunden, aber etwas gar vorbildlich. Der Strom, die eigentliche mechanische Kupplung (Stange) und der Faltenbalg sind jeweils separat zusammen zu stecken, was beim Vorbild nicht anderst ist. Dies ist etwas knifflig und geht sicher nicht automatisch, sondern von Hand. Nun denn, auch beim Vorbild waren die EW I schneller zusammen, als ein RABDe 8/16 (u. Verwandte Arten) welche eine Einheit darstellen und im Betrieb nicht zu trennen sind.

    Dank dem Produzieren in Kleinstserie, können auch individuelle Wünsche Berücksichtigt werden. Zumindest bis zu einem gewissen Grad. Wie bei einem Architekten wird für jedes Modell einen schriftlichen Vertrag erstellt, (für mich Neuland als Endkunde von Modellbahnen), an Hand vom Vertrag wird das individuelle Modell erstellt. In der Regel betreffen die Wünsche die Digitalisierung und Epochen-Varianten. Mein heimlicher Wunsch, funktionierende Oberleitung mit Stromabnehmer 1960-er Jahre und zu Lasten der Optik 4 Motoren welche 8 Achsen antreiben, weil das Vorbild eben ein RABDe 8/16 war, gehen dann doch etwas zu weit. Aber ich möchte es nicht darauf an kommen lassen. Möglicherweise würde selbst das noch ausgeführt werden, wenn der Kunde den Mehraufwand übernimmt.So habe ich lieber möglichst keine Änderungen gewollt, um den Preis nicht noch zusätzlich in die Höhe zu treiben.


    Gruss
    Hermann


    SBB RABDe 8/16 1041 als ganzer Zug über dem Bahnhof Brunnen


    Modell Details:






    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Danke für den Beitrag und die Fotos! Was kostet denn das gute Stück in dieser Ausführung?
    2-teilig kostet er gemäss Messingers CHF 1'750.00

  • Rund etwa CHF 900.- pro Wagen. Der genaue Preis hängt abgesehen von der Anzahl Wagen, effektiv von der gewünschten Endausführung ab. (Analog oder Digital. u. Anzahl der Figuren: keine, mittel, voll besetzt).

    Analog ist cool:)

  • Ein schönes Modell, welches auch auf meiner Wunschliste steht. Leider ist es preislich ausserhalb der Reichweite, wobei ich den aufgerufenen Preis angesichts des Aufwandes keinenfalls übertrieben finde.


    Was sonst noch so auffällt:
    + Sehr saubere Fertigung, Lackierung und Beschriftung
    + Kopfform wesentlich besser getroffen als Lemaco
    - Gehäusegravuren etwas stark überproportioniert (Mowiform-spezifisches Problem)
    - Ätzteile: Fensterrahmen sind recht dominant und die Türen haben wieder diese fetten, im wirklichkeit inexistenten Rahmen. Scheint der gleiche Spassvogel gewesen zu sein, der die Türen für den HAG-Forumssteuerwagen gemacht hat.

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Der Lemaco-Zug wirkt filigraner. Das liegt wohl an den von Hänsu erwähnten Gravuren des D&P-Modells. Auch die Fensterrahmen sind bei Lemaco feiner. Und bei manchen Teilen punktet einfach das gewählte Material: Metall kann man einfach dünner gestalten als Kunststoff.
    Dennoch: Schön, dass dieser Zug angeboten wird.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Metall kann man einfach dünner gestalten als Kunststoff.

    Roger, so ganz allgemein kann ich das jetzt nicht stehen lassen. Bei Ätzteilen vs. Kunststoffprofilen stimmt das, bei Zinkdruckguss vs. Kunststoffspritzguss ist es gerade andersrum.
    Hier haben wir das Problem, dass die Ätzteile feiner sein sollten (Fensterrahmen), dito bei der Entwicklung des Urmodells. Mit dem Mowiform-Verfahren kann man auch feine Details abgiessen. Das Problem liegt somit bei der Konstruktion und Entwicklung, und nicht beim Werkstoff.
    Unbestritten ist natürich, dass ein Kasten aus Messingblech aufgrund der Wandstärke besser wirkt als ein gegossenes Modell (unabhängig vom Material)


    PS: Habe gerade festgestellt, dass die Fensterrahmen vermutlich aufgedruckt sind...

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Hänsu, ich dachte bei meiner Aussage zum Beispiel an die Lüfterklappe an der Front auf Dachhöhe. Hier punktet das Lemaco-Metallmodell.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.