Drei Gleiche Loks doch nicht gleich...

  • äh, ich bin so langsam heute im Schreiben, der Hermann I, hat es kurz zusammen gefasst, ich bin ganz seiner Meinung und zu meinem Text ist es auch kein Widerspruch, sondern kurz und bündig zusammen gefasst:thumbsup:

    Analog ist cool:)

  • Dank an beide Hermänner.

    Aus rein logischen Gründen muss ich davon ausgehen, dass meine Lok aus der Zeit Mitte der 70er Jahre stammt. Ziemlich sicher noch vor dem entsprechenden HAG-Modell. Denn hätte es dieses bereits gegeben, hätte mein Vater bestimmt nicht mehr das total veraltete Märklin-Pendent beschafft. Wann erschien die Hag-Re-4/4‘? 1977? Dies müsste also kurz vorher gewesen sein. Aber, wer kann das im Nachhinein noch genau sagen? Jedenfalls bin ich meinem Dad dankbar, dass er diese ‚letzte Gelegenheit‘ damals ergriffen hatte.

    Dasselbe Prozedere spielte sich auch beim Roten Pfeil von HAG ab, als dieser nach Einstellung im Programm Jahre später nochmals aufgelegt wurde. Beim Märklin-Krokodil 3015 war es so, dass er sich ein Exemplar aufgrund Torschlusspanik gesichert hat, nachdem der Verkäufer (oder der Märklinkatalog) bekanntgab, dass es ein Auslaufmodell sei. Das hat mein Vater gut gemacht, denn ohne diesen Druck hätte ich diese teure Lokomotive, die er mitten im Jahr erstand, wohl noch lange nicht zu Weihnachten offiziell erhalten.

    Börsen oder Occasionsmärkte für Modelleisenbahnen waren uns beiden in diesen Jahren noch unbekannt. So galt es: was man verpasst hatte, kam als Gelegenheit nie wieder....:)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • mir kommen da weniger als 1. die Eisenbahn in den Sinn, aber ja doch, da gilt es auch. (analog Dia Scan)


        

    Eisenbahnen sind wie das Fotografieren, es gibt immer einen Grund, wieso etwas nicht geht. Zum Zeitpunkt von "Drei gleiche Loks doch nicht gleich", war mein Fotostudio 1. kalt und schlimmer: 2. ein Blitz-Kondensator defekt. D.h. die Blitzanlage funktionierte nicht. Jetzt funktioniert die Blitzanlage tiptop, aber die Hauptkamera ging bei einem Ausflug mitte März 2020 defekt. Davon habe ich natürlich keine Fotos, doch früher stellvertretend andere etwas ähnliche Fotos original made be Hermann 2006. Nicht überraschend, sondern bewusst mit kalkulierbarem Restrisiko.


    Nun ist die (gute) Kamera wegen einem doch mal real eingetretenen Restrisiko Mitte März 2020 noch ein Klumpen Rost, dafür funktioniert das Studio.

    Die Idee der Märklin RE-, RES-, RET 800 Vorstellung ist sicher was Gutes, doch für die Fotos geniere ich mich, keine wirkliche Qualität. Die werden gelegentlich durch bessere Fotoqualität ersetzt...


    Märklin RES 800 Details

    Die RES 800 ist ein Sonderfall. Schleifer doppelt vorhanden, was eigentlich für eine eher kürzere Schnellzug-Lok unnötig ist, dafür wurde beim Licht gespart. Heute würde man das umgekehrt angehen. Die extra recht genauen Guss-Lampen und deren Bemalung ist womöglich mehr Aufwand, als das reale Licht?!


    Unterschiede RES 800 Bj. 1952-1953 und RET 800 Bj. (offiziell) 1954 - 1967:


        

    RES 800 und im Vergleich RET 800



      

    Licht: zuerst RES 800 danach RES 800. (Vorderseite ist bei RES und RET nahezu identisch)


         

    Märklin RES 800 Details: Rücklicht / Fabrik Schild / Stromabnehmer / Bodenmitte (die Gummi Haftreifen sind neuer, ursprünglich Transparent-Plastik).

        




           

    Schleifer: zuerst RES 800 danach RET 800

    Analog ist cool:)

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  • Naja, die RES mit den Fake-Lampen ist unverwechselbar... und ja auch so angeschrieben. Die Unterschiede hattest Du in den Eingangsbeiträgen ja schon sehr informativ beschrieben. Beim Thema ‚Gussklötze‘ stiess ich gestern eben wieder auf diesen interessanten Text. Bis ich es wieder vergessen habe, weiss ich jetzt über diese Materie etwas mehr (um in einem Jahr den Beitrag als völlig unwissender wieder lesen zu müssen)

    Jedenfalls: mein 3014er Nachzügler-Exemplar passt genau zu meiner Sammlung: relativ gut erhalten, in der von mir bevorzugten (aber falschen) OVP. Und somit aus normaler Sammlersicht wertlos. Aber für mich Topp.:D

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Da hier die Leute beisammen sind, die sich auch in Sachen 3014 auskennen hätte ich dazu auch noch eine Frage: Durch ein Geschenk meiner Familie kam ich zu einer weiteren RET 800, die aber die "modernen" Märklinpantos drauf hat (vorne im Bild). Gab es die mal so, oder hat da mal einer was ver/gebastelt?


    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love:

  • Kurzversion:

    das war und ist oft zu sehen, wurde aber nie in der Form von der Fa. Märklin angeboten.


    Ausführlich:

    ... schon gar nicht beim gezeigten Exemplar, welches noch als RET 800 (also noch nicht als 3014) verkauft wurde. Die RET Version 1 ist es nicht, aber noch vor Koll Typ 2, Bj. irgendwo um 1955/56 herum. Auch die Kpl. wurde ausgewechselt und das Wappen ist originell, nicht aber original. Weder beim Modell noch beim Vorbild Re 4/4 I gab es kantonale Wappen, soweit mir bekannt. Wir haben ja im Forum DER Wappen Experte, der weiss alles über Wappen. Mein Wissen über Wappen hält sich in engen Grenzen. Ich wusste ja noch nicht einmal, dass nahezu jeder ein Familienwappen hat, bis mich HAG aufklärte.


    Vorübergehend gab es mal Engpässe vom Panto Typ 6, die waren mal kurz ausverkauft. Auch möglich, dass dem Besitzer die vom Typ 8 an aufwärts besser gefallen haben. Kein Hersteller kam - damals - auf die Idee, jedes Modell müsse auf`s Detail exakte Pantos haben. 2-3 Basis Versionen mussten reichen. Irgend wann mal, als die Fulgurex SBB Modelle bekannter wurden, wünschten sich auch die Märklinisten "richtige" SBB Stromabnehmer, dem entspricht zwar der Märklin Typ 8 noch bei Weiten nicht, aber etwas näher kommt er schon daran heran.


    Egal, die RET 800 ist eine herrliche Lok :thumbsup:. Bärenstark und 250 km/h schnell:):D. Die Märklin Version 1`B`1 würde niemals zur Reihe "R" zugelassen, u. leicht (56 t) kann bei Märklin RET keine Rede sein. "R" bezieht sich ja nicht nur auf die V/max, vor allem auch auf die zugelassene Kurvengeschwindigkeit. Es sind noch tausende Märklin RET 800 /3014 vorhanden. Nur schon bei Bahnorama warten 2020 viele RET 800 (bespielt) auf neue Käufer. Die Märklin RET ist ein Schwergewicht Bestseller. Vorbildgerecht wären nur 50 Exemplare. Die Märklin Auflage muss insgesamt 50`000 Stk oder gar noch viel höher gewesen sein?

    Analog ist cool:)

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  • Danke für Deine ausführlichen Informationen. Habe so etwas geahnt, als ich die Lokomotive als Geschenk in diesem Zustand in Empfang nehmen durfte (einem geschenkten Gaul schaut man nicht Ins Maul). Ich pflichte Dir bei, dass es eine tolle Lok ist, die wirft nicht so schnell etwas aus der Bahn :). Ich schwärme auch allgemein für Lokomotiven, bei denen jedes Licht noch eine Glühlampe ist. Aber von "Vorbild gerechter Re 4/4 I Haltung" bin ich mit meinen jetzt (erst) drei Exemplaren der Märklin RET 800 weit entfernt ;):D.

    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love:

  • gerne:)

    Die RET 800 / 3014 hat nur einen einzigen Nachteil, sie ist nur als Vitrinen Modell wartungsfrei, nicht als Betriebsmodell: Satt einmal viel Oel, hat das Modell viel lieber nur ganz wenig Oel, - dafür öfters! die Motorwelle und Zahnradlager.


    Man kommt nicht darum herum, das Gehäuse zu öffnen: In dem Bereich sind die HAG Bo-Bo seit über 50 Jahren unübertroffen einfach: eine Schraube lösen, that`s it :thumbsup:. Die Märklin RET 800 / 3014 ist in der Wartung eine kleine Nervensäge, jedenfalls erwartet sie Geduld vom Besitzer...


    Zwar hat auch die Märklin RET 800 im wesentlichen nur eine Dachschraube. Aber da sind noch die Schienenräumer welche sich automatisch "melden", wenn man sie nicht beachtet. Von den 4 kleinen Schräubchen muss man nur je eine ganz entfernen, die andere je 1 Schraube reicht es zu lockern, so dass man den Schienenräumer zur Seite drehen kann. Und das Gehäuse gleitet fast von selber vom Rahmen.

    So weit so gut, nun kommt man bestens an die Schmierstellen heran. Der Antrieb ist schon damals eher konventionelle, aber robuste durchdachte wie auch sorgfältige Märklin Qualität Technik für die Ewigkeit.


    Bewusst habe ich von den einzeln leuchtenden Lampen noch nichts geschrieben, weil die spielen kaum eine Rolle, zum das Gehäuse abnehmen, umgekehrt aber schon:D


    Gewalt wäre hier völlig fehl am Platz. Mir wurden früher zig 3014 Lokomotiven gebracht, welche angeblich defekt waren, oder welche einen "Kurzen" produzieren und bereits, - völlig unnötig - Kunden gar Ersatzteile bestellen wollten. Ganz Schlaue haben die Leiter Bleche soweit zurück gebogen, dass man nun das Gehäuse aufsetzen könnte, aber Federbelche sollen ja federn, drückt man die mutwillig zurück, bleiben die Lampen - oh Wunder - dunkel. Und mit dem Risiko, dass die Leiterbleche irgendwo das Gehäuse berühren = Kurzschluss (Kontakt zur Masse).


    Auch da, es ist alles ganz einfach, robust und durchdacht :). Wäre es kompliziert, könnte ich es ganz bestimmt nicht. Alte Dinge brauchen etwas mehr Geduld und Zeitaufwand. An den Lamellen sollte man jedes herumfummeln unterlassen, die haben genau ab Werk den Winkel, den sie brauchen, um die Lampen in der Fassung zu halten und Kontakt herzustellen und trotzdem keine Masse berühren.


    Man kommt nicht darum herum, die Lampen mindestens auf einer Seite vorher abzuschrauben, mit ein wenig Akrobatik reicht dies. Vorsichtige Leute schrauben auf beiden Seiten die Lampen ab, wenn das Gehäuse wieder aufgesetzt wird und als letztes die Lampenfassung wieder anzuschrauben.


    Die RES 800 ist die 1-2 Jahre frühere Vorgängerin Bj. 1952-1953. Die RET ist deren Nachfolgerin ab 1954. Daher kann meine folgende Bemerkung nicht stimmen, aber es würde passen ;): "weil sich Märklin ab den geduldlosen Murcksi Märklinisten wegen Garantieansprüchen störte, gab es das beliebte Modell zur Strafe nur noch einseitig mit elektrische Lämpchen, für die Rückseite mussten gemalte Lampen reichen"... Selbstbewusstere Kundschaft würde heute beanstanden: Märklin wieso müssen die Lampen entfernt werden, wenn man doch nur das Lager schmieren will und überhaupt, wieso ist das nicht selbstschmierend?


    Anderseits, man hört von aktuellen Modellen immer wieder Berichte wo die Dekoder nicht das tun, was man von ihnen erwartet;(. Scheinbar keine Einzelfälle... Demgegenüber ist die alte RET 800 effizient, einfach zu verstehen und jederzeit einsatzbereit :thumbsup:. Wenn niemand grob die Lamellen verbiegt, ist diese Märklin SBB Re 4/4 I unkaputtbar, verzeiht nahezu jeden Murcks und wird noch in 100 Jahren funktionieren.

    Analog ist cool:)

  • Die Märklin RET 800 / 3014 ist in der Wartung eine kleine Nervensäge, jedenfalls erwartet sie Geduld vom Besitzer...

    Das hatte ich gemerkt, als ich vor mehr als 20 Jahren die erste Lok (die hintere im Bild oben) halb geschenkt bekam, mit Kurzschluss und verharztem Getriebe. Nach sorgfältigem "Learning by doing" öffnen, fand ich zuerst nichts "betriebsstörendes", ja sie lief sogar plötzlich:thumbsup:...Als ich sie nach der Reinigung dann zusammengeschraubt hatte, wieder tote Hose:(...Bis ich das raus hatte, dass ein Lichtleiterblech oben beim Dach Massenkontakt macht bei geschlossenem Gehäuse, da waren viele heilige versammelt* worden... (*Heilige versammeln lassen = fluchen)

    Vorsichtige Leute schrauben auf beiden Seiten die Lampen ab, wenn das Gehäuse wieder aufgesetzt wird und als letztes die Lampenfassung wieder anzuschrauben.

    Mache ich auch so und das aus gutem Grund: Durch die Löcher kannst Du (vor einsetzen der Birnen) die Bleche falls nötig noch feinjustieren, wenn sie (wie bei meiner allerersten Lok) etwas lotterig sind;).

    Die RES 800 ist die 1-2 Jahre frühere Vorgängerin Bj. 1952-1953. Die RET ist deren Nachfolgerin ab 1954. Daher kann meine folgende Bemerkung nicht stimmen, aber es würde passen ;) : "weil sich Märklin ab den geduldlosen Murcksi Märklinisten wegen Garantieansprüchen störte, gab es das beliebte Modell zur Strafe nur noch einseitig mit elektrische Lämpchen, für die Rückseite mussten gemalte Lampen reichen"... Selbstbewusstere Kundschaft würde heute beanstanden: Märklin wieso müssen die Lampen entfernt werden, wenn man doch nur das Lager schmieren will und überhaupt, wieso ist das nicht selbstschmierend?

    :D Was ich da zum Teil verbastelt oder usachgemäss behandelt so halb geschenkt bekomme... Da wünsche ich manchmal schon, dass Deine Aussage stimmen würde, Gewisse Leute (die das Basteln lieber lassen würden) hätten nichts besseres verdient. Beim Trio RM, TM und RSM 800 (ich habe alle drei) die auch nicht einfach waren zum öffnen, hatte das Gehäuse bei den ersten Modellen in den 50er Jahren noch "Schmierlöcher" im Gehäuse. Also Löcher, die genau dort im Gehäuse waren, wo innen die Motorlager sind. Bei späteren Modellen gab es das nicht mehr. Da wurde die Ästetik offenbar stärker gewichtet als die Funktionalität.

    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love: