Swissloop und Hyperloop, die nächste Generation Eisenbahn

  • An der Zukunft der Eisenbahn, abseits des gewohnten Schienensystems wird mittlerweile weltweit eifrig geforscht. In der Schweiz ist das Projekt Swissmetro schon lange bekannt. Geld gibt es aktuell für das Projekt Swissloop . Viel Geld hat das Projekt Hyperloop one zur Verfügung. Die Chinesen geben sich mit 1000km/h nicht zufrieden und peilen gleich 4000km/h an .


    Eines dürften alle Projekte gemeinsam haben, ich werde nicht so alt werden um einen solchen Zug im kommerziellen Einsatz noch zu erleben.


    Witzig ist das Tool von Hyperloop one welches einem die Zeitersparnis einer gewählten Strecke aufzeigt. Zürich Bern ist meine Wahl, die Daten sind schliesslich bekannt. Die Fahrzeit heute mit dem IC, 56 Minuten. Gemäss dem Tool benötigt ein Zug mit 300km/h 57 Minuten, ein Zug mit 200km/h 65 Minuten, ein Auto angeblich 62 Minuten und das Flugzeug 187 Minuten. In diesem Fall stimmen sämtliche Angaben nicht. Ein nettes Tool ohne Anspruch auf Richtigkeit.


    Der Nachwuchs in ferner Zukunft wird die Modelleisenbahn in einer durchsichtigen Vakuumröhre betreiben. ;)

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Das Projekt Swissloop ist wieder ein Schritt weiter und präsentierte am Mittwoch ihren dritten Pod "The Beast". Offiziell heisst er Claude Nicollier. Im Juli findet der Wettbewerb in den USA statt. Wer den neuen Pod sehen will, heute von 12:00 bis 17:00 besteht die Möglichkeit dazu im Empa Nordost Gebäude. Es ist für die Öffentlichkeit geöffnet.


    Hermann, ganz genau lesen, der Pod wird mit einem Motor angetrieben der über unbeschränkte Beschleunigungsmöglichkeit verfügt. Da staunst du. ;) Der Antrieb läuft über einen selbst entwickelten Linearantrieb. Wenn ich mir die Daten richtig gemerkt habe, 70kg schwer, maximaler Strom 650A und eine nutzbare Batteriespannung im Bereich von 600V, ergibt rein rechnerisch eine Antriebsleistung von gut 400kW. Gemäss offizieller Quelle sollen es etwa 600kW sein.


    Auf der Teststrecke in Kalifornien soll der Pod 400 bis 500 Kilometer pro Stunde erreichen. Dafür steht ihm eine Beschleunigungsstrecke von 850m zur Verfügung. Danach muss wieder gebremst werden.


    Auf der nur 120m langen Teststrecke an der Empa erreicht er bescheidene 100 km/h. Er muss auf dieser beschleunigen und abbremsen. So gesehen sind die 100 km/h nicht so schlecht.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Eine nette Traumtänzerei. Technisch sicher umsetzbar - theoretisch (und dies schon lange: alle physikalischen Erkenntnisse sind seit Jahrhunderten bekannt und die technischen Umsetzungen seit Jahrzehnten. Magnetschwebebahnen sind ein alter Hut und Rohrpost ebenfalls). Gähn.


    Wie immer wird es an den Details scheitern: eine sichere Vakuumröhre über Tausende von Kilometern störungs- und sabotagefrei zu betreiben, halte ich angesichts der politischen Weltlage für unmöglich. Um nur eine von zahlreichen Bedenken zu äussern.


    Sind heutige Handwerker und Bauunternehmer tatsächlich noch in der Lage solch umfangreiche, technische und hochpräzise Anlagen, nota bene: in nützlicher Zeit, zu bauen? Wo man es doch schon verlernt hat, einen Flughafen zu bauen, oder für die Neuasphaltierung eines 400Meter langen Strassenstücks 500 Tage braucht?


    Aber tüftelt nur weiter, ihr Gescheiten. Visionen, wie die Welt sein könnte, wenn es keine störenden Faktoren gäbe, sind immer interessant.:D


    PS: Auch ich tüftle immer noch an meiner Zitronenfaltmaschine (welche die Welt verändern wird). Auch diesen Input habe ich von Erwin, also der EMPA. :phat:

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Roger,


    Ausnahmsweise decken sich unsere Meinungen recht gut. Die technischen Probleme dürften lösbar sein, die finanziellen kaum. Welcher Staat wird so viel Geld für ein solches Projekt aufwerfen wollen? Da kommt mir maximal noch China in den Sinn. In Shanghai fährt der einizige Transrapid Ableger.


    Genau diese Tüfteleien machen meinen Arbeitsalltag so herausfordernd und spannend. In solchen Projekten blühe ich richtig auf. Auch wenn wir in diesem Projekt als Werkstatt nur wenig beigetragen haben.

    Gruss Erwin



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  • ausgerechnet ich, welcher Analog cool findet, gehe davon aus, dass etwas wie Hyperloop kommen wird! Und zwar viel schneller als man denkt! Erwin wird es noch knapp erleben. Als alter Fahrgast-Greis.


    Kosten: sicher wird das in den Anfängen,ohne Zweifel, extrem teuer werden. Aber auch der konventionelle Bahnbau kostet riesige Summen. Ebenso sind Autobahnen nicht "gratis". Nicht mal die Schuhsolen sind gratis und selbst wenn ein Mensch zu Fuss gehen würde, hätte er mehr Durst und mehr Hunger. Vielleicht muss man auch zwischen Herstellungskosten und Betriebskosten im Bahnbau differenzieren. Möglicherweise ist ein Hyperloop nur beim Bau viel teurer, nicht aber im Betriebsalltag?


    Terror ist immer eine latente Gefahr im Sinne von einem sehr kleinen Restrisiko, ich sehe da keinen Unterschied zu einer künftigen Schnellbahn. Wer genügend hoch kriminell ist, dazu noch "fantasievoll" genügend intelligent + schlicht ein schlechter Mensch, so einer muss nicht auf die Zukunft warten, sondern kann an bereits an der bestehenden Infrastruktur immensen Schaden und Leid anrichten.


    Die Schweizer Demokratie ist kaum Hyperloop geeignet im Alltag, was über Versuchsanlagen hinaus geht. China schon viel eher, das sehe ich auch so. Schweiz: u.a. wegen 1-2 Winzer die auf Teufel komm raus ihr Land verteidigen, will seit über 30-40 Jahren die Autobahn (Lausanne) - Sion - Brig einfach nicht fertig werden. Trotzdem hoffe ich sehr, dass die Demokratie über der Technik steht. Das kann mühsam sein, ist aber zweifelsfrei menschlicher.


    Der Link von Erwin betreffend den Fahrzeitangaben.

    Für mich ist schlicht nicht ersichtlich, nach welchen Kriterien gerechnet wurde? Ganz so weit würde ich nicht gehen, die Zeiten als Ganzes "falsch" zu deklarieren, man müsste mehr dazu wissen? Vielleicht war BMW, Audi Mercedes & Co der Sponsor?


    Theoretisch dürfte es in der CH kaum was Schnelleres als den Flieger geben, praktisch real kaum. Falls eine SR-71 wieder fliegbar flott wäre: bei V/max in Genf per Seilwinde mit sehr schwerem Gegen-Gewicht den Passagier aufgabeln, falls er nicht zu Brei vermatscht ist, ihn schnell in die Kabine reinziehen, mit einem Fallschirm versehen und bei Rorschach gleich wieder rauswerfen. All dies müsste in nur kurzen 5-6 Minuten geschehen. Schon möglich, dass - unter realen komortablen Bedingungen - ein schneller Flieger die langsamste Wahl ist, wenn von mitte Stadt zu mitte Stadt gemessen wird und der Überschall Jet bei Günther oder bis in die Pyrenäen eine Schleife drehen muss.


    Das Auto am schnellsten? Nicht um 18.00 Uhr! Beim Teilstück Winterthur-Gubrist-Baregg-Egerkingen, da wäre eine bald mal 100 jährige Be 4/6 12320 auf den nahen SBB Gleisen schneller, als jedes noch so moderne Semi-autonome Digital-Auto. Wenn schon digitale Elemente, dann in einer Re 460 oder im Taurus. Dann ist man noch schneller unterwegs, als mit der Be 4/6...


    Gruss

    Hermann


    Erwin, so viel Verkehr hat es derzeit am Gotthard auch wieder nicht! Nur schon gestern in der Mittagspause beim Rheinfelden-Feldschlösschen rauschten mehr Züge fast im Minutentakt vorbei, da wirkt Brunnen wie eine Nebenlinie. Der Grossraum Zürich-Argau scheint mehr Verkehr aufzubieten.


    ;)Könnte man nicht die Züge wieder zwischen 11.00 und 21.00 Uhr über die schöne klassische Gotthard Bergstrecke laufen lassen? Es wäre doch schade, wenn diese vergammelt? Für die paar wenigen noch vorhandenen GB Bergstrecken Züge dürfte sich so eine aufwändige Streckenführung langfristig kaum oekonomisch rentieren. Von 11.00 bis 21.00 könnte man den Gotthard Basistunnel der Empa als Teststrecke überlassen. Das ist zwar noch kein Hyperloop, aber wäre dennoch ein perfektes Versuchslabor für verschiedenste Motoren und Schnellfahr-Versuche von doch immerhin 50-60 km Länge.

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Hoffentlich war der gestrige Tag nicht ein schlechtes Omen. Ich habe den Claude Nicollier Pod meiner Frau gezeigt. Kurz zuvor ist der Inverter abgeraucht, immerhin haben sie Ersatzteile vorrätig und waren bereits an der Reparatur. Der Print schien nicht verbrannt zu sei aber voller Russ von den verbrannten Teilen.


    Ein weiteres Projekt innerhalb des Swissloop ist, können die teuren Stahlröhren durch günstigere Betonröhren ersetzt werden und sind diese vakuumdicht. In der Studie soll auch die Praxistauglichkeit einer solchen Lösung ausgelotet werden. Holcim hätte sicher Freude an einer Swissmetro in Betonröhren.

    Gruss Erwin



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  • die teuren Stahlröhren durch günstigere Betonröhren ersetzt werden und sind diese vakuumdicht

    Lieber Erwin

    Das ist ein Irrglaube. Beton ist weder luftdicht noch Wasserdampfdicht. Er kann allerdings wasserdicht gemacht werden, nur braucht es eine klare Definition, was wasserdicht dann heissen soll, sonst ist er auch das nicht. Auch öldicht ist er leider nicht.

    Es wird zu einer Beschichtung führen, die aber auf der Innenseite nicht haften kann, auch mit dem besten Kleber nicht. Aussen wird er durch das hohe Eigengewicht von selbst beschädigt. Das gibt aber wenigstens interessante Diskussionen und schafft offensichtlich auch Arbeitsplätze.

    Herzliche Grüsse

    Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Wenn das Rohr nicht durchsichtig ist und man hunderte von Kilometern in einem Gewehrlauf ohne jede visuelle Orientierung durchschiessen muss, darf die psychologische Komponente nicht vergessen werden: so will und kann die Allgemeinheit nicht reisen.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Roger,


    Man merkt, du fällst immer mehr aus der Zeit. ;) Der jüngere moderne Mensch beschäftig sich am liebsten mit seinem Smartphone, da sind äussere visuelle Eindrücke nur störend. Röhren sind allgemein sehr beliebt, endweder als Tunnel, in Form eines Flugzeuges oder als Wasserrutsche.


    Die meisten meiner Pendelkilometer verbringe ich ebenfalls unterirdisch in Tunnelröhren. Tiefergelegt auf einer in den 20er Jahren erbauten Bahnstrecke von Zürich Wiedikon in den Tiefbahnhof Löwenstrasse, Wechsel in den Tiefbahnhof Museumstrasse, von dort bis Stettbach und dann noch eine Station weit überirdisch bis Dübendorf.

    Gruss Erwin



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  • Warum haben dann Flugzeuge Fenster?

    Und warum wird vielen Menschen schlecht, wenn sie keinen Bezug zur Aussenwelt beim Autofahren herstellen?

    Zudem hat man in einem heutigen Bahntunnel durchaus Sicht nach aussen - wenn auch nur auf ein beschränktes Szenario.


    Allgemein: Weshalb wird grundsätzlich immer und überall eine tolle Aussicht geschätzt?

    Eine Wohnung in einem aufgelassenen Bergwerk käme diesen neuen Kunden also ziemlich entgegen. Und Villen am Züriberg stünden leer...

    Gruss Roger


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  • Warum haben dann Flugzeuge Fenster?


    Damit sie teurer und unstabiler werden. ;) Es würde mich nicht wundern, wenn bald einmal Flugzeuge auf den Markt kommen die anstelle von Fenstern Bildschirme haben. Ist eine logische technische Entwicklung und wurde immer wieder angedacht.

    Gruss Erwin



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  • Es würde mich nicht wundern, wenn bald einmal Flugzeuge auf den Markt kommen die anstelle von Fenstern Bildschirme haben. Ist eine logische technische Entwicklung und wurde immer wieder angedacht.

    Blättert mal durch die Bilder auf dieser Seite: https://www.bluewin.ch/de/news…-ueberschalls-218481.html


    Bei Bild 15 und 16 von 24 (Spike S-512) wird genau das beschrieben. Seit wann gibt es billige Flachbildgeräte? Kaum 15 Jahre, vorher waren auch kleine Fernseher oder Monitore sauteuer. Heute bekommt man sie für nicht mal einen Zehntel des damaligen Preises.


    Die Concorde, mit Fenstern ausgerüstet, war im Überschallflug bis zu 20 Zentimeter länger wegen der Materialausdehnung. Da dürften die Ingenieure ziemliches Kopfweh bekommen haben. Wie bekamen sie den Vogel dicht? Da wären Bildschirme sicher die bessere Wahl, die angedachten Flugzeuge oder Raketen sollen noch schneller verkehren als die Concorde. Ergo: sie werden sicher noch heisser.

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • Noch weiter gedacht: warum sollen Passagiere in einer überdimensionalen Gewehrkugel überhaupt noch von A nach B gesogen werden? Ein Flachbildschirm der Destination B würde doch die Reise von Anbeginn überflüssig machen.^^

    Gruss Roger


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  • Da wird gar nichts gesogen, sondern der Luftwiderstand sehr stark reduziert um mit möglichst wenig Leistung die angepeilte Geschwindigkeit von bis zu 1200km/h zu erreichen. Das für dich wenig Leistung völlig suspekt ist, sonst würdest du keinen Dodge Challenger fahren, ist mir völlig klar. ;) Im Zug hast du keine 470 PS für dich allein ausser er ist so gut wie leer. Allerdings kannst du mit deinem Challenger im Vergleich zu Hochgeschwindigkeitszügen nur schleichen, er gibt keine 300km/h her. :D


    Mein Traum ist immer noch das Beamen, das werde ich noch viel weniger erleben.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Habt ihr alle Star Trek verschlafen? Beamen ist doch angesagt ...:D:D

    Gruss


    Roland

  • Naja: auf 270 km/h komme ich mit dem Challenger immerhin... Viel Spass beim Tunnel fahren:P

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.