In der Schweiz sind mir auf die Schnelle folgende Doppellokomotiven bekannt:
BLS Be 4/6 101. Bj. 1910. SBB Ce 6/6 14101 Bj. 1914 (bei SBB ab 1919). MOB DZe 6/6 2001-2002 Bj. 1932-33. SBB Ae 8/14 11801, 11851, 11852. Bj. 1931-1939. BLS Ae 8/8 271-275 Bj. 1959-1966.
Natürlich ist eine Aufzählungen etwas willkürlich, eine Frage der Abgrenzung: Der MOB DZe 6/6 wurde als Lok benutzt, gehört streng genommen zu den Triebwagen. Heute sind in der CH (Cargo) Doppellokomotiven üblich, aber als Einzelloks zu einem Paar gestellt, was nicht ganz den (alten) Kriterien einer Doppellok entspricht. Die SBB Ae 8/14 und die BLS Ae 8/8 dürften hinlänglich bekannt sein, auch wenn sie die jüngere MoBa-Generation nicht mehr selber erlebten, es ist 60-88 Jahre her. Auch Jhrg. 1964 sah nicht mehr alles, die SBB Doppellok Ce 6/6 14101 endete bereits 1937 .
Mit unseren Ae 8/14 waren wir nicht alleine, andere Länder hatten zur selben Epoche gleichfalls markante Doppellokomotiven in Betrieb. Die weissen Flecken werden in 1:87 tendenziell kleiner, habe mal längstens in Bauma bei Fulgurex in H0 eine SNCF 262 BD-1 bestellt (und halb wieder vergessen). Bis Jahre später der Pöstler an der Haustür klingelte...
Über die PLM SNCF 262 BD1 ist nach 90 Jahren wenig bekannt. Technisch, betrieblich soll sie sich hervorragend bewährt haben, besonders die Sulzer Version mit 2 x 12-Zylinder Dieselmotoren. Manche der nachfolgenden SNCF Dieselloks konnten weder das Tempo noch die Zugkraft der 262 BD1 aufbringen! Trotzdem blieb es bei nur 2 (unterschiedlichen) Exemplaren. Die PLM setzte zukünftig ganz auf die elektrische Traktion. Und im 2. Weltkrieg brach der Mittelmeer Tourismus zusammen. Die Lok 262 BD1 soll so gut gewesen sein, dass sie zerlegt(!) u. erfolgreich versteckt wurde. Nach dem Krieg wurde die 262 BD1 von der SNCF wieder zusammen gebaut, aber ihre Glanzzeiten waren vorüber. Die Lok wurde 1957 abgebrochen und verschrottet.
PLM (SNCF) Dieselelektrische Doppellok, Bezeichnung 262 BD1
Hersteller: Fives-Lille (F) und Sulzer (CH). Das Bj. zog sich lange heraus: 1933-1937.
2`C`2 + 2`C`2. Länge 33 Meter. Gewicht 226 Tonnen. Adhäsion: ca. 108 Tonnen. D.h. nicht mal ganz die Hälfte, aber trotzdem viel für die damalige Zeit.
2 x Sulzer 12 Zylinder Dieselmotor à je 1900 PS = 3800 PS(!) für den Antrieb der 6-elektrischen Motoren.
Die Lok soll mühelos 600 Tonnen Züge mit V/max 130 km/h auf der Linie Paris-Lyon-Marseille befördert haben.
Fulgurex H0 Modell PLM / SNCF 262 BD1. Bj. 2019.
Vorbild Auswahl:
Auflage: 170 Stk. Die Lackierung ist (nach meinem, tendenziell eher toleranten Empfinden) = einwandfrei. Beim zusammenlöten müssen jedoch kleinere Fehler passiert sein. 20 Jahre ältere Modelle, z.B. die Fulgurex H0 BLS Ce 6/6 ist noch eine Stufe höherwertiger ausgeführt, diese Qualität wurde bei diesem Modell nicht ganz erreicht. Immerhin, die Laufeigenschaften der 262 BD1 sind gleichermassen sehr feinfühlig, wie auch als eine relativ robuste Konstruktion ausgeführt. Auch im Kleinserien Bereich ist Digital selbstverständlich geworden. Das allein ginge ja noch, doch den Motoren fehlt eine Schwungmasse! Wieso künstlich per ESU Dekoder V4.0 bewirken, was - gerade so eine Riesenlok- schon ganz von selber könnte. Egal, das sind individuelle Feinheiten. Mir gefällt, dass Fulgurex sich an so ein Modell traute, welches bisher noch nicht existierte!? Gemäss Hersteller ist bereits die ganze Serie ausverkauft!
Meine Fotos sind eine Zumutung, es ist eine Verlegenheitslösung! Sie entstanden nur mit dem schwachen Richtstrahl Licht. Dies ist nicht zum fotografieren gedacht, sondern zeigt nur, welcher Bereich abgedeckt wird. Meine Kamera ist nun endgültig defekt, sie kann u.a. den Blitz nicht mehr auslösen. Ich fotografierte trotzdem unter folgenden Werten: ASA 400. (statt 100). Verschlusszeit: 1/40 bei Blende 5. üblich wäre Blende 11 bei 1/200. Mindestens erkennen um was es geht, kann man trotzdem, aber die Tiefenschärfe leidet.