ein paar Helikopter Fotos

  • Freundlicherweise hat mich die Air Zermatt einen Traum verwirklichen lassen. Zwecks Fotos flog sie mich auf die Pointe de Genevois, ein Berg im Veisivi-Gebirge, östlich von Arolla.


    So ganz ohne ist das Vorhaben nicht, ;)es hat dort oben keinen Flugplatz. Es ist so schmal wie auf einem Pferd. Das eine Bein schaut nach Arolla, das andere Bein nach Ferpècle. Jedoch die Aussicht ist spektakulär. In dieser Tal-Gegend sieht man entweder die Dent Blanch, oder die Dent d`Hérens, oder das Matterhorn, je nach Location auch 2 der 3 Berge, aber alle 3 sieht man aus Westen nur noch einigermassen von der Grand Dent de Veisivi und sehr schön, aber nur noch klein von den entfernten Verbier-Bergen, z.B. Mont Fort.


    Nach dem sprachliche Differenzen mit dem Pilot geklärt waren, "Fliegen" ist was hoch süchtig machendes und e "Fleuge" ist ein lästiges Insekt. Ab Visp an aufwärts haben die Wörter genau die umgekehrte Bedeutung. "Wotsch nid uf e einfachere Berg fleuge"? Nei, es muss, wenn es überhaupt möglich ist, die Pointe de Genevois sein, aber lieber mit einem Helikopter als mit einer Fleuge...


    Die Bedingungen waren endlich perfekt! Das ganze Jahr 2017 war es nicht möglich und auch jetzt hatte es bis August viel Eis dort oben, für ein Berg von 3674 Meter Höhe nichts ungewöhnliches. Doch der August und September waren ungewöhlich warm, die Bedingungen waren am 26. September wie sie besser nicht sein könnten. Man brauchte nur aus dem Helikopter zu hüpfen und schon befand man sich auf dem Gipfel. Umgekehrt war es etwas anspruchsvoller, jeder Griff muss sitzen, das Manöver für den Piloten nicht so einfach. Der Pilot und Bergführer taten ihr Bestes.


    Helikopter Fliegen macht süchtig, für was man einen ganzen Tag oder auch länger zum ersteigen benötigt, macht der Heli gerade mal in kurzen 12 Minuten. Die Alpinisten sind diesbezüglich in 2 Lager geteilt. Die "richtigen"Alpinisten sind meist strikt gegen freiwillige Helikopter-Flüge! Anderseits die Fluggäste wollen mehrheitlich nicht (mehr) zu Fuss die Berge erklimmen, sondern alles bequem haben. Mir gefällt beides und möchte nicht das Eine gegen das Andere ausspielen. Die Oekonomie schaut schon, dass man es damit nicht übertriebt.


    Alle Helikopter sind tolle Maschinen, doch mein Favorit ist der "alte" Berg Helikopter LAMA SA-315. Er ist klein, flink, und liegt ruhig in der Luft und sein Sound gibt was her. Alles geht noch mechanisch. Bj. ab 1969. In gewissem Sinne ist es ein Oldtimer. Nachteil, nur einer: Das Verhältnis Flugstunde zu Wartung ist ruinös Zeit aufwändig. Alles muss ganz exakt akribisch nach Vorschrift verifiziert werden. Jedes noch so kleine Teilchen ist nummeriert. Das dürfte bei modernen Helikopter nicht anderst sein, doch ihr Verhältnis Flugstunde/Wartung ist um Welten besser.


    Ich weis nicht, ob ihr Mechaniker Freude an mir hat. Ich fragte den Piloten, was ist das da? Das fragst ausgerechnet du? Das sind denk offensichtlich die Instrumente. Eben! Ihr fliegt so, dass sich die Zeiger kaum mehr aus der Mittellage bewegen, dabei sind die Skalen so weit. Das sei ja der Sinn der Sache, an`s Ziel kommen, möglichst oekonomisch und sicher. Kannst Du nicht mal so fliegen, - innerhalb des Machbaren - das die Zeiger annähernd die ganze Skala beanspruchen, aber ohne unkontrolliert abzustürzen? Beim herab fliegen hat der Pilot auch noch diesen Wunsch erfüllt. Er sagte nachher nur: komisch so ein Wunsch, falls sich überhaupt Gäste zu Wort melden, sei immer umgekehrt, die wollen keine G-Kräfte spüren. So sind halt die Menschen verschieden. Die Air Zermatt versucht möglichst jedem Wunsch gerecht zu werden, was erlaubt u. möglich ist. Auch im Helikopter Bereich haben die Vorschriften und Anordnungen massiv zugenommen.


    Perfekter Oldtimer Helikopter

    LAMA SA-315

    Bj. ab 1969

    Leergewicht: 1021 Kilo

    Max Startgewicht: 2300 Kilo

    V/max 215 km/h

    Steigleistung 330 Meter/Minute

    570 PS

    1 Pilot und bis zu 4 Gäste

  • nicht nur die Air Zermatt, auch die Air Glaciers können - gut - Hélicoptère fliegen...


    ehrlich, ich bin ALLES selber gelaufen, (ab dem Dorf Satarma). "Leider" war nicht ich der Grund zum ein wenig herum fliegen, sondern Zement für eine Baustelle. Dies ist heutzutage eine sehr häufige Helikopter-Aufgabe. Leicht dürfte das für den Piloten nicht gewesen sein: ständig ändernde Lasten und vor allem extrem wenig Platz. Das Foto ist keine optische Täuschung, der fliegt haarscharf knapp an dem Bäumen Berg Lärchen vorbei...


    Was sucht ein Walliser Hélicoptère in französisch sprechenden Arolla Tal mit dem Berner Wappen?


    Gruss

    Hermann