Doppellokomotiven der 1930-er und 1940-er Jahren in 1:87

  • In der Schweiz sind mir auf die Schnelle folgende Doppellokomotiven bekannt:

    BLS Be 4/6 101. Bj. 1910. SBB Ce 6/6 14101 Bj. 1914 (bei SBB ab 1919). MOB DZe 6/6 2001-2002 Bj. 1932-33. SBB Ae 8/14 11801, 11851, 11852. Bj. 1931-1939. BLS Ae 8/8 271-275 Bj. 1959-1966.


    Natürlich ist eine Aufzählungen etwas willkürlich, eine Frage der Abgrenzung: Der MOB DZe 6/6 wurde als Lok benutzt, gehört streng genommen zu den Triebwagen. Heute sind in der CH (Cargo) Doppellokomotiven üblich, aber als Einzelloks zu einem Paar gestellt, was nicht ganz den (alten) Kriterien einer Doppellok entspricht. Die SBB Ae 8/14 und die BLS Ae 8/8 dürften hinlänglich bekannt sein, auch wenn sie die jüngere MoBa-Generation nicht mehr selber erlebten, es ist 60-88 Jahre her. Auch Jhrg. 1964 sah nicht mehr alles, die SBB Doppellok Ce 6/6 14101 endete bereits 1937 ;(.


    Mit unseren Ae 8/14 waren wir nicht alleine, andere Länder hatten zur selben Epoche gleichfalls markante Doppellokomotiven in Betrieb. Die weissen Flecken werden in 1:87 tendenziell kleiner, habe mal längstens in Bauma bei Fulgurex in H0 eine SNCF 262 BD-1 bestellt (und halb wieder vergessen). Bis Jahre später der Pöstler an der Haustür klingelte...


    Über die PLM SNCF 262 BD1 ist nach 90 Jahren wenig bekannt. Technisch, betrieblich soll sie sich hervorragend bewährt haben, besonders die Sulzer Version mit 2 x 12-Zylinder Dieselmotoren. Manche der nachfolgenden SNCF Dieselloks konnten weder das Tempo noch die Zugkraft der 262 BD1 aufbringen! Trotzdem blieb es bei nur 2 (unterschiedlichen) Exemplaren. Die PLM setzte zukünftig ganz auf die elektrische Traktion. Und im 2. Weltkrieg brach der Mittelmeer Tourismus zusammen. Die Lok 262 BD1 soll so gut gewesen sein, dass sie zerlegt(!) u. erfolgreich versteckt wurde. Nach dem Krieg wurde die 262 BD1 von der SNCF wieder zusammen gebaut, aber ihre Glanzzeiten waren vorüber. Die Lok wurde 1957 abgebrochen und verschrottet.


    PLM (SNCF) Dieselelektrische Doppellok, Bezeichnung 262 BD1

    Hersteller: Fives-Lille (F) und Sulzer (CH). Das Bj. zog sich lange heraus: 1933-1937.

    2`C`2 + 2`C`2. Länge 33 Meter. Gewicht 226 Tonnen. Adhäsion: ca. 108 Tonnen. D.h. nicht mal ganz die Hälfte, aber trotzdem viel für die damalige Zeit.

    2 x Sulzer 12 Zylinder Dieselmotor à je 1900 PS = 3800 PS(!) für den Antrieb der 6-elektrischen Motoren.

    Die Lok soll mühelos 600 Tonnen Züge mit V/max 130 km/h auf der Linie Paris-Lyon-Marseille befördert haben.


    Fulgurex H0 Modell PLM / SNCF 262 BD1. Bj. 2019.

    Vorbild Auswahl: :thumbsup:


    Auflage: 170 Stk. Die Lackierung ist (nach meinem, tendenziell eher toleranten Empfinden) = einwandfrei. Beim zusammenlöten müssen jedoch kleinere Fehler passiert sein. 20 Jahre ältere Modelle, z.B. die Fulgurex H0 BLS Ce 6/6 ist noch eine Stufe höherwertiger ausgeführt, diese Qualität wurde bei diesem Modell nicht ganz erreicht. Immerhin, die Laufeigenschaften der 262 BD1 sind gleichermassen sehr feinfühlig, wie auch als eine relativ robuste Konstruktion ausgeführt. Auch im Kleinserien Bereich ist Digital selbstverständlich geworden. Das allein ginge ja noch, doch den Motoren fehlt eine Schwungmasse! Wieso künstlich per ESU Dekoder V4.0 bewirken, was - gerade so eine Riesenlok- schon ganz von selber könnte. Egal, das sind individuelle Feinheiten. Mir gefällt, dass Fulgurex sich an so ein Modell traute, welches bisher noch nicht existierte!? Gemäss Hersteller ist bereits die ganze Serie ausverkauft!


    Meine Fotos sind eine Zumutung, es ist eine Verlegenheitslösung! Sie entstanden nur mit dem schwachen Richtstrahl Licht. Dies ist nicht zum fotografieren gedacht, sondern zeigt nur, welcher Bereich abgedeckt wird. Meine Kamera ist nun endgültig defekt, sie kann u.a. den Blitz nicht mehr auslösen. Ich fotografierte trotzdem unter folgenden Werten: ASA 400. (statt 100). Verschlusszeit: 1/40 bei Blende 5. üblich wäre Blende 11 bei 1/200. Mindestens erkennen um was es geht, kann man trotzdem, aber die Tiefenschärfe leidet.

  • @Hermann


    Zumindest die Ae 8/8 erlebte ich noch als sie noch fuhr, obwohl ich zur jüngeren Generation zähle.


    Die Ae 8/8 ist eigentlich eine Doppeltraktion Ae 4/4, wobei 271-273 so abgeliefert wurde und 274, 275 nachträglich aus vier Ae 4/4 umgebaut wurden.


    Ist also eine Zwitter zwischen Doppellok und Doppeltraktion.


    Bezüglich Cargo, gerade am Gotthard sah man zu Zeiten der Bergstrecke mehr Doppeltraktionen, Schubloks und früher noch Zwischenloks als dies heute der Fall ist.

  • Hallo Hermann


    Danke sehr für deine Ausführungen und die Vorstellung der 262..!


    Auch ich erinnere mich noch an die Ae 8/8!


    Die 262 ist schon eine eindrückliche Lok, ist diese verwandt mit an eine(?) an Rumänien gelieferte Doppellok? Das Modell ist ebenso imposant, doch frage ich mich bei Fulgurex und Baujahr 2019, was dann die Cellophanscheiben sollen?(


    Du schaffst da sicher doch noch "bessere" Bilder (obwohl ich froh wäre, Modelle so abzubilden - ich habe ja deine Anleitung...) und oder Beschreibungen.


    Ich bin gespannt, noch mehr zur Lok und zum Modell zu erfahren!

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Mir gefällt diese bullige Lok auch. Die Fotoqualität ist gar nicht mal so übel. Bilder werden bei mir jedenfalls nie besser :rolleyes:. Was mir aber die Tränen in die Augen treibt ist die Fotoanschrift 'Fentilatoren'... Das ist etwa gleich schlimm wie wenn ich 'Votografie' lesen würde.:whistling:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Danke Roger für Deinen Hinweis:facepalm:, so einen Blödsinn: ich hätte Exhaustor oder schlicht Gebläse schreiben sollen, um dem F oder V Dilemma zu entgehen. (immerhin dreht sich wenigstens dieses Teil beim Fulgurex H0 Modell:thumbsup:)


    "V" und "F", (m)eine Leidensgeschichte;): In Basel ist F und V verwechseln nicht so schlimm. Man müsste mal einen "Vischer" fragen, ob es ihn stören würde, zukünftig seinen Namen mit Fischer zu schreiben? Auch Wörter wie Fisp (statt Visp), Fater, Fogel, Folk, Fipern (Schlangen), Ferstand, Forsicht, Fitrine, Vorum-Ferein, passt doch alles? Weniger gut passt: Vrauen, Vlugzeug, Verien, Vulgurex, Vunktion, Vlipperkasten, aber auch daran würde man sich rasch gewöhnen?

    Analog ist cool:)

  • Ein interessantes, wohl nie in Grossserie realisierbares Modell.


    Gestern im Halbdunkel beim Lesen des Beitrags vor dem Einschlafen habe ich gedacht, dass Hermann eine schöne Antiquität aus den 70ern gefunden hat, aber das ist ja Baujahr 2019!

    Fulgurex war nie die Speerspitze unter den Kleinserienherstellern, aber hier ist der Niedergang doch deutlich zu sehen. Simple Detailierung, undurchsichtige Fenster und viel zu kleine Führerstandsfenster. Produzieren die auch in Nordkorea?

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Die 262 ist schon eine eindrückliche Lok, ist diese verwandt mit an eine(?) an Rumänien gelieferte Doppellok? Das Modell ist ebenso imposant, doch frage ich mich bei Fulgurex und Baujahr 2019, was dann die Cellophanscheiben sollen ?(

    Christian

    ja ganz genau! Die Rumänien Lok ist sogar eine 2`D`1 + 1`D`2 meinte ich mich aus Büchern zu erinnern, ohne es genau zu wissen. Schon gar nicht ist mir bekannt, was aus der Lok geworden ist?

    Die Vereinfachung der Cellophan-Fenster stört mich jetzt nicht so gross. Jedoch das ganze Modell entspricht nicht unbedingt dem höchst möglichen Fertigungsgrad, das konnte Fulgurex auch schon besser!


    All zu fest kritisieren möchte ich das Modell auch wieder nicht, aber es ist schon so: würde ein gewisser Herr aus dem Nachbar Forum dieses Modell begutachten, würde es kaum zu einem Summa cum laude reichen...


    Man müsste halt ALLES dazu wissen, um ein Modell beurteilen zu können! So ist es nur ein Raten...

    Wie schwer oder leicht ist es, einen (Messing)Hersteller zu finden? Wie zuverlässig wird gefertigt? Welches sind die Gewinnmargen? Bez. zu welchen Konditionen liefert der Hersteller an z.B. Fulgurex? Ich bin nicht geizig, aber weder in der Lage noch willens, jeden Preis zu bezahlen. Vielleicht bekäme man ein perfektes H0 Modell 262 BD1 für CHF 5000.-? Was in H0 kaum eine Auflage von 170 Stk erreichen würde, sondern geschätzt 20 Stk statt 170 Stk. Ich weiss auch nicht, ob die Baugrösse/Massstab noch so viel Einfluss hat? Die Spur I Messing Modelle tendieren leicht bis deutlich nach unten, umgekehrten steigen die H0 Messing Modelle nach oben! Bezogen auf den Neupreis, der Wiederverkaufswert, da darf man sich am besten keinen Illusionen hingeben. Dürfen darf man alles, aber dass sind dann die, welche an Börsen immer vergebens verkaufen wollen...


    Eine HAG Lok kostet neu ca. CHF 500.- bis 900.- Die zukünftige Märklin Ce 6/8 I Neuheit wird etwa ca. CHF 550.- bis 600.- kosten.

    Da es sich bei der Fulgurex 262 BD1 um eine Doppellok handelt, ist auch der Preis bez. Aufwand doppelt. Bei netto gut CHF 2000.- (es gab ein wenig Rabatt auf den Verkaufspreis) und immerhin handelt es sich um eine Messing Modell Form-Neuheit, da liegt der Preis nicht sooo Meilen weit von HAG entfernt.


    ich bin gespannt auf Bauma 2019. Bemo hatte einen Stand, da war noch der letzte mm ausgefüllt. Zahlreiche andere Stände hatten reichlich Luft in ihren Vitrinen. Auch in der höheren Messing Modell Preisklasse, wachsen die Bäume nicht unbeschränkt in den Himmel. Für den Kunden nicht, aber genau so wenig für den Händler und Hersteller.


    So freue ich mich an dem, was möglich ist. Jedes Ding hat mit der Zeit seine Geschichte. Das ganz perfekte Modell oder Model existiert nur im Kopf. Es ist mehr eine Sucht oder Suche danach, als die reine Realität. Vielleicht will man das perfekte Modell auch gar nicht finden wollen? Nach dem Mount Everest geht alles nur noch abwärts! Es ist spannender, auch noch unerreichte Ziele vor sich zu haben.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • ... eine weitere Doppellokomotive: die DB V-188 Modell von Lima


    Vorbild:

    DB V-188. Ursprüngliche Anzahl = 4 Doppellokomotiven.

    Hersteller Krupp / SSW. Achsfolge Do + Do

    Gewicht: 147 Tonnen, Achslast ca. 18 Tonnen.

    V / max 75 km/h.

    2 Dieselmotoren à je 1050 PS treiben 8 elektr. Tatzalger Motoren an.

    Bj. 1941. Abgebrochen 1969-1972.


    Lima H0 Modell 20 8114 L Bj. ab ca. 1978 etwa ca. 12 Jahre im Programm geführt.

    jährige


    Danach gab es ein überarbeitetes Modell mit Mittelmotor.

    Mich störte an diesem Lima Modell, dass von 8 Achsen gerade mal 2 angetrieben sind. Es ist ja für den Modellbau eine perfekte Lok, wie eine Schuhschachtel, mehr Innenvolumen gibt es selten. Ich habe gewartet, bis mal eine 2 Lok auftaucht, welche technisch gut, aber am Lack bespielt war. Es brauchte ein wenig Geduld, aber es gelang. Leider sind die angetriebene Einheit und der Dummy technisch und elektrisch reichlich differenziert ausgeführt. Von Lima war keine echte Doppeltraktion vorgesehen. Mit ein wenig basteln gelang es doch noch, jetzt sind von 8 Achsen wenigstens 4 angetrieben. Je 2 pro Lokhälfte. Die mittlere Achse ist ein Fake-Antrieb, das Zahnrad ist nicht mit dem Rad oder Achse verbunden, auch wenn es optsich ganz danach wirkt. Was der Sinn der Sache ist, bleibt mir schleierhaft. Diese Lima Konstruktionen sind Jahrzehnte vorbei. Doch sind diese maximal wie möglich Kunststoff-Motoren ganz erstaunlich robust und ausgesprochen dauerhaft.

        



    Diese alte 40 jährige Lima V-188 ist jetzt kein "Supermodell", aber für ALLES zusammen total knapp unter CHF 100.- etwa CHF 93.-, kann man nichts sagen. Preis / Leistung, da kann die V-188 locker mithalten. Aber auch beim Vorbild dürfte die Sulzer PLM 262 BD1 ein Vermögen gekostet haben und teurer als die V-188 gewesen sein. Letztere musste nicht schnell sein, sondern war ursprünglich nur zum Geschütze Transport vorgesehen.


    Fotos immer noch mit defekter Kamera ohne MultiBlitz, sondern Kamera für lichtschwache Konditionen eingestellt.

    Analog ist cool:)

  • Fulgurex war nie die Speerspitze unter den Kleinserienherstellern, aber hier ist der Niedergang doch deutlich zu sehen. Simple Detailierung, undurchsichtige Fenster und viel zu kleine Führerstandsfenster. Produzieren die auch in Nordkorea?

    Diese Eigenschaften ziehen sich leider seit Jahren durch das Fulgurex Programm. Ich denke da auch an die zuletzt realisierten Schweizer Modelle in H0 (BLS Re 4/4 und SBB Ae 6/6) wie auch an die Spur 1 Modelle. Den Produzenten in Fernost hatte ich kürzlich mal per Zufall über google gefunden (es waren einige Fulgurex Modelle als Referenzen zu sehen, zum Teil in Arbeit).

  • Anbei ein paar neue Fotos vom selben Modell, Fulgurex H0 PLM / SNCF Diesellok 262 BD1


    Die Blitzanlage funktioniert auch mit der älteren Kamera (Nikon D 800), die D 810 ist leider endgültig hinüber. Fulgurex kann nichts dafür, wenn der Fotograf Pech hat, dass sein Werkzeug beim Sandra fotografieren endgültig kaputt ging. Grundsätzlich sind neue Kamera schon (viel) besser und vielfältiger einsetzbar. Aber nicht so dauerhaft. Nach ca. 5-6 Jahren macht deren Elektronik bei häufigem Gebrauch nicht mehr mit. So habe ich halt mit dem "Restlicht" pressiert. Oski wollte keine Kühe oder Berge sehen, sondern Fotos dieser Lok... Hier die besseren Fotos mit Multiblitz und der etwas älteren Vorgänger-Kamera:


      

    Gar so streng wie Hänsu würde ich jetzt nicht urteilen. Es kann ja gut sein, dass auch das Vorbild ganz komisch dimensionierte, viel zu kleine Fenster hatte? Ich bin auch nicht sicher, ob es eingesetzte oder Cellonfenster, oder was dazwischen ist? Jedenfalls haben die Fenster einen Fensterrahmen, mit diesem sind die Fenster bündig. Ich traue mich da nicht herum zu drücken. Ohne Gehäuse abschrauben ist es nicht sichtbar, um welche Art es sich handelt! Es kann ja gut sein, dass auch das Vorbild eben nicht mit der Aussenwand bündige Fenster hatte?!? Das Modell soll nicht schlechter als das Vorbild sein, ;)aber besser wäre auch nicht korrekt.


      



    Vermutlich würde ich die Lok, so wie sie jetzt geworden ist, wieder bestellen. Im Wissen, dass Fulgurex auch schon noch bessere Modelle präsentierte. Eine andere gibt es derzeit nicht. Und selbst wenn, man hätte keinerlei Garantie dass es ein anderer Hersteller besser ausführen würde? So Detail versessen bin ich auch wieder nicht, wenn eine noch bessere Qualität vom noch höheren Preis abhängig gemacht würde? Der bezahlte Preis ist für ein H0 Modell eigentlich hoch genug. Aber wohl aus Sicht des Herstellers gerade so knapp genügend? Ich weiss ganz vieles nicht! Man muss zum Glück auch nicht immer alles wissen müssen.

    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    4 Mal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Danke fürs Nachbessern, die ersten Fotos waren für mich ausreichend.

    Natürlich hat jeder andere Ansprüche an ein Modell, aber ich finde ein Modellkostrukteur sollte schon das Ziel haben, das Aussehen des Vorbilds ungefähr zu treffen ;)


    https://www.derbysulzers.com/sncf262BD1.html


    Man beachte auf dem ersten Bild der verlinkten Seite die Stirnfenster, deren Abstand zueinander und zum Dach. Die Rundungen und der Schienenräumer sind auch eher frei interpretiert.

    Die Fertigung und Lackierung erscheinen mir aber sehr sauber.

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Ab der Qualität der PLM bin ich jetzt auch ein wenig entsetzt, vor allem für den Preis, Wenn ich die Kleinserien Modelle aus China vergleiche sind die bei 1/3-1/2 Preis deutlich besser, und der Eumel von Fulgurex wird ja wahrscheinlich auch aus Asien stammen....


    Da kann ja sogar der Bausatz hier mithalten

    www.locoset.com/pagesite/pagephotoclient/fastelli.htm


    (Die Webseite ist grauslig)

  • Danke Hänsu für die Planvorlagen:thumbsup: Genau nach so etwas suchte ich vergebens...

    Man muss es sagen: 1:0 für Hänsu


    Es sind nicht nur die Fenster, ich hätte erwartet, dass auch der Rahmen, Achslager, Federung schöner und Detaillierter ausgeführt worden wäre. In dem Bereich haben sie extrem gespart. Zumal es sich preislich nicht um eine Billiglok handelt. Das ganze Gehäuse liegt etwas zu schief auf dem Rahmen.

    Bald erfolgt Bauma 2019. Ich werde das Modell gerne behalten, aber Nachfragen was die Gründe vom Sparmodell waren? Vielleicht hat effektiv der Hersteller gewechselt? Oder der Fabrikant wechselte intern auf einen Subunternehmern?

    Fulgurex kann schon auch bessere Modelle liefern. Am Jurapfeil gibt es eigentlich (aus meiner Sicht) nichts, oder zumindest nicht viel, auszusetzen...


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Seit ich vor einigen Jahren die groteske Karikatur der Ae 6/6 von Fulgurex gesehen habe, ist dieser Hersteller (für Neueiten) für mich gestorben... oder jedenfalls unter schwerem Generalverdacht gerutscht. Die vorliegende Doppellok ist ein weiterer Beweis für die grundsätzliche Skepsis der neueren Firmengeschichte dieses Herstellers.

    Oder wie ich zu sagen pflege: Sic transit gloria mundi... ;(

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hallo zusammen, hallo Herrmann


    Du Herrmann, hast ja den Titel "Doppellokomotiven" gesetzt - also darf es ja auch um andere als die 262... gehen...


    Ich möchte zur DB 288 noch etwas einhängen.

    Diese Lok faszinierte mich tatsächlich auch als Lima Modell zuerst - noch bevor ich vom Vorbild erfuhr. Da gab es wohl nach der Erinnerung einen Katalog von Lima, wo verschiedene Farbvarianten abgebildet waren; so genau weiss ich das nicht mehr. Ich meine jedoch, dass da eine graue, grüne, rote und eben auch eine in Tarnfarben abgebildet waren.


    Nach dem Lima Modell gab es die Lok ja auch von Märklin, soviel ich weiss als HO (in grün und rot) und auch Spur 1 Modell (in rot) - in rot bestimmt als Baureihe 288 und als V 188. Gab es sie auch als Z-Modell?


    Später erfuhr ich dann immer mehr und mehr, für was die Lok beim Vorbild beschafft wurde. Dieses Kapitel ist nicht so schön - doch die Loks bewährten sich ja noch lange Zeit nach dem Krieg.

    Nun, zum Einsatzbereich "oute" ich mich noch als Artillerist (ich habe ja schon ab und zu über Bahntransporte von Militärfahrzeugen berichtet):


    Die Loks wurden für die Dora gebaut, das grösste je gebaute Geschütz der Welt; mehr dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/80-cm-Kanone_(E)


    Damit das Geschütz gerichtet werden konnte, mussten zwei Gleisbögen verlegt werden. Darauf wurde es mittels zweier V 188 (in der Wehrmacht als D 311 bezeichneten) Doppelloks bewegt. Danach wurde die Feinrichtung mit im Geschütz eingebauten Elektromotoren bewerkstelligt (mein Wissen über dieses Geschütz ist nicht sehr gross, das letzte entnahm ich dem Wikipedia Artikel...).

    Transportiert werden konnte Dora natürlich nicht in einem Stück.

    Hier zum Vorbild der Lok: https://de.wikipedia.org/wiki/Wehrmachtslokomotive_D_311


    Irgendwie verlor dadurch die Lok an Faszination...

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Roger hat es gut, bei den Ae 6/6 wollte (fast) jeder dabei sein, selbst die DDR Firma Rokal hatte in ihrer TT-Spurweite kein Audi, sondern eine Ae 6/6 im Angebot. Bei der 262 BD1 stellte Dumeng noch einen Bausatz vor:thumbsup:, ansonsten scheint es das einzige Modell zu sein, da nehme ich was es gibt. Vielleicht liest Fulgurex auch mit? Die Kritiken sind ja nicht erfunden... Aber Ausdrücke wie entsetzt, Nordkorea, gestorben, halte ich denn doch für reichlich übertrieben. ;)Wir sind doch nicht im MoBa-Forum Unterabteilung HAG-Forum für Fulgurex?


    Für mich hat Fulgurex viel mit Rolls-Royce gemeinsam: viel Handarbeit, viel Prestige, viel Geschichte, und wenn man genauer hinschaut, wird manchmal mehr versprochen, als das Modell erfüllen kann. Erfolgreiche Hersteller waren und sind auch immer auch gute Verkäufer. Es ist halt so, nicht nur bei Märklin und HAG, auch bei Fulgurex sind die Kunden heutzutage kritischer und selbstbewusster geworden. Die Käufer können es sich auch gut leisten wählerischer zu sein. Anderst als vor 40-50 Jahren, der Bedarf ist weitgehend gedeckt.


    Für mich persönlich hat maximale Detailtreue nur dann Priorität, wenn mehrere Anbieter das selbe Modell herstellen. Mir ist wichtiger, dass man auch weiterhin noch nicht existierende Modelle kaufen kann. Dies wäre (ist) eine Parade Disziplin für Fulgurex & Co. Da bei HAG und Märklin Druckguss-Formen viel grössere Serien voraussetzen. Bin gespannt, welche Auflage die künftige Märklin H0 Köfferli Lok Ce 6/8 I nach 1-2 Jahren erreichen wird?


    Fulgurex Wiederauflagen von Vorbildern die es schon gibt, interessieren mich kaum, schon gar nicht, wenn Digital Standard ist und Motoren keine Schwungmasse mehr haben. Von daher ist die "Gefahr" nicht all zu gross, dass ich nun jede Neuheit aus diesem Hause kaufen werde. Wenn es interessante Modelle sind, welche es noch nicht gibt, besonders Schnellzug Loks, dann werde ich auch weiterhin gerne bei Fulgurex zum Voraus bestellen.


    Ein Modell in H0, welches ich in jedem Fall kaufen würde, egal ob von Fulgurex, Lematec, Lima, Märklin, Roco, oder sonst wem, wäre die mutmasslich schnellste Dampflok der Welt, die PRR S1 Dampflok der Pennsylvania 3`BB`3 + Tender. Es gab um 1978? herum ein H0 Messing Modell welches in der Optik recht massstäblich war, aber seine Laufeigenschaften waren schlecht, es entgleiste oft, genau wie sein Vorbild. V/max ging nur Eben geradeaus.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Danke Christian für Deinen interessanten Bericht zur V-188

    Ja genau, es war im Lima Katalog 1978/79... in der Rheinbrücke, aber ich hatte gerade kein Geld, weil Roco die Be 4/6 weit im Voraus ankündigte... 40 Jahre später hats nun doch geklappt.


    Ja natürlich, es können hier sehr gerne auch andere Forumisten ihre Doppellok einstellen. In China und Russland fuhren früher, oder auch wahrscheinlich heute noch, eine ganze Reihe Doppellokomotiven.


    Gruss

    Hermann

  • Lieber Namensvetter,


    jetzt bist Du als Modellbahnfachmann grauenhaft ins Fettnäpfchen getreten. Die Firma Rokal war eine Firma in der Bundesrepublik Deutschland. Das Hauptgeschäft war (soweit ich ohne Nachschlagen noch weiss) Armaturen im Sanitärbereich. Die Modellbahn im TT-Massstab war nur ein Nischengeschäft. Auf jeden Fall war Rokal damals der einzige Anbieter von TT-Modellen im Westen.


    Gruss Hermann

  • Hallo Herrmann


    Ja! Und die vermutlich immer noch stärkste* Doppellok der Welt führt uns wieder zurück zur Schweiz, di ein Schweden und Norwegen eingesetzten Loks der LKAB ("IORE-Loks") wurden ja wesentlich in Zürich-Oerlikon entwickelt. Gebaut wurden sie in Mannheim und Kassel, ohne die richtigen, schweren Drehgestelle und Ballast nach Skandinavien transportiert und dort komplettiert:

    https://de.wikipedia.org/wiki/MTAB_IORE

    Diese Lok gab es ja als Roco Modell. Sie ist ja eigentlich eine Art "Super-Traxx-Lokomotive".


    * Begriffe wie "stärkste", "schnellste", "grösste", etc. sind ja immer mit Vorsicht zu geniessen bzw. problematisch - das bin ich mir bewusst. Hier bezieht sich die Angabe auf die Zugkraft von max. 2x 700 kN, was 1'400 Kn ergibt (oder 3.5 Re 6/6 entspricht) - dies ist für die Topografie und der zu befördernden Züge auch nötig. Die Züge sind zwar sehr schwer, jedoch bei weitem nicht die schwersten der Welt.

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • jetzt bist Du als Modellbahnfachmann grauenhaft ins Fettnäpfchen getreten

    okay, das tut auch einem "Fachmann" mal gut, vom richtigen Hermann mal geerdet zu werden:facepalm::D;). Wobei Fachmann? das bin ich seit 2008 nicht mehr, eher Geschichten Erzähler für Erwachsene.

    Aber sag mal Hermann, wie ist der Zusammenhang von Rokal mit der (ex) DDR? Ein grosser Teil von Rokal Bahnen wurde in die DDR verkauft. (Ost)Berlin war und ist die Hauptstadt der TT Spur. Dort war dies genau so üblich, wie bei uns H0. Es ist kaum anzunehmen, dass beim Vorhanden sein von DDR eigenen Firmen wie Piko, Zeuke, Schicht u.v.a. die DDR das wenige Geld dazu benutzte, um im Westen TT Bahnen für ihr Volk zu kaufen. Es war eher umgekehrt, wenn auch (damals) nicht sehr erfolgreich, dass Piko für das Regime Devisen aus dem Ausland herein holen sollte.


    Gruss

    Hermann II

    Analog ist cool:)