ChRR 2013 (Christoph-Röbi-Reise 2013)

  • Röbi, störten sich die anderen Passagiere nicht daran, dass Du während der Fahrt auf der Blechflöte spieltest (Bild Nr. 6)? ?(
    Schöne Bilder, interessante Reportage! :thumbup:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hoi Röbi


    Sieht echt gemütlich aus, so im Erstklasssofa ein Bierli zwitschern!


    Ich hoffe, Ihr bleibt von nun an von Tubeln verschont, Gruss auch an Christoph.




    :beer: Martin

    Gruess Martin

  • Röbi, störten sich die anderen Passagiere nicht daran, dass Du während der Fahrt auf der Blechflöte spieltest (Bild Nr. 6)?


    Das war Christoph. Er hat die Blechflöte "gemutet", so hat niemand etwas gehört. Es war ja schliesslich auch ein Ruhewagen.

  • Heute fasse ich mich kurz. Bin nicht so zwäg.
    Die Route: Looe - Liskeard - St. Erth - St. Ives - St. Erth - Truro - Falmouth Docks - Truro (den Abstecher nach Falmouth Docks habe ich ausgelassen und die Zeit im Bahnhofbuffet verbracht) - Plymouth - Exeter St. David's.



    Looe



    St. Erth



    St. Ives



    St. Ives



    Mein Lieblings-Zug in Truro


    Jetzt gehe ich ins Bett. Vielleicht kann ich die Grippe noch abwenden.

  • Vielleicht kann ich die Grippe noch abwenden.


    Lieber Röbi
    richtig schön, dein Bericht. Wenn ich noch etwas leise (sehr leise) sagen darf: Mit Wein wäre das nicht passiert! ;) ...duck und weg
    herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Vielleicht kann ich die Grippe noch abwenden.

    Alles andere würde mich sehr wundern, lieber Röbi. Man weiss ja, dass Wohlbefinden und Erfolgserlebnisse, wie Ihr sie u.a. auch als richtige Lokführer erfahren durftet, das Immunsystem stärken und somit auch den Angriff niederträchtiger Viren und Bakterien schadlos überstehen lassen. :lol: In diesem Sinne wünsche ich Euch weiterhin eine gute Reise und vielen Dank für den tollen Bericht auch von mir. :thumbup:

  • Wenn ich noch etwas leise (sehr leise) sagen darf: Mit Wein wäre das nicht passiert!


    Grosser Irrtum, Oski. Vorgestern habe ich zum Znacht ausnahmsweise ein Glas Wein bestellt und dann war ich gestern krank. Da habe ich gestern abend doch noch vor dem Schlafengehen ein Bier genossen und heute geht es mir wieder blendend. Das sagt doch genug, oder?

  • Lieber Röbi
    genau solche Ränkespiele bringen's doch im Leben! Prost!
    herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • In England trinkt man doch Whiskey, das vernichtet jede Bazille. :D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • In England trinkt man doch Whiskey, das vernichtet jede Bazille.


    Ts ts, ein Whisky-Banause! Es steht geschrieben, dass man den mit "e" in Irland und den US von A herstellt und den Kehlen zuführt, denjenigen ohne "e" in den Landen, wo die Herren in Röcken rumlaufen (mit angeblich nix drunter). :modo:


    Jaha, enorm wichtig das!!

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • Ja, in Sachen Alkohol bin ich ein Banause, geschadet hat es bis jetzt nicht. ;)


    Die Iren sind selbstverständlich überzeugt, den besten Whiskey herzustellen. Da liegen sie mit den Schotten in einem ewigen Wettstreit.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Heute war wieder ein Super-Tag.
    Die Route: Exeter St. David's - Bristol Parkway mit Cross Country, dann Bristol Parkway - Swansea mit First Great Western und zuletzt Swansea - Shrewsbury mit Arriva Trains Wales.
    Die ersten beiden "Legs" wurden mit angenehmen Reisezügen mit sehr komfortablen Erst-Klass-Abteilen zurückgelegt. Das dritte dann mit einem "einfacheren" Zug in Einheitsklasse, dafür vier Stunden lang quer durch Wales durch wunderbare Gegenden. Auch hier wieder Bahnromantik pur. Diese letzte Strecke war etwas vom Schönsten, was ich mit der Bahn schon erlebt habe.



    Ein Triebwagenzug der Cross Country. Fünf Diesel-Triebwagen, alle angetrieben. Sehr angenehmes Reisen.



    Wieder einer der achtteiligen, recht alten, sehr gut erhaltenen "Hochgeschwindigkeitszüge" mit zwei Diesel-Triebköpfen, mit sehr grosszügigen Platzverhältnissen, die das Reisen zum Vergnügen machen.



    So sieht es im First-Class-Compartment aus.



    In Wales ist alles zweisprachig (Welsh und English) angeschrieben. Das Welsh ist uns sehr fremd. Es ähnelt keiner bekannten Sprache.



    Solche Lichtignale habe ich zuvor noch nie gesehen. Sie bestehen aus 3 x ca. 30 gleichmässig auf der Fläche verteilten LED in drei verschiedenen Farben (rot, gelb und grün). Sie sind sehr hell und auch bei Sonneneinstrahlung gut zu erkennen.



    Das Token-System lässt mich nicht los. Erst habe ich gedacht, dass das für Museums-Bahnen noch gut genug ist, aber das System ist in Grossbritannien weit verbreitet. Von der Strecke Swansea - Shrewsbury (161 Meilen) ist der ganze einspurige Teil (ca. 120 Meilen) mit diesem System gesichert. Die Strecke ist in Token-Sections unterteilt und der Lokführer darf strikte nur fahren, wenn er das Token für die entsprechende Strecke physisch bei sich hat.



    Scheinbar wurde das System mit der Zeit noch verfeinert. Es gibt jetzt nicht mehr genau ein Token pro Section, sondern eine grössere Auswahl (ich denke, dass es darunter Tokens hat, die mehr als nur eine Section abdecken). Damit es funktioniert, gibt es an den Section-Übergängen in den Token-Boxes komplizierte Maschinen, die fast wie Spielautomaten aussehen. Daraus kann der Lokführer das richtige Token beziehen.



    Auf dem Token steht immer drauf, für welche Section es gültig ist. Der Lokführer war sehr nett und hat mir versucht zu erklären, wie das Ganze im Detail funktioniert. Nur habe ich leider nicht viel davon verstanden, weil sein Englisch meinem Englisch nicht besonders ähnlich ist.



    Kreuzung mit einem entgegenkommenden Zug auf einer der weinigen Ausweichstellen.



    Hier ist die Welt noch in Ordnung.


    Nochmals zur Strecke Swansea - Shrewsbury: Das ist etwas, was ich jedem, der die Gelegenheit dazu hat, vorbehaltlos empfehlen kann.

  • Wir sind wieder zurück.


    Die gestrige Strecke führte uns mit der Ariva Trains Wales von Shrewsbury nach Birmingham, dann weiter mit der Cross Country nach Leicester. Nach London St. Pancras ging's dann mit der East Midlands Trains.
    Ein Transfer zu einem anderen Bahnhof in London war diesmal nicht nötig, da wir im gleichen Bahnhof (St. Pancras) ankamen, wo auch die Eurostar Züge abfahren.
    Nächste Teilstrecke also London St. Pancras - Paris Nord mit dem Eurostar. Dann Transfer mit Métro Linie 4 und 1 nach Paris Gare de Lyon und dann mit dem TGV Lyria mit bis zu 320 km/h nach Basel.



    Zug der Arriva Trains Wales von Shrewsbury nach Birmingham



    Zug der East Midlands Trains von Leicester nach London St. Pancras



    Bahnhofhalle in London St. Pancras



    Eurostar London - Paris



    TGV Paris - Basel


    Das mal zur Rückreise.
    Heute abend wird dann noch eine kleine Summary schreiben, mit allgemeinen Hinweisen, die nicht einer einzelnen Etappe zugeordnet werden können.

  • Bekanntlich haben die englischen Bahnen keinen guten Ruf. Und wie man oft sagt, kommt ein schlechter Ruf nicht von ungefähr.
    Jetzt nach dieser Woche Bahnfahren in Südengland muss ich mich aber wirklich fragen, ob da ein schlechter Ruf gerechtfertigt ist:


    Wir sind in England und Wales auf dieser Reise (abgesehen vom Driving Event am Montag und vom Eurostar) mit 28 Zügen von 10 verschiedenen Bahngesellschaften gefahren.
    Die Züge waren praktisch immer sehr pünktlich. Die grösste Verspätung, die wir erlebt haben, dürfte so um die 5 Minuten gewesen sein.
    Die geplanten Anschlüsse waren zum Teil "ambitiös". Wir haben nur einen einzigen Anschluss verpasst und dies wegen eines lausigen Bus-Drivers und nicht wegen einer Zugs-Verspätung.


    Die Züge waren durchwegs sehr sauber (eher sauberer als bei uns). Niemand hatte die Füsse auf den Sitzen. Es hat nie nach Red-Bull gestunken. Es hat (mit einer Ausnahme) nie jemand wegen Geplärrs aus einem Lautsprecher oder Ohrhörer gestört (wir sind auch zweite Klasse gefahren und es war auch dort meist ruhig und sauber).
    Wir haben kein verspraytes Rollmaterial oder andere Bahneinrichtungen gesehen (Ausnahme ein Güterwagen).
    Es hatte an jedem Bahnhof (und sei er noch so klein) und in jedem Zug (und sei er noch so kurz) immer ausreichend (und fast ausnahmslos freundliches und hilfsbereites) Personal vorhanden. Die Billetschalter sind besetzt wenn Züge fahren. Billet-Automaten gibt es zwar auch, sie dominieren aber nicht so stark wie in der Schweiz.
    Es hatte an jedem Bahnhof (und sei er noch so klein) und in jedem Zug (und sei er noch so kurz) immer ausreichend WCs vorhanden. Die Bahnhofs-WCs sind nicht wegen Vandalismus geschlossen. Ich habe in dieser Zeit nur ein einziges Zugs-WC angetroffen, das ausser Betrieb war (in der Schweiz dürfte die WC-im-Zug-ausser-Betireb-Rate so um die 25% sein).
    Die Signal-Boxes (Stellwerke) sind mit Personal besetzt und es ist nicht alles von zentralen Stellwerken ferngesteuert.


    Es ist nicht so, dass man für jede Bahngesellschaft ein separates Billet haben muss. Wir hatten einen BritRail Pass, der auf (fast) allen Bahngesellschaften in Grossbritannien gilt. Dieser BritRail Pass hat für fünf Tage (Dienstag bis Samstag) in der ersten Klasse für mich (Senior-Rabatt) nur EUR 219.00 (EUR ist richtig, nicht GBP) gekostet (ohne Senior-Rabatt wäre er ca. EUR 260.00). Das sind also durchaus vernünftige Preise.


    An den Bahnhöfen ist die Polizei-Präsenz deutlich grösser als bei uns. Mir persönlich gefällt das, weil es dadurch auch viel weniger Halunken und Gesindel im Bahnhofs-Bereich hat. Die Polizisten ignorieren mich meist, also habe ich keinen Grund, sie als störend zu empfinden.
    In England darf man in einem Bahnhof den Gleis- und Perron-Bereich nur mit einem gültigen Fahrausweis betreten. Mich stört das eigentlich nicht, weil ich sowieso immer mit einem gültigen Fahrausweis herumlaufe.


    Etwas hingegen, das ich (verglichen mit der Schweiz) vermisse, ist der Taktfahrplan und die ausgetüftelten Anschlüsse. Der Fahrplan in Grossbritannien kommt mir etwas chaotisch vor und Wartezeiten an den Bahnhöfen von einer halben Stunde kommen schon gelegentlich vor.


    Die Züge sind meist gut besetzt und es kommt schon gelegentlich vor, dass man stehen muss (vor Allem in der zweiten Klasse).


    Was mir nicht gefällt, ist, dass die Bahnhöfe häufig ausserhalb der Städte sind und bei den Grossstädten ringförmig um die Stadt angesiedelt sind. So ist man für die Transfers zwischen den Bahnhöfen der gleichen Stadt auf das lokale Verkehrsnetz angewiesen.


    Ich habe mich ein paar Mal gefragt, wie das in England möglich ist, dass soviel Personal präsent ist. Personal ist doch teuer. Und da die Bahnen in England noch mehr privatisiert sind, als bei uns, müsste man annehmen, dass die Bahnen nicht besonders stark subventioniert sind. Vielleicht macht man in der Schweiz den Fehler, dass zuviel Geld für teure Informatiker und für teure Informatik-Projekte ausgegeben wird, anstatt für günstigere Bähnler.


    Alles in allem kommt mir der Bahnverkehr in England ähnlich vor, wie bei uns vor 40 Jahren. Und das empfinde ich gar nicht als schlecht.

  • Lieber Röbi
    besten Dank für die äusserst spannenden Berichte aus England. Es macht richtig "gluschtig"!
    herzliche Grüsse
    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Hoi Röbi
    Auch ich möchte mich für die intressanten Reiseberichte bedanken.
    Ich habe noch nie Ferien mit dem Zug gemacht aber deine Berichte machen
    richtig Lust drauf.
    Ich wünsche dir einen guten Start in die neue Woche.

  • Salü Röbi


    Auch ich schliesse mich dem Dank über die interessante Berichterstattung Eurer UK-Reise an. Habe das immer mit grossem Interesse verfolgt, zumal ich vor etwa 40 Jahren auch quer durch England und Wales gefahren bin um allen möglichen Bahnen einen Besuch abzustatten.

    Gruss


    Roland