Land Rover mit Dampfantrieb

  • Wer sich das Leben gerne schwer macht, der baut sein Auto auf Dampfbetrieb um. Wer ausser Engländer kommen auf solche schräge Ideen? So wie alles beschrieben ist, bleibt der Fahrspass wortwörtlich auf der Strecke. Ausser in einsamen abgelegen Gegenden dürfte ein solches Fahrzeug kaum praktikabel sein.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Wer ausser Engländer kommen auf solche schräge Ideen?

    Pass auf, Erwin: Beat und Susann befinden sich in ihren Ferien, rate einmal wo?


    Mit diesem Dampf-Rover ist dieser Engländer vielleicht der Letzte, aber er war nicht der 1. mit dem Gedanke. Mindestens Dampflastwagen gab es anscheinend in recht praxistauglicher Ausführung, zumindest was die hohe Zugkraft anbelangt, von der SLM vor 100-120 Jahren. Aber auch bei denen, die Verkaufszahlen bleiben verhalten. Die bald erschienen Saurer Lastwagen waren ganz sicher nicht stärker, aber bei viel geringerem Aufwand schneller... Wenn schon Dampf, waren die kriechenden bärenstarken fahrbaren Lokomobile, sozusagen Verwandte der Dampfwalzen, üblicher.


    Zwischen Dampf- und Diesel gab es noch als Zwischenschritt den Holzvergaser! Dieser Mistkübel verschönerte zwar niemals das Designe, aber immer noch besser als gar nicht fahren (dürfen). Sowohl für Autos, Lastwagen und vor allem für Traktoren wurden "Umbausätze" für die Umrüstung auf Holzvergaser angeboten. Dies funktionierte bei Mehraufwand notgedrungen "recht gut". Das so entstandene Gemisch war weniger leistungsfähig als Gas aus Benzin, oder Dieselkraftstoff. Was (falls Neubau) mit erhöhtem Motorvolumen ausgeglichen wurde. Z.B. die bekannten Lanz-Bulldog 1 Zylinder Traktoren. Übliche Motorengrösse ca. 3-, 5-, 8- bis max 10 Liter. Wenige einzelne heute noch erhaltene Exemplare haben auch 12-, 15-, 16-Liter bis ? Volumen. Was ausschliesslich für Holzvergaser vorgesehen war, um die Minderleistung zu kompensieren. Nach dem Krieg begrüssten die Verkehrsämter, die Umrüstung (wieder) auf Dieselkraftstoff. Mit der Auflage, die Leistung müsse dem bisherigen Wert entsprechen, bez. die Leistung dürfe den eingetragenen Wert im Fahrzeugausweis zukünftig nicht übersteigen!


    Konnte irgendwie der Treibstoff für den durstigen Motor besorgt werden, dürfte kaum jemand freiwillig den Land-Mech aufgesucht haben, mit dem Auftrag, den vorhandenen Motor auf eine kleinere Grösse umzurüsten. Zumal der schon damals etwas veraltete Lanz Motor ausgesprochen dafür bekannt war, nahezu beliebige Art Kraftstoff zu vertragen, wie kaum ein anderer Hersteller. Das dürfte ein Verkaufsargument gewesen sein? Selbst der Benzinanteil durfte recht hoch sein, ohne dass es Fehlzündungen gab. Auch Heizoel, altes Frittenöl, oder Petrol vertrug der Motor. Seine Grenze wurde strapaziert, wenn versucht wurde, Pinselreiniger und nicht mehr gebrauchte Farbe auf diese Weise zu entsorgen... was ggf. teure Reparaturen nach sich zog.


    Weit entfernte Verwandte hatten so ein Gefährt. Leider weis niemand mehr, was aus daraus nach 1945 geworden ist, plötzlich, so heisst es, war der Lanz weg.

    Es existiert nur 1-2 Fotos. Das ist vielleicht auch besser so, sonst müsste der diensthabende Polizist 2018 festhalten, bei dem riecht es zwar nie nach Alkohol, aber immer nach altem Frittieröl. Im Zeitalter von Ad Blue ein No-Go.

    Analog ist cool:)