erstaunliche DB

  • Heute war ich in der Gegend zwischen Bad Zurzach und Schaffhausen, da erlebt man erstaunliches.

    Märklin Blechschienen, DB Oberleitungsmasten, haarscharf gerade noch Schweizer Hoheitsgebiet, DB Semaphore und einen Triebwagen GTW von HAG. Soll einer sagen, diese Kombination gibt es nicht? Doch, das war für mich extra einen Grund anzuhalten. Wer weiss, abgesehen von Museumsbahnen, wie lange es noch Flügelsignale auf offiziellen Strecken geben wird?

    Ich bin zufrieden am fotografieren, da fragen mich 2 Velofahrer sichtlich irritiert, ist es auf ihrem Display auch so? Das sei ein ganz offizieller Veloweg! Ausdrücklich als Route empfohlen und beschreiben und jetzt sowas?(:thumbdown:. Ich fragte die beiden zurück, was soll den sein? Und wer hat schon ein Display mitten in der Pampa? Also ich bestimmt nicht! Dann gaben die beiden zurück: Aber sie haben doch auch angehalten! Ja aber doch nicht wegen einem Display, sondern wegen einem richtigen Flügelsignal:thumbsup:

    Erst jetzt bemerkte ich: mein "Parkplatz" war ein ehemaliger Weg, welcher - früher - über das Gleis führte. Anstatt den Übergang zu modernisieren, wurde der Weg zur zur Sackgasse. Offenbar ist das auf dem elektronischen Velorouten Vorschlag noch nicht vermerkt. Die auf der Gegenseite fackelten nicht lange und überquerten das Gleis + die Leitplanke mit samt ihrem Velo! Dies kann gefährlich sein und ist nicht zu empfehlen!! Die Velofahrer auf "meiner" Seite fuhren halt einen Umweg bis ins nächste Dorf. Bundesweit mag es wohl tausende Bahnübergänge geben, ist die Benutzerfrequenz zu gering, wird wohl der Übergang aufgelöst?!




      


    Das alte Flügelsignal hat keinen Seilzug mehr, sondern vermutlich funktioniert es wie der moderne JCB per Signalgeber und Hydraulik? Jedenfalls sind an dem Signal uralte und moderne Techniken vereint:). Besonders gefallen hat mir der alte Zahnradkranz am Vorsignal.


    Anbei ein paar Fotos vom Rheinfall, von dort nicht mehr weit weg.

    Wassermassen und Touristen hat es reichlich... Jetzt mit dem vielen Wasser, recht eindrücklich.




    Gruss

    Hermann

  • Ja, in der Gegend nordwestlich von Schaffhausen sind noch solche altmodischen Signale zu sehen. Im Grenzgebiet verläuft die DB-Strecke auf Schweizer Boden - und umgekehrt. Was mir dabei vor wenigen Jahren auffiel: die DB-Formsignale wirkten brandneu! Keine Spur von einer vernachlässigten Strecke, die kurz vor der Stillgegung steht, wo man noch am ehsten solche Signale erwarten würde.

    Übrigens sind solche Formsignale noch an vielen Orten in Deutschland installiert.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Tja - wir sind eben ein armes Land . . .;);)

    Gruss Günther

  • Mir gefällt noch, dass das DB Flügelsignal offenbar sämtliche Ansteuerung-Systeme mit gemacht hat.

    Die direkte Handbedienung dürfte das Älteste sein. Dann über viele viele Jahrzehnte den Drahtzug, per (lokalem) Stellwerk. Dann die Pneumatik und nun per Hydraulik. Letzteres auch per Digital Signalgebung?!? Komischerweise sind mir elektrische Kabel und Antriebe per Elektromotor für Flügelisignale in 1:1 nicht bekannt? Als Laie wundert und freut es mich gleichermassen, dass das Flügelsignal beibehalten wurde?!? :DWohl kaum um den analogen Modellbahner eine Freude zu bereiten? Es wird schon irgendwie seinen Sinn haben.


    Ganz offensichtlich stammt die Ansteuerung vom alten Flügelsignal nicht von 1863. (durchgehende Strecken Eröffnung). Selbst 1963 kann es nicht sein. Wohl ehr jünger als das Jahr 2000?


    Mir soll es noch so recht sein, wenn man noch die alten Märklin Relais-Signale 7039 - 7041 von 1953 bis 2012 verwenden darf:thumbsup:.

    Anbei ein paar Detailfotos

  • Tja - wir sind eben ein armes Land . . .


    Günther,


    Wenn sich ein Land solche wartungsintensive Sicherungsanlagen leistet, fehlt es am Geld eher nicht. ;) Immerhin werden die Lampen in der Nacht schon elektrisch betrieben, so ist wenigstens der Lampenwärter eingespart. :D

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • wartungsintensive Sicherungsanlagen

    Lieber Erwin


    Ob wartungsintensiver, das sollte erst mal belegt werden (kurativ und präventiv); Tatsache ist, dass solche Si-Anlagen auf Deutschen Strecken mit dem im Vergl. zur CH eher geringen Verkehr (!) nach wie vor ihren Zweck erfüllen - und Arbeitsplätze vor Art generieren... :). Im Bereich dieser Anlagen unterscheiden sich zudem die zugehörigen Prozesse (Handlungsanweisungen) für das operative Personal massgebend von modernen Anlagen: Zum Teil einfacher, zum Teil umfangreicher (komplexer?) ...


    Und bei Störungen (infrastruktur- oder verkehrsseitig) ist's bei uns nicht besser, trotz z.T. hochmoderner Fahrzeugen und Anlagen. Zudem hätte der/die Mann/Frau (Zitat: Lampenwärter) vor Ort, welche(r) eine defekte Glühbirne auswechseln könnte, auch bei uns dem Kunden schon viele Verspätungsminuten erspart :rolleyes:.


    Ich zähle zwar zu den eher älteren Semestern, habe zu der digitalen Welt aber absolut kein gestörtes Verhältnis, aber manchmal - manchmal sehne ich mich trotz allem zurück zur analogen Welt, insbesondere wenn ich die Bilder der Flügelsignale (Semaphore) von Hermann sehe :D

    Gruss, René

  • Was mir dabei vor wenigen Jahren auffiel: die DB-Formsignale wirkten brandneu!

    Hallo Roli,


    Tatsächlich stimmte dein Eindruck.


    Die Strecke wurde vor wenigen Jahren leicht ausgebaut und bis Erzingen elektrifiziert.

    Für die Erweiterung der Anlagen mussten somit neue Signale her und zur bestehenden Anlage passen.

    Anscheinend kam es günstiger, neue Formsignale aufzustellen, statt die ganze Anlage auf ein aktuelles Signalsystem umzubauen.

  • ... was mich der Optik wegen natürlich sehr gefreut hat.:)


    Aber nenn mich bitte nicht Roli.... (ausgerechnet! :D)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Aber nenn mich bitte nicht Roli...

    Algebra, oder jetzt ist alles wieder im Ausgleich.

    im Auktionshaus wurde Roland vom Auktionator mit Roger angesprochen, - das muss für Roland schlimmer gewesen sein, als wenn ein anderer Sammler ihn konkurrenziert, sprich mitgeboten hätte. Jetzt wurde Roger mit Roland betitelt und alles ist wieder gut. Ausser beim feinen Roland Knäckebrot, dort passt das Bild nicht. Schnittlauch ist zwar mit Abstand noch das harmloseste aus der Familie Knoblauch, Bärlauch, Zwiebeln. Aber wenn man auf dem Bild vom Roland Knäckebrot eine rote Re 460 platzieren würde, anstatt Schnittlauch, die Umsätze würden bestimmt ganz markant zunehmen!?

    Analog ist cool:)

  • Die Verhältnisse der Deutschen Bahnen auf Schweizer Gebiet regelt der Vertrag mit dem Grossherzogtum Baden. Dieser ist, wie anzunehmen, mit Abschlussdatum 1858 schon etwas älter. Darin ist enthalten, dass die Betriebskosten von der Eidgenossenschaft getragen werden. Daher hat die heutige DB überhaupt kein Interesse, irgendwelche Rationalisierungen umzusetzen. Die DB ist generell massiv im Rückstand mit Anlagenerneuerungen. Ein Symptom dafür ist, dass versucht wird, mechanische Stellwerke mit einer Art "Kollisionswarnsystemen" nachzurüsten. Das erinnert an die Bastellösung, wie die SBB die Zugnummernfortschaltung im Broyetal realisiert hat, nämlich mit einer speziellen Videokamera, welche einen Teil des ortsbedienten Schalter-Stellwerks filmt, inkl. Bildauswertung.

    Weiter erstaunlich an der DB ist, dass es keine Checklisten Fahrdienst gibt, wie sie bei uns Standard sind und im Falle einer Notbedienung vor Fehlern schützen. Auch scheinen gewisse Stellwerktypen wie das Spurplan-Lorenz-Relaisstellwerk in Basel Bad. keinen Notauflösezeitverschluss zu haben. Dieser würde gewährleisten, dass dem Zug, welchem die Fahrstrasse weggenommen wurde, nichts anderes gestellt wird. Stichwort ist die unter Fahrzeugen gestellte Weiche.

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Weiter erstaunlich an der DB ist, dass es keine Checklisten Fahrdienst gibt, wie sie bei uns Standard sind

    Absolut einverstanden, Hänsu, aber infrastrukturseitige TSI sind scheinbar (noch) nicht nötig :D

    Gruss, René