SBB Billettpreise

  • Im heutigen Online Blick findet sich ein Artikel über Preisunterschiede bei der SBB, abhängig davon wie das Billett gelöst wird. Da ich generell nicht alles glaube was geschrieben wird habe ich jedes Beispiel überprüft. Erfreulicherweise sind sie alle korrekt. Allerdings habe ich beim ersten Beispiel ein noch günstigeres Billett gefunden, es gilt für den IC1 Abfahrt 8:34 heute. Dort ist die gleiche Strecke für 37.00 erhältlich. Ist aber nicht als Sparbillett deklariert.



    Am Freitag war ich von Zürich nach Stansstad unterwegs, das Billett kostete Fr.14.00, die anderen waren teurer, den Preis habe ich mir nicht gemerkt, vermutlich Fr.16.80. Jetzt kosten plötzlich alle maximal Fr.14.00 für diese Strecke. Vielleicht haben die SBB bereits dynamische Preise eingeführt? Der Bahnersatz per Bus nach Hergiswil wird sicher nicht mehr kosten als dieselbe Bahnverbindung. Zürich Luzern kostet regulär Fr.12.50, Luzern Stansstad Fr.4.30. Das Billett direkt ab Zürich gelöst ist also so günstiger.


    Wer sparen will, muss vorher nach Sparbilletten Ausschau halten oder nutzt eine App mit CICO Funktion.


    Ach ja, für die Neugierigen, nach Stansstad fuhr nicht ich wegen HAG sondern wegen einer sehr interessanten Führung auf dem Flugplatz Alpnach, Thema Helikopter. HAG bietet mehr als nur Eisenbahnmodelle. ;)


    Das HAG Firmenschild konnte ich bei der Gelegenheit auch gleich begutachten, guter Gebrauchtzustand mit Farbfehler. :D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • SBB Billett-Preise: ... was meine Abneigung gegen die - gewollte - digitale Dominanz eher noch bestärkt, statt abschwächt. Manchmal weiss die SBB selber nicht mehr, was der "richtige" Preis für eine bestimmte Strecke ist. Siehe auch "Blick", wo festgestellt wurde, dass Billette an Grenzen u.a. Basel u Genf mit Ziel Paris deutlich teurer waren, als wenn man das Billett in Lausanne kauft (statt Genf) bez. in Zürich (statt Basel). Noch günstiger wäre es gewesen, den Fahrpreis gleich gegenüber der Grenze in Frankreich zu kaufen. Bald wird es heissen (wie beim Flieger): als CH Staatsbürger ist diese Option nicht zulässig.


    Angefangen hat das Ganze Preis "Durcheinander", weil zur rush-hour in einigen Städten, insbesondere Zürich, die Bahnen ausgelastet bis klar überlastet sind. Was ändert daran höhere Billett-Preise? Einen gewissen Anteil davon sind SBB Angestellte selber(!), die müssen ja auch irgendwie zu ihrer Arbeit gelangen. Und auch das Gross der meisten anderen Fahrgäste kann und will nicht 1 Std früher oder später zusteigen. Der Grund ihrer "SBB Reise" hängt direkt mit ihrer Arbeitsstelle zusammen. Andere Orte wären froh, sie hätten überhaupt eine grosse Rush-hour... In Erstfeld und Immensee, früher 2 bekannte Gotthard Ortschaften, ist es ganz still geworden. Sozusagen jederzeit Sitzplatz garantiert, egal um welche Stunde.


    Ab dem Moment wo man die SBB Infrastruktur benutzen will, kostet es "etwas". Ich bin kein Freund der links grünen gratis Mentalität, weil vorhandene Kosten können nicht real "weggezaubert" werden. Wäre die SBB gratis, dann hätten wir höhere Steuern und die SBB Angestellten Tiefstlöhne à la Uber-Taxi. Das kann ja nicht das Ziel sein? Umgekehrt entstehen der SBB nur ganz minimal höhere Kosten pro Gast, ob jemand von Arth-Goldau nach Seewen-Schwyz fährt, oder nur bis nach Steinen?! Als Fahrgast ein bischen kürzer oder länger im Zug verweilen, das ist doch SBB-Kostenseitig annähernd egal?


    Die BVB war stolz darauf, anfangs 1970-er Jahren den Zonen-Tarif und nah dies nah pauschale Abos eingeführt zu haben. Alle Beteiligten waren glücklich damit und haben dies als eine gute Errungenschaft angesehen. Es kann ja nicht sein, dass das Tram langsamer fahren musste, weil bei eng anliegenden Stationen der noch so flinke Billetteur nicht mehr nach kam. Ein einziger ungeschickter Fahrgast konnte locker den Fahrplan etwas aushebeln.


    Jetzt, 50 Jahre später nach dem der Billetteur abgeschafft wurde, will die SBB wieder - allerdings Digital - zurück zur aufwändigen Pseudo-Genauigkeit. Ist das nicht ein Rückschritt statt Fortschritt?


    Erwin, hast Du fliegende Helikopter und Jets im Test-Einsatz überhaupt gesehen?

    Mich wunderte und freute es, dass manche überhaupt geflogen sind. Aber Fotos davon gab es nur Delete Resultate, der Urnersee, eigentlich die ganze Region war stark vom Nebel, Wolken und Nieselregen umgeben. Das Erlebnis vom Flug Anlass war mehr akustisch als optisch wahrnehmbar.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Ihr Glücklichen - klagt über die gute SBB auf hohem Niveau. Seid froh, nicht im DB-Land zu wohnen. Gerade mal noch 73 % Pünktlichkeit mit abnehmender Tendenz.

    Neulich Fahrt nach Binz auf Rügen. Normale Fahrzeit ca. 8 Stunden - hier 13. Und ein Tarifdschungel, den nicht mal mehr die eigenen Leute in den Reisezentren durchblicken. Und Ihr klagt wegen 2 Franken 50 . . . ;);)

    Gruss Günther

  • Erwin, hast Du fliegende Helikopter


    Klar habe ich fliegende Helikopter gehört und gesehen, sowohl Super Pumas wie EC-635. Ein Super Puma trainierte für ein Display Flug. Wir konnten gerade noch dem Screwdriver Manöver zuschauen. So etwas wäre sicher noch für dich, solange nicht du am Steuer sitzt. :D


    Jet Flugbetrieb gibt es in Alpnach nicht mehr.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Jein Günther, bei Kleinbeträgen gebe ich Dir völlig recht. Die Frage ist halt, was ist für Dich ein Kleinbetrag;)?


    Will man per Bahn nach Zermatt oder Paris, ergeben sich schnell mal Differenzen von CHF 90.- bis 124.50 PRO PERSON!! für Zermatt für das selbe Ticket.

    Und auch für nach Paris macht das richtige Billett zu finden, 45.- bis 65.- Differenzen für exakt das selbe Ticket / PRO PERSON aus.


    Gut, man kann sagen der Günther ist reich und ich traure manchmal immernoch dem Blonden Biestly hinter her (Single). Aber für einen durchschnittlichen Familien-Vater kann ein Zermatt Ausflug ganz schön ins Geld gehen!!


    Man will ja, nehme ich an, den Zermatt-Aufenthalt nicht im dortigen durchaus schön gestalteten Mc Donnald Restaurant verbringen, sondern mit Bahnen hoch hinauf. Wer als Mensch mühsam ist, alles hinterfragt, und ein gewisser Egoist, wenn hinter einem die Schlange der Wartenden anwächst, - oder selbstständig im Internet nach dem günstigsten Billett sucht, womöglich länger, als die eigentliche TGV Fahrzeit beträgt, so jemand bezahlt markant weniger. Bei 2 Erwachsenen und 2 Kinder kann die Differenz schon mal eine HAG Lok ausmachen... Das ist nicht nichts.

    Analog ist cool:)

  • Das System der Frühbucherrabatte hat bei der Bahn längst Einzug gehalten. Eine Tageskarte ist so bereits ab Fr.29.00 erhältlich. Es gibt daneben noch viele weitere Aktionen um Geld bei Bahnreisen zu sparen. Es bedingt kundenseitig einen gewissen Aufwand solche Aktionen zu nutzen. Hingegen bieten die CICO Systeme immerhin die Möglichkeit an einem Tag innerhalb des GA Bereiches soviel Bahn zu fahren wie man möchte, mehr als den Preis einer regulären Tageskarte kostet es nie. Viele Preisermässigungen sind auf Druck des Preisüberwachers entstanden, wie sie gewährt werden bestimmt zu einem hohen Mass die SBB.


    Im Grundsatz kann ich gut mit dem aktuellen System leben, manchmal bin ich sehr günstig bis günstig unterwegs, häufig zahle ich den regulären Preis aber sicher nie mehr.


    Da mittlerweile sehr viele Kantone eigene Verbundsysteme betreiben und für diese Leistungen auch bezahlen, ist daraus ein Tarif und Reglementdschungel entstanden den öfters einmal nicht mehr die Profis durchblicken.


    Übrigens gab es solche Differenzen bei Billettpreisen auch schon zu den Zeiten der guten alten Schalterbeamten. Je nach dem wie gut sich dieser im System auskannte, gab es recht unterschiedliche Preise für dieselbe Strecke. Vermutlich Kassensturz machte schon vor langer Zeit einen solchen Test und förderte ähnlich erstaunliche Ergebnisse zu Tage. Es ist also nicht bloss ein Ergebnis der Digitalisierung.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Lieber Hermann,

    bitte nicht falsch verstehen. Ich - als armer Mensch - habe nicht bemängelt, dass man sich über 2 Franken 50 (oder mehr) Gedanken macht, sondern wollte mit meinem Beitrag eher auf die Unterschiede in unseren beiden Ländern hinweisen. Während die Schweiz ein dichtes Netz von Bahnlinien unterhält, bei dem die Züge weitgehend pünktlich fahren (wie früher auch mal bei uns), haben wir in D die Bahn jahrzehntelang sträflich vernachlässigt. Ein paar Schnellfahrstrecken wurden gebaut, dafür hunderte Kilometer durchaus befahrbare Strecken stillgelegt, nachdem man vorher die Fahrgäste auf (damals) schnellere Buslinien gelockt hat. Man hat (Überhol-)Gleise rausgrissen und tausende von Weichen. Viele Bahnhöfe sehen zum Erbarmen aus und haben gerade mal (wenn es hochkommt) noch zwei Gleise. Überholungen auf den Strecken sind oft nicht mehr möglich und Stellwerke so veraltet, dass viele nicht mal mehr in Museen aufgenommen würden.

    Heilbronn - immer hin mehr als 120 000 Einwohner - hat weder ICE noch IC-Anschluss. Es reicht gerade mal zum Regionalexpress.

    Politiker labern immer: "Güter gehören auf die Bahn". Mach mal: keine Streckenkorridore zur Verfügung, keine Loks und keine Wagen und die Laufzeiten zu lang.

    Im Personen-NAH-verkehr tummeln sich gerade mal eine Handvoll Anbieter, die von den regionalen Anbietern (Gebietskörperschaften) beauftragt wurden. Im Fernverkehr zwei oder drei.

    Unsere Autobahnen sind inzwischen rollende Lagerhäuser geworden, weil es wesentlich billiger ist, Waren just-in-time per LKW anliefern zu lassen, als das Zeug über weitere Strecken auf der Bahn zu transportieren und nur die letzten Kilometer mit dem LKW. Bei der bei uns vorbeiführenden A 6 ist die rechte und oft auch mittlere Spur werktags durchgängig mit LKW belegt. Im Bahnhof rosten die Schienen. Zwischen Heilbronn (an der Strecke Saarbrücken, Heilbronn, Nürnberg) klafft eine Lücke im Fahrdraht von vielleicht 30 Kilometer (zwischen Öhringen und Goldshöfe), dafür ist die fast parallel daneben liegende Autobahn mit LKW's voll bis zum Abwinken. Mit der Bahn nach Nürnberg fährt man schneller erst 100 km nach Norden - nach Würzburg als direkt über Crailsheim, was eine Tagesreise würde. Das kritisiere ich und auch schlafende Politiker, die sich um allen Mist in der Welt kümmern und aufregen, nur nicht über unser desolates Bahnsystem.

    Genug geklagt und gejammert - besser wird es ja sowieso nicht. Also zurück zu Modellbahn und der Welt, die man sich dort selber bauen kann . . . ;););)

    Gruss Günther

  • Hallo Hermann


    Ist es nicht so, dass der Tarifdschungel schon bald so alt ist wie der Taktfahrplan? Für mich ist dies auf jeden Fall keine „Neumodische“ Ursache. Klar, mit jeder neuen Tarifzohne wurde es undurchsichtiger, kompliziert war es aber schon früher.


    Wenn ich zurück denke an meine Schulzeit, 15-20 Jahre, damals konnte man den Automaten schon Sparbilette abluchsen, von denen, anfänglich nicht mal das Schalterpersonal etwas wusste. Als Beispiel, Freienbach SOB nach Pfäffikon SZ war rund 50 Rappen teurer als wenn ich eine Station weiter nach Altendorf löste. Anders wiederum war es von Freienbach SBB, da war dann Altendorf teurer, dafür konnte man dort Hurden eingeben und dies zu einer Zeit an der man am Automaten noch die Postleitzahl eintippte ;)


    Das ganze hing damit zusammen ob man den Tarifverbund und dessen Stammstrecke kreuzt, beibehält oder verlässt. Wie genau, konnte ich nie in Erfahrung bringen.

  • Lieber Günther,

    am liebsten würde ich Dir nicht glauben und immer noch die BR-103 als Werbe-Ikone für ein Vorzeige Unternehmen in Erinnerung habend. Doch leider kann ich Dein Bericht bestätigen.


    Lastwagen sind was tolles u. überaus sehr praktisch. Als Vergleich: die Frauen, welche sich für den nächsten Frauen-Streik begeistern, müssen schon noch für "ihren Tag" werben, (14. Juni), dass Mann das überhaupt merken wird. Streiken jedoch am Tag X sämtliche Lastwagen, egal ob von Männern oder Frauen gefahren, spätestens nach 1 Woche, für viele Produkte bereits schon am 1. Tag, wären die Gestelle unweigerlich ganz leer... In D wäre dies kaum anderst.


    Deutschland setzt mehr den je (auch) auf Lastwagen, teils die DB höchstselbst... Die Strassen-Infrastruktur ist nicht für diese Anzahl ausgelegt. Es erschien ein TV Bericht über die Herstellung Mercedes-Benz LKW-Produktion. Das Hauptthema waren weniger deren Abgaswerte, sondern die angewendete neuste Herstellungs-Technologie. Unvorstellbar, wie extrem hoch deren Produktivität ist. Auch ist Mercedes ja nur einer von Vielen... Im gleichen Ausmass müssten "ältere" LKW`s verschwinden, oder es droht der Verkehrskollaps, wenn die enorm gesteigerte Fahrzeug Produktion zusätzlich auf die Strasse kommt.


    Dann wird man so oder so Billette kaufen müssen. Nicht nur für eine Zugfahrt, sondern auch für das Recht, Strassen benutzen zu dürfen.


    Gruss

    Hermann


    Ja Michel, das sehe ich auch so.

    Vor allem ist es nicht so, dass man der Politik alleine, einem Verkehsmittel allein, einem Hersteller allein die Schuld geben kann, wenn etwas nicht ganz so ist, wie man es gerne haben möchte. Wir leben in einem Zeitalter der Widersprüche. Ich möchte nicht die Person(en) sein, welche den Fahrplan gestalten muss. Mich wundert schon sehr, dass so eine Aufgabe überhaupt einigermassen lösbar ist. Ich hätte bestimmt Züge dabei, die 450 km/h fahren würden. Bis der für den Einsatz Verantwortliche bemerkt: moment mal, solche Loks haben wir doch gar nicht! und alles nochmals von vorne...

    Analog ist cool:)

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