Freude an ‘Gussklötzen‘

  • Hallo Roger

    Scheinbar ist die ideale Zeit zum Kauf von Gussklötzen angebrochen.
    Vorgestern erhielt ich ebenfalls einen echten Gussklotz, den Märklin Kühlwagen 324 mit OVP, in relativ gutem Zustand - allerdings nicht soooo gut wie deine DL 800 ...


    N.B. Zuerst hat mich an deiner DL 800 die 'Kupplung mit Vorentkupplung' etwas irritiert. Aber im Mä-Katalog von 1957 wurde die Lok mit genau dieser Kupplung (letztmals) aufgeführt.

    Gruss, René

  • Doch, der ist sehr schön erhalten. So einen habe ich nicht…. Aber momentan ist es auch so kühl genug.:D

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hallo alle zusammen,

    gestern war mein Unglückstag und Heute ist alles wieder normal!:)Also alles von vorne:


    Vor ein paar Monate habe ich bei unserem MOBA-Mitglied Christian eine sudexpress EURODUAL STADLER

    Ich habe eigentlich nichts gegen Anwälte, aber einen mag ich gar nicht, aber irren ist menschlich!




    Grüsse


    Fredy

  • Hoi zäme


    Ez muss ich dann auch mal mein Gusszeug auspacken...grins


    Gratulation zu der sensationellen Doppellok, ganz grosses Kino


    Gruss Barni

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  • guten Tag Roger,

    viel Glück zu Deinem DL 800:thumbsup:.


    Ob der DL 800 und der Karton 100% original ist, kann ich vom Foto aus nicht sicher bestimmen. Die Replicas schwanken beachtlich in einer grossen Bandbreite, je nach Hersteller und Baujahr. Die ganz ersten Gaudenz Replicas vor über 40 Jahren(!), würden heute maximal als Replicas der Replicas durchgehen. Er lernte rasch dazu, die letzten Ausführungen waren nahezu identisch mit dem Märklin Original.


    Der Farbton ist anderst, meist die Agraffen und - kein Witz - der Geschmack ist anderst. Vorausgesetzt das Objekt lag nicht in der Wohnung eines strengen XL-Rauchers, dieser Gestank kriegt man mit humanen Methoden nicht mehr weg, höchstens durch noch mehr anderen Gestank. Einen verrauchten Karton mit z.B. einem verstampften Bärlauchbrei einreiben, und es riecht für die nächsten >100 Jahre nicht mehr nach Zigarettenrauch.


    Doch normal gelagerte Objekte in Wohnräumen, weder moderig noch rauchig, sei es der Karton oder das Objekt selbst: die riechen fein und authentisch, unmöglich künstlich zu reproduzieren. Auch wenn das Duftstoffe Hersteller nicht glauben wollen. Wenn Oldtimer Autos zu sehr "authentisch" nach Leder und Blech riechen (sollen), hat der Garagist garantiert künstlich nachgeholfen... Alte Märklin Loks: Strom und altes Weissblech, das hat über die vielen Jahrzehnte einen sehr spezieller Duft entwickelt, welchen man kaum beschreiben kann, ausser dass es "kauf mich" auslöst :facepalm:. Mindestens bei den Tinplate und Gussklötze Sammlern. In gewissen Werkstattabteilungen im Raum Dübendorf, deren Kriterium ist die exakte Umsetzung. Wobei der DL 800 und ST 800 sind ausser Konkurrenz, die können gar nicht schlecht umgesetzt werden, mangels Vorbild :phat:, es ist reine Fantasie. Oder ich würde sagen: von allen Vorbildern ein bischen davon...


    Für - einwandfreie - Replicas oder besser noch, späte Originale um 1956/57: Ein Leben dauerhaft im Gefängnis, sprich Vitrine ist eine Zumutung für einen DL 800. Er sieht zwar durchaus attraktiv ansprechend aus, aber seine wahre Überlegenheit spiegelt sich weniger in seiner Optik als in seiner Mechanik: traumhafte Laufeigenschaften:thumbsup:. Gab es da von Märklin in den letzten 73 Jahren noch eine Steigerung? Mit viel Elektronik und noch mehr Käufer-Willen die CV-Werte richtig einstellen wollen (müssen), suggeriert Digital Eigenschaften, welche dem DL 800 zu eigen sind.


    Eigentlich spiegelt sich im Modell auch der Unterhalt / allgemeine Eigenschaften vom Vorbild ab. Bei aktuellen Modellen braucht man - wenn man Digital akzeptiert oder gar bevorzugt, weder das Gehäuse abnehmen noch Manipulationen vornehmen, überspitzt gesagt; wie weniger man am Modell tut, desto besser behält es seine Fahreigenschaften. Aktuelle Fahrzeuge sind weitgehend wartungsfrei.


    Anderst die Generation 1950-er Jahre: Von Staub befreien, Haftreifen auswechseln (so vorhanden), Relaisfeder nach einer gewissen Zeit nachjustieren, und vor allem die ZAHLREICHEN Schmierstellen oft mit einem Tröpfchen Oel ölen, ist absolut notwendig. Würde ein DL 800 im Dauereinsatz stehen, ist die Art vom Oel völlig sekundär. Wie länger das Modell in der Vitrine steht, um so wichtiger wird die Öl-Qualität, es soll seine Konsistenz beibehalten. Wichtig ist oft ölen und jeweils nur ganz wenig dosiert. (Selten olen, aber in XL Dosierung, verschmiert und verklebt alles und schadet der Elektrik.


    Aber auch wenn man einen DL 800 vorbildlich behandeln würde, als wäre es ein Helikopter 1:1, alte 800-er Modelle erreichen niemals die Kilometer-Laufleistungen moderner Modelle, wie es auf öffentlichen Anlagen wie dem MiWuLa- gefordert und auch erreicht wird. Wenige Exemplare der SBB Ae 4/7 erreichten beim Vorbild ca. 7.5 Mio Km in ca. 75 Jahren. Vorläufig noch ein CH Rekordwert. Wird möglicherweise zukünftig mal von einer Re 4/4 II übertroffen? Die TGV Züge "lächeln darüber", die erreichten 7.5 Mio Km in einem Bruchteil der Zeit. Ähnlich bei der Modellbahn: die Abnutzung / Verschleiss ist bei älteren Modellen (meistens) viel höher, als bei neuen Modellen, wenn oft gefahren wird.


    Ausgerechnet die teuersten gesuchtesten 800-er Märklin Modelle im Bereich 1947/48 bis 1949/50 sind ein Widerspruch sondergleichen. Original laufen sie nicht mehr gut. Primär wegen der Zinkpest, aber auch verwandtes davon, tut den Modellen nicht gut. Der Zinkguss ist extrem hart und auch Spröde geworden und / oder hat sich im mm-Bereich verzogen. Optisch kaum wahrnehmbar, aber es reicht dass die Lagerschale nicht mehr exakt dort ist, wo sie sich befinden sollte . Bj. 1947-1950: Entweder original, aber defekt, oder gut, aber nicht mehr original. Daher sind einwandfreie Exemplare aus diesem kurzen Zeitraum von 2-3 Jahren so extrem teuer, da perfekte originale Zinkguss-Modelle aus dieser Zeit mehr Wunschdenken als der Realität entspricht. (Die schlechteste Variante ist nicht mehr original und unfachmännisch pfuschig "restauriert"). Bereits ab 1950/51 besserte sich die Werkstoff-Qualität massiv, ab 1959 ist Zinkpest so gut wie innexistent. Mindestens für 50 Jahre bis zur Made in China? H0 SBB De 6/6...


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    5 Mal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Danke für deinen ausführlichen Bericht. Ich weiss genau welchen ‚Märklinstrom-Geruch’ du meinst. Dieser hat sich seit meiner Kindheit ebenfalls unauslöschlich eingeprägt, als wir jeweils bei Oma die Schachtel mit den Märklin-Artikeln aufgestellt hatten und die alte E44 fahren liessen. Ich liebe diesen Geruch, auch wenn meine Nase zwar grösser, aber leider auch unempfindlicher geworden ist.

    Die Mechanik meines Exemplars sieht sehr gepflegt aus. Auch die Schleifer sind fast neu. Ich halte das Ding aber trotzdem nicht für eine Replika, denn diese wirken schnell einmal überrestauriert. Dies ist bei meiner Maschine nicht der Fall. Der Funktionstest blieb bis dato noch aus, wird aber demnächst nachgeholt.

    Gruss Roger


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  • Hallo zusammen,


    Weihnachtszeit ist Eisenbahnzeit. Und als Vorbereitung habe ich schon einmal eingekauft.




    Den Hersteller VB hatten wir schon weit am Anfang. Immer mit aktuellen Materialien,von Handarbeitsmodellen aus kriegsbedingtem Ersatzmaterial ("presspahn" sic!) über Zinkspritzguss zum Kunststoff war VB Qualitätsführer bei Modellbahnen.



    Hier auf dem Dreileitergleis. Das Schotterbett Blech, die Schwellenroste aus Kunststoff eingelegt.Die Fahrschienen sind isoliert! *)



    Rechts der originale Schleifer, Ein Märklin-Skischleifer hat im Laufdrehgestellt Platzgefunden. Sozusagen halb umgebaut für Pukogleis. Es gab auch Stummel-Skischleifer als Ersatzteil, aber heutzutage nicht aufzutreiben.



    Hinter dieser Dachansicht steht einer der Gusswagen.



    Die Gleisgeometrie mit großen Bogenradien erlaubt sehr engen Parallelgleisabstand. Das System wurde zum Punktkontaktgleis weiterentwickelt, Märklin erwarb die Lizenz und machte daraus das "Modellgleis", welches leider nur kurz im Programm war.

    Man sieht, dass ein Märklin-Ausgleichstück eingebaut ist, klassisches Mittelschienengleis. Das geht problemlos und ersetzt die seltenen VB-Ausgleichstücke. Selbst ein Ersatz für die "kupierten" Weichenanschlüsse ist mit der Flachzange zu schaffen. Dagegen werden die "ganzen" Gleisstücke und auch Weichen häufiger angeboten. Eine ideale Piste für klassische Gussklötze!


    Glück zu!


    Klaus


    *) Solange es keine Kehrschleife hat, ist auch Zweischienenbetrieb möglich, es hat drei Stecker zum Anschliessen. Hinweis: Diese Gleise sind etwas filigraner als Märklin, man sollte vor dem Einbauen prüfen, ob die Kupferzungen wirklich noch Kontakt mit dem Mittelleiter haben und allenfalls ein Kabel anlöten.

  • Heute brachte mir das sattsam bekannte Christkind drei schwergewichtige Gussklötze ins Haus. (Danke, Christkind!:D)


    Da wären einmal zwei Damen aus Holland. Während die jüngere mit dem blauen Kleid aus Deutschland anreiste….




    … kam jene mit dem zehnmal teureren graugrünen Anzug direkt aus den Niederlanden. Erwartungsgemäss trifft man diese Dame dort auch häufiger an.




    Während es sich bei der Blauen fraglos um ein Original handelt, ist man bei der gräulichen nie so sicher. Vor allem wenn sie - wie hier - fast makellos daherkommt. Das Zauberwort ist ‚fast‘: Mein Exemplar hat durchaus einige Gebrauchsspuren, ist aber besser erhalten als die meisten bisher als Originale angepriesenen. Auch die Schachtel-(Anschrift) verfügt über Patina, die durchaus echt sein könnte. egal: für mich stimmt‘s.


    Ziemlich sicher neu aufgebaut ist Nummer 3: Replika-Schachtel und fast tadelloser Anstrich. Auch hier stimmt es für mich, denn der Leckerbissen der RE800 ist die Technik. Und bisher sind alle unangetasteten Modelle dieser Lok so aufgetreten als wären sie in der Waschmaschine geschleudert worden. Da ist mir eine restaurierte Version lieber. Wenn ich mich täuschen sollte: umso besser.



    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Guten Abend Roger,

    Potz Donner und Holzöpfel Zipfelkappe, (Zitat Jörg Schneider) was Du da nicht alles hervor bringen kannst! Da staunt man nur noch:golly::thumbsup:. Deine derzeitigen Trouvaillen sind zwar durch und durch analog, aber für das Auffinden dessen nimmt Du wohl moderne Digitale Verkaufsmöglichkeiten in Anspruch?


    Die blaue wunderschöne 3013 NS BR 1100 BLAU ist sicher original, da sie eine eher spätere Version darstellt. (Was zum Fahren ganz bestimmt kein Nachteil darstellt). Und für`s Auge einfach nur schön:thumbsup:.


    Die Super Rarität aus Holland, die graue SEW H. Typ 1, da kann ich aus der Ferne nicht gross mit Sicherheit was beurteilen, sondern aus der Ferne nur raten. Mindestens ist es falls "gemacht" gut gemacht!

    Was mir nicht so bezüglich Originalität gefällt: soweit mir bekannt, müsste an der Tafel nur die Initialen blau sein, nicht die Tafel selbst. Die silberne Streifen sind eine ganz kleine Nuance zu unruhig. Im Streifen malen waren die Göppinger seit 120 Jahre Spitze, niemand konnte das so gut wie die Göppinger. Der Platz am Unterboden wo bei späteren Versionen der Schleifer sich befindet, ist viel zu ungebraucht. Das passt nicht zu den gebrauchten Rädern und Schleifern. Die sind nicht übertrieben fest, aber doch ordentlich gebraucht. Daher ist es nahezu unmöglich, dass der Zwischenraum (Boden Lok-Mitte) noch so schön ist. Der hat fast die selbe Funktion wie bei einem Auto die Kotflügel und auch ein bischen Brandspuren. Die Isolierten Schleifer sind nur ganz wenige mm höher, als dieser Gussboden. Bei abrupten Gefällewechsel z.B. zwischen Brücken und "Flachland" und dies bei schneller Fahrt, Langsamfahrstellen existieren nur 1:1, sowas gibt es im Modell nicht:D, da gab es explizit bei diesem Loktyp immer mal wieder Berührungen des Bodens mit dem Mittelleiter, welcher damals noch ausgezogen war. Auch sind die nach aussen exponierten "Sandkästen" (vorne) am falschen Ort abgebraucht. Da die Bodenmitte die Stösse aufnimmt und die Relais und Weichenkästen noch gut unten durch kommen, nicht aber die Breite, sind die Abnützungsspuren etwas abweichend vom üblichen Abnutzungsbild.


    Und was auch ein wenig komisch ist - ganz unabhängig jetzt von diesem von Roger gezeigten Modell: Die Märklin SEW H 800 hat ein wenig die Mercedes 300 SL Krankheit. Die Lok von Roger ist sogar noch ein wenig älter. SEW H 800 Bj. 1952-1954. Roger hat den Typ 1 von 1952:thumbsup:. Den 300 SL gab es als Flügeltüren Coupé von 1954 - 1957 danach als Cabrio bis 1963. Vom 300 SL als Coupé wurden 1400 Stk hergestellt. Schätzungen zu Folge wurden erstaunliche viele Exemplare, etwa gut 400 Stk verrostet, altershalber geschrottet und leider durchaus auch durch Unfälle verloren. Langsam fahren macht bei einem 300 SL keinen Spass und schnell ist es wirklich anspruchsvoll gefährlich, der 300 SL ist nicht einfach zu fahren, vor allem das Bremsen nicht! Für eine derart berühmte, bald mal 70 jährige Auto-Ikone sind ca. 950 mögliche Exemplare wirklich nicht viel, auf ca. 7 Milliarden Menschen. Wieso tauchen dann an jeder besseren Auto-Messe und über das Internet so viele 300 SL auf? Statistisch ist das nur sehr schwer zu erklären. Waren noch wenigstens der Fahrzeugausweis und oder die Motoren u. Chassie-Nummern vorhanden, muss es da irgend wie SL Nachwuchs gegeben haben?


    In den 1990-er Jahren waren sowohl die 300 SL wie auch die Märklin SEW H 800 "weg vom Markt". Ob man wenig oder viel bezahlte, egal es gab einfach keine am Markt zu kaufen. Jetzt nochmals 30-40 Jahre später, können die gar nicht anderst als noch seltener zu finden sein, theoretisch... Zwar muss man dabei berücksichtigen, Dorenbach hat für seine Grösse eine gute Reichweite, aber gegen e-Bay kommt es nicht an. Es kann durchaus sein, dass klassisch via Inserat und Auktionshaus für Ewig verschwundene Loks, dank e-Bay und Co plötzlich wieder auftauchen. Trotzdem, die Stückzahl einer 60-70 jährigen Sonderserie nimmt im Lauf der Jahre niemals zu, sondern ab.


    Oder auch Roger könnte folgendes Experiment durchführen: ALLE angebotenen Märklin H0 SEW H 800 kaufen. Ja nicht um die anderen Sammler zu ärgern, sondern um die Stückzahl zu eruieren. Viele dieser Loks müsste Roger nicht kaufen, innert Kürze wäre der Sammler-Markt vollständig ausgetrocknet, wenn alles mit rechten Dingen zu und her geht?... Meine Vermutung ist jedoch, dass nur die Preise steigen würden und das Angebot an SEW H nicht abnehmen, sondern zunehmen würde. Märklin hat ja auch damals nur eine weitere Variante vom bestehenden Basismodell SEW ausgeführt. Wenn ein Profi ganz exakt die selben Vorgehensweisen wie damals die Firma Märklin selbst anwendete und die selben (heute wahrscheinlich wegen Umweltauflagen nicht mehr zulässigen) Lack verwendet, es gibt kaum eine Möglichkeit dies mit vernünftigem Aufwand zu erkennen.


    Und auch offizielle wie auch inoffizielle Modelle (Fälschungen), haben eine gewisse Akzeptanz unter Modellbahnern gefunden, wenn der Preis stimmt. Die Märklin SEW H 800 ist eine der ganz wenigen Modelle, welche im Koll Katalog nicht massiven Preiszerfall hatte, sondern (Ausgabe 2018) mit Euro 2600.- sich im oberen Preisrahmen befindet.


    Anderst als bei Briefmarken, Münzen, Banknoten, Flugzeugersatzteile, oder Medikamente, ist man bei Modellbahnen heutzutage etwas toleranter zu guten Replicas. Ein heute 50-80 jähriger Modellbahn Sammler will nicht 50 Jahre warten, bis er sein Traummodell findet...


    Positiv am SEW H 800 Modell von Roger ist, der Erbauer hat sich Mühe gegeben. Es ist die 1. Version von 1952. Die wenigsten Replica-Produzenten geben sich solche Mühe, auf diverse Basis-Details zu achten, wie z.B. die exakt zum Baujahr passende Schleifer-Wahl. Die meisten nehmen was technisch einfach gerade passt. Das ist okay zum Fahren, aber mir als Sammler, wäre das zu wenig exakt.


    Wir im MoBa-Forum sind unterschiedlich;):). Den einen ist wichtig, dass der Längen-Massstab und die Farbe vom Schotter und die Lokaufschriften stimmen. Solche Sachen würde ich meistens gar nicht erst bemerken. Dafür muss bei mir, sofern das Modell ausdrücklich zum sammeln und nicht zum Fahren bestimmt ist, möglichst in jedem Detail so sein, wie es der Hersteller auslieferte. Viele HO SBB Sammler haben 1978 Roco dafür kritisiert, dass seine Neuheit 4195 Roco Ae 6/6 als Standard 2 rote Schlusslichter hatte, was der DB Norm entsprach, nicht aber der SBB Ae 6/6. Mehr oder weniger mühsam wurde "das Rot" vom Lichtleiter entfernt. Wenn ich heute als Sammler eine neuwertige Ae 6/6 4195 kaufen würde, wäre mir Orginalität viel höher gewichtet, als was die SBB 1: 1 dazu meint, weil es halt eben ein damaliges Roco Attribut war und in der Weise ausgeliefert wurde. Ebenso muss bei Märklin Loks das Relais, Kabel, Schleifer usw zum Baujahr passen. Auch da, nur wenn es ein Sammlermodell sein soll. Soll es ein Modell zum Fahren sein, muss das Modell schnell sein, und bezahlbar, der Rest ist mir annähernd egal.


    Die RE 800

    der Lack und der Zustand sieht auf Distanz perfekt aus:thumbsup:.

    Doch die Ausführung kann nicht stimmen. Die Mechanik passt zum Typ 2 von 1952-53. Das Gehäuse ist die deutlich seltenere Variante Typ 1 von 1950-51.

    Trotzdem, stimmt der bezahlte Preis, wird Dir Roger diese Lok viel Freude zum Fahren bereiten.:thumbsup:


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Danke für deine Einschätzung, Hermann. Genau so ist es. Mir reicht es, wenn die Originalität für mein ungeübtes Kenner-Auge gut gemacht ist. Mir gefällt eine Restaurierte besser als ein zerschlagenes Original. Die einen Tick zu unruhige Zierlinie habe ich schon vor dem Kauf registriert. Aber das Gesamtpaket stimmte einfach. Dasselbe bei der Re 4/4…

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • @Roger


    Im November eine DL 800 und jetzt die Holländerin in türkis (!) - wau :thumbup:, jetzt willst du's wohl wissen :D

    Wenn ich euch (Roger und Hermann) recht verstehe, wurde die SEW H 800 nur in Holland angeboten. In den Mä-Katalogen (ab 1951) ist diese Variante jedenfalls nicht aufgeführt.


    Viel Vergnügen mit diesen Raritäten!

    Gruss, René

  • Tolle NS Lok Würde mir auch noch passen.:D Laut Märklin gibt es 3 verschiedene Ausführungen


    Allgemeiner Teil

    Achsfolge 1' B 1' (Bo' Bo'). Graues Gußfahrgestell, zwei angetriebene Achsen. Hellgraues Gußgehäuse, beidseitig Schmierloch für die Ankerwelle, erhabene Aufschriften "SEW 800", Fenster mit Cellonscheiben hinterlegt, angesetzte Handläufe. Zweilicht-Spitzensignal vorne, 2 Stromabnehmer.

    Kupplungen: Typ 4 C vorne, Typ 4 B hinten. Länge 16,5 cm.

    (Export-Modell für die Niederlande)

    Version 1

    Drehgestelle und Schienenräumer schwarz. Am Gehäuse seitlich schräger Ausschnitt für den Handschalthebel, Fahrtrichtungsschalter von unten mit dem Fahrgestell verschraubt, erhabene seitliche Aufschriften "Märklin", "1101" und "Germany". Stromabnehmer Typ 5 A und/oder 5 B

    Bauzeit 1951 - 1952

    Version 2

    wie-1, jedoch Drehgestelle und Schienenräumer hellgrau, Fahrgestell mit erhabener Aufschrift "Made in Germany", Fahrtrichtungsschalter innerhalb des Fahrgestells montiert.

    Bauzeit 1953 - 1954i

    wie -2, jedoch Drehgestelle und Schienenräumer hellgrau, am Gehäuse seitlich waagerechter Ausschnitt für Handschalthebel, ohne erhabene Aufschrift "Germany". Stromabnehmer Typ 6

    Bauzeit 1954


    Gruss

    Marino

  • Hallo zusammen,


    Vielleicht ist das nicht die Rubrik, wo so was spezielles hingehört, aber es ist wohl die am meisten Gelesene - und das ist wohl entscheidend. Es ist aus Guss und es steht MÄRKLIN drauf - da bin ich doch richtig hier. Ausserdem kann es erworben werden.





    Dabei handelt sich hier um ein Zugpackung >SLR 741 J rot< aus der Zeit um 1936-37. Sie stammt aus dem Werksverkauf bzw für Mitarbeiter und ist somit selten am Markt anzutreffen.


    Schöne Obig & Gruss

    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Wunderschöne Sachen, die uns Du da zeigst!

    Allein die Stromlinienlok ist ein absoluter Hingucker.

    Bin "leider" kein Sammler...


    Aber die Sachen sind echt toll


    Gruess


    Roland

  • Ganz toll - vielen Dank für's zeigen . . . :)

    Gruss Günther

  • von günstig und teuer

    An der letzten Börse wurde ich von jemandem gefragt, ob ich wisse welches die teuerste Märklin Lok sei? Nein, natürlich weiss ich das nicht! Wie auch? Es gibt zahlreiche Kandidaten! Und das Objekt selbst macht nur einen Anteil vom Wert aus, mindestens so massgebend ist die jeweilige Mode was gerade besonders gesucht ist, also genügend Menschen die reales Kaufinteresse haben.


    Gut zu sehen am Wert der Märklin H0 Prototypen. Bis in die 1960-er wusste man gar nicht, dass es dafür einen Markt gibt. Zu der Zeit waren kaum Prototypen gehandelt worden und es interessierte auch kaum jemand, weil die Ausführungen Basis-Bedingungen erfüllen musste und nicht sonderlich detailliert ausgeführt wurden, dies erfolgte einen Schritt später bei den Vorserienmodellen.


    1978 bis 1990 war eine ganz andere Situation. Ausgehend vom Koll 1978 dominierten anteilsmässig die alten Modelle von 1935 bis 1978 und die Neuheiten 1979/80 waren einfach noch als attraktives Anhängsel dazu. Die Kataloge waren inhaltlich "viel dünner" und gleichzeitig die Modelle viel langlebiger im Katalog-Angebot. Teils unverändert über 20-30 Jahre. 1978 war es für jemanden mit viel Platz, Lust und sonstigen Möglichkeiten machbar, zumindest für die ganz angefressenen Enthusiasten, eine komplette Märklin H0 Sammlung aufzubauen. Eine kleine Minderheit schaffte dies schneller, lang vorher bevor ihr Platz und Geld ausging. Da kamen die Märklin H0 Prototypen wie gerufen, für die welche mittlerweile ALLES von Märklin H0 hatten. (1980-er Jahre bis ca 1992). Weltweit waren das kaum mehr wie 20 Personen, welche effektiv Prototypen sammelten und kauten. Aber diese relativ wenigen Personen schenkten sich untereinander nichts und trieben die Sammlerpreise in die Höhe.


    Bereits >1995 stellte ein Sammler etwas fassungslos fest, dass allein nur schon die aktuellen Neuheiten-Prospekte mehr Umfang hatten, als die Hauptkataloge der 1960/1970-er Jahre. Dabei war Märklin erst gerade daran, am Beginn, richtig aufzudrehen, mit seiner Modellvielfalt. Egal wieviel Platz und finanzielle Resourcen jemand aufbringen konnte, mit der Zeit war eine Märklin Komplett Sammlung annähernd unmöglich gross an Umfang geworden, für dass das ALLES noch jemand komplett sammeln könnte.


    Im vorläufig letzten Koll-Katalog Gesamtausgabe "2018" dominieren weitaus die 5-stelligen Katalognummern, die ältesten davon sind bereits auch schon wieder 26 jährig. Die 700-erter 1935 - 1939/40 kennt kaum noch jemand, die 800-erter ca. 1938 - 1958 gelten als Uralt Modelle und die Märklin 3000-er Katalognummern ca. 1959 - 1996/1999 gibt es an den Börsen deutlich günstiger, als teils die selben Varianten mit modernem Digitaldecoder. Originale Märklin Prototypen sind bei weitem nicht etwas wertlos, aber es sind nicht mehr die Begehrlichkeiten welcher jeder haben möchte, wie noch vor 20-30 Jahren. Wieso auch, wenn es kaum möglich ist, nur schon was es offiziell von Märklin zu kaufen gibt, - zu sammeln, da zu umfangreich.


    weiter geht es mit günstig...

    Analog ist cool:)

  • Heutzutage preiswerte Gussklötze mit Kunststoff Gehäusen.


    Bei dieser Diskussion über teure Sammler Märklin Objekte fragte ich mich auch, ja was sind den die günstigsten Märklin Loks? Vielleicht nicht monetär, aber aus Sammler- und Fahrersichtweise genau so interessant und vielseitig. Würde man von den 4-5 günstigsten Märklin H0 Loks eine vollständige Sammlung wollen, möglichst noch in einwandfreier Erhaltung, nur schon von den Märklin Basis Lokomotiven 3000, 3029, 3078, 3080, 3104 und Primex 3020 kämen an die 50 Stk zusammen, keine davon wäre gleich. Und trotz deren Häufigkeit, man ist Jahre beschäftigt, die ersten paar findet man schnell noch, aber dann wird es aufwändig. Sei es weil der Ok fehlt, oder zu stark bespielt, oder verbastelt.


    Auf die Frage, welches das günstigste Märklin Modell ist, bezogen auf den Verkaufspreis der jeweiligen Preisliste, ist es wahrscheinlich die Märklin Tenderlok 3029. Im Katalog 1967 / 68 D Sfrs sind mehrere günstige Loks gleichzeitig im Angebot. Meistens waren nur 1-2 günstige Loks im Angebot und die Preisgestaltung varierte von Jahr zu Jahr recht erheblich, nicht immer linear aufwärts. Die Märklin Tenderlok 3000 welche von 1953 bis 1996 im Angebot war, reichte von CHF 16.- bis 144.- aber über einen Zeitraum von 43 Jahren.


    Aus dem Katalog 1967/68 D Sfrs gab es folgende Loks von 22.- bis 36.-

    Tenderlok 3029 Achsf. C schwarz, ohne Licht. CHF 22.- 1960 bis 1987 in verschiedenen Varianten. Hier die normale Primex Version 3-achsig im Ok.


    Tenderlok 3000 Achsf. C schwarz mit Licht und schöner detailliert. CHF 29.- Bj. 1953 bis 1996. Ausführung Typ 1 CM 800 / 89 005 von 1953. Lithogr. Ok stimmt nicht ganz, der müsste zu der Zeit 1953 noch der Vorgänger braunrot sein.


          

    Märklin Diesellok 3080/1 DHG 500 gelb. 1967-88. Ohne Licht ohne K-Lichtleiter, ohne Radblenden. CHF 29.- Version von 1976 im Übergangs-Ok.


         

    Diesellok 3078 Achsf. C blau, mit Licht, mit Lichtleiter und Radblenden. CHF 36.- 1967 bis 1978. (in anderen Farben länger angeboten).


         


    Von Primex 3020, Achsf. B (!). Typ 1 von 1969. Ohne Licht, nur 1 Achse angetrieben, ohne Relais, die Lok ist per Handhebel zu schalten. Ich habe davon keine Preisliste, geschätzt dürfte der Preis etwa CHF 14.- bis 18.- betragen haben. Aber zu der Zeit war Primex in der CH schlecht erhältlich. Mehr in deutschen Kaufhäusern.


    Gemäss Koll unter dem Aspekt des Sammelns, ist die günstigste Lok die Tenderlok 3104 von 1981-1986. Euro 15.- taxierung 2018)


    Im Koll 2018 steht sie in einwandfreier Erhaltung gerade mal Euro 15.- taxiert. Von den Details her, tatsächlich nichts besonderes. Aber sie ist schnell :D :thumbsup:. Gleiche Übersetzung mit viel grösseren Rädern, - sofern der Motor dies bewältigen kann - gibt es mehr Tempo her. Definitiv bei Märklin. Bei Fahrzeugen 1:1 funktionierte dieser Trick nicht immer, oft war die Kraft zu schwach. Die 1980-er waren längstens im Zeitalter der seriösen exakten Modellbahner angekommen. Für eine Raser-Lok, schon gar nicht wenn es sich um eine kleine Tenderlok handelt, gab es kaum noch Bedarf. Die Lok ist nicht selten, aber bisher eher unbeliebt bei Sammlern. Koll hatte gar keine andere Wahl, als die 3104 günstig anzusetzen, ob es gerade lumpige 15.- für eine so schnelle Lok sein muss, sei dahingestellt, aber ein wirkliches Sammlermodell wird die 3104 BR-89.066 kaum je...


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    2 Mal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Immer ziemlich teuer gehandelt wird dieser alte Märklin-Güterwagen, Nr. 4616. Vor allem in schönem Zustand mit der OVP und Pappeinlage bekommt man ihn online regelmässig erst um die CHF 100.-.

    Ein Exemplar als Anschauungsstück reicht mir. Man muss nicht von jedem Modell einen Ganzzug zusammenstellen.;)


    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Immer ziemlich teuer gehandelt wird dieser alte Märklin-Güterwagen, Nr. 4616. Vor allem in schönem Zustand mit der OVP und Pappeinlage bekommt man ihn online regelmässig erst um die CHF 100.-.

    ich staune immer wieder, wie Roger so viele Raritäten (z.B. Kesselwagen) auftreibt?! :thumbsup: Du in 2 Jahren mehr, als ich in 20 Jahren. Heutzutage kommt man wohl nicht mehr um e-Bay und Riccardo herum? Das ist meist zu modern für mich. Wobei bei Lima :love:, nächstens mal wage ich wieder einen Versuch...


    Beim 4616 muss man nicht nur auf die Röhre und Preis schauen, sondern auch auf den Niederbordwagen selbst. Dieser Typ wird nur all zu oft Bananen-förmig. Aber wie Roger beweist: noch gibt es offensichtlich gute Exemplare.:thumbsup:


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)