Wieder einmal steht bei mir bald Brückenbau an: Diesmal muss die Strecke ein Bahnhofsgelände überspannen (Vide meinen Oelbahn-Thread) Wegen der geringen Höhengewinnung muss ich auf eine Unterkonstruktion verzichten. Die tragenden Teile müssen also über den Schienen liegen. So würde sich also eine Bogenbrücke aufdrängen. Dabei werde ich aber mit einem Problem konfrontiert: Die Brücke führt nicht im rechten Winkel über das darunterliegende Gleisfeld, sondern in einem stumpfen Winkel. Ich überlegte mir fieberhaft, wie das in Wirklichkeit statisch gelöst wird. Gibt es solche Bauwerke überhaupt?
Spontan fällt mir der Zürcher Wipkinger-Viadukt ein: Dort führen drei Bögen in verschiedener Winkelstellung über die Limmat. Die Bögen verlaufen da versetzt nebeneinander (allerdings handelt es sich um eine Bogen-Unterkonstrucktion) Die raffinierte Konstruktion habe ich schon oft bewundert. Also müsste dies auch mit oben verlaufenden Bögen funktionieren...
Wie sähe das denn aus?
Es ist schon erstaunlich: Auf unserer diesjährigen Radtour, überlegte ich mir genau diese Frage während des Fahrens. Und unversehens tauchte genau eine solche Brücke auf. Sofort begutachtete ich die Konstruktion (soweit sie zugänglich war)
Vor allem die Konstruktion des Windverbands war von interesse, da die verschobenen Bögen verschiedene gegenüberliegende Höhen generierten. Die Lösung am entdeckten Bauwerk sah schlichtweg schrecklich aus:
So will ich das nicht bauen
Meine Frage an Ingenieure: Kann man diesen Windverband auch noch anders statisch richtig lösen?
Sonst muss ich auf eine einfache Kastenbrücke ausweichen. Diese Konstruktion fand ich an derselben Stelle als Vorflutbrücke:
...und auch noch an einer weiteren Brücke an derselben Bahnstrecke:
Aber auch hier gilt meines Erachtens die Einschänkung, dass der Winkel der Überquerung mehr oder weniger im 45 Grad-Winkel stattfinden muss, damit das mit den seitlichen Fachungen aufgeht. So steht der Winkel bei meiner Anlage aber auch nicht.
Was jetzt also?