Rollmaterial altern und supern

  • Besserwissermodus ein:

    E = Wagentyp, Grossschrift, aos = Technische Angaben, Kleinschrift

    Besserwissermodus aus :)


    Aber es ist nicht schlimm.

    Ein Unternehmen für Güterwagenunterhalt (Stag AG), macht auf ihrer Webseite den gleichen Fehler.

  • Nun ist die Frage, ob ihr Interesse daran habt, den Prozess Schritt für Schritt "mitzuerleben"?

    Daran habe ich definitiv Interesse.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hoi Marc

    Da lese ich gerne seeeehr interessiert mit :)

    GRuess Andy


    Bauweise: Modulbahn mit eigener Norm
    Thema: Mitteland / Jura / Bahnhof Bipp
    Gleismaterial: Peco Code 75, Rocoline
    Steuerung: ESU Ecos SW 4.2.13
    Decoder: Weichen: ESU Switchpiloten, Signale / Licht: Qdecoder
    Melder: ESU Detektoren
    Software: Modellstellwerk 10.6 B71, Darstellung: SBB Iltis

  • Diese Frage meinst Du nicht im Ernst, oder?! :D


    Aber natürlich sind wir interessiert! :thumbsup:

    Gruss Roger


    97 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hallo Zusammen,


    danke für die Rückmeldung.


    Diese Frage meinst Du nicht im Ernst, oder?! :D

    Doch, eigentlich schon.

    Von den fertigen Wagen/Loks existieren meist Fotos, von den Zwischenständen meist nicht. Nur sind zum Teil die Teilschritte nicht immer eifach ohne Fotos zu erklären....


    Erste Vorarbeiten konnten am Wochenende erledigt werden.

    Ich werde versuchen, die Teilschritte zu Dokumentieren und in loser Folge hier zu präsentieren. Da gleichzeitig 12 Wagen bearbeitet werden, können grössere Abstände zwischen den einzelnen Beiträgen entstehen.


    So, genug Vorwort, nun gehts los :D .


    Erstmals den Wagen auseinanderbauen.

    Übrigens, das Modell ist von Roco. Wichtiger Hinweis: je nach Alter können die Wagen teilweise sehr spröde sein, also vorsichtig auseinanderbauen :hmm: .


    Danach geht es an die Kohleeinsätze. So sehen sie Original aus:

    Neben der Alterung sollen die Wagen eine Echtkohleladung erhalten. Doch auf ein solch gefüllten Wagen kann schlecht noch viel Kohle geladen werden. Es braucht Platz. Aus diesem Grund müssen die seitlichen Führungen mit der Mikro-Trennscheibe durchgängig gemacht werden. Zudem muss die Mittelstütze gekürzt werden.


    Durch diese Modifikation wird Platz für die Echtkohle geschaffen. Je nach dem, wie viel die Mittelstütze eingekürzt wird, ist die Ladung höher oder tiefer.

    Durch diesen Eingriff entsteht jedoch ein Spalt zwischen Wagen und Kohleeinsatz.

    Dieser sollte irgendwie geschlossen werden. Ich habe dies mit Karton realisiert.

    Fix 48 Kartonstücke mit den Abmessungen 64x11.5mm zugeschnitten.


    Um den Karton zu kaschieren wurden die Kanten mit einem schwarzen Filzstift eingefärbt.


    Danach werden immer 4 solche Kartonstücke von unten im Wagen fixiert. Danach ist der Spalt kaschiert.


    Soweit der Zwischenstand.

  • Lieber Marc, auch ich bin natürlich äusserst interessiert, nimmst Du uns alle auf weitere Vorstellungen Deiner Modellbaukünste mit - staunen und viel lernen ist da angesagt bei mir. :thumbsup:

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

    Instagram: gumoba96

  • Hallo Zusammen,


    heute geht es mit einem "Hammer" Projekt weiter.....

    Hier die Zutaten :vain: :

    ...ein Hammer und ein (Grill-)Kohle-Ei.

    Daraus wird nun die Basis für die Echt-Kohle-Ladung. Nach dem Zerkleinern der Kohle kann diese noch bei Bedarf ausgesiebt und in mehrere Korngrössen sortiert werden. Für dieses Projekt habe ich diverse Korngrössen genommen.


    Des weiteren werden folgende Materialien für diesen Schritt benötigt:

    (Weiss-)Leim, Klebeband, eine Spritzflasche mit Isopropylalkohol und ein Pinsel. Natürlich ist auch eine passende Bastelunterlage von Vorteil. Zum Befestigen der Kohleladung am Schluss ist zudem eine Spritze oder eine Schotterklebeflasche der ideale Helfer.


    Zunächst wird der Rand mit dem Klebeband abgedeckt.


    Danach kommt eine leicht verdünnte Schicht Weissleim auf die vorhandene Kohlen-Imitation.


    Jetzt wird die ganze Fläche und zum Teil auch den Spalt zwischen Wagen und Kohleeinsatz mit der Echtkohle bestreut.

    Entspricht die Ladung dem gewünschten Aussehen wird das Ganze zuerst mit Isopropylalkohol eingesprüht und danach mit verdünntem Weissleim "geschwemmt".

    Direkt nach diesem Schritt kann das Klebeband wieder entfernt werden.


    Das Ganze muss jetzt eine Zeit lang austrocknen.


    Hier jetzt einen direkten Vergleich vor


    und nach diesem Bauschritt:

    Gruss Marc

  • Lieber Marc,

    Nach dem ‚Hammer‘-Bild fehlt das Foto, welches die Schweinerei des zerschlagenen Kohlestücks zeigt. ;) Hast du da ein Gefäss verwendet, so, dass die Stücke nicht in der Gegend herumflogen?


    Und: offenbar war beabsichtigt, dass die neue Ladung aus verschieden grossen Kohlestücken besteht. Beim Original weisen die Brocken eine gleichmässige Grösse auf. Dadurch sieht deine Ladung eher wie Kohle-Schutt aus. Gab es das?

    Gruss Roger


    97 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hoi Marc

    Kann "Kohleschutt" überhaupt in offenen Wagen transportiert werden? Schon bei 60 km/h weht der Feinstaub mit dem Fahrtwind in die Umgebung. Meine Erinnerung an die Kohlebansen im Depot Winterthur sagt mir, es waren einigermassen gleichmässige Kohlenstücke von 2 bis 6 cm Grösse.

    Aber mir gefällt, was du alles machst.

    Gruss Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Hallo Zusammen,


    die Zerkleinerung wurde im Keller in Angriff genommen. Das Kohlestück war in zwei Plastiksäcke eingepackt und zwischen Zeitungen "zerschlagen" worden. Die Sauerei hat sich zum Glück einigermassen in Grenzen gehalten :D .


    Zur Kohlegrösse: ja das war/ist beabsichtigt. Die Original-Einsätze sind für mich zu homogen.

    Wenn wir nun die Angaben von Oski als Grundlage nehmen, sollten die "Körner" eine Grösse zwischen 0.2-0.7mm haben. Meine sind teilweise auch noch grösser.

    Das Ziel das ich erreichen möchte ist ein stimmiges Aussehen auf eine Betrachtungsdistanz von ca. 20-50cm

    Gruss Marc

  • Hallo Marc


    Einmal mehr interessant, was Du uns hier zeigst! :thumbsup: Die Vorgehensweise ist auch sehr kreativ.


    Ab wann Schüttgutwagen eine Klappe aufweisen müssen bei witterungsunempfindlichen Gütern, kann ich leider nicht sagen. Die gefahre Höchstgeschwindigkeit spielt auf jeden Fall eine wichtige Rolle.


    Damit der neue Gotthard-Basistunnel nicht zusätzlich verschmutzt wird, werden die Holcim-Sandzüge via Bergstrecke ins Tessin geleitet.

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

    Instagram: gumoba96

  • Hallo zusammen


    Ich hätte eine Frage an unsere Farb- und Alterungsspezialisten. Ich habe zwei Liliputwagensets mit sog. "SBB-Oldtimerwagen", welche ich an und für sich sehr schön finde (das eine mit Drei- und Zweiachsern, das andere ist das ex-GB-Set). Allerdings sind die Wagen meines Erachtens nicht mit dem richtigen grün versehen worden:



    Ich meine, das richtigere grün wäre auch hier - wie z.B. bei den Brawawagen (Bild unten rechts) oder älteren Liliputmodellen - das dunklere tannengrün. Gibt es eine Möglichkeit, die Wagen farblich zumindest etwas anzupassen, ohne dass gleich die Wagenkästen umgespritzt und die Decals wieder neu aufgebracht werden müssten? Z.B. mit der richtigen Patina (oder dünnen dunklen Farbschichten)? Das ganze dürfte am Schluss auch gealtert aussehen, eine regelmässige Farbe ist wahrscheinlich ohnehin nicht umsetzbar ohne komplettes umspritzen. Hat evtl. schon jemand so etwas mit den Liliput-Wagen gemacht?


    Liebe Grüsse

    Dominic

  • Hallo Dominic,


    Vorweg, ich habe noch keine solche Wagen "abgedunkelt".

    Ich teile aber deine Meinung, dass es sehr schwierig wird, eine gleichmässige Abdunklung herzustellen ohne den ganzen Wagenkasten neu zu spritzen und die Beschriftung wieder aufzubringen. Zumal der Farbunterschied zwischen den Liliput Wagen und dem angestrebten Farbton des Brawa Wagens auch sehr gross ist.


    Gealtert werden könnten sie, jedoch sind Personenwagen im Normalfall nur wenig verschmutzt und benötigen daher eine eher leichte Alterung.


    Beim Aufbringen von dünnen dunklen Farbschichten werden im Normalfall zwangsweise auch die Beschriftungen übermalt und erhalten eine "falsche" Farbe. Klar könnte man diese mit geeigneten Mitteln wieder frei bekommen, ich denke aber, dass das Resultat eher bescheiden ausfallen würde.

    Gruss Marc

  • Der Farbton der Wagen hat damals eine grosse Diskussion ausgelöst. Ursache war offensichtlich das absente Qualitätsmanagement des Importeurs Arwico. Es soll dann allerdings „Experten“ gegeben haben, die diese helle Farbe bestätigt haben sollen. Gerade in Zeiten überwiegenden Dampfbetriebs dürften die Wagen in der Realität eher dunkel gewesen sein. Dazu kommt noch, dass die ersten Auflagen mit komplett falschen Schrifttypen geliefert wurden. Somit bleibt eigentlich nur die Neulackierung und Beschriftung. Damit können auch gleich die auf den Holzkasten(!) gedruckten Fensterrahmen eliminiert werden.

    Das war übrigens eines meiner ersten Projekte, damals noch mit Beschriftungen von Born.

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Gealtert werden könnten sie, jedoch sind Personenwagen im Normalfall nur wenig verschmutzt und benötigen daher eine eher leichte Alterung.

    Die Diskussion um den Farbton von alten und älteren Wagen finde ich immer amüsant. Das vor dem Hintergrund, dass der Farbton und die Zusammensetzung der Farben kaum überliefert sind.


    Zur Zeit des Dampfbetriebs war der Eisenbahnbetrieb eine schmutzige Sache. Bis zur Inbetriebnahme der Wagenwaschanlagen wurden die Wagen nur bei grösseren Arbeiten in den Werkstätten auch aussen gereinigt. Sonst wurden nur die äusseren Anschriften sauber gehalten, wie das Bild aus der Wagenreinigung Zürich HB zeigt. Damals Alltagsarbeit der Wagenreiniger, Bild SBB Historic von 1952.



    Im Betrieb waren die Personenwagen kaum mehr grün, eher schmutzig braun. Das Bild aus Palézieux von 1968 zeigt das deutlich, gleich ob schwerer Stahlwagen oder 1. Klasse Leichtstahlwagen.



    Gruss Hermann

  • Um dem Thema eine sinnvolle Ergänzung zu spendieren, habe ich nach Fotos meiner Modelle gesucht. Da sind aber keine, das war noch in der Analogzeit.

    Die ersten überarbeiteten Neuauflagen von Liliput kamen um das Jahr 2004. Kurz darauf habe ich meine Modelle neu lackiert, die Fotos sind auch neu, nur 18 Jahre später :D


    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Hoi Adrian

    Das ist ganz grosses Kino. Super schön gealterte Wagen. Danke für's zeigen

    GRuess Andy

    GRuess Andy


    Bauweise: Modulbahn mit eigener Norm
    Thema: Mitteland / Jura / Bahnhof Bipp
    Gleismaterial: Peco Code 75, Rocoline
    Steuerung: ESU Ecos SW 4.2.13
    Decoder: Weichen: ESU Switchpiloten, Signale / Licht: Qdecoder
    Melder: ESU Detektoren
    Software: Modellstellwerk 10.6 B71, Darstellung: SBB Iltis