Aktives "Eisenbahnmuseum" Biel Rangierbahnhof

  • Guten Tag zusammen! :D


    Gerne zeige ich euch ein paar eisenbahntechnische Aufnahmen aus dem Berner Seeland. Dort gibt es nämlich hinsichtlich der Bahninfrastruktur schweizweit etwas Einzigartiges.


    Der Rangierbahnhof Biel ist nach wie vor örtlich bedient durch mehrere Fahrdienstleiter von SBB Infrastruktur. Schon dies ist unterdessen eine Besonderheit in der Schweiz. In den letzten Jahren wurden schon nur in der Betriebsführungsregion Mitte (Mittelland, Nordwestschweiz, Zentralschweiz - mit den Bahnknoten Bern, Olten, Aarau, Brugg, Basel, Luzern und Rotkreuz) etliche Bahnhöfe automatisiert und in die Betriebszentrale Olten integriert. Seit meiner Beginn der Lehre bei der SBB in Olten (im 2012) wurden praktisch alle Betriebspunkte in der Region Mitte automatisiert - unterdessen ist nur noch der Rangierbahnhof Muttenz bei Basel und der Güterbahnhof Olten vor Ort bedient. In meinem ersten Lehrjahr war noch die Linie Wangen bei Olten - Oensingen - Luterbach, die Bahnhöfe Langenthal, Safenwil, Basel GB, Bern Weyermannshaus GB und Rotkreuz in der Region Mitte örtlich bedient. Auch in der Region Ost und Süd ist der Automatisierungsgrad relativ hoch. In der Region Ost ist nur der Bahnhof Schaffhausen noch örtlich bedient und (da bin ich mir nicht ganz sicher) Zweidlen. In der Region Süd ist es noch Erstfeld, Göschenen, Airolo (bis Ambri Piotta), Lavorgo, Bodio und Chiasso Smistiamento.


    In der Region West sieht es noch anders aus, da sind ortsbediente Stellwerke noch öfters zu sehen: Die Linien Galmiz-Murten-Payerne-Estavayer-le-Lac, Glovelier-Porrentruy-Boncourt, Vallorbe - Arnex, Palézieux-Payerne, Lausanne PB und Lausanne Triage und eben der Bieler Rangierbahnhof. Die Stellwerke sind natürlich nicht mehr 7/24 betrieblich besetzt, viele Stellwerke sind nur durchgeschaltet und müssen nur bei Störungen, Bauarbeiten oder Rangierfahrten ortsbedient werden.


    Die Spezialität am Bieler Rangierbahnhof ist das mechanische Stellwerk. Kein weiteres Stellwerk, das von einer Schweizer Infrastrukturbetreiberin gehalten wird, hat mechanische Signale (ausgenommen die DVZO-Linie Hinwil-Bauma und die Strecke Erzingen-Schaffhausen, die von der DB betrieben wird).


    Lange hatte das Stellwerk Zurzach noch mechanische Signale ("Semaphore"), nun wurde dieses Stellwerk durch ein fernbetriebenes Domino 67-Relaisstellwerk ersetzt (bedient durch die BZ Ost am Zürcher Flughafen).


    Nun zum Fotobericht:



    Hier die mechanischen Rangiersignale in der blau-weissen Lackierung. In der "Kreuzstellung" ist das Rangieren nicht erlauben, in der vertikalen Stellung (im Hintergrund) ist es erlaubt.



    Hier ein Foto des Gruppensignales (siehe Signalbezeichnungstafel), dem klassischen "Semaphor". Dahinter sieht man schon den Aushub für den Umbau der Bahninfrastruktur im Rangierbahnhof. Der Rechnerraum für das neue, elektronische Stellwerk des Typ Thales Elektra 2 steht bereits. Die Inbetriebnahme für dieses fernbetriebene Stellwerk ist auf nächstes Jahr angesetzt. Im November dieses Jahres soll der Personenbahnhof Lausanne sein neues, elektronisches Stellwerk von Siemens erhalten - ein Simis W. Somit ist die Betriebsaufsicht in Lausanne, welche die Züge dem Stellwerk bereit meldet, dann auch passé.



    Hier eine Detailansicht der mechanischen Drahtseilzüge für die Ansteuerung der Infrastrukturelemente vom Stellwerk aus. Ein guter Kontrast ist die moderne SBB Cargo-Diesellok Am 843.



    Hier das Dienstgebäude von SBB Cargo für das Lok -und Rangierpersonal. Daneben das Stellwerk 2 des Fahrdienstleiters Biel RB. Die kleineren Stellwerke (1 und 3) werden von sogenannten "Stellwerkangestellten" (SA) besetzt, die nur Rangierfahrstrassen einstellen dürfen. Die Zugfahrstrassen werden dann vom Fahrdienstleiter freigegeben. Die Kommunikation zu den Nachbarbahnhöfen erfolgt ebenfalls nur über den Fahrdienstleiter im Stellwerk 2. Der Rangierbahnhof Biel ist teilweise bei Störungen eine sehr wichtige Umleitungsstrecke, die aber aufgrund der "Historischen Bahninfrastruktur" örtlich Kenntnisse der Lokführer benötigt, um diesen Betriebspunkt befahren zu dürfen. Als im Hitzesommer 2019 das Relaisstellwerk Domino 67 von Hindelbank "den Geist aufgab", war die Zufahrt auf die Neubaustrecke Bern-Olten sowie die Stammlinie Bern-Burgdorf-Olten unterbrochen. Somit mussten alle Züge nach Osten übers Seeland umgeleitet werden. Ist der Lokführer kundig und das Fahrzeug zugelassen für die Fahrt via Biel RB, kann von Bern via Lyss-Biel-RB in Richtung Solothurn-Olten gefahren werden. Ist dies nicht der Fall, muss in der Dienststation Madretsch vor Biel gerade aus gefahren werden, um dann im Bieler Personenbahnhof eine Spitzkehre zu machen.



    Ebenfalls einen hohen Stellenwert hat der Bieler Rangierbahnhof für den Unterhalt sämtlicher thermischen Triebfahrzeuge der SBB. Auch externe Firmen wie etwa Scheuchzer Gleisbau lassen ihre Fahrzeuge dort unterhalten. Hier der werkseigene Dieseltraktor am Rangieren von zwei Bahndienst-Dieseltraktoren Tm 234 von SBB Infrastruktur.



    Die von weitem her gut erkennbare Signalbrücke (aufgrund dem starken Rostbefall!). Gleich daneben befindet sich das Klubhaus des Bieler Modellbahnvereins - die Anlage in den Spurweiten 0 und H0 sind einen Besuch wert. :thumbsup: Leicht oberhalb des Gleisfeldes des RB verläuft die "Stammstrecke" in Richtung Biel Mett-Pieterlen-Solothurn.



    Das Stellwerk 3 mit dem rückgebauten Ablaufberg links im Hintergrund.



    Dann noch ein paar Fotos vom eindrücklichen wie zugleich auch traurigen Stillstandlager der SBB mit ihren Dieselfahrzeugen. Die SBB Bm 4/4 erhielten zuletzt nur noch Klebziffern für die Anschrift bei SBB Infrastruktur. Die in den Grenz-Rangierbahnhöfen eingesetzten Rangierfahrzeuge gehören SBB Infrastruktur. Deshalb rangieren in Muttenz auch rote SBB Am 843. Die "Binnen-Rangierbahnhöfe" wie Lausanne Triage und Rangierbahnhof Limmattal gehören der Betriebsführung von SBB Cargo an - Buchs (SG), Muttenz und Chiasso SBB Infrastruktur.



    Ein nicht ganz alltäglicher Tunnelbelüftungswagen steht auch in diesem Stillstandlager.



    Altbekannte Rangierloks wie die SBB Bm 6/6 und die SBB Em 3/3 stehen da. Die SBB Bm 6/6, die damals zu Schorno gelangten (teilweise Rangiereinsätze in Rekingen), wurden gemäss Eisenbahnzeitschriften unterdessen verschrottet. Die SBB Em 3/3 sieht man ab und zu noch im planmässigen Einsatz (Rangierbahnhof Buchs SG sowie im SBB Industriewerk Olten).



    Zu meinem grossen Erstaunen fand ich auch zahlreiche Kompositionen von SBB Lösch -und Rettungszügen (LRZ) vor.

    Diese sind vom Typ LRZ 96 (gezogen von einer Am 843). Erstfeld und Airolo hatte sogar noch einen LRZ mit einer SBB Bm 4/4.

    Dies war wohl ein modifizierter LRZ 76 (Erstausführung). Im Bieler RB sind die LRZ von Airolo, Genf und St. Gallen abgestellt. Gemäss der SBB Verkaufsplattform für Occasion-Schienenfahrzeuge stehen gewisse LRZ zum Verkauf. Bei einer Autofahrt durch den "Zigerschlitz" (Glarnerland) erkannte ich nur knapp in einem Stumpengleis in Schwanden (GL) Wagen, die zu einem SBB LRZ gehört haben. Weiss da jemand was Genaueres?



    Und noch ein Foto einer eindrücklichen Rangiermaschine zum Schluss: Eine nicht mehr alltäglich zu sehende SBB Ee 6/6 aus dem nahezu vollständig elektrifizierten Rangierbahnhof Lausanne Triage.


    Viel Spass beim Lesen und Anschauen! :thumbsup:

    Bilder

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

    Instagram: gumoba96

  • Immer wieder gerne-danke für Dein Lob und schön gefällt's, Pädi! :thumbsup:

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

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  • Sehr interessant und für mich sehr lehrreich, denn dieses Gebiet ist für mich auf der Bahn-Landkarte ein ziemlich weisser Fleck.


    Danke Gurti :thumbsup:

    Gruss


    Roland

  • Bitte gern geschehen Roland. :) Gerne teile ich mein Wissen über die Schweizer Bahninfrastruktur, insbesondere Stellwerkanlagen. Es freut mich immer wieder, Eisenbahninteressierte mit der Stellwerktechnik zu faszinieren - viel mehr Beachtung geniesst in der Eisenbahnwelt das Rollmaterial, bei dem ich weniger fundierte Kenntnisse habe. ^^

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

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  • Danke Dominik für den sehr eindrücklichen Foto-Bericht:thumbsup:.

    die alten Ee 6/6 I "Fastkrokodile" wurden durch die Ee 6/6 II abgelöst, jetzt sind diese auch schon wieder Abbruch-Kandidaten.

    Schade dass die Bm 6/6 nicht mehr fahren, deren Motoren Sound ist besser als von jedem Sportwagen.

    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Vielen Dank, Dominik!


    Ein für mich lehrreicher und bestens dokumentierter und kommentierter Bericht.

    Gruss, Carlo

    [H0m DCC] Anlage "Rhaetian Flyer" Proto-Freelance RhB, FO; Testanlage, Aufstellbahnhof, Wendel in Betrieb; nächste Etappe: gestalteter Bereich 'Musteria' nach Vorbild Disentis
    Bemo et.al., Peco und handlaid ; Steuerung: Rocrail, CANbus GCA, Hall-Melder, Servo, Roco WLAN-Maus

  • Hallo Dominik


    Genau das sollte ich auch mal erledigen - diese letzten mechanischen "Sagböcke" ablichten (ich wohne noch näher als du ...). Ich mag mich auch noch an ein mechanisches Rangiersignal in (quadratischer) Scheibenform erinnern . Dieses stand in Avenches.

    Auch die Semaphore werden immer rarer. Ich mag mich noch gut an die mit Semaphoren bestückte Signalbrücke für Ausfahrten in Richtung Brügg und BielPB erinnern. Eine Eigenheit war, dass für Lokzüge in Richtung Depot die Gleissignale nicht bedient wurden, nur das Ausfahrsignal zeigte Fahrbegriff 2 mit dem Zusatzbuchstaben [D], (Fahrweg/-strasse teilweise nicht verschlossen???). Zudem: Anfangs der 1970er Jahre stand (nein: hing) als Ausfahrsignal in BiDp in Richtung BiRB noch eine rote Klappscheibe - aufgehängt unter der Blumenrainbrücke ... Tempi passati


    N.B. Sind die letzten Semaphore (im Regelbetrieb) wirklich nur noch in BiRB zu sehen?

    N.B. 2: Kürzlich habe ich bei 'Bahnonline.ch' einen von SBB-Historic publizierten und etwa eine viertel Stunde dauernden Film über den Betrieb in BielRB gesehen. Ich weiss nicht mehr, ob dieser Link hier im Forum schon mal gepostet wurde.

    Gruss, René

    2 Mal editiert, zuletzt von Lukas ()

  • Schade dass die Bm 6/6 nicht mehr fahren, deren Motoren Sound ist besser als von jedem Sportwagen.

    Diese niedrigtourigen Schiffsdiesel hatten wirklich ein beruhigendes Brummen ... aber die Lok war, je nach Betriebsart, eine lahme Ente - trotzdem ausserordentlich kräftig - nun, das ist alles Geschichte

    Gruss, René

  • Diese niedrigtourigen Schiffsdiesel hatten wirklich ein beruhigendes Brummen ... aber die Lok war, je nach Betriebsart, eine lahme Ente - trotzdem ausserordentlich kräftig - nun, das ist alles Geschichte

    hi hi, wie der Hürlimann Industrie Traktor D-500. Der ist auch eine lahme Ente aus heutiger Sichtweise. Er ist im 1. Gang (und nur in diesem) bärenstark. Jedoch eine Schlafkabine fehlt. Beliebig Zugkraft Dauerleistung ohne zu überhitzen im 1. Gang. Bei Tempo 4-10 km/h. Bei den schnellen Gängen fehlt ihm im Gegensatz zur Bm 6/6 genügend Drehmoment. In der Ebene mit Sandra als maximale Belastung, schaft der D-500 gerade noch so 50-55-60 km/h. Realistisch gesehen, war 1948 nicht ein anderer Traktor die primäre Konkurrenz, sondern Pferde. Nach dem 2. Weltkrieg waren die Käufer mit dem D-500 zufrieden, es gab zu der Zeit kaum bessere Alternativen dazu.

    Analog ist cool:)

  • Biel RB ist eine sehr schöne Anlage. Da lange Zeit die Zukunft unklar war, wurde in den vergangenen Jahren noch Einiges, wie Drahtzüge und Signalanstriche erneuert. Dennoch ist die Anlage mehr als nur End-of-Life, was bei rund 100-Jährigen auch nicht verwunderlich ist ;)


    Vor einigen Jahren, noch in der Epoche des Roco-Club Schweiz, wurden interessante Ausflüge angeboten. So gab es eine Besichtigung der (mittlerweile Immobilienhaien geopferte) Ausbildungsanlage im Loewenberg und dem Museumsstellwerk Kerzers. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert! So kam ich mit dem Sicherungsanlagenvirus in Berührung.


    Als kleiner Bonus ein Bild eines der alten Stellwerke in Moutier. Immer noch vorhanden, normalerweise aber unzugänglich, es sei denn, es wird gerade gebaut 8)



    Oder aber, Bern Weyermannshaus vor und nach dem Stellwerkersatz (VES-Schalterwerk)


    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Vielen Dank für eure zahlreichen Reaktionen auf das Thema - es freut mich, gefällt euch mein kleiner Bericht zum Bieler Rangierbahnhof. :thumbup:


    @Hänsu: Vielen Dank auch für Deine Fotos von den Stellwerken Moutier und Bern Weyermannshaus. Im Letzteren durfte ich während der Lehre noch selber kurz Hand anlegen, da ich ein paar Fahrdienstleiter von damals kannte und vorbeischauen durfte. Damals zu Zeiten des Zentralstellwerkes Bern arbeitete man eng mit dem Fahrdienstleiter im ortsbedienten Bern Weyermannshaus zusammen, da dieser für Umleitungen von Zügen via Bern Weyermannshaus GB verständigt werden musste. Zudem bedurfte lange die Zugfahrstrasse Bern Weyermannshaus GB - Holligen / Fischermätteli Zustimmung von drei Fahrdienstleitern - der FDL Bern Weyermannshaus, der FDL Bern (Freiburgergleise) und der FDL Holligen (damals noch im BLS-Fernsteuerzentrum Bern Bümpliz Nord). 8|

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

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  • Vielen Dank für all die Beiträge und den Doku-Film :thumbsup:. Als Seeländer für mich natürlich ein schönes Stück Heimat und Geschichte.

    Ach wie oft waren wir doch dort als Jugendliche in der Nähe und haben Züge beobachtet :love:...

    Es grüsst Mattioli


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und trotzdem zu hoffen, dass sich etwas ändert" (Albert Einstein)


    Mattioli`s Modellbahnwelt

  • Lieber Gurti


    Toller Bericht, vielen Dank! Werde mich in nächster Zeit mal in Biel umschauen :thumbsup:


    Gruss

    Marc

  • Bitte gern geschehen. Da vorbei zu schauen lohnt sich auf jeden Fall - und unbedingt die Kamera mitnehmen! :rolleyes:

    Wie oft habe ich mich im Nachhinein geärgert, dass ich etwas Bestimmtes aus dem Eisenbahnbetrieb nicht fotografiert habe - einige Zeit später würde man eine solche Aufnahme suchen. ;)

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

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  • Danke Dominik für Deinen Bericht.:thumbsup:

    Weis jemand, was die SBB mit dem Gelände in Zukunft vor hat? Das wäre doch DER ideale Museumsstandort mit genügend Platz und einem mehrere Km langen "Versuchsgleis". Der Rangierbahnhof war nur ganz schwach belegt.


    Wer noch die ein bischen alten Loks sehen will, muss sich allmählich beeilen. Einige Fahrzeuge sind seither ganz weg, (die alte Lösch- und Unfallbergung Komposition ist noch da) anderen, da ist zwar die "Hülle" noch da, aber die Innereien teils, oder ganz ausgebaut, da wird nichts mehr repariert, sondern es sind Kanditaten für den Abbruch;(... Schade um die eindrucksvolle Bm 6/6. An manchen Fahrzeugen hängt ein gelber Warnkleber: "ACHTUNG: vor IBS Fahrzeug kontrollieren ob keine elektrischen Teile fehlen und keine Mitarbeiter am FZ arbeiten!!" An anderen Loks und Wagen steht mit Kreide: keine funktionierende Bremse / bremst nicht! Das heisst nichts gutes für eine Erhaltung, sondern ist zukünftiges Rohmaterial für neues Eisen.


    Enge Radien gibt es beim Vorbild genau so wie bei der Modellbahn. Nur fährt man beim Vorbild 1:1 mit 5-20 km/h in engen Radien, statt 250 Km/h wie bei der Modellbahn.


    Schade ist es nicht mehr wie früher, wo man als SBB Loki-Fan mehr oder weniger überall Zutritt hatte, mindestens im Sinne von toleriert. Die sensitiveren Bereiche sind überwacht und mit Nato-Stacheldraht Zaun gesichert. Anderseits wundert mich es auch nicht, bereits sind einige der nigelnagelneuen Stadler Giruno IC Züge total mit Gesudel verschmiert. Diese Schmierfinken sollte man ein paar Tage einsperren dürfen und nicht die Modellbahn-Industrie ihnen ein Denkmal setzen.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Vielleicht wird ein Teil des Geländes für den Wohnungsbau für die immer noch wachsende Wohnbevölkerung benützt?

    Wurde schon andernorts Land an Bahnstrecken für für solches verwendet, ein möglicher späterer Ausbau der Bahn wäre unmöglich, oder man müsste wieder Häuser abbauen.

    Auch wurde schon gesprochen, ein Teil des Rangierbahnhofes Limmattal für Wohnbau zu verwenden, weil man wegen Rückgang des Schienengüterverkehrs ein Teil entbehren könnte.

  • Weis jemand, was die SBB mit dem Gelände in Zukunft vor hat? Das wäre doch DER ideale Museumsstandort mit genügend Platz und einem mehrere Km langen "Versuchsgleis". Der Rangierbahnhof war nur ganz schwach belegt.

    Irgendwo habe ich kürzlich 'was über die/den für Biel RB geplanten Anpassungen/Umbau gelesen ... (?). Wenn ich mich richtig erinnere: Ein Teil soll weiterhin als Güter-/Rangieranlage benutzt werden, ein Teil soll zukünftig als Abstellanlage für Reisezüge dienen und das Ganze soll zudem modernisiert werden (fernbedient).

    Platz für einen "Museumsstandort" mitten in der Stadt? Eher nicht, so begrüssenswert das aus unserer Sicht auch wäre ... Nachfolgender Link der SBB über die Zukunft Biel RB (und Umgebung???) verwirrt allerdings mehr als er orientiert ... ?(

    Was weiter mit dem Gelände der ehemaligen Güterverwaltung, Güterschuppen und Verladerampen geschehen wird, darüber muss man sich nicht unbedingt den Kopf zerbrechen: Ein grosses Gelände an eine frisch überbaute Zone (ehemalige Drahtwerke Madretsch) angrenzend ... und das mitten in der Stadt! Vielleicht weiss jemand unter euch mehr darüber?

    Gruss, René

    2 Mal editiert, zuletzt von Lukas ()

  • Guten Tag zusammen 8o


    Vielen Dank für eure tollen Feedbacks, die mich sehr freuen. :thumbup:


    Was ich bezüglich der Zukunft des Bieler Rangierbahnhofes weiss, dass nächstes Jahr ein elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen wird, das von der SBB Betriebszentrale West in Lausanne aus ferngesteuert wird. Das Ausmass an Rangier -und Zugbewegungen wird unverändert bleiben. Es wird eher noch mehr Umleiterverkehr geben, da über die Verbindungslinie (Biel Madretsch - Biel Rangierbahnhof - Biel Mett) neu Verkehre geleitet werden können, ohne die Kundigkeit des Lokführers abklären zu müssen. Vor allem bei Bauarbeiten im Bieler Personenbahnhof oder bei Unterbrüchen auf der Neubaustrecke Bern - Olten und der Stammstrecke (dies hatte ich schon mal, als das Relaisstellwerk Domino 67 in Hindelbank im Rekordhitzesommer 2019 den Geist aufgab) sind Umleitungen durchs Seeland nötig, um Richtung Osten zu fahren (via Lyss - Biel RB - Solothurn - Olten). Angeblich soll die derzeitig zentralisierte Anlage auch entsprechend umgebaut werden (mit elektrischen, fernsteuerbaren Weichenantrieben) und bei Handweichen in der Aussenanlage sollen dann zukünftige sogenannte EOW (elektrisch ortsfest betriebene Weichen) zum Einsatz kommen (orange Bedienkästen im Gleisfeld).


    Welche Gleisanlagen aber rückgebaut werden und wie die allenfalls frei werdende Fläche genutzt wird, entzieht sich leider meiner Kenntnis. Die Abstellkapazitäten für Reisezüge während den Standzeiten werden in der letzten Zeit wieder ausgebaut - teilweise werden zurückgebaute Anlagen wieder reaktiviert - so etwa in Bern Bümpliz Süd, wo ein Überholgleis mit Stumpengleisen für die Nachtabstellungen entstehen sollen. Auch im ehemaligen Lokomotivdepot Bern Aebimatte soll es zukünftig bis zu sechs, dreihundert Meter lange Bereitstellungsleise für SBB Personenverkehr geben. Auch beim Bahnhofsneubau in Laupen (der bis an Weihnachten dieses Jahr noch im Gange ist) soll es zusätzliche Abstellmöglichkeiten für die BLS-Pendelzüge geben. Während umfangreichen Bauarbeiten hat man festgestellt, dass die abgestellten und immer zahlreicher werdenden Personenzüge im Weg stehen. Vor allem während der Umbauphase im Bahnhof Bern bis 2025 gibt es "abenteuerliche" Abstellorte - so etwa Thörishaus Station, Schmitten, Brügg etc. Oftmals sind dann in der Nacht auf Doppelspurstrecken die Überholmöglichkeiten eingeschränkt dadurch - so etwa zwischen Freiburg und Bern, wo keine mehr möglich sind. Doch die wenigen Güterzüge, die während diesen Stunden dort verkehren, brauchen dies nicht.

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

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