‘Tante Ju‘ abgestürzt

  • Die SUST ist keine Gerichtsbehörde sondern eine Unfalluntersuchungsinstanz. Ihre Aufgabe ist, Ereignisse zu untersuchen und danach, im Sinne einer Unfallverhütung, Sicherheitsempfehlungen zu publizieren.
    Konkret zum vorliegenden Ereignis: Wenn im SUST-Bericht also nebst der Ursache, welche zum Absturz geführt hat, noch weitere Mängel am Gerät oder Mängel/Unregelmässigkeiten bei der verantwortlichen Betreiberfirma aufgeführt werden, ist das ganz normal, aber für uns Laien natürlich verwirrend ...

    Gruss, René

  • Hallo Matthias,

    ich bin zwar nicht Erwin, doch ich möchte (auch) antworten. Es geht um die Ursache was zu diesem tragischen Unglück führte, um nichts anderes. Und das war im vorliegenden Fall letztendlich sehr wahrscheinlich eine tragische Fehleinschätzung der Piloten. Gegenbeispiele: (vor vielen Jahren) eine abgerissene Frachtraum-Türe bei einem Jumbo-Jet, oder wenn eine Bombe ein Flugzeug in der Luft zerfetzt, oder wenn die Fensterform einen markanten Einfluss auf die Stabilität hat, oder wenn die Verkabelung plötzlich zu brennen beginnt etc. Es ist oft so, dass bei derart exakten Untersuchungen noch viel mehr zum Vorschein kommt, was hätte besser sein können, besser sein sollen, z.B. Allgemeinzustand, was aber mit der Absturzursache in dem konkreten Fall (noch) nichts zu tun hatte. Man hätte beim gleichen Zustand noch viel mehr Flugstunden gebraucht, bis es vielleicht mal kritisch geworden wäre...

    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Es ist so wie Hermann es beschreibt. Flugzeuge dürfen durchaus mit Schäden unterwegs sein. Sie müssen dokumentiert und im Bordbuch eingetragen sein. Zumindest im Militär hat das so funktioniert. Risse konnte man abbohren, eintragen und sie wurden regelmässig überwacht ob sie wachsen oder nicht. Bei Metall eine recht einfache Sache.


    Unglücke oder grössere Untersuchungen fördern plötzlich viel mehr Schäden zu Tage als vermutet. Bei der C-36 die am Schluss als Zielschleppflugzeug verwendet wurde, passierte das sehr plötzlich und sie wurden sehr schnell endgültig gegroundet.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • So wie es sich abzeichnet wird die Ju-52 nie mehr für kommerzielle Flüge genutzt. Scheinbar geht die Ära mit flugfähigen hochbetagten Flugzeugen für Passagierflüge langsam aber sicher zu Ende. Immerhin soll die Ju-52 in die Schweiz zurück kehren und einen Platz im Museum erhalten. Bericht aus dem Blick. Bericht von SRF.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Persönlich finde ich das falsch. Der Unfall hatte nichts mit unsicheren Fluggeräten zu tun, sondern mit der Einschätzung der Piloten. Deshalb gleich alle alten Kisten zu bestrafen, erachte ich als falsch und überrissen. Sinnvolle, aber möglicherweise auch durchaus etwas strengere Vorschriften ja, aber ein solches Verbot für kommerzielle Flüge ganz sicher nein.


    Mit dem gleichen Recht müssten dann auch die kommerzielle Nutzungen der alten Autos oder der alten Schienenfahrzeuge verboten werden - was absolut unsinnig ist!

    Gruss


    Roland