Schnell ist nicht immer gut

  • Die G3/4 208 der Ballenbergbahn verfügt über kein modernes Zugsicherungssystem. Aus diesem Grund darf sie gemäss Vorschrift des Bundesamtes für Verkehr nicht schneller als 45km/h fahren. Damit passt sie aber nicht in den Fahrplan. Ein Zugsicherungssystem für Fr.25'000 ist also fällig. Diese werden mit Spenden gesucht. Oder Hermann diskutiert den Fall mit den zuständigen Leuten im Amt. ;):D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Gratulation den Initianten und Mechaniker, dass sie nie aufgegeben haben:thumbsup:. Nach einem Depotbrand eine beschädigte Lok wieder aufbauen, das ist alles andere als selbstverständlich. Schon noch speziell, Bj. 1913 = 45 km/h, was damals im üblichen Rahmen war und sicher nicht zu langsam. Zumal es ja eine Schmalspur Dampflok ist. 1930 = 55 km/h und seit 1936 = 60 km/h.


    Oftmals sind von 20 Minuten und auch bei "Blick" die Schlagzeilen irreführend. Der Lok droht nicht das "AUS" weil sie zu schnell ist, sondern weil immer noch zu langsam gegenüber dem modernen Fahrplan! Bez. es geht eigentlich gar nicht primär um die Lok per se, sondern um Betriebsvorschriften, welche die G 3/4 208 noch nicht einhalten kann. Offenbar kann ein Lokführer diese G 3/4 alleine fahren, also Heizer u. Führer in einer Person. Dann darf er aber gemäss den geltenden Vorschriften nicht mehr legal 60 km/h fahren.


    Somit gibt es 2 Möglichkeiten: entweder die besagten Sicherheitseinrichtung einbauen lassen, oder wie früher üblich zu Zweit fahren. Beides kostet... Der vernünftig sparsame Erwin müsste schon helfen, diesen Betrag aufzutreiben. Ich alleine stemme das auch nicht, jetzt schon gerade gar nicht. Irgendwie ist das Ganze etwas komisch aufgegleist. Ich weiss was nur schon das kleine Tüüfeli an Aufwand erforderte, aber an dem ist ja nichts dran, verglichen mit einer G 3/4. Die zuständigen Stellen werden ja wohl nicht drauflos restauriert haben, sondern eine Analyse ausgeführt-, und Offerten eingeholt haben. Bestimmt war das Thema Sicherheitseinrichtung auch schon 2013 ein Traktortandum!?


    Mein Vorschlag: zu Randzeiten Führerstandsfahrten mit 60 km/h durchführen. Aber der Gast an Bord soll nicht nur die Aufwand-Selbstkosten begleichen müssen, sondern der Preis soll einen gewissen Aufschlag für die noch fehlenden Kosten enthalten. In ähnlichem Rahmen wie die Gotthard-Fitnessfahrten vom Krokodil, Ae 8/14 und Co.


    Sicherheit ist schon auch einen Aspekt:

    Ganz kürzlich gab es einen Auffahrunfall bei der vermutlich "langsamsten" öffentlichen Bahn, jedenfalls ist es die steilste öffentliche Zahnrad Bergbahn. Eine Person musste in das Spital gebracht werden. War es überhaupt ein Unfall im wörtlichen Sinn? Oder einfach nur ein etwas grober Anrempler? Leider gibt es dazu keine Infos, was genau passierte? Somit ist alles nur spekulatives raten, was genau vorgefallen ist. Jedenfalls Altfahrzeuge sind nicht leichter zu bedienen als Neufahrzeuge, teilweise geht auch das Wissen und Erfahrung langsam aber sicher verloren. Wobei bei der Pilatus Bahn dürfte es kaum an mangelnder Erfahrung gelegen haben, die kennen ihre Fahrzeuge in-, und auswändig. Manchmal ist man froh, um jeden Km/h näher bei 0.

    Analog ist cool:)

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  • Dass für einen Verein CHF 25'000.-- viel (zu viel) Geld ist kann ich verstehen. Der Betrag als solches finde ich aber angesichts der vermuteten Restaurationskosten lächerlich. Grossfirmen, die sonst jeden Mist sponsoren würden einen solchen Betrag aus der Portokasse begleichen können. Aber an die Lok kann man leider keine Banner pappen oder Werbewimpel anbringen.

    So hoffe ich, dass der Aufruf bei der lokalen Touristenförderung oder dort ansässigen Firmen, die von solchen Bahnfahrten indirekt profitieren, auf Gehör stösst. Alles andere wäre beschämend.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Gratulation den Initianten und Mechaniker, dass sie nie aufgegeben haben :thumbsup: . Nach einem Depotbrand eine beschädigte Lok wieder aufbauen, das ist alles andere als selbstverständlich. Schon noch speziell, Bj. 1913 = 45 km/h, was damals im üblichen Rahmen war und sicher nicht zu langsam. Zumal es ja eine Schmalspur Dampflok ist. 1930 = 55 km/h und seit 1936 = 60 km/h.

    Das ganze wurde bei der RhB in Auftrag gegeben, denke eine rechte Summe kam hier von der Versicherung.


    @Hermann, bezüglich deinen Ideen:

    - Als ich die Lok das letzte mal fotografierte war ein Lokführer und ein Heizer an Bord

    - Bitte bedenke, es geht nicht um die Sicherheitssteuerung, welche die Wachsamkeit und Handlungsfähigkeit des Lokführers überwacht, den dort dürfte der Heizer für das Handeln miteinbezogen werden.

    - Hier sprechen wir von einer Zugsicherung (ZSI 127) welche den Zug daran hindert rote Signale zu überfahren.

    - Um dies zu umgehen muss ein zweiter geprüfter Lokführer an Bord sein.


    @All

    - Das dies zum Problem wird, wusste man eigentlich schon beim Wiederaufbau.

    - Im Normalspurbereich sprechen wir da von Investitionen von bis zu 100`000 Franken.

    - Mittels 2-Männig (LP) + Sicherheitsbescheinigung für die jeweilige Fahrt, darf ohne Zugsicherung gefahren werden. Wobei dies nun bei der ZB angeblich nicht mehr möglich sei, habe ich jedoch von offizieller Stelle nie bestätigt bekommen, bzw. noch nicht.

    - Die ganze Thematik betrifft auch andere Bahnen, z.B. die RhB hat ihre Ge 6/6 I mittels ZSI 127 ausgerüstet, für die restlichen Fahrzeuge gelten die gleichen Bedingungen.

    - Wie überall entstehen Vorschriften nicht einfach um historischen Vereinen das Leben schwer zu machen. Meiner Meinung ist es genau da umso wichtiger die Sicherheitssysteme vorhanden zu haben. Das Lokpersonal fährt mit Fahrzeugen, welche nicht jeden Tag bedient werden, die Aufmerksamkeit ist somit mehr beim Fahrzeug, als bei Fahrzeugen welche täglich bedient werden. Oftmals ist noch ein Passagier im Führerstand, dies lenkt zusätzlich ab.

    - Wenn ich dann fälle sehe, bei denen im normalen Betrieb z.B. die Sicherheitssysteme abgeschaltet wurden weil sie defekt waren und das LP unter den nötigen Bedingungen weiter fahren durfte und so dann rote Signale überfahren wurden... der Lokführer dies jedoch nicht mal bemerkte, dann machen diese Systeme eben schon Sinn. Wo gearbeitet wird passieren nun mal Fehler und genau dafür sind die Systeme da.