Produktionseinstellung der B-747

  • Nun steht auch das Ende der Produktion der B-747-8 bevor. Die Bestellungen reichen noch bis 2022. Aktuell wird pro Monat noch ein halbes Flugzeug produziert. Produziert wird seit einiger Zeit nur noch die Frachtversion. So wird die B-777 in der Frachversion die Nachfolge des Jumbo Frachters übernehmen. Damit wird es in Zukunft keine neuen Frachtflugzeuge mehr geben die via Nase beladen werden können. Der A330-743L, Beluga XL wird vermutlich kaum mehr als sein Spezialgebiet, den Transport von Flugzeugrümpfen, abdecken.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Zitat

    Aktuell wird pro Monat noch ein halbes Flugzeug produziert.

    Kein Wunder, dass die Produktion eingestellt wird: was sollen denn die Kunden mit halben Flugzeugen anfangen?!


    :rolleyes:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Traurig, traurig... Viel trauriger macht es mich, dass mittlerweile alle Airlines die 747 zur Personenbeförderung ausgeflottet haben... Erinnere mich gerne zurück an meinen 500. Flug am 02.11.2013 mit Lufthansa von New York JFK nach Frankfurt in der 747-400 im Upperdeck. Ursprünglich hatte es dort je Seite 2 First-Class Sitzplätze, welche aber nicht mehr den zeitgemässen Komfort boten. So hat Lufthansa den Sitzplatz am Fenster ausgebaut und dort eine Pritsche zum Schlafen hingebaut. Daneben, zum Gang wurde der neue LH F-cl Sitz hingebaut. Die Pritsche war angenehm hoch, so dass ich im Nachtflug liegen konnte und dazu aus dem Fenster die Lichter der US und Kanadischen Nord-Ostküste bestaunen konnte... War ein sehr schönes Erlebnis und ich habe sicher auch gut geschlafen... Habe selber grad kein Foto zur deshalb verlinke ich hier ein Fotos von svenbloggt.boardingarea.com.


    Ein anderes schönes Ereignis war der Abschiedsflug der Swissair B747-300 vor knapp 20 Jahren am 10.11.90. Rundflug SR 2860 von Zürich um den Mont Blanc und weider zurück nach Zürich auf Sitzplatz 65A im Upper Deck.


    747 4EVER, the queen of the skies! Anschliessend and die queen of the northern skies (MD80/MD90) von SAS... :rolleyes:. R.I.P.

    Liebe Grüsse
    Roman

  • Kein Wunder, dass die Produktion eingestellt wird: was sollen denn die Kunden mit halben Flugzeugen anfangen?!

    Geduld haben und viel bezahlen, dann bekommt man ein ganzes Flugzeug.


    ;) Boeing intern ist die B-747 von der Serienproduktion zur Rubrik Kleinserien gewechselt. Flugzeuge können unter bestimmten Umständen über Jahre bis Jahrzehnte langlebig sein, so der Tod bringende B-52 Bj. 1951 (53) - 1962. Trotzdem sind 2020 und darüber hinaus noch ca. 105 B-52 im US Bestand. Ich hätte schon lieber, zumindest die Inneneinrichtung der B-52 würde verschwinden oder zivilisiert werden, stattdessen einige harmlose B-747 ewigs leben dürfen.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Traurig, traurig... Viel trauriger macht es mich, dass mittlerweile alle Airlines die 747 zur Personenbeförderung ausgeflottet haben...

    Roman,

    danke für die Info:)

    Ich habe noch eine Frage: was heisst konkret "ausgeflottet"? Ist das definitiv gleichbedeutend mit Abbruch, oder nur (auch) geparkt?

    Im Moment sind ja auch die modernsten neusten Flugzeuge, (vielleicht ausgenommen Fracht) nicht kostendeckend unterwegs.

    Aber es kommen auch mal wieder bessere Zeiten:rolleyes:.

    Analog ist cool:)

  • Longimanus,

    Ausgeflottet heisst normalerweise, dass die Flugzeuge geparked werden und mit grosser Wahrscheinlichkeit nie mehr eingeflottet werden. Sicher ist das bei den 747 von Qantas, United, British Airways, Air France, KLM, Korean Airlines, Asiana (?)... Jetzt wo Du nachfragst, sehe ich evtl. noch einen kleinen Lichtblick, dass Lufthansa seine neuen (und einziger Besitzer der relativ neuen 747-800 Passagiermaschinen) diese vielleicht nochmals Reaktivieren wird, wahrscheinlich noch vor den stillgelegten A380-800... Aber wir werden sehen, wie sich die Zukunft in der Luftfahrt entwickeln wird...


    Corona hat eine drastische und schnelle 'Säuberung' der Flugzeugtypen vorangetrieben... Keine LX A319 mehr, B757, B767 werden rarer, fraglich ob die AF/BA/RO A318 Babies nochmals abheben werden... Letztere fehlen mir noch im Logbuch, Flüge Ende März 2020 wurden leider annulliert...

    Janu, wir werden es sehen...

    Liebe Grüsse
    Roman

  • Ja, die B747. Ein wirklich schönes Modell. Wir hatten dieses Jahr noch das Vergnügen im Januar mit einer B747 der Qantas im Oberdeck von Sydney nach Tokio Haneda fliegen zu dürfen.

  • Gefolgt von 737, 787 und 777...

    Es würde an ein Wunder grenzen wenn die Boeing Zivilsparte die Krise übersteht - denn noch hat die Max noch keine Baulichen Änderungen bekommen...

    Militärisch wird der Erpel im weissen Haus sicherlich genügend Radau machen das sie weiterbestehen.

    Aber schade um 747, ich mag das Flugzeug - es hat verdammt scharfe Linien um es mal Seemännisch auszudrücken.

    Fahre und Sammle SBB, BLS, SOB und DB in AC, bevorzugt von Märklin und Hag.


    NORDSEE IST MORDSEE!

  • Nun ist es soweit, der letzte Jumbo Jet wird ausgeliefert. Damit geht eine mehr als 50jährige Ära zu Ende. Noch länger wird die Produktion der B-737 laufen, die ist immer noch in Produktion. Ein Nachfolger dafür ist noch nicht in Sicht.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Schade - ich mochte diesen Töff sehr! Bin zwar damit nur zwei Mal über den Teich geflogen (SF und LA), kann mich aber noch gut ans Bild in einem Flughafenrestaurant am JFK mit Blick auf die Landebahn erinnern. Da kammen diese Riesenmaschinen so im 2 Minuten-Rythmus herunter - das war so was von imposant!

    Gruss


    Roland

  • auf mich hatte die Boeing B-747 ganz verschiedene Eindrücke.


    Von aussen und was seine einzigartige Ausstrahlung anbelangt, technisch und optisch eine Ikone der Lüfte. (Was keinen Bann gegen die DH-100 sein soll). Zu Zeiten wo Märklin seine Erzeugnisse statt nur in Zweck-Karton, in Kunstdesigne-Kartons verkaufte, gab man sich auch offensichtlich bei den Flugzeugen und Autos mehr Mühe beim Designe.


    Doch realistisch betrachtet: Als junger Spielzeug Auktionator freute ich mich in den 1990-er überhaupt "weg" zu können (in dem Zeitfenster wo der Katalog bei den Leuten war, aber noch keine Vorbesichtigung) ich bin damals nie Business geflogen, sondern einzig das Reiseziel war massgebend. Ich weiss nicht wie das andere Leute machen, aber wenn man zum Reisebüro geht mit dem Auftrag, ich möchte gerne nach Marseille, oder nach Costa-Rica, San Diego, Cairo, Miami oder Singapur und von dort weiter mit dem Regionalflieger an die vorgesehene Destination: dann nimmt man was angeboten wird! Geschweige kann das Flugzeug auslesen? Man ist froh und dankbar, auch schon damals, heute erst recht, wenn man überhaupt dorthin kommt, wo man möchte.


    Somit war es reiner Zufall, wenn es mich gerade auf eine B-747 breichte. In dem Zusammenhang erinnere ich mich auf den schönen MoBa-Forum Ausflug in das Stadler Werk: wieso die Inneneinrichtung so schön sei? Man reise viel dichtgedrängter! Die lakonische Antwort von Stadler: man produziere was bestellt werde... Das Fahrwerk sei vorgegeben, doch die Inneneinrichtung sei flexibel bestellbar. Nicht das Werk, sondern der Auftraggeber definiere ob eher oekonomische, oder luxuriöse Inneneinrichtung ausgeführt werden solle... Selbstverständlich könne die SBB ebenfalls die bessere Ausführung bestellen. (Fairerweise sei bemerkt, in Schweden /Norwegen möchte niemand freiwillig Steuern bezahlen).


    Je nach Ausstattung, war die Jumbo B-747 eine vergleichsweise dichtgedrängte eher unbequeme XL-Sardinenbüchse. Anderseits, diese Oekonomie ermöglichte überhaupt erst, dass man in den 1990 so vergleichsweise einfach, selbst bis nach Malpelo kam, davon bis nach Miami mit der B-747. Erst noch mit weniger Formalitäten, als wenn man heute 2022 nur schon ein Kalender in die USA senden möchte. Und mag der Jumbo-Vorvorgänger Boeing Propeller B-377 Bj. 1947 - 50 mit richtigen Betten(!) viel bequemer gewesen sein, trotz dem extrem teuren Ticketpreis rentierte dieses Luxusflieger nicht, er war "nur" halb max knapp 2/3 so schnell wie die B-747 und nicht annähernd so sicher und die Reichweite viel kürzer.


    Es lebe der Jumbojet B-747...


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Fairerweise sei bemerkt, in Schweden /Norwegen möchte niemand freiwillig Steuern bezahlen).

    Witzbold! - ich möchte auch in der Schweiz nicht freiwillig Steuern zahlen… und kenne niemanden, der das überhaupt irgendwo möchte. 8| ?(

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Von Boeing Jumbojet B-747 zu Steuern...

    doch Roger, solche Leute gibt es...

    es kommt auf die Verhältnismässigkeit und Nachvollziehbarkeit darauf an. Mit zu wenig Steuern bezahlen macht man sich keinen Gefallen, mit zu vielen Steuern bezahlen sowieso nicht und die Gesellschaft bricht zusammen, bei zu wenig Steuern sowieso.


    Beispiel AHV: ca 1-2 Generationen vor unserer Zeit, gab es immer wieder Millionäre und Milliardäre welche sich in der 2. Lebensspanne zur Ruhe setzten. Soweit alles okay, dann aber der AHV mitteilten, "ich bin ein armer Siech". Auch nicht ganz frei von Risiko, gerät man in Streit / Scheidung mit seiner Frau, ist noch viel mehr Geld weg... Aber ehrliches Gebaren ist dies so oder so nicht, wenn ein "Reicher" behauptet, er hätte keine Einkünfte. Vorübergehend kann das schon mal absolut real vorkommen, wenn es langfristig passiert, bezahlt man unfreiwillig tiefere Steuern, oder bekommt gar Unterstützungsgelder. Es gibt erstaunlich viele Lotto-Millionäre, welche das grosse einmalige Glück hatten, zu Riesengewinnen zu kommen und nach 4-5-7 Jahren sind sie finanziell schlechter dran wie vorher!!


    Der AHV war das mit der Zeit zu blöde bez. zu aufwändig heraus zu finden, wer, was wie wo und vor allem was Einkünfte bringt und was Vermögen darstellt. Auch wenn es nicht alle so krass wie Donald Trump parktierzierten: seine Vermögensituation erklärte er zeitgleich!!! den Banken als Milliarden schwer: anstatt zu fragen, wieso er dann ums verrecken so viel Kredit benötige?!? gaben sie ihm diese, teils blanko ;( 8| ... Dem Staat wiederum erklärte er: er u. seine Firmen seien mittellos.


    CH: Nach dem auch in der CH die AHV auf diese Weise um AHV-Beiträge gebracht wurden, von Leuten welche diese locker hätten bezahlen können, hat das Parlament vor etwa 20(?) Jahren beschlossen: wer freiwillig arbeitslos ist, der bezahlt nicht nur auf seine Einkünfte AHV-Beiträge, (was eigentlich logisch wäre) sondern komplett auf alles. Ähnlich wie die Katholische Kirche, auch diese braucht Details nicht sonderlich zu interessieren, bez. muss nicht extra den Steuern nachrennen, so wie die AHV auch, hat sie das Anrecht, vom Total der Steuererklärung einen Anteil zu bekommen, egal wie sich diese zusammensetzen. Ein privates Haus und Auto steigert den Komfort, wirft aber logischerweise keine Beträge ab. Trotzdem muss man wenn man den Staus "Selbstständig" verliert, komplett auf alles AHV und Kirchensteuern bezahlen, anstatt "nur" auf seine Einkünfte für (s)eine obligatorische Altersvorsorge. Hätten Vermögende "freiwillig" ihre AHV Beiträge aus ihren Einkünften bezahlt, wäre es wahrscheinlich gar nie soweit gekommen.


    Umgekehrt empfinde ich die Steuern in Basel als zu hoch, aber knapp noch im Rahmen. Beim Kanton Neuchatel kann man durchaus von einer Steuerhölle sprechen. Aber zumindest Basel bietet auch viel mehr in diesem Steuerpaket als im günstigen Kanton Schwyz üblich ist. Die paar Strassenlampen und die Schneeräumung vom Quartier gilt als Privatstrasse, was erstaunlich hohe Kosten erzeugt. Bei Basel ist eine vergleichbare Situation inklusive. In Basel kosten wie überall die Abfallsäcke zwecks Entsorgung Gebühren, damit hat es sich aber. Im Steuergünstigen Schwyz reicht das offenbar nicht aus. Man bezahlt auch Kehrichtgebühren bezogen auf die Anzahl m2 Wohnfläche. Jeder Kanton versucht das Beste aus seiner Situation zu tun.


    Um solche "Detailfragen" kümmert sich der Sultan von Brunei nicht. Der hat eine Boeing B-747 und zwar nicht irgend eine, sondern wahrscheinlich die weltweit schönste Maschine, nur für sich und seine Familie!! Die US Air Force One ist prominenter und hat bestimmt technisch mehr Gadgets, aber an die Inneneinrichtung vom Sultan von Brunei kommt sie nicht heran. Irrtum vorbehalten, war auch eine Basler Firma beschäftigt, dem Sultan sein Jumbojet nach seinen Wünschen die Inneneinrichtung zu gestalten.


    Ob Steuern oder Flugzeuge: Haben die Linken (Triebwerke) einen Defekt, muss der Pilot rechts aufpassen, fallen diese auch noch aus, hat er ein Problem... Er will ja nicht nur noch im Kreis fliegen oder gar abstürzen. Sind die Rechten defekt, muss er dies Links kompensieren. Und das Ganze besser "freiwillig" bevor es brenzlig wird.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Von aussen und was seine einzigartige Ausstrahlung anbelangt, technisch und optisch eine Ikone der Lüfte. (Was keinen Bann gegen die DH-100 sein soll).


    Ein extrem sinnreicher Vergleich. :wacko: Fehlt noch der Zusatz, Roco kann es besser. ;)

    Und mag der Jumbo-Vorvorgänger Boeing Propeller B-377 Bj. 1947 - 50 mit richtigen Betten(!) viel bequemer gewesen sein, trotz dem extrem teuren Ticketpreis rentierte dieses Luxusflieger nicht, er war "nur" halb max knapp 2/3 so schnell wie die B-747 und nicht annähernd so sicher und die Reichweite viel kürzer.

    Hermann, man kann natürlich das Oberflächliche vergleichen, ist aber ebenfalls sinnbefreit. Massgebend ist, was gab es damals und wie ist das entsprechende Flugzeug im historischen Kontext einzuordnen. In Sachen Komfort war die B-377 sicher top, die L-749 stand ihr aber in wenigen Dingen nach. Ebenfalls sehr komfortabel, vergleichbare Reichweite und Reisegeschwindigkeit, beide mit Druckkabine ausgerüstet, einfach ein Nummer kleiner und entsprechend leichter. Beide konnten um die 12 Stunden in der Luft sein. Mit was flog die Swissair zu der Zeit? Mit der DC-4, keine Druckkabine, wesentlich weniger Reichweite und geschwindigkeitsmässig ziemlich gemächlich unterwegs.


    Kann alles in Wikipedia nachgelesen werden.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ein extrem sinnreicher Vergleich. :wacko:

    das ist Deine Meinung, okay, ich denke anderst darüber.


    Wie eine Sardine eingeklemmt, ist jetzt nicht das Höchste der Gefühle, aber so gut wie möglich sicher. Erst die Masse an Reisenden, ergab die Möglichkeit an die Industrie, Verbesserungen zuerst zu entwickeln und dann auch auszuführen. Nur in seiner Vorstellung als Fantasie, ich würde mir durchaus überlegen, wenn ich ein Elon Musk wäre, mit was würde ich fliegen wollen; lieber bequem gefährlich? Oder unbequem dafür sicher? Oder einer wie Elon Musk würde wohl antworten, wieso nicht beides? und in der B-747 Jumbojet First-Class fliegen wollen.


    Ich finde es durchaus eine Überlegung der Wert, dass viel Geld einsetzen, nicht automatisch sicherer, sondern nur luxuriöser bedeutet.


    - 1912: die Titanic ging schon bei ihrer 1. grösseren Ausfahrt (vermeidbar!!) unter... Sie hatte alle 3 Klassen, die teuerste lies keine Wünsche offen.

    - 1937: der Luxus Zeppelin "Hindenburg" explodierte / brannte bei seiner Landung in Lakehurst.

    - ab 1946: die DH-100 Vampire, kaum besser die DH-112 Venom hatten beide tatsächlich weit überproportionale Abstürze, bereits ohne Feind.

    - alle Flieger, vielleicht mit Ausnahme der DC-3, besonders die schnelleren Luxus-Versionen ca 1935 - 1955 hatten viele Pannen und Pleiten.

    - selbst die ganz ersten B-747 Jumbos hatten viele Pannen und entwickelten sich erst über die Erfahrungen / Auswertungen zum so sicheren Flieger.


    Heutige Junge können sich gar nicht vorstellen, dass es nicht nur ein Flieger braucht, auch die ganze Boden Infrastruktur war ja erst ab 1972 einigermassen flächendeckend vorhanden. Und wer weiss, ob das auch noch für die nächsten 100 Jahre so sein wird?


    So ähnlich war es doch auch bei den Eisenbahnen: also ein SBB Leichtstahlwagen 1. Klasse hatte TEE ähnliche Massstäbe zu bieten was Bequemlichkeit und Platzangebot anbelangt. Z.B. der A von Bj. 1951/52 Gewicht 29t Platz für 48 Personen, da würde ich auch heute noch gerne Reisen, immerhin für bis 140 km/h zugelassen. Aber getschättert hat es in diesen Wagen, man wollte gar nicht schneller als 140 km/h gefahren werden. Kommt heute ein SBB Stadler Triebzug Giruno daher, so ist er so leise man hört ihn kaum. Man kann auch bei annähernder V/max ein Glas voller Wasser am Tischrand haben, es fällt nicht herunter.


    Ein Hermann Geiger, oder ein Bernd Rosemeyer, oder ein DH - 100 Vampire Pilot, die wollten mindestens genau so gerne leben, wie die anderen Leute auch, aber sie wussten dennoch vom erhöhten Risiko welches sie ganz bewusst eingingen. Einen Infanterie Füsilier kann man zwingen Dienst zu tun, einen Militärpiloten kaum? Ich finde es durchaus bemerkenswert, dass althergebrachte Bequemlichkeit (für den Passagier) nicht automatisch auch sicherer bedeutet, sondern meist mehr Risiko beinhaltet.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Ich finde es durchaus eine Überlegung der Wert, dass viel Geld einsetzen, nicht automatisch sicherer, sondern nur luxuriöser bedeutet.

    Es muss nicht einmal luxuriös sein. Ein Rennwagen ist auch teuer, dazu weder bequem noch luxuriös im Sinn von Komfort.


    - 1937: der Luxus Zeppelin "Hindenburg" explodierte / brannte bei seiner Landung in Lakehurst.

    Die Hindenburg hatte einen spektakulären Abgang, galt aber ganz sicher nicht als unsicheres oder gar riskantes Reisemittel zu seiner Zeit. Sonst wären die Luftschiffe damals nicht rege genutzt worden.


    Dein Rolly Royce ist sogar noch älter und im Kontext zur Sicherheit heutiger Strassenfahrzeuge ist er mindestens so gefährlich wie ein Luftschiff aus der gleichen Zeit. Damals war es Stand der Technik Autos ohne Knautschzone, Sicherheitsgurt und Airbag zu fahren.


    - selbst die ganz ersten B-747 Jumbos hatten viele Pannen und entwickelten sich erst über die Erfahrungen / Auswertungen zum so sicheren Flieger.

    Aus etwa der gleichen Zeit stammt dein Jaguar. Wiederum aus heutiger Sicht, betreffend Sicherheitsstandards, ein gefährliches Fahrzeug und auch nicht besonders zuverlässig.


    Ein Hermann Geiger, oder ein Bernd Rosemeyer, oder ein DH - 100 Vampire Pilot, die wollten mindestens genau so gerne leben, wie die anderen Leute auch, aber sie wussten dennoch vom erhöhten Risiko welches sie ganz bewusst eingingen.

    Für ein Vampire Pilot war das Risiko in einem damals üblichen Rahmen. Dieses Flugzeug stach im Vergleich zu anderen Kampfflugzeugen seiner Zeit, nicht durch eine aussergewöhnlich hohe Verlustrate hervor. Als Rennfahrer geht man zu jeder Zeit ein erhöhtes Risiko ein. Durch die heutige Technik ist die Überlebensrate bei schweren Unfällen viel höher als in der Vergangenheit.


    Deinen 300er Mercedes dürftest du aus Sicherheitstechnischen Aspekten auch nicht fahren.


    Du hast ein durchaus interessantes Thema angerissen, dass du aber in deinem Leben ausblendest oder ignorierst. Tja, früher war eben doch nicht alles besser. :phat:

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • dass du aber in deinem Leben ausblendest oder ignorierst. Tja, früher war eben doch nicht alles besser. :phat:

    Lieber Erwin,

    aber es war übersichtlicher und machte mehr Freude. Es hängt auch immer von den Umständen ab, aber sicher nicht von mir als Einzelperson. So viele andere Leute finden alte Autos ebenfalls toll und kaufen diese auch weiterhin, trotzdem das ein Ende absehbar ist, oder es jedenfalls schwieriger wird. Aber bis das wirklich passiert, lebe ich nicht mehr oder am Rollator. Mit 90 will und sollte ich nicht mehr Auto fahren. Und für die nächsten 10 - 30 Jahre wird es noch möglich sein.


    Ausnahme: der Phantom II ist tatsächlich, für heutige Verhältnisse, kompliziert zu fahren. Es gibt denn auch in der CH nur noch ganz wenige mit Strassenzulassung. Ersatzteile entsprechend nahe 0. Doch wenn man den nur bis 40 - 50 - 60 - max 75 km/h fährt ist er sehr sicher und bequem, aber viel Fahrarbeit dabei. V/max ist knapp 150 km/h und die 6-Zylinder Motorenkraft erreicht auch tatsächlich dieses Tempo. Wohlverstanden als Langhuber bei 3.2 Tonnen und total "nur" 120-125 PS. Da frage ich mich, wohin gehen die überzähligen PS, moderner Sportwagen, welche bei viel leichterem Gewicht 400-650 PS haben, Monster gar um die 1000 PS herum. Ja leider ist es so, alte RR sind schwer zu verkaufen, mit der Technik kommen heutige Besitzer nicht mehr zu recht und kaum einer wird noch verschrottet. Insgesamt gibt es mehr alte RR, als es Käufer gibt, entsprechend sinkt der Wiederverkaufspreis, bis er neue Masochisten findet. Wenn der Sammlerpreis billiger als ein moderner Kleinwagen ist, denkt sich manch einer: juhe, ich bekomme ein Luxuswagen für fast gratis... und man kommt auf die Welt, was für eine Diva das ist. Der Unterhalt ist nicht billig und auch zeitaufwändig.


    Anderseits, die Tatsache, dass von der Gesamtproduktion noch so viele RR-Fahrzeuge vorhanden sind, proportional mehr als von jeder anderen Auto-Marke, (wenn auch heutzutage oft ohne Zulassung nur noch in einer Ecke stehend) dann müssen es sehr sichere Fahrzeuge gewesen sein, sonst wären sie gar nicht erst bis zu diesem Punkt gekommen.


    Zum DH-100 Vampire, Erwin jetzt widersprichst Du Dir ein wenig. Ich wollte es anfänglich nicht glauben, aber tatsächlich sind überproportional viele DH-100 und DH-112 verunfallt. Ich persönlich habe nie ein Absturz in den Bergen gesehen, nur jeweils öfters mal holperige Landungen, welche auch seitlich viel Platz beanspruchten, in Sion. Aber auch dort habe ich nicht gesehen, wie der Flieger vollends von der Piste "entgleiste", sondern die Piloten haben die Maschine jeweils aufgefangen. Es ist ja das Schicksal jede einzelne aufgeführt, die Absturzliste ist beträchtlich lange... Gleichzeitig war die schöne Vampire auch ein sehr sicheres Flugzeug zu seiner Zeit, wenn man es anderst eingesetzt hätte: als Antikrieg-Lustflugzeug, innerhalb seiner Möglichkeiten von A nach B. (Selbst auch dabei gab es ganz vereinzelt Abstürze, aber nur sehr wenige).


    Erwin, Du kannst auch mit dem Velo auf die Schnauze fliegen, oder bezüglich Autos im Jahre 2022 auf den 1. Schnee warten und trotz all der modernen Gadgets und ausgezeichneten Sicherheitskomponenten moderner Fahrzeuge: heute war fast kein Durchkommen auf den Stassen, Schweizweit gab es zu Dutzenden Unfälle. Nicht weil ein Erdbeben passiert wäre, oder sich die Erde als Kugel zu einer flachen Scheibe verformt hätte, einfach weil es der 1. Schneefall in diesem Jahr ist, nicht übertrieben stark und schon kracht es an allen Ecken und Enden...


    Wenn schon Du alle meine Dinky-Toys Autos erwähnst, dann auch noch die Traktoren, die sind bis auf den SLM 3-Rad, ausgesprochen sicher.

    Gruss

    Hermann

  • Zum DH-100 Vampire, Erwin jetzt widersprichst Du Dir ein wenig. Ich wollte es anfänglich nicht glauben, aber tatsächlich sind überproportional viele DH-100 und DH-112 verunfallt.

    In absoluten Zahlen waren es nicht wenige, prozentual ist der Verlustrate für ein Kampfflugzeug aus dieser Zeit normal, möglicherweise sogar gut. In der Schweiz gab es total 222 Vampire, inklusive den Trainern. Davon gingen total 29 Stück verloren.


    Von der L-049/L-149/L-649 und L-749 wurden inklusive den militärischen Varianten total 233 Stück gebaut. Insgesamt gab es über alle Typen 65 Totalverluste.


    Von der B-377 wurden 56 Stück gebaut und es gab 11 Totalverluste.


    Von der DC-4 wurden mit den militärischen Varianten 1244 Stück gebaut, 385 Stück Totalverlust.


    Rein prozentual steht der Vampire ganz gut da.


    Beim Venom DH-112 gab es 250 Stück, 52 Stück Totalverlust. Ganz klar ein deutlich höhere Verlustrate als beim Vampire.


    Dann hätten wir noch die L-188, ein Flugzeug das mir sehr gut gefällt. Die Unfallrate macht nicht wirklich Lust mit so etwas zu fliegen, 170 Stück gebaut, 59 Stück Totalverlust.


    Hermann, immer schön bei den Fakten bleiben und nicht aus einem Bauchgefühl heraus argumentieren. ;)

    dann auch noch die Traktoren, die sind bis auf den SLM 3-Rad, ausgesprochen sicher.

    Das ist deine nicht objektive Sicht. So wie du mit dem Traktor fährst, kann es stimmen. Wird er so eingesetzt wie er gedacht ist, kann er dich beim Umkippen schnell erdrücken. Die Traktoren mit dem Überrollbügel, wie Deutschland sie verlangt, sehen doof aus, dürften aber manchem Bauer das Leben gerettet haben.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.