Die See-Berg-Bahn

  • Ist der Wunsch, dass die geplante Eisenbahn Anlage jemals "fertig" wird, sollte man damit auch wirklich einmal beginnen...


    an der Stelle ein paar Angaben:
    Massstab: ungefähr Spur I d.h. +/- 1: 32. (nicht sklavisch genau, das beinhaltet für mich zu viele Einschränkungen).
    Länge nach Vollendung, gut 100 Meter Streckenlänge.
    Radius: nur einer, ausschliesslich 192,5 cm. > kein Platz mehr, < gibt es Einschränkungen bei der Fahrzeugwahl.


    Beschreibung: anderst als üblich, wird die Anlage nicht übertrieben korrekte Massstäblichkeit und Detailreichtum aufweisen, sondern sozusagen eine Brücke zwischen Alt und Neu darstellen. In einem gewissen Sinne wird es eine zu gross gewordene "Anfänger-Bahn", da Anfängerfehler wie z.B. die Gleise nicht parallel zu den Tischkanten verlegen usw sind mir schon klar, aber in dem Massstab geht es nicht ohne Kompromisse. Allein das es mehr als "nur" ein Oval sein wird, bin ich schon sehr froh. Ich will mich ja nicht wie eine Fliege die von einer Spinne gefangen wurde, selber mit Gleisen einwickeln, und bei der nächst besten Unaufmerksamkeit die Anlage zerstören, die Anlage soll relativ gut zugänglich werden und auch bleiben. So sind die ersten Gedanken von einem Hauptbahnhof à la Basel, Zürich oder Luzern ganz schnell verflogen, sondern von Anfang an war klar, es wird eine eingleisige Nebenbahn werden. Dafür wie in H0, mit Kehrschleifen, S-Bögen, usw. immer mit Einhaltung von Radius 192,5 cm.


    Eine der Hauptzielsetzung ist: es soll dereinst gleichzeitig und auf dem selben Gleis irgend ein Lematec Finescale Zug in die eine Richtung losfahren und ein Märklin Tinplate Zug von 1927 soll in die entgegengesetzte Richtung fahren. Dort wo sich die Züge voraussichtlich begegnen, soll sich zum Kreuzen ein weiterer kleiner Bhf befinden. Wird dies erfolgreich gelingen, - ohne die Fahrzeuge in irgend einer Weise von deren Originalzustand zu verändern, bin ich mehr als zufrieden.


    Meine Haltung gegenüber Digital (im Modellbahn-Bereich) ist bekannt, vielleicht wird es eine Option dazu geben, damit mein lieber Modellbau Kollege nicht zu kurz kommen wird. Die Verkablung ist ja (annähernd) die selbe. Welche Art Strom dann durchgelassen wird, ist Geschmackssache. Bisher hat mich noch nie ein Modellbahner überzeugen können, dass die digitalisierte Modellbahn einen Mehrwert erbringt. Aber dem benachbarten Schreiner gelang dies auf Anhieb. Der hat eine neue Komputer Multifunktions-Fräse angeschafft...


    Erstes Anlageteil, der Blauholz-Viadukt.
    Ich hatte mir dazu einen Plan gezeichnet, wie die einzelnen Elemente aussehen müssten. Am liebsten wäre mir eine alte Fachwerkbrücke mit Rampen im Gotthard Stil ab 1882 gewesen, aber selbst Natursteinbrücken waren mir um Welten zu aufwändig. Es muss die "Beton-Bauweise" als Vorbild herhalten. Selbst dies ging nicht einfach so von selber, sondern verlangte mir einiges ab. Immerhin, die eckigen Pfeiler sind nicht gerade, sondern sind nach oben hin schmäler, abhängig der Höhe, da die obere und untere Grundfläche immer exakt die selbe Fläche aufweist. Unten 20 x 20 cm, oben 14 x 14 cm. Kaum gezeichnet, fing ich mit der Herstellung an. Reine Handarbeit, für das 1. Element benötigte ich eine Woche. Ohje es hat 14 Elemente und danach ist erst dieses eine Viadukt fertig. Zum Glück kam wegen was ganz anderem der Schreiner vorbei, der sah mich beim Arbeiten und verdrehte seine Augen. CNC gäbe es seit 35 Jahren, heute seien selbst diese überholt, so zu Arbeiten wie der Wilhelm Tell, sei nicht sehr effizient. Ich erwiderte, dass es eine Gleisüberhöhung brauche, einen Kabelkanal usw. und auch nicht alle Welt kosten dürfe. Der Schreiner meinte kurz: auch wenn du dir noch so Mühe gibst, die Präzision schaffst du nie, geschweige vom Tempo, und billiger bist du erst recht nicht, bei 1 Woche / Stk. Vertraue mir: geeignetes Holz einlegen, Plan in Komputer eingeben, und schneller als ich das jeweilige Element nach Hause bringen konnte, war bereits das nächste fertig :thumbsup: . Am längsten benötigte die Farbe zum trocknen.


    Etwas knifflig war das Aufstellen der Brücke, da der Gleisradius vorgegeben ist, es sind Fixgleise welche nicht flexibel sind. Ebenso sollte die Vitrine nicht tangiert werden, sondern der Abstand zu dieser mindestens einen Minimaldurchlass gewähren. Ursprünglich wollte ich einfacheitshalber die Steigung auf den Pfeilern unberücksichtigt lassen, aber dass wäre nicht nur optisch, sondern auch in der Funktion ein Pfusch gewesen. Wenn sich der komplette Viadukt in einer Steigung befindet ( ca. 18 Promille) dann muss man das auch für die Pfeiler Berücksichtigen. Anfänglich diente ein Kantholz von 4 mm dicke als Ausgleich, doch das war zuviel des Guten. Ein Furnier wiederum zu dünn und zu schwach. Lumpige 2 mm dicke Aluprofile brachten den Erfolg. Jetzt wirkt alles aus einem Guss, nahezu Knick frei. Auch befindet sich der Leim exakt unter den Pfeilern und nicht (mehr) sonst wo. Im Gegensatz zu H0 sind kleine Korrekturen wörtlich schwieriger, jeder der Pfeiler wiegt 18 Kilo.


    [color=#333333][i]Jetzt fehlen nur noch die Abdeckungen für den Kabelkanal, da möchte ich passende Keramik oder Echstein "Platten" verwenden, so ähnlich wie (älteren) Kabelkanäle bei den SBB. in der Grösse etwa 25 x 60 mm, bei ca. 3-4 mm dicke. In der Bastelabteilung oder im Do it wird es bestimmt so was geben. Eigentlich habe ich schon was super passendes gefunden, aber nur als Teil eines Sortimentes. Ich bräuchte nur eine einzige Grösse, nicht zig verschiedene Grössen. Aber von der einen Grösse ca. 280 Stk.

  • Hermann,


    Das Trassee sieht richtig gut aus, wie ein Kunstobjekt. :thumbsup: Die CNC Fräsmaschine deines Schreiners ist nicht so toll, die kann nicht einmal den Kopf schwenken um schräge Ebenen ohne Stufen zu fräsen. ;)


    Dein Steinplatten Wunsch, eigentlich eher Steinplättchen, lässt sich einfach und erst noch mit einiger Auswahl lösen.


    Emilio Stecher in Root bietet Steinplatten an. Vielleicht kann er sie auch dünner schleifen. Eine solche Platte kannst du mit Wasserstrahl auf jedes gewünschtes Mass schneiden lassen, das ist schlicht Peanuts. Falls ein Dekor auch reicht, bekommst du z.B. bei Ambiente Stones . Musst du auch nur noch zuschneiden lassen. Zuletzt gibt es noch sogenannte Steinfurniere, z.B. bei Raumwerke erhältlich. Du hast also die Qual der Wahl.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Immerhin ist die CNC-Maschine gross genug um solche Riesendinger zu fräsen. Ja, da kann ich mit meiner Stichsäge nicht mithalten. :(
    Ähem, die Pfeiler sind - wie ich Hermann kenne - massiv und aus dem Vollen gesägt? 8|

    Gruss Roger


    97 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Erwin, vielen Dank für Dein Kompliment und auch für Deine Hinweise für die Abdeckungen :thumbsup:


    Roger: ja, es waren ursprünglich schon "Vollpfosten". Nach allen Überlegungen der Möglichkeiten habe ich mich zu diesem Vorgehen entschlossen. Die Pfosten selber zusammenbauen; allein das Material hätte deutlich mehr gekostet. Und was die Leute/Lieferanten denken ist mir in dem Fall egal. Der Schreiner hatte selbst keine Hölzer dieser Dimension an Lager und bestellte dies bei seinem Lieferanten. Dieser meinte, was soll dass? Die Überbauung ist doch schon seit 1,5 Jahren komplett fertig! Der Lieferant konnte nicht glauben, dass das "nur" für eine Modellbahn bestimmt ist.
    Was auch immer, er lieferte. Und auch das Pfeiler-Holz ist nicht original Natur belassen wie Brennholz, sondern besteht (auch in dieser Grösse) aus verleimten Fichtenholz, (kein Pressspan!) was das Aufquellen /schrumpfen auf ein unsichtbares Minimum reduzieren soll. Pressspan ist in dem Bereich zwar auch gut, aber noch viel schwerer und gar nicht so günstig, wie man vielleicht denken würde.


    Als nächstes erfolgt die Linienführung mitten durch die Treppe, (in ausreichender Höhe) und daran anschliessend die grosse rote Hängebrücke, welche in und für die Empa hergestellt wurde. Und nach dem sie ihren Zweck erfüllt hatte, beinahe verschrottet wurde. Bei mir darf diese Brücke gerne weiter leben...


    Gruss
    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hallo Hermann


    Toll und ein grosses Kompliment zu deinem Projekt! Mir gefällt die Klarheit deiner Anlage - so kommen die schönen Fahrzeuge bestimmt ausserordentlich gut zur Geltung!

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Bonsoir Yves,
    Merci :) ! Te pense seullement par le Gare, ou toute? Aussi par le Luftloch? Jede Haftung für Mensch und Maschine wird abgelehnt, alles auf eigene Gefahr.


    Danke 11652 Christian. Vorsichtiger besser noch keine Komplimente auf Vorrat, noch bin ich einfach ein kleiner Verrückter, das ist noch kein Leistungsausweis. Niemand weiss so genau, wo der Murphy wohnt. Wenn denn alles geht, dann gerne Komplimente.


    Allein das kleine Luftloch ist eine gewisse Herausforderung. Wenn ich gerade keine Lust mehr hatte, ewigs zu rechnen, so gab es auch am anderen Ende Arbeit für`s Grobe: --> Treppe. Mit dem Winkelschleifer das Stahlgeländer durchtrennen ergab eine riesige Sauerei, Staub im ganzen Raum. Nun denn, eigentlich ist alles gut. Denn üblicherweise haben nahe zu alle Spur I Anlagen (ab einer gewissen Grösse) eine Art Klappbrücke im Trassee, anderst geht es nicht. Oder man muss unten durch, um zum Bahnhof zu kommen. Ich wäre bestimmt einer, welcher früher oder später vergisst, den Durchgang zu schliessen und mit Vollgas in den Abgrund fährt. Von daher ist die Treppe nicht schlecht, man kommt auch gross gewachsen gut durch und das Trassee bleibt ohne Durchgang "am Stück" und man hat dadurch freien Durchgang, ohne sich bücken zu müssen.


    Derzeit bin ich am anderen Ende am messen, messen und nochmals messen, um den weissen Abschnitt zu bestellen. Der wird noch etwas anspruchsvoller, da er zweistöckig wird! Anderst ist die Höhendifferenz nicht zu überwinden. Zwar sind moderne Spur I Lokomotiven im Verhältnis eher noch stärker wie H0 Fahrzeuge und meistern Rampen von 50 Promille anstandslos mit recht langen Zügen. Doch die alten Tinplate Blech-Loks, da kaum untersetzt, haben einen seidenweichen Meter langen Auslauf, aber deren Zugkraft reicht kaum auf ebener Strecke, geschweige denn für um mit langen schweren Zügen Rampen zu erklimmen. Entsprechend habe ich besonders schwach ansteigende Rampen gedacht. Ein Auslegen der Gleise bringst! Auch wenn vorerst Bücher, Kartonschachteln, Harassen, Stühle für den weiteren Streckenverlauf herhalten müssen. 15 Meter Gleiswendel x 15 Promille ergibt 22,5 cm. Aber da muss noch die Oberleitung, das ginge gerade noch, aber der Bahndamm die dicke vom oberen Trassee muss subtrahiert werden. --> die 1. Lok die da durchfährt, würde unfreiwillig zu einem Cabrio kaltverformt. Also messen, messen und nochmals messen. Bislang haben alle Trasse-Bretter gepasst :thumbsup: , noch habe ich keinen Ausschuss produziert. Ich hoffe, es bleibt auch weiterhin dabei.

    Die Empa Muota Brücke wird dereinst als Verbindung vom Gleiswendel zum Luftloch gute Dienste leisten
    :)

    Gruss
    Hermann

  • Guten Morgen Herman


    Ich freue mich schon auf die erste Kamerafahrt, die wir dann bewundern dürfen.


    Grüsse aus Thailand vom ungeduldig wartenden


    Bruno

  • Hermann, mir gefällt das simple Konzept Deiner Anlage. Es muss ja nicht immer eine möglichst detailierte Landschaft werden. Ich finde, die Stützen und die blauen Trassenbretter passen saugut in den hellen, grossen Raum mit den Vitrinen und dem Luftloch. (Mir zieht es immer noch alles zusammen, wenn ich das Wort "Luftloch" schreibe, aber in Deinem Falle hast du ja bewiesen dass es sowas gibt :thumbup: )


    Allein Dein Wendel wird grösser als manchem seine komplette Anlage.


    Ich freu mich auf mehr, Martin

    Gruess Martin

  • "Luftloch"


    Lieber Martin
    Die Architekten haben dafür den Begriff "Luftraum" geschaffen, wohl wissend, dass es in der Luft eben kein Loch gibt. Aber das ist ja eigentlich wurscht, mir gefällt das Konzept von Hermann auch, Loch hin oder her.
    Herzliche Grüsse
    Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • ... und für einen schlechtbezahlten Stadtbüttel wie ich es bin hat sich eher der Begriff "Luftschloss" etabliert: solch grosszügige Platzverhältnisse bleiben für unsereins Wunschdenken... ;)


    Der Beweis liefert dieser Thread. Andernfalls würde ich ja nicht soviel Bahn übereinanderwursteln... :D

    Gruss Roger


    97 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Martin, vielen Dank für Dein Beitrag, das spornt mich an :) .


    Eigentlich wollte ich schon auch mit Landschaften, aber lieber keine als eine "schlecht" gebaute. Bei der Qualität die hier im Forum gezeigt und geboten wird, so auch von Dir, da muss ich früh aufstehen... Als Vorbild gefällt mir das MEP! Alles in allem hat es nicht sooo viele Landschaften, aber das was es hat, ist wunderschön perfekt geraten. Wenn ich daran denke, wie lange Yves benötigt, für eine einzige - perfekte - Sonnenblume, und wie viele Sonnenblumen in der Schweiz zur Saison existieren, so wird es mir ganz schwindlig. Immerhin, seine halten auch den Winter hindurch... Betr. Landschaft, in einem Teilbereich besteht eine Option für eine Kulisse, wie echt, benötige nur wenige Minuten für diesen Hintergrund.


    Auch wird es um die Bhf Bereiche durchaus Landschaften geben. Das ist alles noch Zukunft, im Moment bin ich wieder zurück an den Basics. Heute ging es darum, die passenden Oberleitungsmasten zu finden. Am besten gefällt mir der von Bockholt. Aber der verkauft diese nicht, - auch wenn es genau so auf seiner Homepage steht ?( Sonder seine Firma ist mehr daran interessiert, ganze Landschaften, incl. Oberleitung zu bauen. Wie wir alle zum Glück, so bin auch ich nicht arm, aber nicht annähernd in dieser Hemisphäre welche nötig wäre, um den Bockholt seine Eisenbahn bauen zu lassen.

    Ohne Zweifel wäre das sie schönste Option, aber für mich persönlich bei weitem nicht das Stimmigste. Immerhin konnte ich mal an Drehbänken Gewinde schneiden und derlei Arbeiten ausführen, heute bin ich Meilenweit davon entfernt. Das Auktionshaus hatte aus mir ruck zuck einen Kaufmann gemacht, was auch richtig so war, sonst hätte das Geschäft nicht überlebt. Aber jetzt hat das Pendel wieder auf basteln ausgeschlagen. Ich möchte gewisse verloren gegangen Fähigkeiten wieder zurück erreichen, das geht nur mit üben, von daher möchte ich vieles selber ausführen, auch dann, wenn es mal nicht so passen will oder schlecht gerät. Richtig schlecht kann eigentlich nichts werden, jemand welcher Adleraugen hat, ist mitbeteiligt. Auch wenn er mich vorerst machen lassen muss, bis das Konzept klarer wird. Von abgebrauchten Keilriemen bis falsch eingestellte Schleifmaschinen in Erstfeld, der sieht einfach alles. Es ist ja nicht verboten, nach einem Anlageplan zu fragen!? Weiss du, ich baue hoffentlich nicht sinnlos, aber planlos drauf los. Selbstverständlich plane ich einzelne Anlage Komponente so gut ich in der Lage bin, da anderst deren Herstellung gar nicht möglich wäre. Aber die ganze Anlage planen? Unter keinen Umständen, das wird sich ergeben. Seit ich mir dieses No-Go endlich eingestehe, geht es vorwärts!

    All zu viele Köche sollen es vorerst nicht sein, nur so kann ich wie ein Vulkan arbeiten, manchmal gar nicht, wenn im Schlafmodus, dann wieder folgen pausenlose Etappen und kann plötzlich einfallende kreative Elemente mitberücksichtigen. Spätestens wenn es um die elektrische Installation geht, ist Präzision gefragt, schon jetzt freue ich mich, auf das aktive Mitwirken von Beat :thumbsup: .

    Mir kam heute der Spruch von Erwin in den Sinn: Für Lokomotiven gibt man alles Geld aus, aber Wagen dürfen nichts mehr kosten. Ja, ich bin (auch) so einer... Man kann diesen Spruch noch weiter führen. Wagen dürfen wenigstens noch ein bischen was kosten, die Landschaft und Ausstattung darf nichts mehr kosten. Ups, da wurde ich heute Schock artig eines Besseren belehrt: Oberleitungsmasten, etwa 320 - 350 werden gebraucht. Ich habe mich für einen Typ entschieden, welcher erst noch nicht passt, es ist der LGB RhB Masten. 1:22,5 IIm ist nicht annähernd (trotz Schmalspur) 1:32. Beim LGB RhB Masten fehlen den SBB Normalspur Modellen 2-3 cm, damit deren Pantos den Fahrdraht berühren. Doch man kann einfach den Masten aus dem Sockel ziehen und 3 cm kürzen. Der derzeit erhältliche Spur I Masten von Märklin 1:32 kostet CHF 44.- als DB Version. Ob das Vorbild DB, RhB, oder SBB darstellt, kommt im Jahr 2016 nicht mehr sooo darauf an. Aber bei der Menge die hier benötigt wird, darf das Teil niemals 44.- kosten. 50% weniger, mindestens... Vielleicht finde ich gut erhaltene Exemplare auch an Börsen und Auktionen.


    Gruss
    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Die Bockholt Oberleitungsmasten sind recht einfach, für deine Anlage lässt so etwas noch etwas vereinfachen ohne die Charakteristik zu verlieren. Das sollte in den Mengen wie du es brauchst gut herstellbar sein, für einiges weniger, wohlgemerkt.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • pass auf Erwin was Du sagst, sonst kommt plötzlich eine Bestellung! ;) :thumbsup:
    Sehr gerne, vernünftigerweise denke ich mal rechtzeitig daran, so hätte die Produktion auch etwas Zeit. Vor Ende Februar 2017 (frühstens) braucht es bestimmt noch keine Masten, da bis dann am Trassee gebaut wird.
    Ich komme Dich mal, wenn es Dir recht ist, mit Deinem Auto besuchen, Zwecks Masten Bestellung ...


    Gruss
    Hermann

    Analog ist cool:)

  • kleine News von der See-Berg-Bahn


    Eigentlich wollte ich letzte Woche viel bauen... Doch der kalte Ausflug in die Freiberge, oder was auch immer, mich haben die Erkältungs-Viren gepackt. Jetzt geht es wieder einigermassen.


    Nächste Passage war der Treppendurchgang an der Reihe. Es stellten sich ganz andere Fragen im Vorfeld, als angenommen. Nämlich nicht ob können, sondern ob dürfen? Derjenige, welche das Geländer erstellt hat, ist nicht zufrieden, weil für alles gibt es Normen. Es ist sein Bauwerk, auch wenn es in meinem Haus steht und mein Eigentum ist. Er hat sich an die Normen gehalten, aber jetzt erfüllt das Geländer offenbar trotzdem nicht mehr (ganz) die Normen. Ich halte das für Übertrieben, der Hersteller hat seine Verantwortung voll erfüllt. Was danach passiert, steht nicht mehr in seiner Macht, demzufolge kann er auch nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden, falls es jemals "krachen" sollte. Ich halte die Eisenbahn Linienführung für perfekt :D . Meine Priorität ist die ideale Linienführung, Nichteisenbahner können das nicht ganz nachvollziehen...


    Der Durchgang durch die Treppe erfüllt gleich mehrere Zwecke.
    1. grösserer Gleis-Durchmesser, als wenn der Kreis noch vor der Treppe vorbei führt. D = 385 cm wäre vor der Treppe definitiv nicht möglich.
    2. es braucht keine Klappbrücke im Trassee, da die Lichthöhe an dieser Stelle gut 3 Meter beträgt. Selbst einige Stufen aufwärts beträgt die Höhe immer immer mindestens 195cm.
    3. auf diese Weise freier Durchgang, man braucht sich nicht zu bücken, wenn man einfach nur hier vorbei möchte, ohne Absicht Eisenbahn zu spielen.
    4. auch optisch vermag diese Linienführung zu überzeugen, die Alternative wäre einfach "nur" ein Oval, oder aber viel kleinerer Durchmesser.


    Das Geländer ist auch jetzt nicht lose, sondern hält immer noch an mindestens 6 Fixpunkten. Aber durch das der obere Kreis durchtrennt ist, ist die Stabilität schon nicht mehr ganz so perfekt wie vorher, aber immer noch ausreichend.



    Einen Teil der Stahlstäbe ist nicht Abfall, sondern wird als Träger für eine spätere kleinere Spur I Brücke weiter verwendet. Dieser Stahl ist von bester Qualität, das Abtrennen, Durchsägen und vor allem Gewinde schneiden war zäh.


    Wie gelange ich an die "Baustelle"? Gerüst aufstellen wie? Für ein klassisches Stufengerüst ist die Treppe zu schmal, auch würde es Kratzer geben. Einen Hocker hinstellen wäre eine typische Unfallgefahr, da die Treppenstufen viel zu schmal sind. Auch wäre es trotz Hocker immer noch nicht annähernd erreichbar. So habe ich einfach 2 Kanthölzer am Geländer durchgesteckt und darauf 2 Restholzplatten drauf gelegt. Wenn auch für meine fast 90 Kilo 2 x 16 mm eher am unteren Ende dimensioniert sind, aber es hielt. (und hatte gerade die etwa passende Grösse, ohne ein neues Brett zerschneiden zu müssen).


    Anfänglich nicht so ganz einfach war das Ausmessen. Von Unten war die Distanz zu gross. Doch von Oben war es eigentlich sehr einfach. Das schwierigste war zu messen, wie hoch der "Zylinderkopf" über dem (Eisenbahn)Boden war und von dem Mass die gewünschte Höhe anziehen.


    Der Stahl war so hart, dass ich etwas Angst hatte, der Gewindeschneider würde brechen. Kernbohrung 4.2 für M5 stimmt aber schon, an dem kann es nicht gelegen haben. Freude hatte ich, dass alle Bohrungen exakt passten :thumbsup: . In die Mitte der Träger hatte ich noch zusätzlich je 1 Bohrung angebracht, damit das Ganze auch wirklich stabil ist. Pro Träger 5 x (M 5) Bohrungen müsste eigentlich halten. Ich will ja nicht selber darüber laufen, über 20 Kilo muss der Träger nie aushalten, meistens deutlich weniger. Und doch habe ich nicht alles optimal gemacht. Etwas "pfuschig" ist das direkte anschrauben der Träger an den runden Treppenzylinder. Eine Auflage zwischen dem L-Träger und dem Treppenzylinder, welche auf der Innenseite die Rundung aufnimmt, wäre ganz perfekt. Etwas flaches an etwas rundes anschrauben, hat nie die optimale Auflagefläche. Anderseits, der Zylinder ist nicht so klein und das Eisen relativ schmal und reichlich verschraubt, da muss der Föhn recht blasen, bis das auseinander bricht.


    Noch sind die Trassee einfach lose drauf gelegt, nächstens erfolgt die Verschraubung und Feinabstimmung.


    ... danach erfolgt die Wiederauferstehung der roten Empa Hängebrücke.


    Ps
    die Oberleitung wird durch LGB-Masten erfolgen...


    Gruss
    Hermann

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Dieser Stahl ist von bester Qualität,

    Wenn du meinst, ich tippe auf warmgewalzten S235. Etwas billigeres fällt mir im Moment nicht ein. Zäh zum bearbeiten, durchaus, billigster S235, heute oft aus China oder Indien ist leider oft eher schlecht verarbeitbar. Darum wählen Profis lieber S355, etwas teurer aber bessere Qualität und viel angenehmer zum verarbeiten.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • ... da spricht Erwin der Fachmann! Ich habe halt offenbar Zähigkeit mit Qualität verwechselt. Dieses Geländer ist mir eigentlich in seiner Beschaffenheit nahezu egal. Jedoch hoffentlich sind die äusseren Hauspfeiler (Stahl) aus S355, oder besser? Im Moment bläst der "älteste Urner" bereits in Schwyz mit seinen Böen weitaus stärker, als prognostiziert. Man hat das Gefühl, nächstens bei Fredy zu landen, im Dorf reicht zeitweise die Gischt der Wellen bis auf die Strasse...

    Analog ist cool:)

  • Hermann, wenn ich mir Deine Konstruktion so betrachte, drängt sich mir der Gedanke auf, dass Du trotz langer Vorlaufzeit nicht allzuviel in eine detailierte Planung investiert hast. Die paar Zentimeter, die die umständliche Geländerzerstör-Übung verhindert hätten, hätte man die Trassenführung auch höherlegen können. :D Und sei es mit einer sanften Steigung, falls die Trasse andernorts unbedingt die von Dir gewählte Höhe haben müsste.... Typisch Hermann. :phat:
    Um das Geländer wieder zu stabilisieren, könntest Du das herausgeschnittene Geländerprofil in Tunnelportalform wieder einschweissen lassen. Sähe raffiniert aus.


    Gruss Roger


    97 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.