Tigerli und andere CH Loks zu verkaufen (Spur H0- GS)

  • Hallo zusammen


    Ich bin seit den 70er Jahren Modellbahner, aber 1983 von H0 auf N umgestiegen. Aus jener Zeit habe ich noch einige H0 Loks, darunter auch einige Messing Raritäten. Nachdem ich den Bezug zu H0 und deren Preisentwicklung aus den Augen verloren habe, interessiert es mich nun, ob es überhaupt noch Leute gibt, die an solchen Sammlerstücken (die meisten sind nur probegefahren) Interesse haben. Es handelt sich also alles um Triebfahrzeuge, die überhaupt nicht digitalisiert sind noch über eine Schnittstelle verfügen.


    Beispiele (alles Gleichstrom) und in OVP

    Liliput E 3/3 schwarz (Tigerli)

    Fulgurex B 3/4

    ganzer Zug (6 Wagen - ohne Lok) von Pocher (schwere SBB Wagen)

    Metropolitan Ee 3/3 Rangierlok (nicht Bügeleisen)

    Roco C 5/6


    Kann besichtigt werden (Raum Zürich). Preise nach Absprache.


    Freue mich über eine Kontaktnahme. Über unsere N-Bahn Clubanlage könnt Ihr Euch informieren unter N Bahn Club Watt in Höri


    Gruss Waendi

  • Guten Tag Waendi,


    wenn niemand anderer antwortet, dann wage halt ich mal einen Versuch:

    Bezüglich den Preisen, ich nehme an, Du kennst die Antwort bereits längstens selber. An dem Sachverhalt der (zu) tiefen Preisen kann auch ein MoBa-Forum nichts herbei zaubern oder hexen, sondern nur feststellen, dass...


    - die aufgeführten Artikel sind nicht wirkliche Raritäten. HAG hat heute oftmals markant kleinere Serien, als Fulgurex der späten 1970-er Jahre.

    - der von Dir angesprochene Technologie Wandel. Aktuelle Käufer haben andere Vorstellungen an ein Modell, als vor 40+ Jahren.

    - Herten Verhalten: als es gute Preise gab, waren alles sozusagen sammelnde Käufer. Heute umgekehrt, jeder will (leider) Analog verkaufen...

    - ich persönlich finde Analog (bei Modellbahnen) = ":thumbsup:". Doch Analog Fans hatten seit Digital 35 Jahre Zeit, eine Markt-Sättigung ist feststellbar.

    - falls mehrere Hersteller das Modell anbieten, oder gar Hersteller selber ihr Modell überarbeitet, gewinnt meistens die neuste Variante die Käufer-Gunst.


    Verkauf: Ein klassisches Auktionshaus macht es Dir am einfachsten, Du hast nichts mit der Abwicklung zu tun, musst aber in Form der Gebühren (ca. 20%) für deren Aufwand aufkommen. An einer Börse oder e-Bay hast Du deutlich mehr Aufwand, aber vielleicht minim ein paar Franken mehr heraus geholt. Unter dem Strich wird es für Dich auf`s Gleiche heraus kommen, egal welche Art Du wählst, die Preise sind derzeit und wohl bis auf Weiteres eher tief.


    Wenn Deine Objekte neuwertig im Ok sind, dürften sie kaum im absoluten Sinne wertlos sein, siehe Vergleichszahlen auf e-Bay und Ergebnislisten. Rechne mal mit einem 1/3 bis 1/2 der Preise. Für mache Leute ist das immer noch "wertvoll", andere sind total enttäuscht und wollen (meist vergebens) mindestens den damaligen Verkaufspreis herausholen. Etwas Wert haben, wird sehr individuell unterschiedlich aufgefasst.


    Ich selber will hier nicht als Käufer auftreten, da die erwähnten Modelle bereits vorhanden sind. Wollte Dir nur antworten, damit Deine Frage nicht leer im Raum steht.

    Viel Glück bei Deinem Verkauf :rolleyes: und Freude bei Deinem Spur N Hobby.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hallo Waendli,


    Ergänzend zu Hermanns Post würde ich mich schon interessieren für
    die B 3/4 von Fulgurex.


    Ich will mich nicht in eine Ecke manövrieren aber es reizt mich andererseits weiss ich genau die B 3/4 würde schon passen
    nur ist auch die etwas gross für meine Anlage. Viel Auslauf bekommt die Lok bei mir noch nicht.


    Gruss


    Eric

    A king asked a sheperd`s boy about eternety,The boy answered: "There`s this mountain of pure diamond. It takes a day to
    climb and one day to go around it.
    Every houndred years, a little bird comes. It sharpens it`s beak on the diamond mountain.
    And when the entire mountain is chiseled away, the first second of eternety will have passed."
    " You must think that `s a hell of a long time".
    Personally, I think that`s a hell of a bird.
    The Doctor

    Einmal editiert, zuletzt von Rusty ()

  • @ Rusty - Du hast von mir eine PN erhalten.
    Gruss waendi


    Longimanus
    Als "alter Hase" im Modellbahnbereich sind mir Deine Überlegungen längstens bekannt. Nun gibt es aber immer wieder Sammler, die noch das Eine oder Andere suchen. Ich muss nicht verkaufen, kann aber, wenn alles stimmt, dies doch tun. Deshalb nenne ich auch keine Preise, sondern glaube, dass im Gespräch eine Lösung gefunden wird.

    Ricardo, eBay etc. sind m.E. nicht die besten Lösungen. Letzte Woche warenn 4 Fulgurex Ae 4/7 im Angebot zwischen CHF 259.-- und 550.--. Da stelle ich meine Lok sicher nicht noch ein.

    Aber Deine Ausführungen sind sicher wertvoll für Jemanden, der sich bisher nicht stark mit der Modellbahn befasst hat und kann diesen auch vor Phantasieangeboten schützen. Deshalb auch Danke für Deinen Kommentar.

    Gruss waendi

  • @ waendy


    Der Wert einer Sache ist exakt das was jemand zu zahlen bereit ist. Da sind Auktionen, online oder «altmodisch» im Saal, der einzige verlässliche und transparente Indikator. Das mag weh tun; ist aber seit jeher so. Auch Deine direkten Käufer werden vorab die Preise im Netz konsultieren und nicht mehr bezalen wollen.

  • Ricardo, eBay etc. sind m.E. nicht die besten Lösungen. Letzte Woche warenn 4 Fulgurex Ae 4/7 im Angebot zwischen CHF 259.-- und 550.--. Da stelle ich meine Lok sicher nicht noch ein.


    Ich muss mich (leider) der Argumentation von Hermann und Simon anschliessen.


    In meiner Auktionspreisdatenbank liegt der Schnitt für dieses Modell bei gut Fr. 290.- - allerdings sind das keine ganz aktuellen bezahlte Preise (und den Zustand musst Du bei jedem einzelnen Artikel nachsehen). Mehr wird aktuell kaum bezahlt.

    Gruss


    Roland

  • Danke für die Rückäusserungen. Aber ich habe gar nie über die Preise, die ich für den Verkauf vorsehe, in diesem Forum diskutiert. Schlussendlich muss es zwischen einem allfälligen Käufer und mir stimmen. Und da habe ich immer einen guten Weg für beide Parteien gefunden...

  • Ich muss nicht verkaufen, kann aber, wenn alles stimmt, dies doch tun

    Waendi,

    Danke für Dein Feedback.

    "Nicht verkaufen müssen", das glaube ich Dir gerne, da bist Du in der Komfort-Mehrheit. Doch nicht müssen kommt wohl eher einer Illusion gleich, dass durch diesen Umstand bessere Preise bei Modellbahnen erreicht werden können? Nichts für ungut, normalerweise beginnt halt beim Moba-Forum nicht gleich ein neuer Forumist mit verkaufen wollen...


    Allgemein

    Waendis Frage hat mich zur Frage bewogen: wie viel Einfluss hat die Persönlichkeit des Verkäufers auf das Ergebnis und wieviel Einfluss hat die eigentliche Ware? Bei wirklich teuren Objekten wie Gemälde und dergleichen, spielt es schon eine Rolle, ob das Gemälde nachweislich der Queen gehörte, oder einem gewöhnlichen Bürger.


    Doch Modellbahner funktionieren nicht so. Bezahlt wird, was der Gegenstand dem Käufer Wert ist. Nicht mal der Graf Giansanti - Coluzzi und Chef von Fulgurex, mehr Prominent geht nun wirklich nicht mehr, konnte an seiner berühmten Auktion 1989 in London neue Kundschaft für die Modellbahn Liebhaberei gewinnen, vielmehr waren es die bekannten Deutschen-, und Dorenbach Modellbahn-Kunden, die am meisten aktiven Kundengruppe und die bezahlten eben "nur" dass, was die Sammler Gegenstände ihnen Wert waren. Da nützte auch Graf sein nichts, um hohe Preise zu erreichen. (Wie an Auktionen üblich, ganz wenige Objekte haben Rekordpreise ergeben, anderes brachte exakt das, was erwartet wurde und noch viel mehr wechselten etliche Raritäten und erst Recht die üblichen Modelle zu tiefsten Preisen "billigst" zu den neuen Sammlern. Noch Jahre danach sagte manch einer, ach hätte ich doch damals mehr gekauft... Die Auktion war etwas gar gross, dass das alles vom Sammler-Markt hätte "geschluckt" werden können.


    Im Normalfall geht das "warum" des Verkäufers schlicht niemanden etwas an! Es obliegt allein am Verkäufer, ob er dazu eine Mitteilung abgeben möchte, der Käufer hat keinen Anspruch darauf. Ausgenommen, wenn Minderjährige die Sammlung von ihrem Vater verkaufen wollen, welcher in seinen Ferien weilte, oder Hehlerware, oder sonstige dergleichen illegale Handlungen angenommen werden müssen.


    Im Normalfall beschränkt sich die Auskunft auf den Beschreib und Erhaltungszustand der zu verkaufenden Objekte. Dies ist für den Käufer essenzieller und explizit nicht das "warum"!! (jemand verkaufen will). Seriös abgewickelt, würde mal behaupten, wenn ein Sozialfall das Glück hat, einen aufwändigen Märklin Bahnhof Rarität z.B. 2016/1 im Top Zustand verkaufen zu können, wird er einen Spitzenpreis erhalten. Umgekehrt wenn ein Industrie-Magnat gebrauchte gängige 0815 Ware verkaufen möchte, da nützt ihm der ganze Status nichts, bezahlt wird was es dem Käufer der Wert ist. Durch die vielen Angebote ist der Käufer heute viel kritischer und preisbewusster. Früher oder später taucht alles wieder auf, das war vor 40-20 Jahren nicht so.


    Meine Erfahrung ist, ob jemand als alter Hase wirkt, oder die Unschuld vom Lande ist und alles dazwischen, - sofern der Verkauf offizielle Wege nimmt, - Status und Einfluss vom Verkäufer wirken nur sehr beschränkt auf den Verkaufspreis von Modellbahnen. Ob jemand "arm" oder "reich" ist, verkaufen müssen muss, oder nur will, interessiert den Modellbahn Käufer nicht. Um so mehr interessiert ihn den Zustand der Ware und damit direkt verbunden den Preis. Bei heiklen Modellen ob die Lötnähte noch gut sind, oder Zinkfrass das Modell beeinträchtigen, Orginalität und lauter solche Sachen.


    Ich finde das auch absolut richtig so, weil wenn jemand effektiv verkaufen müsste, wäre es unfair, wenn so jemand noch zusätzlich im Preis gedrückt wird. Oder umgekehrt, wenn der Verkäufer vermögend ist, soll der Käufer noch mehr bezahlen müssen? Solche Situationen gibt es manchmal bei Hobby Verkäufern oder wenn ein Schlitzohr-Halunke auf einen naiven Besitzer trifft.


    Mehr und mehr gleicht der Modellbahn-Handel dem Börsen Wertschriften Handel. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Empfindungen wie: "ich möchte eigentlich gerne verkaufen, aber nur wenn die Kaufangebote mir passen", - so verständlich dieser Wunsch auch sein mag - damit steht man heute eher quer in der Modelleisenbahn-Landschaft oder muss ganz viel Geduld einplanen.


    Es muss auch gesagt sein, eine bezahlte Ware gehört dem Besitzer / Sammler, allein er bestimmt, ob er überhaupt verkaufen will. Doch der Verkäufer definiert nur den Zeitpunkt, der Käufer aber das Preisgefüge. Da kann der Verkäufer den Kopfstand machen, oder aber bleibt für Jahre(!) auf seinen Waren sitzen.

    Angebot und Nachfrage sind selten im Verhältnis 50 : 50, meistens überwiegt eine Seite. Ganz in groben Zeit-Zügen: von 1945 - 2000 dominierten die Anbieter die Käufer. Seither zuerst ganz langsam, nun immer wie mehr, dominieren die Käufer die Verkäufer. Ob alter Hase, Fuchs, Krokodil, Elefant oder Jungfrau ändert rein gar nichts an diesem Umstand.


    Bis alle die überzählige Ware weg vom Markt ist, keine Ahnung wie lange dies noch andauern wird. Es könnte noch "schlimmer" kommen, bei einfachen Standard Spur 0 Zügen und Zügen aus Anfangspackungen, da geht es nicht (mehr) um den Preis, sondern primär um das fehlende Interesse. Wenn es Millennials schlicht nicht interessiert, was sich in einem Spur 0 Märklin Set von 1954 befindet, dann ist es irrelevant, ob im Sammlerkatalog in der Preisspalte 5.- oder 1200.- steht. Es ist dann auch gleichgültig, ob Dollar, Franken oder Euro gemeint sind. Kein Interesse ist Wert = 0.-


    Ich glaube trotzdem, dass extrem langfristig alte Modellbahnen wieder gesucht und teuer werden! Aber das werde ich persönlich nicht mehr erleben. Man muss noch 100 bis 300 Jahre warten, bis alte Modelleisenbahnen - vielleicht - wieder wirklich gesucht werden.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Doch nicht müssen kommt wohl eher einer Illusion gleich, dass durch diesen Umstand bessere Preise bei Modellbahnen erreicht werden können? Nichts für ungut, normalerweise beginnt halt beim Moba-Forum nicht gleich ein neuer Forumist mit verkaufen wollen...



    Im Umkehrschluss bedeutet dies also, dass nur ein langjähriges Forumsmitglied ein Verkaufsangebot stellen darf... Und ich habe noch immer nicht von Preisen gesprochen...


    Aber ich betrachte damit die Diskussion als erledigt.


    Gruss Waendi

  • Im Umkehrschluss bedeutet dies also, dass nur ein langjähriges Forumsmitglied ein Verkaufsangebot stellen darf... Und ich habe noch immer nicht von Preisen gesprochen...

    Der Umkehrschluss ist aber ziemlich falsch. Es hat rein gar nichts mit langjähriger Forumsmitgliedschaft zu tun, im Gegenteil, das sind wohl genau diese Leute, welche kaum Verkaufsangebote einstellen. Es ist nur so, dass wir kein Suche-Biete-Tausche Forum betreiben wollen (das gibt es bereits). Unsere Zielsetzung geht in eine andere Richtung. Schaue Dir nur mal die ganzen Bauberichte an, das ist viel eher das, was uns vorschwebt. MoBa-Forum kann nicht nur als Modell-Bahn-Forum sondern auch Modell-Bau-Forum interpretiert werden.


    Das heisst aber auch nicht, dass wir grundsätzlich etwas gegen die Verkaufsangebote haben. Dafür hat es sicher auch Platz hier im Forum. Es ist aber schon so wie das Hermann angetönt hat: wenn jemand sich im Forum anmeldet und gleich nur Verkaufsangebote einstellt, aber keine Uservorstellung, keine anderen Beiträge, dann hinterlässt das schon einen etwas eigenartigen Eindruck (kann natürlich auch irreführend sein).


    Natürlich hast Du nichts von einem Preis erwähnt, das behauptet ja gar niemand. Wir haben lediglich über die Trends oder Preisentwicklungen im aktuellen Markt geschrieben (ist eines meiner "Lieblingsthemen"). Und abgesehen davon: uns geht es wirklich nichts an, wie Du Deine Preise gestaltest ist ganz allein Deine Sache. Hermann beleuchtet den Aspekt ums Verkaufen dank seiner enormen Erfahrung mit realen Fakten, etwas, was ich ausgesprochend spannend finde.

    Gruss


    Roland