Digitalumbauten älterer Märklin Lokomotiven (+/- "90er")

  • Hallo zusammen


    Der Bericht über das Corona-stayathome - Thema liess mich mit diesem Thread endlich beginnen. Ich möchte Euch Lokomotiven vorstellen, die zwar nicht gerade "Gussklötze" oder "Gussklumpen" sind, doch eben "währschafte" Konstruktionen, entweder doch schon älter oder eben z.B. aus den 90er - Loks, die in meiner Kindheit/als Jugendlicher "neu" waren.


    So stammen z.B. beide Lokomotiven meines Sohnes aus der Zeit - ein österreichisches Eisenschwein (ÖBB 1020, Märklin 33221) und als erste hier, die Märklin Hobby 03.10 (3097), wie sie Rainer Lüssi auf seiner Website vorstellt: https://www.stayathome.ch/maerklin_br03.htm. Er schreibt, dass die Lok traumhaft läuft und hochwertig aussieht - das stimmt!


    - Sohnemanns Lok läuft ebenfalls traumhaft (ich staunte wirklich nicht schlecht, sie hat einen Antrieb per Zahnräder auf die letzte Kuppelachse, danach per Kuppelstangen), sie tönt "hammermässig" (mit dem ESU Sound der 03.10) und ist sehr viel im Betrieb.


    - Rainer Lüssi hat seine Lok damals mit einem 6090 Decoder umgebaut, wichtig für mich, er zeigt auf, wie die Lok zu einem Spitzenlicht am Tender kommt.


    - Mein Umbau bekam ebenfalls Licht am Tender, ein 60941 Umbauset für den Motor, einen ESU Loksound 4 Decoder mit Serienlautsprecher sowie den Sound der 03.10


    - Zum Vorbild und Modell: Märklin hat da "nur leicht geschummelt...":


    Das Modell stellt grundsätzlich das altbekannte Modell der 3085, der Baureihe 03 und später dann in der Epoche IV der 003 dar - eine Zweizylinder-Schnellzuglok mit nicht so hohem Achsdruck wie die noch grössere Schwester 01/001 (wie z.B. die in Lyss beheimatete 01 202).

    Die 03.10 - und als solche ist sie beschriftet und auch blau lackiert (das ist dann ein anderes Thema) - ist jedoch die kleiner Schwester der 01.10 und damit eine Dreizylinder-Schnellzuglok, zudem früher Vollverkleidet. Ihr war bei der DB nicht so ein langes Leben beschieden - so gab es dann keine mehr im Computer-Nummernplan. Wohl aber gibt es eine erhaltenen Lokomotive, jedoch im DR-Look, die 03 1010.

    Viel später als die Märklin "003 03.10" brachte dann Märklin eine komplette Neukonstruktion einer 03.10 (37915), inkl. blauem Sondermodell (37916) - diese wäre auch ein schönes Modell:rolleyes: - von Roco gibt es sie auch - deren Neuheitenprospekt liess dann den Wunsch ans Christkind entstehen... Geworden ist es dann dank einem schönen Zufall die Märklin Hobby Lok, die so sehr viel besser passt als die hochdetaillierte, teure und empfindliche Roco-Lok.


    Mir macht es sehr viel Spass, solchen älteren Konstruktionen mittels DC-Motor und geregeltem Decoder zu deutlich feineren Fahreigenschaften zu verhelfen, wenn dann noch Sound dazu kommt, erkennt man die Loks kaum wieder...

    Wenn sie dann noch praktisch neu oder gar ungefahren sind, dann umso besser - obwohl, dann steht am Anfang meist das "Entharzen" an. Dieses hatten wir auch schon an anderer Stelle.

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Sind jetzt alle Analog geworden? Da antwortet ja gar niemand auf den schönen Beitrag von Christian:

    Wenn sie dann noch praktisch neu oder gar ungefahren sind, dann umso besser - obwohl, dann steht am Anfang meist das "Entharzen" an

    ja genau. Da gibt es dann und wann schon mal Kerle mit viel Kraft. Aber wenn was nicht geht, muss die Ursache behoben werden, sonst gibt einfach das schwächste Glied nach, was oft eben nicht das "Leim-Oel" ist, sondern die Räder, deren schwachen Sitz. So ein Modell, die schöne 3422 BR-194 Türkis Bj. 1995-98 hatte ich als "gebraucht" gekauft. Lack = neu, Modell im Ok. Trotzdem zu Hause enttäuscht: Räder waren "durchgedreht", Verharzung immer noch vorhanden;(


    Was macht man in so einem Fall? Einen neuen Triebrad-Satz kaufen ist erstaunlich teuer, auch mit Wartezeit u. Arbeit verbunden. Und selbst wenn, wäre das Modell immer noch DELTA = Digital-light. (Delta hätte es gar nie geben sollen, die schlechteste Art von Digital, weder Fisch noch Vogel).


    Bin einig mit der Roger-Philosophie, Ersatzteile kaufen: nur wenn es sich nicht vermeiden lässt, oder spezifisch unabdingbar ist! Es bewährt sich bei guten Gelegenheiten zuschlagen! Oft sind vollständige häufigere Modelle mit gewissen Mängeln günstiger, als ein Radsatz oder Panto-Paar bestellen!

    Gelegenheit-Kauf: 3022/1 E-94 Typ 1 von 1964-66. Gehäuse zerkratzt, Fahrwerk sehr gut. So konnte der Rad-Defekt u Digital im Selben behoben werden.


       

    Mir macht es sehr viel Spass, solchen älteren Konstruktionen mittels DC-Motor und geregeltem Decoder zu deutlich feineren Fahreigenschaften zu verhelfen, wenn dann noch Sound dazu kommt, erkennt man die Loks kaum wieder... ja eben!


    Teile ganz die Ansicht mit Christian: Hauptsache viel Freude:), das ist das wichtigste. Ganz egal ob Digital, Uhrwerk oder sonst was. Digital = bessere u. feinere Laufeigenschaften? Dazu gibt es verschiedene Ansichten: man müsste da mal einen Direktvergleich durchführen...

    Analog ist cool:)

  • Meine Philosophie ist: die alten Gussklötze bleiben original. Man kann ja auf einer Anlage wahlweise digital oder analog fahren. Ich lege gerne mal einen Oldtimer-Tag ein, wo ich mit dem ältesten, unmassstäblichen Gerümpel umherfahre, um dann ein andermal meine neusten und feinst detailierten Modelle einzusetzen. Beides hat seinen eigenen Reiz. Warum denn also vermischen?

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hallo zusammen


    Danke für Eure Beiträge!

    Vermischen? Die erwähnte 03.10 und auch Hermanns 3422 sind für mich keine Gussklötze, zumindest nicht im Sinne des anderen , schönen Thread.

    Diese Loks hier sind ziemlich massstäblich und werden z.T. immer noch (teuer) verkauft - ja, die Lok, die Hermann zeigte, kommt als 2020er Neuheit wieder (wieder als ÖBB 1020)...


    In dem Zustand sind sie für uns quasi ideale Fahrmaschinen: Sehen gut aus (massstäblich, Lackierung, funktionieren, ziehen gut und sind dennoch robust).


    Ich zeige Euch dann noch Bilder der 03.10 und folgen tun die ÖBB 1020 (33221), eine DB 361 (3131), die SNCF BB20011 (3333) - in Richtung echte Gussklötze gehen dann die 81 (mit Telex) und die alte 44; da sind wir dann doch beim Vermischen;)

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Meinst Du mit ‚44‘ den Jumbo oder die E44. Jep, beides Gussklötze reinsten Wassers.^^

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Ich meine schon die Dampflok - ja, die E44 habe ich nicht bedacht:huh:


    Die 44 690 habe ich mir als "gut gebrauchte" Occasion gekauft - vielleicht hätte ich besser ein "gut erhaltenes Exemplar" suchen sollen... Mir ist sie eigentlich optisch zu wuchtig (auch wenn das Original ja wuchtig ist) - doch ist der Modellantrieb sehr interessant und es ist DIE kräftige Lok von Märklin.


    Meine bekam einen neuen Motor und einen ESU Lopi 4 - damit lässt sie sich recht fein regeln - jedoch kein Vergleich mit der oben erwähnten 33221, Sohnemanns Östereichisches Eisenschwein - die läuft so was von sehr gut! Ich berichte - auch, warum ich doch "vermischte".


    Glückwunsch zur DSB "44" - bin gespannt, wie die läuft!

    Gruss Christian


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  • Bitte löschen - Danke!

    Gruss Günther

    3 Mal editiert, zuletzt von ginne2 ()

  • Ja, bei meinem Eisenschwein habe ich gemogelt: im Replika(?)-Bilderkarton liegt die 194 091-5...;)

    Heute würde ich wenigstens darauf achten, dass eine E94 276 in der nachgemachten(?) Schachtel liegt.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • ja, da kann man Roger beipflichten, mehr Guss als bei der Dampflok G 800 Version 1 von 1950 geht nicht. Und auch die E-44 ist als SE 800 ab 1950 erhältlich, genau so alt, nämlich derzeit (2020) 70 Jahre. Und doch gibt es von Beiden unendlich viele Nachfolge, teils mit aktuellster Technik.


    Roger, offenbar traust Du mir alles zu?!? Bin bei Raritäten mindestens so auf Originalität ausgerichtet wie Du. So wie vom Hersteller ausgeliefert, so muss es sein! Das ist der Massstab - wenn immer möglich - sonst gilt`s nicht! Aber eben nur bei Raritäten!


    Letztendlich zutreffend und wohl der Mehrheit entsprechend, ist die Art von Christian:D, das ist weder Zufall noch ein Widerspruch:


    Vorkrieg Märklin 00 Modelle: 1935 - 1949/50

    viele Lokomotiven sind verbastelt, oder fahrtechnisch gut, aber mit neuen Gussteilen + Mechanik restauriert. Viele sind noch original, aber defekt, manchmal gar unrettbare Ruine. Mehr noch als die älteren 0 & I Modelle, nagt der Zahn der Zeit erheblich mehr an Märklin 00 Modellen. Einwandfreie originale Vorkrieg Exemplare für uneingeschränkten Anlage Betrieb, gibt es das überhaupt noch? Das wären dann wirklich echte Raritäten.


    Nachkrieg Produktion

    Man hört immer wieder die schon etwas spezielle HAG 140/141 Ae 4/7 Geschichte, wie lange die lebte. Bei Märklin war das keine Ausnahme, sondern das normale Vorgehen! Zwischendurch legten Märklin-Modelle einen teils langen "Winterschlaf" ein. Im Katalog mit Bezeichnung "Auslaufmodell" versehen, löste bei Sammlern das Gleiche aus, wie bei mir, es gäbe keine Relais mehr. Und plötzlich einige Jahre später, taucht das Modell, nun mit Decoder und anderer Betriebsnummer versehen, wieder auf. Beispiele sind die Dampflok BR-23 (DA 800 / 3005 / 3097 / P 3191) und vor allem die DB E-18 3023/3024 ginge es rein nach Katalog sind beides nicht all zu häufige Modelle. Jedoch nach Stückzahl, sind beides Märklin Bestseller, viele weitere Loks sowieso...


    Wieso soll Christian nicht ein Analog-Modell digitalisieren? wenn er Freude daran hat! Vollständig wird ihm das eh nie gelingen, weil die Auflagen der alten Analog Gussklötze dürften die Anzahl an verfügbaren Decoder übertreffen:D. Umgekehrt habe ich keine Hemmungen, ganz besonders Delta Modelle, aber auch ab und zu Digital Loks auf die beste der möglichen Betriebsarten aufzuwerten: analog!


    Zu einem Frevel wird es erst dann, wenn man an einem gut erhaltenen CCS 800 Typ 1 von 1947 seine Lampen durch Leuchtdioden ersetzt, oder bei der Märklin 3757 BR-103 welche via Transparent-Gehäuse 1985 - 89 für Digital System werben soll, mit einem alten Relais auf Analog zurück rüstet. Ebenso wäre es total unprofessionell eine G 800 Typ 1 von 1950 deren Zusatzgewichte zu entrauben und ihre Räder mit Haftreifen versehen. Die seltene Version der dänischen 1`E Dampflok Märklin 3045 wird wohl auch niemand als eine fehlerhafte C 5/6 erkennen und entsprechend abändern wollen.


    Unabhängig vom Preis, es gibt immer wieder Modelle welche im Koll ausgesprochen "billig" taxiert werden und trotzdem finde ich sie nur selten bis nie an Börsen, solche Exemplare sind für mich Tabou für eine Abänderung. Modelle, auch wenn sie in die Rubrik Guss Klötze passen, welche immer wie mehr, statt immer wie weniger an Börsen Tischen auftauchen, da soll man nach Herzens Lust feilen, bohren, fräsen, (ab)löten, malen dürfen. Bis auf weiteres ist ohnehin das in finanziellen Bereichen wertvollste daran, der lithografierte Originalkarton mit Anleitung, da muss man sich keinen Illusionen hingeben. Nie hätte jemand gedacht, dass auch noch nach Jahrzehnten derart viele Modelle vorhanden sind, zumindest als mehr oder weniger Gebraucht-Modelle.


    Erhöht man den Anspruch an Orginalität u. Erhaltung, dann ist nach meinen Erfahrungen das beliebige Vorhanden an alten Loks in den letzten 10 - 20 Jahren eher ein Märchen. Einzelne Modelle schon, doch dass ganze Sammlungen in einwandfreier echter Qualität angeboten wurden, das ist eine Weile her, egal ob CH oder BRD Börsen / Auktionen.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Ja Hermann, das habe ich sogar als Laie gemerkt. Ich suche nach einer schönen 3048 mit grossen Lampenbügeln in einem schönen Bilderkarton. Zwar tauchen pro Tag geschätzte 5 dieser Modelle auf Ebay auf, aber ein Exemplar, das alle meine Ansprüche deckt, war noch nicht darunter. Warten lohnt sich.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Warten lohnt sich

    ...ja genau! Geduld haben ist der philosophische Anteil unseres Hobby. Doch nur solange, bis der Zeitpunkt gekommen ist: dann zugreifen! Gleich danach hämmert das Tüüfeli in den Kopf: "he die Typ 1 Variante fehlt dir noch, genau DIE musst du unbedingt haben!" Dann kommt das andere 90-60-90 Tüüfeli (momentan wenigstens per e-mail) und meint: gehts dir noch gut? für was soll das alles gut sein, Eisenbahnen sammeln? Sind doch alle gleich! Ts ts...

    Analog ist cool:)

  • Hallo zusammen

    Auch ich habe Freude an älteren Märklin Modellen. Als letztes habe ich eine E 94 zu einer Br 194 563-3 um funktioniert. Das ist eine jener Maschinen die mal in der Schweiz im Einsatz war. Die Lok war so günstig die musste ich kaufen.

    Von Roco gäbe es ja eine Br 194 mit der richtigen Betriebsnummer, aber ein Eisenschwein aus Plastik, geht gar nicht. Ebenfalls fehlt an der Roco das obere Spitzenlicht, bzw ist eine Attrappe.

    So wurde diese Maschine mit einfachsten Mitteln "CH Konform" gemacht:




    Für Nietenzähler sicher ungenügend, für meinen gelegentlichen Anlageeinsatz völlig ausreichend.
    Im Innern habe ich eine 8-Pol Schnittstelle eingebaut, hergestellt aus einer Lochrasterplatine und Microstecker.


    Die alten Drähte konnten übernommen werden und in die Lampenfassungen wurden LED von Respotec eingesteckt.



    Fertig war der Umbau.

    Gruess Kevin

    2 Mal editiert, zuletzt von Amkev ()

  • @Günther: Warum hast du denn den tollen Beitrag zur ozeanblau/beigen 194 gelöscht (der war doch dort)? Das mit dem "s" von Karlsruhe war sehr interessant sowie auch, wie deine Lok dann doch besser wirkt als die von Hermann (sorry Hermann, die silbernen Räder fallen doch etwas auf;( - bei einem echten Gussklumpen gehören sie natürlich dazu:rolleyes:).

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Hallo Kevin


    Besten Dank für deinen Bericht! Super Umbau - genau solche Dinge stelle ich mir vor.


    Was hast du denn für ein Basis-Modell verwendet? Und welche Erfahrungen hast du mit dem Kugellager auf der Kollektorseite gemacht? Meine Erfahrungen sind mehr als bescheiden - auf der Getriebeseite brachte es viel, auf der Kollektorseite dagegen eine deutliche Verschlechterung im Geräusch.

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Hallo Christian


    Das Basismodell ist eine 3722.

    Was die Kugellager angeht habe ich meine eigene "Strategie". Ich habe sämtlich Märklin Loks (HLA) mit Kugellager ausgerüstet. Manche sind flüsterleise, manche einwenig lauter, generell ging bei mir der Geräuschpegel aber zurück.

    Es ist so, viele Loks verbringen Jahre in ihren Kartons, und wenn ich die mal aufs Gleis stelle, fahren sie wie am ersten Tag. Ebenfalls habe ich festgestellt dass so alle Loks fast die identischen Fahreigenschaften aufweisen. Was sich bei Doppel- oder Dreifachtraktionen doch sehr positiv auswirkt.

    Auch sind die Loks weniger Wartungsintensiv, manche kreisen auf meiner Anlage zwei Jahre herum ohne dass sich die Fahreigenschaften verschlechtert hätten. Der Kollektor ist weniger verschmutzt und der Abrieb der Kohlen wird nicht so zu einem Brei. Der Stromverbrauch der Loks verringert sich auch, gemessen mit der ECOS.

    Dies sind meine Eindrücke über die Kugellager. Aber mir ist bewusst dass da jeder seine eigene Philosophie hat.

    Gruess Kevin

  • @Günther: Warum hast du denn den tollen Beitrag zur ozeanblau/beigen 194 gelöscht

    ja das frage ich mich auch? Schade... Der Günther muss doch vor einem Hermann nicht Angst haben, sondern nur die Römer! Die haben im Teutoburger Wald verloren. Oder hat es damit zu tun, dass Karl gar nicht in Karl(s)ruhe ruht, sondern seit 1477 in Nancy. Günther wieso hast Du die Fotos und Text gelöscht? Kannst Du ein Foto, möglichst die rare Version "Karlruhe" (wieder) einstellen, das würde bestimmt viele Forumisten erfreuen?


    @ Christian: da braucht`s kein Sorry. Einverstanden, Rad-Chrom-Look ist immerhin 2. Wahl, noch besser wären rote Räder gewesen, so wie bei der alten Trix-Express E-94 :D;). So lange keine Schmierereien vorhanden sind, ist doch alles gut. Beim Senn Rezyklier-Zentrum sind nun ALLE Wagen Graffiti verschmiert, da wären sie selbst rostig noch viel schöner.


    @ Kevin: schön gelungener Umbau. Die E-94 mit einem Einholm-Panto ist schon ein wenig skurril. Auch als Analoger, mir gefällt Dein Umbau. Deine E-94 läuft ganz sicher (auch) einwandfrei:).


    Mag mich noch im Grenzgebiet Muttenz-Birsfelden-Pratteln erinnern, dort hatte man von einer alten Brücke beim Hardwald vom Velostreifen mit dem Velo einen super Überblick. Eine Zeit lang hat man dort die E-94 + SBB Rangierkrokodile + Ae 6/6 + Re 6/6 alle gleichzeitig gesehen. Schade, ich war beim Fotografieren noch ganz in den Anfängen. Dass wenn die Blende ganz offen ist, also viel Licht auf den Film trifft, das Resultat noch viel mehr verwackelt und dass eine Belichtung von kurzer 1,0 Sekunden viel zu lange sein soll? Ich hatte Mühe das zu verstehen! Ganz zu Beginn gab es schon Zeiten, wo bei einem 36-Film auch nach dem entwickeln immer noch nichts zu sehen war, statt dessen zu hören: am besten, du gibst es auf, es ist zwecklos! Fahre Velo oder tue sonst was. Knappes Sackgeld und der Ehrgeiz jetzt erst recht, führten doch noch zu besseren Resultaten. Aber (Jahre später) war weder das DB noch das SBB Krokodil mehr vorhanden, jetzt seit Jahren nicht einmal die besagte Velo-Brücke. Dafür ist die mässig schöne DB Güterzug Lok BR 152 übervertreten. Wenn es wenigstens eine rote Taurus wäre.

    Analog ist cool:)

  • Dies sind meine Eindrücke über die Kugellager. Aber mir ist bewusst dass da jeder seine eigene Philosophie hat.

    Hallo Kevin


    Eigentlich war ich erst vor kurzem auf der Suche nach einer guten Philosophie zur Kugellagerthematik - oder besser zur Geräuschreduzierung am Märklin HLA... Und dieses Thema passt gut als Unterthema hier hinein!


    Also, hier mein Erfahrungen, mein "Weg" chronologisch:


    - Wie viele andere wahrscheinlich auch, habe ich einige Loks mit eben diesem Märklin HLA. Damit meine ich jetzt den, der in den 90ern als 6090, bestehend aus Decoder, Magnet und neuem, dünnerem Motorschild auf den Markt kam - damals zu unglaublichen CHF 196.-!!!. Diesen Antrieb gab es damals auch in den 37XX Loks ab Werk. Später trugen und tragen auch andere Konstruktionen die Bezeichnung HLA, Hochleistungsantrieb. Ob jetzt die Bezeichnung Sinn macht oder nicht, damals war die Regelung der Motoren eine kleine oder grosse Sensation - ich erinnere mich jedenfalls gut an die Vorstellung an den Modellbautagen im VHS in Luzern (mit und von Hr. Lorenz!).


    - Einige meiner Loks laufen traumhaft ruhig, andere gehen in Richtung laut, einzelne (wohl die KPEV T18) sind "Kreissägen" - alle schlägt die DB 85, Art. Nr. 3309 - diese läuft sehr ruhig (sie wurde mit einem 6090 umgebaut)


    - Viel später las ich des öfteren vom Umbau mit Kugellager und den kontroversen Ansichten dazu (vor allem auf stummi): Auf der Getriebeseite kann das Kunststoffgleitlager einfach hinausgedrückt und gegen ein 4 mm Kugellager ersetzt werden, ggf. das Lager mit Loctite in der Bohrung sichern. Auf der Kollektorseite ist das nicht mehr so einfach, doch wird dies oft mit einem Zentrierbohrer gemacht und ein ebenfalls 4 mm Kugellager eingesetzt


    - Ich wollte das nun auch ausprobieren und begann, einzelne Loks zunächst mal auf der Getriebeseite umzubauen


    - Die 460 "Joggeli" (83460) hat viele "Modellkilometer" abgespult und wurde mit der Zeit recht laut - das Lager brauchte eine deutliche Besserung


    - Eine neuwertige Lovely 460er bekam ein Kugellager gleich mit dem Digitalumbau (Märklin 60941 Motor, ESU Lopi 4, 1x Kugellager auf Getriebeseite) - diese Lok läuft sehr gut - ohne jedoch die 85er zu erreichen)


    - Ein Versuch mit dem Motorschild aufbohren scheiterte kläglich - trotz meiner fachlich durchaus vorhandenen Grundbildung:S - ich hatte weder Geduld (untypisch...) noch Zeit - also lies ich das bleiben...


    - Dann erfuhr ich vom DB VT 11.5, der in einer Version Kugellager ab Werk besitzt, das Motorschild ist als Ersatzteil lieferbar! Davon erfahren, bestellt und eingebaut - und die Lok (DB 120.1 mit Weihnachtsmotiv - eine vielleicht "schräge" Lok, doch mir gefällt sie und die Baureihe 120 sowieso!) läuft lauter als nur mit einem Lager auf der Getriebeseite, deutlich lauter und irgendwie nicht angenehm.


    - Danach baute ich nur noch Lager auf der Getriebeseite ein - bis der Vorrat aufgebraucht war.


    - All diese Loks laufen gut bis sehr gut, doch der Wow-Effekt will sich nicht so recht einstellen... Die HAG laufen einfach deutlich besser:rolleyes: - vielleicht erwarte ich einfach zu viel und kann die Zeit nicht aufbringen, da noch den entscheidenden Schritt zu tun


    - Die schon erwähnte BB 20011 (Märklin 3333) läuft so tadellos! Bei ihr brachte der Tausch des Decoders von Lopi 4 zu 5 noch etwas obendrauf. Zudem bin ich mittlerweile im Besitz einer Tube B52 Lokfett, was ich an dieser Lok ebenfalls beim Decodertausch angewandt habe.


    Übrigens: Diese Lok müsste eigentlich ein Traum für Hermann sein (also das Original!): eine normale Néz Cassé (hier BB 15000, 7200, 22200) hat 2 MW weniger Leistung und ist in den allermeisten Fällen auch "nur" 160 km/h schnell - die 20011/12 hingegen leisteten 6.4 MW und fuhren 200 km/h schnell! Es waren die in der Elektrik seriennahen Prototypen der Sybic - nach den Versuchen wurden die beiden grau/blau/orange lackierten Loks zu normalen BB 22200 zurückgebaut und zunächst als doch etwas aussergewöhnlich (Euro-)Tunnelloks mit gelben Schnauzen verwendet (gibt es auch von Märklin als erste Insider-Lok, 83320).


    Nach diesem Ausflug zum Vorbild, zurück zur Thematik Kugellager an Märklin HLA. Ich bin nach wie vor offen für Ansätze und natürlich Erfahrungen! Bin also gespannt, wie deine Philosophie aussieht, Kevin!

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Na denn - hier also der Beitrag zur Märklin 3422 und den beiden Schreibweisen der BD am Gehäuse:


    Bei der sehr viel häufigeren Variante 1 ist der Name der BD "Karlsruhe" falsch, also ohne "s" geschrieben (siehe Abb. in Hermann's obigem Beitrag). Bei der Version 2 - von der ich lange Zeit nicht wusste ob oder dass es sie gabe und die ich nach zutreffender Info sehr lange und aufwendig gesucht habe, ist "Karlsruhe" richtig, also mit "s" geschrieben. Hier der Beweis:



    Gruss Günther

  • Hallo Günter


    Besten Dank fürs Wiedereinstellen der Bilder und der Info!

    Allerdings müsste ich nun ebenfalls sehr genau suchen, wenn ich denn einmal eine 194 178 möchte... Das ist doch die Lok, die zuletzt Barbara-Birgit Pirch einsetzte! Ein Grund mehr, diese doch etwas "schräge" und wie ich meine zu unrecht oft verschrienen Farbvariante zu ehren!


    Hier mehr zu der bemerkenswerten Frau, die leider keine Güterzüge mehr fährt: https://de.wikipedia.org/wiki/Rail_4U,

    oder direkt zur Firmenwebsite: https://www.rail4u.eu

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • schon noch lustig, wie sich manchmal im Forum die Threads entwickeln. Das ist merkwürdig, spannend und nicht vorhersagbar. Da wäre auch der hochleistungsfähigste Superrechner mit jeden x beliebigen Logarithmen ganz schnell mal schachmatt.


    Da beschreibt Christian einen ansehlichen Bericht über das digitalisieren von "Fastgussklötzen" der 1990-er Jahren. Und vorerst bleibt es eher still, - vorerst. Dann beschreibt Kevin die in der CH aktive DB E - 94 durch seinen Umbau und Günther beschreibt die seltene Version der türkis E - 94.


    Der war gut: Günther beschreibt eine rare Märklin Version und löscht es wieder?!? Der Grund der vorübergehenden Löschung wissen wir nicht? Ich wartete gespannt ob Günther ein Foto vom Fehldruck "Karlruhe" einstellen würde. Ich warte... Dabei ist es genau umgekehrt!!! Den Fehldruck "Karlruhe" habe ich selber (bemerkte es nicht)! Ausnahmsweise ist der Fehldruck das Normale u der Korrekte Druck das Gesuchte! Sprich: "Karlsruhe" !!


    Günther, jetzt hat Erwin doch noch zwangsläufig Recht erhalten, sein Zitat: "Wahre Grösse misst sich selten in Zentimeter und Meter". Die Differenzierung zwischen der Aufschrift der ansonsten völlig identischen Lok 3075/1 "V 160 025" Bj. 1968 und 3075/2 "216 025-7" sind immerhin 7 Ziffern und ein Bindestrich, wegen dieser minimen Differenz das X-Fache zu bezahlen ist schon etwas "gespunnen"? aber es geht noch verrückter...


    Märklin H0 3075/2 Schriftfeld Betriebsnummer "216 025-7" Grösse = 8,5 x 1,2 mm

    Märklin H0 3422 BD Schriftfeld "Karlruhe": winzige 2,6 mm x 0,4 mm.

    davon der (fehlende) Buchstabe "s" in H0 = mikro winzige ca. 0,20 x 0,25 mm :lol: und das in Spur H0, zum Glück geht es nicht um die Spur Z!

    Derzeit sind Virologen, - hoffentlich erfolgreich - , auf der Suche nach noch zig mal kleineren Einheiten. Wenn sie damit erfolgreich waren, können sie ja noch Modelle mit dem fehlenden "s" suchen, das muss dann für diese Spezialisten eher eine einfachere Aufgabe sein.


    Jetzt habe ich diese 3422 bereits mehrere Jahre. Mir ist das fehlende "s" von Karlsruhe nie aufgefallen! Nicht einmal dann, als es Günther ausdrücklich erwähnt hatte. Ich ging davon aus, dass ich die übliche "Karlsruhe" hätte und die "Karlruhe" die Gesuchte wäre...


    Überhaupt irritierte mich bei einer E - 94 mehr die Farbe türkisblau! Es steht der Lok gut, stimmt aber nicht. Zu dieser Epoche waren bei der DB die Dampfloks schwarz, die Rangierloks rot, braun od schwarz. Die Diesellok weinrot. Güterzug und Personenzug E-Lok grün. Und nur die schnellsten E-Loks waren blau. Tatzlager-Motor u alte Güterzug Lok hin oder her, ich hätte das Letzte aus dem E-94 Trafo herausgeholt, V/max 90 km/h. Um möglichst schneller wie 120 km/h zu sein, wenigstens in einem leichten Gefälle wäre man der türkisblauen Farbe sicher gerecht geworden.


    Danke Günther für diese Information und Bild


    hier das vorherige normale Bild (ich habe kein neues Foto angefertigt, sondern nur das vorhandene Foto stark "ausgeschnitten" / vergrössert, daher die schlechtere Fotoqualität.