Warum trifft es immer historische Fahrzeuge?

Das ganze Ausmass dürfte weniger Schlimm sein als Gedacht, man hatte grosses Glück im Unglück.

Zitat von 11465 - Oerlikon

Moment: Wenn Die Lok vom Halleninneren auf die beiden Wagen geprallt ist, worauf diese wie beim Kugelspiel vorne weggeschleudert wurden, würde es mich nicht wundern, wenn das Fahrgestell verzogen wurde...

(Der auf den Bildern sichtbaren Schaden, die durch das Wegschlagen der Mauer entstanden sind, scheinen hingegen nicht allzu gravierend. Dafür ist ein Backsteinmäuerchen nicht stabil genug).

Oder weisst Du da etwas konkretes, Michel?

Anhand der Bilder kann man wohl keine Schadensbeurteilung durchführen. Gemäss Medienbericht soll ein Lok auf 2 Wagen aufgefahren sein. Den zweiten Wagen sieht man nicht. Da halte ich es wie Roger, durch den Aufprall können durchaus Schäden am Fahrzeugrahmen entstanden sein.

Hallo Zusammen

Die Lok (Re 4/4 II 11118) kam mit dem EC 163 in Buchs SG aus Zürich an. Nach dem der EC Buchs verlassen hat, wurde die Lok wie jeden Tag vor das Depot rangiert.

Aus aktuell ungeklärten gründen durchbrach die Lok das Hallentor und prallte in die beiden C4 Personenwagen, welche dadurch nach hinten geschoben wurden. Der eine Wagen durch die Hallenrückwand ins freie, der zweite verblieb im Depot. Beim zweiten Wagen, handelt es sich um den erst kürzlich revidierten C4 9002.

Gemäss Aussagen zweier Kollegen welche vor Ort waren, gäbe es verbogene Teile, verbogene Puffer aber keine Verformungen am Wagenkasten sowie am Wagenaufbau. Der Durchbruch durch die Bachsteinrückwand hat vermutlich das schlimmste verhindert.

Selbiges sah man auf duzenden Bildern, da ich diese als interne Info zugesendet bekommen habe, kann ich diese leider nicht veröffentlichen.

Deshalb Glück im Unglück, im Nebengleis wäre noch ein 2-Achs Gepäckwagen sowie der De 4/4 gestanden.

Der genaue Unfall hergang wird man später dem Sust-Bericht entnehmen können, das genaue Schadensbild wird man ebenfalls erst nach genauer Untersuchung kennen.

Die beiden Wagen gehören SBB Historic, der Schadenfall kann also fast „intern“ geregelt werden.

@Roger

Ich persönlich denke, dass beide repariert werden. Aber definitiv wird man dies erst nach der genauen Begutachtung wissen.

Wenn man bedenkt, der ZMB C2 sah nach dem Unfall in Sihlbrugg um einiges schlimmer aus und er wurde repariert.

Zitat von 11465 - Oerlikon

Wenn es ‘SBB-intern‘ geregelt werden muss, fehlt womöglich plötzlich das Geld.

Naja, so "intern" ist dies auch nicht wie es scheint. So wie es ausschaut, hat SBB Personenverkehr der SBB Historic und der SBB Immobilien Schaden zugefügt. Die auf eine eigene Rechnung wirtschaftenden Konzernteile möchten den Schaden beglichen haben, also wird auch dementsprechend eine Schadenersatzlösung gefordert.

Genauso sehe ich das auch.

Es gibt einen kleinen Unterschied: Bei internen Schäden wird der Wiederbeschaffungswert geregelt, bei Schäden an Dritten der Zeitwert. Daher wäre die Frage relevant, ob SBB Historic noch als intern gilt (hat bekanntlich eine eigene Rechtsform).

Roger, ich glaube, die Wahrnehmung täuscht. Es trifft ganz sicher nicht mehr alte Fahrzeuge. Es macht uns dort einfach mehr Eindruck.

- alte Oldtimer Fahrzeuge sind der Wahrscheinlichkeit nah, eher im Depot anzutreffen, als gerade auf auf der Strecke in Fahrt.

- Fahrzeugen Rempler neuer als 1964 passieren bestimmt mehr?! Aber werden nicht Schweiz weit kommentiert. Solange es kein schwerer Unfall ist.

- alte Fahrzeuge sind etwas schwieriger zu bedienen. (Ausnahmen bestätigen die Regel) Wohl egal, ob Zug, Flugzeug, Schiff oder Auto oder sonst was.

Entsprechend nimmt mich wunder, ob bei diesem Auffahrunfall in Buchs das Alter der Lok eine Rolle spielte? Eine Re 4/4 II als "alt" zu bezeichnen ist frech, aber die meisten Lokführer bevorzugen, wenn sie die Wahl haben, neuere Fahrzeuge, so die Aussage in Erstfeld. Ich weiss auch nicht, was der Grund des Auffahrunfalls war, ob der Loktyp eine Rolle spielte, oder ob die Ursache einen anderen Grund hatte, z.b. Gleis Verwechslung?

Gruss

Hermann

Zitat von Longimanus

Eine Re 4/4 II als "alt" zu bezeichnen ist frech, aber die meisten Lokführer bevorzugen, wenn sie die Wahl haben, neuere Fahrzeuge,

Schon vor über 25 Jahren beschwerte sich ein älterer Lokführer, "Er hätte heute nur alte BoBo ( Re 4/4 II mit 1 Stromabnehmer, also Nummern 11101- 11155) gehabt."

Ausgerechnet diese, die eigentlich noch früher nur Loks gefahren sind, die stehende Bedienung hatten.

Auch die Ae 4/7 fuhren damals noch.

Die Re 4/4 II gehört im Jahre 2019 nun mal zu den alten Triebfahrzeugen. Und für Lokführer mit langen Beinen war zudem der Sitzkomfort der niedrigen Nummern (bis 11155) schon weniger gut als beim Rest dieser Serie, wie auch - notabene - der Umbau der Führerstände und der Sitzgelegenheiten der Ae 6/6 und RBe 4/4 für Grossgewachsene komfortmässig eher schlechter ausfiel...

die Befehlsgeber Steuerung ist erst 60 Jahre alt (RBe 4/4) und die Re 4/4 II ist 55 geworden, = erst richtig eingefahren. "Alt" sind wenn schon, die Vorkrieg Loks wie Ae 4/7 und älter. Halbalt = Bm 4/4 II bis Ae 6/6. 28 jährig "neu" sind die Re 460, noch als Re 4/4 VI geplant. Der Lokführer selbst, z.B. aus der RBe 4/4 Epoche ist ja auch noch nicht "alt"? Das Alter definiert man weniger mit messbaren Jahren, als was man in seiner Teenager Zeit noch gesehen hat.

In der Seefahrt nennen wir dies "Kaltverformung"

Nimmt mich wunder ob sie mit der Mauerreparatur auch erst ein ganzes Jahr warten wie in Cux mit der Mole



So nebenbei: Es trifft deswegen immer altes Matreal, weil modernes wie z.B. ein Twindexx danach Totalschaden hätte...