Restauration Hürlimann Industrie Traktor D 500 Bj. 1948

  • Erwin, hast Du eine Ahnung, wie eine Restauration in der praktischen Realität vorsich geht?


    Im Grundsatz klar ja. Auch an der Empa reparieren wir dann und wann Maschinen die ähnlich alt, manchmal sogar älter sind.


    Ich glaube eher nicht, Du mit Deinem grossen Wissen würdest bei so einem Prozess möglicherweise "durchdrehen" und nichts erreichen.


    So etwas sehe ich als Herausforderung. Diesbezüglich kommt mir mein Jahrgang sehr entgegen, die Lehre in vordigitaler Zeit absolviert und nur konventionelle Herstellungstechniken gelernt. Mit dem Wissen kann ich recht gut mit alter Technik umgehen, der Rest ist lernbar.

    Von wegen Alpöhi, ich wäre da vorsichtig mit solchen Bewertungen, manch ein Betrieb träumt von seinem Auftragsvolumen.


    Damit habe ich auf keinen Fall deinen Landmaschinenmechaniker gemeint sondern einen richtigen Alpöhi der in einsamen Abenden auf der Alp Zylinderkopfdichtungen statt Kühe aus Holz schnitzt. ;)


    Im Engelberger Tal steht am Strassenrand eine Mirage IIIS


    Eine Mirage III S ist immer einsitzig.


    Falls es eine 2-Sitzige ist


    Die 2-sitzige heisst Mirage III BS.


    Mit so einer in die Jahre gekommenen alten Mühle fliegen, im Leben nie.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Damit habe ich auf keinen Fall deinen Landmaschinenmechaniker gemeint sondern einen richtigen Alpöhi der in einsamen Abenden auf der Alp Zylinderkopfdichtungen statt Kühe aus Holz schnitzt. ;)


    Mit so einer in die Jahre gekommenen alten Mühle fliegen, im Leben nie.

    aha, ich wusste nicht so recht, wie dies gemeint war. Alpöhi ist ein weiter Begriff, meist negativ codiert. Und selbst der hiesige echte Alpöhi ist ein aufgeweckter hellwacher Typ. Ich habe allen Respekt, was der alles weiss und wie er sein Leben meistert.


    Mit so einer in die Jahre gekommenen alten Mühle fliegen, im Leben nie.

    Erwin, ein gewisses Mass an Vorsichtigkeit ist ja gut und recht und auch notwendig. Aber jetzt übertriebst Du. Abgemacht, wenn Du die flickst, dann fliege ich sie, ;)sofern wir jemand finden, der den Treibstoff übernimmt. Soweit mir bekannt, waren damit eigentlich immer alle zufrieden, die Mirage war ein gutes Flugzeug:thumbsup:. Nur braucht dessen Besitzer eigentlich gar keine Feinde mehr, der Eigner ruiniert sich (finanziell) damit gleich selbst. Zeitlebens sorgte die Mirage für Skandale: 1. bei der Beschaffung. 2. im Einsatz waren die Unterhaltskosten und auch die XL-Betriebskosten immer ein Dauerthema. 3. und beim Fliegen störte sich die Bevölkerung am Überschallknall. Und zu guter Letzt will die verfügbare Mirage IIIS der Erwin jetzt nicht restaurieren. Da hoffen wir halt auf neue Flugzeuge? Möglicherweise, falls es überhaupt zu einer neuen Flugzeug Beschaffung kommt, könnte es sozusagen zu einer Mirage Replica kommen (Rafale)? Das Ding ist nicht mehr das Neuste, dafür möglicherweise noch das ehrlichste?


    Da bei Krieg nichts undenkbar sein sollte, auch das unwahrscheinlichste Szenario nicht (ganz), was wäre, wenn die CH gegen die USA oder gegen jemand, welcher unter ihrem Schutz steht, Krieg führen müsste? Bei dermassen viel geheimnisvollem Digital, es würde mich schon sehr wundern, wenn Dritte damit gegen den Willen der USA fliegen könnten? Bezahlen schon, aber das Fliegen würde wohl nur solange funktionieren, solange die USA ihre ausdrückliche Einwilligung gibt. Wahrscheinlich gilt Gleiches auch für Flieger aus Deutschland und in dem Sinne auch für Flieger aus Russland.


    Der Mirage IIIS, ihr kann man die elektronische Orientierung (weitgehend) nehmen, aber der Flug per se, der wird niemand verhindern können, solange es eine Piste gibt und den geeigneten Treibstoff. Erwin, vielleicht haltest Du mich für übergeschnappt, doch "Entdigitalisierer" in kleinem Rahmen, dass wird ein Nischen-Beruf mit ganz viel Zukunft, das werden gesuchte höchst bezahlte Fachleute sein. Längst hat ein Wettbewerb eingesetzt, wer dies am besten und unbemerkt ausführen kann. Ich kann da nicht mitmischeln, meine Fähigkeit beschränkt sich nur auf Kabel abzwicken, da wird schon mehr erwartet.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Der Mirage Verein Buochs ist dir vermutlich bekannt. Dort ist nachzulesen, dass der Traum einer flugfähigen Mirage an unüberwindlichen technischen und administrativen Hürden gescheitert ist.


    Soweit mir bekannt, waren damit eigentlich immer alle zufrieden, die Mirage war ein gutes Flugzeug


    Als die Kampfwertsteigerung durchgeführt wurde, waren die Spanten teils stark mit Rissen durchsetzt. Als zuverlässig galt die Mirage, die Langlebigkeit steht in einem anderen Kapitel.


    Die Betankung für einen Flug dürfte gar nicht so teuer sein. Die Treibstoffkapazität beträgt um die 2500l. Flugzeugtreibstoff ist nicht besteuert, es würde also nicht viel mehr kosten als einmal den JCB vollzutanken. ;)


    Ich würde sowieso ein russisches Kampfflugzeug kaufen. An Flugshows bieten diese immer mit Abstand die besten Vorführungen. Es hofft jeder, dass Kampfflugzeuge nie in den Ernstfall Einsatz kommen. So kann man der Bevölkerung wenigstens eine gute Show bieten, das kommt bei den meisten Leuten gut an, sonst wären solche Veranstaltungen nie so stark besucht. Die Air14 war ein absoluter Erfolg.


    Eigentlich habe ich es gut. Ich kann mich sehr gut an Modellen erfreuen und habe gar nicht das Bedürfnis nach den Originalen. Wenn ich Modell Flugzeuge, Modellbahnen, Modellautos zusammen zähle so komm ich auf über 10'000 Stück Modelle aller Art. Den Platzbedarf im Original stelle ich mir lieber nicht vor, selbst wenn ich nur ein Prozent davon hätte. Mein Platz reicht mir nicht einmal um alle Modelle auszustellen.

    Gruss Erwin



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  • heute am 26. Juni 2019 war es nicht kalt, und dennoch hat es auf dem relativ "niederen" Berg Fronalpstock, 1923 Meter über Meer, (noch) erstaunlich viele Schneefelder. 1 Schneefeld wirkte auf mich, als gäbe dies den nächsten Mega-Gletscher, von hier über das Mittelland bis zum Jura! Vorausgesetzt es hält bis zum nächsten Winter? und bekommt JEDES Jahr einen kleinen Nettozuwachs, dauert die Vergletscherung weniger wie 10`000 Jahre.

    Zumindest heute war es so heiss, die Kühe wollten nicht freiwillig zu ihrem versch... Stall heraus, die fressen lieber ab Abend die Nacht hindurch, oder "spielen" gegen Abend mit dem Schnee.

      


    Betreffend Hürlimann, ich war mir nicht mehr sicher, ob es noch reichen würde, zum Alphorn und Traktörlitag in Wilchingen am 6/7 Juli 2019. Es gab noch jede Menge Detailarbeit, die teils recht knifflig war. Sämtliche Aggregate wirklich 100% dicht kriegen, das hört sich so leicht und selbstverständlich an, in der Praxis ist dies eine rechte Herausforderung. Einmal kurzzeitig ist schnell mal was dicht, aber dauerhaft in jeder Situation, das ist bei einem Fahrzeug von 1948 schwierig zu erreichen.


    Ich rechnete mit allem, aber nicht dass der Hugo per Handy meldete: der Hürlimann sei zur Probefahrt bereit! Jetzt in der Hitze? Fährst Du zum Klingenstock hinauf, oder soll ich nach Ibach hinunter?



      

    Zum Glück bin ich alte Autos gewohnt, das Ding fährt sich nicht so einfach und der Fahrer wird nur durch den Sitz und über die Pneus gefedert, viel mehr gibt es da nicht zu wollen. Zum Glück hat er 4-Rad Bremsen und überall ganz neue Bremsbeläge. Servolenkung gab es damals noch nicht. Ich komme zwar mit diesem Hürlimann D 500 von 1948 besser zurecht, als mit einem Citroen C5 Bj. 2019, doch benötige schon noch etwas Übung, bis ich alle die Feinheiten kenne. So auch der Umgang mit der Motorrückstaubremse. Derzeit fährt er "nur" 45 km/h, doch ob ich damit überhaupt schneller möchte? Nicht dass es meine Wirbelsäule zusammenstaucht, es ist kein Citroen DS, sondern eher eine Art Mini-Saurer Lastwagen von Hürlimann.

      

    Drehmoment hat er erstaunlich viel, ohne Anhängelast fährt sich der D-500 fast wie ein Automat. Fazit nach der 1. wirklich richtigen Testfahrt: Alles ist dicht, alles funktioniert, u. a. auch das Starten bei der Hitze gelang problemlos:thumbsup:. ;)Am Limit war nicht das alte 71 jährige Fahrzeug, sondern sein Fahrer. Jetzt sind noch ein paar Feineinstellungen vorzunehmen und die Seitenverkleidung zu montieren, dann sollte der Fahrt nach Wilchingen :rolleyes:nichts mehr im Wege stehen.

    Wenn es pressiert, dürfte aber auch zukünftig u.a. die SBB die einfachere und schneller Wahl sein.

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  • Schön Hermann, dass das Ding schon läuft. Bei den Oldtimerautos meiner Freunde (und auch bei meinem damals) dauerte die Restaurierung einiges länger - mehrere Jahre. Den Rekord schlägt wohl mein bester Freund und Nachbar: bei dem ist der Wagen nunmehr seit ca. 25 Jahren in Restauration - natürlich wurde da mal ein paar Jahre nicht viel gemacht... aber er wird wohl ein Greis sein, bis der mal fertig wird. Von dem her gingen die Mechaniker extrem rassig vor. Hut ab!


    Und dass er bereits läuft, wie er sollte ist alles andere als seltbstverständlich. Davon kann ich ein Liedchen mit zahlreichen Strophen singen....

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • 25 Jahren in Restauration - natürlich wurde da mal ein paar Jahre nicht viel gemacht... aber er wird wohl ein Greis sein, bis der mal fertig wird.

    da kenne ich auch so einer, es baut da jemand im Kt Schwyz eine Spur I Eisenbahn Anlage, das dauert auch seine Ewigkeit. Weil vieles andere auch toll ist.


    Hürlimann D 500

    Roger, hoffentlich ändert sich da nichts, wenn ich von Wilchingen zurück bin, das wird die Bewährungsprobe:rolleyes:.


    Ich bin mit diesem Land Mech (Firma Knüsel, Zweigstelle Ibach) ausgesprochen zufrieden:thumbsup:. Auch im Vergleich zu namhaften Mercedes Automobil Oldtimer Restauratoren. Vielleicht gelingt es mir besser dies mit einem Schiff zum Ausdruck zu bringen:


    niemand will normalerweise mit einer Schwimmbad Ente, oder einer Luftmatratze den Atlantik überqueren. Das Scheitern ist nahezu vorprogrammiert.


    genauso wenig möchte ich mit einem neuen, erstaunlich populären Ocean Riese den Atlantik überqueren. 20 Restaurants(!), eine Gokartbahn, das auch von mir durchaus geschätzte Musical Cats, braucht es das alles (und noch viel mehr) mitten auf dem Atlantik? Aber wenn jemand der Fahrgäste einen Wal, Hai, Seeleopard oder andere Meerestiere erblickt, den Kaptän bitten, er möge anhalten? Das ist unmöglich! Und selbst wenn das Unmöglich möglich wäre, die Organisatoren gefriert es beim Gedanken, dass ein paar Gäste mitten in der offenen See am abtauchen sind. Das würde niemals ermöglicht und bewilligt werden. Bei Kreuzfahrt-Riesen ist alles über Monate durchorganisiert. Nichts dem Zufall überlassen, sondern - einzig - die Illusion zelebriert.


    Nach wie vor gibt es Schiffe, die sind viel grösser als ein Gummiböötli, aber viel kleiner als ein Kreuzfahrtschiff. Alles ist da, was nötig ist, aber nicht mehr. Das Essen ist mehr eine Kraftstoffzuführung, damit der Körper zu Energie kommt. Das Bett kann unter Umständen gleich hinter dem Kompressor sein. Bei Seegang rüttelt es vielleicht ein wenig. Dafür macht so ein Schiff genau dass, was die Gäste möchten. Und teurer ist es auch nicht unbedingt, weil man nicht gleich auch noch einen ganzen Konzern mitfinanzieren muss. Sieht ein Gast mitten im Meer eine Schildkröte, kann man ihr ohne Probleme einen Besuch abstatten - versuchen -, man muss selber wissen, wieviel Risiko man sich zumuten kann. Es kann immer was Dummes passieren, aber alle wissen wer was wo wie ausführt, was das Risiko deutlich senkt.


    Fairerweise möchte ich erwähnen, Restaurationen sind nicht die Haupteinnahme Quelle von der Fa Knüsel, sonst würden sie viel mehr Werbung in dem Bereich betreiben. Die Herstellung und Verkauf von Rigitrac ist ihre primäre Arbeit. Auch ein Knüsel, oder wer auch immer, kann den Widerspruch von Aufwand und Ertrag bei Restaurationen nicht wegzaubern. Würde der Chef den normalen Tarif verlangen, würde das Endprodukt viel zu teuer. Ist der Preis so, dass der Käufer zufrieden ist, verkommt es fast immer zu einem Pfusch. In Deutschland werden die Preise sehr gedrückt, um Kundschaft anzulocken. Aber dann können sie das Versprochene nicht mehr einhalten! In Deutschland vermisse ich "das Normale". Entweder verkommt es zu einem Pfusch, oder wechseln gleich ins andere Extrem: Kienle ist in Sachen Mercedes DER Massstab. Zumindest für Kaiser und Könige. Bereits Fürsten müssen schauen, wie sie das Geld hernehmen wollen...


    Bei Knüsel läuft noch viel nach gesundem Menschenverstand und unkompliziert. Der D- 500 ist eine Art Gemeinschaftswerk. Am meisten hat ein junger begeisterter Mechaniker daran gearbeitet, welcher noch richtig Herzblut für alte Traktoren hat und auch für sich selber Traktoren restauriert:thumbsup:.

    Zwischendurch waren auch Lehrlinge am werken und wenn es nötig, die beiden Chefs. Ebenso durften sie mein Objekt ausdrücklich zur Seite legen, teils wörtlich, wenn was Wichtigeres eingetroffen war. Z. b. wenn einem Bauern, welcher direkt davon lebt, sein Mähwerk defekt ist, dann hat der logischerweise den Vorrang, das ist für mich selbstverständlich. Auf diese Weise wurde die Restauration bezahlbar.


    Alles ist relativ: Die Fa Knüsel hat unumstritten einen ausgezeichneten Ruf, gilt aber dem einen oder anderen Bauern als: "viel zu teuer". Ich kann beide Seiten verstehen. Aber genau wie auch ein Kleinbauer auf eine Rendite angewiesen ist, von Luft und Liebe allein, kann auch eine Mechaniker Werkstätte nicht überleben. Auch ein Land-Mech erwartet einen Lohn, von dem er einigermassen leben kann. Langfristig ist so einer am längeren Hebel, es ging und geht viel Know How verloren. Der klassische Landmaschinen Mechaniker ist tendenziell eher ein aussterbender Beruf. Aber die, welche es noch gibt, können wie länger wie mehr ihre Kundschaft aussuchen und haben in der Regel volle Auftragsbücher.


    Vielleicht ist diese Entwicklung den Traktoren Herstellern gar nicht so ungelegen. Auf jedes verkaufte Produkt gibt es eine Garantiezeit. In der Regel funktioniert auch das Gerät mindestens diese Zeitspanne. Danach soll nicht mehr repariert-, sondern eine neue Maschine gekauft werden.


    Kleinbahn hat sich bestimmt nicht träumen lassen, dass ein "Spinner" 61 Jahre später nach der Erstauslieferung eine H0 Ae 6/6 Typ 1 kauft. (halb geschenkt!) Ebenso weis ich nicht, was der Firmengründer Hans Hürlimann im Himmel denkt, wenn einer gut 70 Jahre später einen D-500 restaurien lässt und das beste Pferd im Stall, den JCB 8310 verkauft hat. Zählt man die Garage dazu, habe ich auf einen Schlag ganz viel Digital aus dem Haus abgegeben, mehr Digital als an einem JCB 8310, das geht nicht. (mit diesem Digital kam ich zu recht). Doch als Hobby war mir dies finanziell viel zu aufwändig.


    Trägt man einigermassen Sorge zu seinem Oldtimer Traktor - und ist er wieder in guter Kondition - sind die Folgekosten betreffend Unterhalt u Motorfahrzeug Steuern/ Versicherung höchst kundenfreundlich.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hermann,


    Warum bist du ohne Motorabdeckung unterwegs? Sind die Bleche noch nicht fertig?

    Gruss Erwin



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  • Sind die Bleche noch nicht fertig?

    ... doch schon längstens!


    immerhin war es die 1. richtige Probefahrt!! Die Knüsel- Mechaniker sagten mir, worauf ich alles zu achten hätte und was alles schief gehen könnte. Sie sind mit ihrer eigenen Arbeit sehr, skeptisch wäre der falsche Ausdruck, übertrieben exakt trifft es besser.


    Ist die Motorabdeckung erst mal drauf, müsste der Mechaniker auch noch Schlangenmensch oder Yoga Guru sein. Selbst ganz geöffnet lässt die Abdeckung nur einen relativ schmalen Raum frei, gerade genügend, dass der Fahrer die üblichen Wartungen ausführen kann.


    Erwin, wenn an einer Flugzeugturbine hantiert wird, nehmen die Mechaniker normalerweise auch vorher die Verschalung ab. Der Traktor wurde mir zur Probefahrt gegeben, er läuft noch mit der Garagen-Nummer, er ist noch nicht auf mich eingelöst. Erst anfangs bis mitte nächste Woche ist er wirklich "fertig".


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • wenn an einer Flugzeugturbine hantiert wird, nehmen die Mechaniker normalerweise auch vorher die Verschalung ab.


    Triebwerksverschalungen lassen sich öffnen, weg sind sie nur bei ausgebautem Triebwerk. Bei einem Kampfflugzeug ist das Flugzeug die Verschalung. ;)

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


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  • Also Erwin, das war jetzt nicht Deine intelligenteste Frage in diesem Forum. :D

    Gruss Roger


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  • Roger,


    So fährt man einfach nicht herum, völlig stillos. :thumbdown: Ist das nach Strassengesetz überhaupt zulässig?

    Gruss Erwin



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  • Klar Erwin: hübsch sieht das sicher nicht aus, aber Hermann schrieb ja auch ausdrücklich von einer Probefahrt. So war mir klar, dass man der besseren Zugänglichkeit und Übersicht wegen auf die Montage der Bleche verzichtet hatte.

    Und ja: abgesehen davon, dass am Fahrzeug wohl noch Knüslis Garagenschilder montiert gewesen sein dürften (Mit U-Schildern versehen darf man mit fast allen Fahrzeugzuständen herumfahren, solange Lenkung und Bremsen einigermassen funktionieren :D), wäre der Einsatz des Traktors ohne Motorabdeckung zulässig. Die Abdeckung ist rein optischer Natur, bzw. Witterungsschutz und keineswegs sicherheitsrelevant. Fehlen hingegen Kotflügel* oder entstehen durch Weglassen von Abdeckungen gefährliche, spitze Teile, würde es anders aussehen.


    *gilt vielleicht für Land-bzw. Arbeitsmaschinen nicht, aber bei Pws und Motorrädern.


    Aber auch ich hoffe, dass auf den nächsten Bildern die Haube aufgesetzt werden konnte. Das ist wirklich eleganter und bedeutet, dass die Maschine anstandslos läuft.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • :thumbup::thumbsup: nicht verzagen Roger fragen, genau so ist es.


    Roger, so viel mir bekannt, gilt Dein Votum genau so auch für Traktoren, spätestens dann, wenn auf öffentlichem Grund / Strassen gefahren wird. Die Bremse geht ausvorzüglich, so gut, dass die nachfolgenden Autos aufpassen sollten.


    Auf eigenem Grund kann man mehr oder weniger machen was man will, aber auch da gibt es gewisse (sinnvolle) Grenzen. Lässt man Oele, Diesel, Schmiermittel und andere potentiell Natur gefährdende und oder gefährliche Flüssigkeiten auf dem eigenen Grundstück in den Boden versickern, wird verständlicherweise, sobald es bemerkt wird, die Polizei aufkreuzen und was für den Besitzer schlimmere Konsequenzen hat, wird auch zeitnah das Amt für Umweltschutz die Lage beurteilen. Ebenso darf man auch nicht, wenn man das Gefühl hat, Benzin würde bald auf z.B. CHF 5.-/Liter klettern, auf seinem eigenen Grundstück ein Benzin oder Diesellager anlegen und in seinem Garten z.B. einen 500`000 Liter Tank als privater Auto Treibstoff-Vorrat oder grösser aufstellen. Theoretisch ging es, wenn ein Privater im dafür vorgesehenen Industrie Sektor, sowas bauen würde. Aber dann dürfte er nicht dort wohnen.


    Erwin, es ist genau umgekehrt: weil die Verkleidung so schön lackiert wurde, kommt die erst als Letztes drauf. Nur so zur Bemerkung, die ganz ersten Autos hatten kaum eine Abdeckung, Traktoren hatten noch 20 Jahre länger keine Abdeckung, wegen der besseren Kühlung, und billigerem Verkaufspreis, teilweise waren Traktoren bis in die späten 1930-er Jahren nur ein Motor, 4 Räder und einen Blechsitz,. Noch nicht mal Lampen waren anfänglich Pflicht bei Traktoren. Ebenso haben die ultra starken neueren Traktoren kaum eine Abdeckung und bei John-Deere besteht im Motorenbereich auch nur ein minimales Gitter, statt eine formschöne Abdeckung.


    Schön ist nicht immer deckungsgleich mit praktikabel. Die Deutschen und teils US Stromlinien (Dampf)loks sehen auch viel edler aus, mit ihrer Verkleidung. Aber bei allen Loks, welche mehr als nur kurze Show waren, hat man die Verkleidung entweder teilweise, oder komplett wieder entfernt.


    Keine Angst, mir gefällt der Hürlimann Industrie Traktor D-500 auch viel besser MIT seiner Abdeckung.

    Analog ist cool:)

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  • ein paar Fotos der heutigen Probefahrt II

    Saft könnte der Hürlimann D-500 etwas mehr haben, bergauf könnte man damit durchaus Kaltblut-Pferdekutschen und Ochsengespann überholen:D


    1948 gab es noch keinen rassigen JCB 8310, der Hürlimann D-500 von 1948 ist kaum für die Zugreihe "R" zugelassen. 2019 ist gleich wie 1948, derzeit (2019) gibt es keinen JCB 8310 mehr in der (Zentral)Schweiz. Endlich wird er eingesetzt, für das, wofür er gedacht war. Er zieht nun Anhänger von 28,5 bis 50(!) Tonnen auf riesen Feldern.



    Dafür geht das zu Tale fahren mit dem alten Hürlimann D-500 hervorragend gut, eher noch besser als mit modernen Autos/Traktoren. Zum einen ist bei diesem Exemplar das Getriebe ganz extrem untersetzt. Im Gang 2, kombiniert mit der Motorrückstau-Bremse, kommt er jeden auch noch so steilen Weg langsam und sehr kontrolliert hinunter, ohne dass man auch nur ein einziges mal das Bremspedal betätigen würde. Benutzt man den Gang I, (zum hinunter fahren), müsste man Ferien eingeben, es ist zu langsam. Doch bereits der Gang 3 und 4 sind wiederum zu schnell für Talfahrten. Die Getriebeabstufungen sind sehr gross ausgelegt.


    Allrad hat er nicht, aber das braucht es auch nicht unbedingt. Wenn keine Überlast angehängt wird, kommt dieser Traktor in jedem Gelände vorwärts, selbst seitlich bei starker Neigung.

    Noch ist der Traktor nicht auf mich eingelöst, (Garagen-Kennzeichen für technische Probefahrten). Dieses mal sind ein paar Kleinigkeiten aufgetaucht, die behoben werden sollten. Auch ist die Firma Knüsel top (zu?)seriös, der Traktor läuft exakt 43 km/h. Was schnell aussieht, soll auch schnell laufen. 50 km/h sollten es schon sein. Ich habe die Bewilligung, (damit) bis 60 km/h fahren zu dürfen. Wobei 60 km/h kann er gar nicht, dazu reichen seine 65 PS für dieses schwere Gefährt nicht aus, Bewilligung hin oder her. Doch 50 km/h, das sollte noch drin liegen.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • So sieht der Traktor richtig toll aus. :thumbsup: 43 km/h reicht völlig, das erreichst du zu Fuss nie.

    Gruss Erwin



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  • 43 km/h reicht völlig, das erreichst du zu Fuss nie

    Wohl wahr! Auf kurze Distanzen bin ich nur ca. 10 x langsamer:), auf flachen Wegen im Talgrund.

    Auf dem gut ausgebauten Bergweg am Fronalpstock - Klingenstock gehts zu Fuss 20 x langsamer, aber es geht:thumbsup:.

    Beim leichteren Klettern gehts 100 bis 1000 mal langsamer voran. Dafür kann ich das (noch) im Gegensatz zum Traktor. Ich weiss nicht ob alte Oldtimer Traktoren denken können? ;) Meinem wird nur schon beim Gedanken daran, er müsste bis auf den Gipfel des Mythen, das Kühlwasser heiss.

    Analog ist cool:)

  • Zitat

    Ich weiss nicht ob alte Oldtimer Traktoren denken können?

    hm.... wenn Du DAS nicht weisst, steht es schlimmer um dich, als ich dachte...:rolleyes:

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Denken wie ein halb autonomes Fahrzeug à la Citroen C 5 tut dieser Traktor sicher nicht. Immerhin hat er doch schon zahlreiche Sicherungen. Auch da gibt es Unterschiede. Brennt eine Sicherung beim "alten" von 1948 durch, funktioniert er nicht mehr richtig. Anderst der JCB: Z.B. Ohne Adblue läuft der JCB, nach mehreren Warnungen, nicht mehr. Ist jedoch im Strang die Sicherung der 40 km/h Drosselung defekt, dann steht einem die volle Motorenleistung bereit! Nur theoretisch! Rechtlich Juristisch steuerlich, ist so zu fahren nicht gesetzeskonform. Auch registriert der unabhängige digitale Fahrtenschreiber ALLES! Also doch noch selber denken. Ist eh nicht mehr meine Angelegenheit, der fährt - ganz offiziell - so schnell u mit grösster Anhängelast wie nie zuvor. Im Gegensatz dazu der neue alte Hürlimann D-500, der wird dann und wann als Oldtimer-Fahrzeug benutzt, mit entsprechenden Auflagen. Demzufolge ist seine Zukunft über das ganze Jahr gesehen, mehr ein Stehzeug als ein Fahrzeug. Dazu muss er sich sein Kennzeichen mit dem Fendt teilen.

    Gruss

    Hermann

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  • ... muss er sich sein Kennzeichen mit dem Fendt teilen.

    das ging dem Verkehrsamt zu weit, da der Fendt eine "grüne Nummer" hat. Hauptsache, keine LSVA mehr. Dann teilt sich halt dieser Industrie Traktor Schlepper das Kennzeichen mit dem Oldtimer-Auto.


    Freunde alter Landmaschinen & 10 Jahre Lisa Stoll Alphorn Klänge hatten am 6. und 7. Juli 2019 nach Wilchingen eingeladen:


    Habe dies verbunden, mit der Probefahrt III.

    Lisa und ihr Team hatten die Dorfstrasse sperren lassen(!) Hunderte(!) Traktoren Fans aus Nah und Fern sind angereist. (Freunde alter Landmaschinen), es waren am Schluss wohl gegen 1000 Exemplare zu bestaunen. Quer Beet durch sämtliche Bauarten und sämtliche Epochen waren vertreten. Nicht ganz alle, aber die aller meisten Traktoren waren selber fahrend angereist!


      


      



    Ich bin ein Tag vorher angefahren und habe in einem Hotel übernachtet. Aber es hätte gut auch noch am Sa Morgen gereicht. Am Freitag Abend mitten durch Baden fahren, mit einem Oldtimer Traktor, dass mache ich vielleicht nicht mehr?


    Samstag Morgen: Da kommt ja noch einer... So ist auch das MoBa-Forum vertreten. Zumindest aus der roten Ecke. Die grüne Abteilung, da siegte die Vernunft: (Sehr) heiss, Ankündigung von heftigen Gewittern, und ganz viel Volk unterwegs, (wie man selber ja auch), dass sind eigentlich alles Ankündigungen, welche die vernünftigen Zeitgenossen veranlassen, besser zu Hause zu bleiben. Doch mich reizte mal eine richtige Probefahrt welche pro Weg 3-4 Stunden dauerte und auch Lisa Stoll mal wieder zu hören. Offenbar war Tag 1 den Traktoren vorbehalten, wer SIE hören wollte, musste etwas Geduld aufbringen. Lisa machte sich (noch) ein wenig rar. Ich weiss auch nicht, ob man bei so heissen Temperaturen überhaupt Alphorn spielen kann? Ich kann es leider so oder so nicht.


    Das war gut, zeitig am Morgen kreuzte unabgesprochen Chrisoph mit seinem schönen Hürlimann auf:thumbsup:. Wir erlebten einen schönen Tag.



    Man wusste gar nicht, wo die Ausstellung beginnen, so vielen interessanten Traktoren...


    Auch ganz interessant war ein Uralt Traktor, welcher eine Art Spar-Pneus hatte. Jeder einzelne Gummi ist mit 2 Schrauben via Lagerschale geschraubt! Im 2. Weltkrieg war Eisen rar, aber noch rarer war Gummi. Sepp Knüsel und sein Team waren auch anwesend, mit einem Oerlikon Generator, per Dampf angetrieben. Kurz verhalf ich den Lampen zu mehr Volt... Es sieht doch einfach schöner aus, wenn sich die beweglichen Teile einer Dampfmaschine auch wirklich (schnell) bewegen? Da sind die Meinungen geteilt;)


      


    Es war eindrücklich die vielen Maschinen zu sehen, es gibt offenbar tausende Traktörlifans. Von den ca. 1000 Traktoren waren ca. gut die Hälfte im Bestzustand. Da sind hunderttausende Stunden an Restaurierungsaufwand betrieben worden.


    Gegen Abend wollte Christoph wieder nach Hause, dieses mal hatte er den kürzeren Weg. Sein Digital-Zeugs zeigte ständig Gewitter an, genau da wo wir waren. Aber das Lisa Stoll Alphorn und die vielen hunderte Traktoren Auspuffrohre hatten die Gewitter immer wieder weggeblasen. Gegen Abend kamen Bauern und Bäuerinnen u.a. auch aus Brunnen, um Lisa Stoll zu hören.

      


    Lisa Stoll spielt auch am 1. August auf dem Rütli, daher bin ich wörtlich früh am anderen Tag wieder aufgebrochen, um dem Verkehr zu entgehen. Und habe deshalb auf die weiteren Alphorn-Klänge verzichtet.


    Ein Gewitter kam doch noch, gerade etwa dann, als ich abfahren wollte. Ca. 05.00 Uhr. Es war nichts dramatisches, bald erschien das schönste Sonnenlicht. Früh aufstehen, hat definitiv auch seinen Reiz. Alle Strassen hat man nahezu ganz für sich. Selbst durch Regensdorf und Dietikon fahren, war um diese Zeit ein Vergnügen.


    Man fährt durch Landschaften, welche einem ganz neu sind. Wieso sammelt Roger Ae 6/6 und Roland Re 460? Dass nicht alle genau das Gleiche sammeln, sicher eine gute Sache. Doch in Zürich wimmelt es von Re 460 Loks und bei der Reuss, da passt die Ae 6/6 (und älter) wie gemalt. Bei der Reuss im Gebiet Maschwanden, obwohl so nahe Bei Zug und im Einzugsgebeit vom Grossraum Zürich wirkt es, als sei die Zeit der Ae 4/6 noch real. Eine sehr schöne Landschaft dort.


      

    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

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