Geheimprojekt Schweizer Schienenbus - der nicht realisierte SIG-Kurztriebwagen

  • Der Zugverkehrsleiter scheint es zu geniessen, die Züge via Mausklick zu steuern.


    Lieber Martin
    der Zugverkehrsleiter ist auch kurz vor dem Umstieg auf Digital, er weiss es nur noch nicht.
    herzliche Grüsse
    Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Es waren aber alle Züge mit 70 bis 75 km/h unterwegs.


    Als Zugverkehrsleiter kann ich hierzu genaue Angaben machen: der Be 2/2 fuhr die ganze Zeit genau mit 80 km/h. Die anderen Züge im Schnitt auch, jedoch musste mal hie und da eine Geschwindigkeit geringfügig nach oben oder unten korrigiert werden, damit sie nicht auffuhren (natürlich hätte ich das nicht gemerkt, da man an der gezeigten Stelle nicht nur ein Brett, sondern eine ganze Anlage vor dem Kopf hat. Ausserdem ist der Streckenplan ziemlich verwirrend, so, dass man nie genau weiss, ob ein Zug die Wendel hochfährt oder runter, bzw. welches Streckenteil dem vorangegangenen folgt.... :huh:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Ausserdem ist der Streckenplan ziemlich verwirrend, so, dass man nie genau weiss, ob ein Zug die Wendel hochfährt oder runter, bzw. welches Streckenteil dem vorangegangenen folgt....


    Das ist jetzt also absolut nicht der Fall. Hier ist gar nichts verwirrend. Dies ist vermutlich die klarste Streckenführung, die es je auf einer MoBa gegeben hat. Jedenfalls für mich :) .

  • Der Zahnborerton kommt von der grünen HAG Ae 6/6 Le Locle.

    Dass es eine Ae 6/6 ist, hatte ich mir fast schon gedacht. Meine Ae 6/6 hatten auch alle diesen hochfrequenten Heulton. Möglicherweise wird er durch die dritte angetriebene Achse im Drehgestell verursacht.

  • Der seit langem verschollene 3. Prototyp des SIG Bm 2/2 Triebwagens, die Nr. 617, wurde in Muetisholz in einem Schuppen, unter Gerümpel wiederentdeckt. Zwar ist kein Motor mehr eingebaut und die Räder fehlen, aber die Substanz erscheint noch gut. Das Ziel eines eigens dazu gegründeten Vereins 'Rettet die 617' ist es, den Kurztriebwagen wieder fahrtüchtig instandzusetzen. Noch fehlt das Geld. Der zeitliche Horizont ist daher noch nicht abschätzbar.
    Ich konnte zwei Bilder vom Triebwagen machen, als dieser in Muetisholz zum Abtransport nach Goldau bereitgestellt wurde. In Goldau wird der Triebwagen zwischengelagert werden, bis, der Entscheid zur Restauration gefallen ist.
    Sorry für die Bildqualität. Ich knipste aus dem fahrenden Zug.


    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Richtig Mattu, aber wie beschrieben: der Verein ist erst am Geld sammeln. Das kann noch dauern. Die Idee steht aber schon. Es wird übrigens ein Dieseltriebwagen. Die 616 ist der einzige, der elektrifiziert wurde - und das auch nur wegen der ChRB..... ;)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Ich Hirne auch an was ähnlichem, 4-achsigem, rum. Obwohl, ich darf gar nicht. Zu viel offene Sachen zum abschliessen... (Re 4/4", BDt usw...

    Gruss Matthias

  • Im Gegensatz zu mir bist Du ja noch jung und hast noch mehr Zeit vor Dir, Angefangenes zu beenden. Ich sage Dir jedoch voraus: Es werden immer mehr begonnene Projekte und immer weniger Zeit diese abzuschliessen.... :evil:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Unglaublich Roger, wie viele verschollene Triebwagen kommen wohl noch zum Vorschein? ;)


    Wart nur bis einer das Reduit inspiziert! Wo man Duzende Panzer vergessen kann, kann man auch eine ganze Serie Triebwagen verstecken ;)

    Fahre und Sammle SBB, BLS, SOB und DB in AC, bevorzugt von Märklin und Hag.


    NORDSEE IST MORDSEE!

  • Ich sage Dir jedoch voraus: Es werden immer mehr begonnene Projekte und immer weniger Zeit diese abzuschliessen.... :evil:


    Davon kann ich leider auch ein Lied singen...


    Bin aber gespannt auf die folgenden Berichte! :thumbsup:


    Gruess
    Reto

  • Nachdem die ersten Spenden eingetroffen sind, konnten die Restaurationsarbeiten am Bm 2/2 617 in Angriff genommen werden. Zunächst wurde der erste Führerstand zurechtgeschliffen. Das bedeutet: Scheiben heausbrechen - möglichst ohne Fensterstreben - Fronttür und Übergangsblech entfernen, Scheinwerfer ausbohren und die Fensteröffnungen so zurechtfeilen, dass die Streben um Welten feiner erscheinen, als im originalen Kleinbahn-Outfit. Ebenso wurden die längengestauchten Kleinbahntüren herausgeschnitten.



    Unter Specks nervenden Ratschlägen arbeiten Sepp und Toni an der 617...

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Auf das Projekt bin ich gespannt. Ich sehe, der alte Speck hat sein Missgeschick überlebt. Schon klar das der alte Haudegen von Anfang an dabei sein muss.


    Grüsse Roger2

    Liebe Grüsse
    Roger2


    Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert 8)

  • Welches meinst Du? Es gehört eigentlich alles zum Breuer-Diorama und wurde somit im Hag-Forum oder hier beschrieben. Das Holzwohnhaus, das man hinter der Rossi-Fabrik unscharf erkennt ist ein Einzelstück, das ich mal in Bauma gekauft habe.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Sepp hat sich heute dem Chassis zugewendet und etwa ein Kilo Zinkdruckguss weggefeilt und gesägt. Durch die Erfahrungen beim Bau von 615 und 616 wurde bei der 617 viel mehr Material weggenommen, so dass der Motor noch etwas tiefer eingebaut werden kann und auch für den Decoder mehr Platz geschaffen wurde. Dies kommt dann der Inneneinrichtung wieder zugute. Noch ist es aber noch nicht soweit.
    Als nächstes wird das Chassis grau lackiert werden müssen. Erst dann können Räder, Getriebe und Motor fest eingebaut werden.


    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Das hier überhaupt ein Beitrag erscheint, ist nicht selbstverständlich, denn meine SD-Karte hätte beinahe ernsthaft Schaden genommen. Aber zum Glück sind wenigstens meine Reflexe in Ordnung.


    Nach ein paar Stunden Feil-, und Zurichtarbeit konnte ich das Gehäuse des 617er das erste Mal provisorisch auf das Fahrgestell legen. Übung macht offenbar den Meister, denn bei diesem dritten Modell lässt sich die Kabine ohne jedes Zufeilen am Chassis schön aufsetzen. Natürlich weiss ich inzwischen auch, welche 'Nasen' am Fahrgestell dies bei den beiden ersten Modellen verhindert hatten.
    Und was dauerte denn solange bis das Gehäuse diesen Stand erreicht hatte? Immerhin sieht es in dieser Phase potthässlich aus. Also:
    erstens mussten die Fronttüren und Übergangsbleche fortgeschnitzt und weggeschliffen werden. Dazu muss man zusätzlich auf dem Dach, unter dem Spitzenlicht den oben herausragenden Türrahmen wegschneiden und verschleifen. Dass sich die Tür zwischen den beiden Lampen befinden, macht es auch nicht einfacher, denn die Lichter sollten eigentlich unversehrt bleiben.
    Nach dem Verschwinden der Spuren der Übergangstüre und des -Blechs, wandte ich mich den Pufferbohlen zu: hier ist die angespritzte Kupplung und die lächerlichen Bremsschlauch-Attrappen zu entfernen. Natürlich auch wieder um die Kanten herum.
    Zum Glück hatte ich die Lampeneinsätze bereits ausgebohrt. Auch dies ist eine langwierige und heikle Angelegenheit, die mir bei den ersten Modellen nicht immer gelang, da ich dort die Haftung der festgebackenen Lampeneinsätze unterschätzte und dabei die eine oder andere Ecke der Lampengehäuse wegbrach (was mich zu den schönen Alu-Lampenringen zwang)
    Das Wegfeilen der seitlich erhaben aufgespritzten Anschriften, wie Klassenbezeichnung und Typenbezeichnung ist hingegen schnell erledigt.
    Dann: Die Fenster. Die geben am meisten Arbeit: Wie oben bereits erwähnt, sind die originalen Kleinbahnfensterstreben relativ dick (nicht mit der Breite verwechseln). Um dem Abhilfe zu schaffen muss man jede Strebe innen zurechtfeilen. Aufgrund der Rundung der Kanzel kann man das zum Glück von aussen bewerkstelligen, da die Schlüsselfeile vom Nachbarfenster aus angesetzt werden kann. Da die verschlankten Wandstärken die Geometrie der Fensterstreben teilweise leicht verändert müssen die Rundungen an den Fensterecken teilweise angepasst werden. Das Abziehen, bzw. Verputzen der Kanten nimmt ebenfalls Zeit in Aspruch, wenn beim Lackieren keine Kunststoffspäne oder Plastikfusseln mehr anhaften sollen.
    Nachdem die beiden Führerstände derart bearbeitet worden sind, muss die 5teilige seitliche Fenstereinteilung entfernt werden. Sie werden später durch eine längenmasstäblich korrekte 4er-Einteilung ersetzt. Müssig zu sagen, dass auch diese Arbeit sorgfältig ausgeführt werden sollte, damit die neuen Fenster nachher passen und die Öffnungen gleichmässig hoch sind.
    Dann folgt die Aufgabe, die beiden Führerstände zum kompletten Gehäuse zusammenzukleben. Geklebt ist schnell. Wer aber glaubt, dass beide Formen unbedingt bündig aneinander passen, irrt: Durch thermoplastische Einwirkungen oder Alterung des Materials wurden eines oder vielleicht beide Gehäuseteile minim verzogen. Jedenfalls wich die Form der Dachrundung an einer Stelle etwas von der Gegenseite ab, mit dem Ergebnis, dass die obere Fensterkante dieser Seite nicht vollständig fluchtete. Zu glauben, dass man den betagten Kunststoff in die richtige Form drückend, korrekt zusammenkleben kann, irrt abermals. Hier bleibt nichts anderes übrig als die Ungenauigkeiten zurechtzuschleifen. Durch die grosszügige Materialdicke kein Problem.


    In diesem Stadium befindet sich der Tw zum jetzigen Zeitpunkt. Im Wissen, dass die Fugen noch sichtbar sind, wird das Gehäuse anschliessend grundiert. Nach dieser Behandlung präsentiert sich das Fahrzeug in homogener Farbgebung, so dass man die Fehlstellen optimal erkennt und dort mit der Spachtelbehandlung weiterfahren kann.


    Jetzt noch die Bilder:



    Da Speck beleidigt ist, weil Sepp und Toni seine Anweisungen, Tipps und Ratschläge nie umsetzen, sondern nach ihrer Methode arbeiten - und ihn erst noch mit Gegenargumenten eindecken - beschliesst er zu verschwinden und erst nach Arbeitsende ganz alleine wiederzukommen. Dann kann er den Murks, der es ja sein muss, weil die beiden ja nie auf ihn hören wollen, in aller Ruhe inspizieren.
    Nachdem Hans Speck seiner Isetta entstiegen ist unterzieht er den ganzen Wagen einer peinlichen Kontrolle. Trotz fieberhaftem Suchen nach einem Fehler muss er am Ende zugestehen, dass alles tipp topp ausgeführt wurde. Wie ist das denn nur möglich, ohne dass die beiden Arbeiter die Anweisungen des einzigartigen und allwissendendens Experten östlich und westlich des Rio Carambas - also ihm - befolgt haben? :seriously:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.