Märklin einmal anders...

Zitat von sebamat

Ich erlaube mich nur eine kleine 'Kritik' : für mich hat er einen Nachteil: du hast him zu massstäblich gemacht!

Ja, genau! und jetzt Ist er um einiges länger als die eigentlich längeren Personenwagen, und in meiner Meinung fügt sich somit nicht so armonisch in der Komposition.

"Märklin haette ihm kürzer gemacht".... so du muss jetzt die 'passenden ' langen Personenwagen auch basteln!!!

Sebastiano

Das war mir bis jetzt nicht aufgefallen, aber Du hast recht, denn ich habe nach Typenskizze gearbeitet. Der Aufnahmewinkel täuscht etwas, denn der Wagen ist 1 cm kürzer als die EW II Wagen von Märklin, aber wie Du richtig erkannt hast, als Gepäckwagen deutlich zu lang im Verhältnis zu den anderen Wagen im Zug.

Der grüne D-Zugwagen ist schon länger auf dem Gleis, aber der Schlafwagen hatte gestern seine (zweite) Premiere. Wenn man dessen Dach betrachtet, so kann ich bald als Fälscher durchgehen . Beim grünen Wagen und dem ersten Dach, war es noch nicht ganz so perfekt. Aber: Zwei Wagen sind noch kein Zug - Fortsetzung folgt...

Zitat von 11465 - Oerlikon

Wie hast Du die Erhöhungen so gut hingekriegt?

Ja das ist derselbe Wagen. Das Farbmischen hat ein etwas gedauert, aber mit einer ganz ganz kleinen nuance heller habe ich den Farbton getroffen. Das A und O beim Blechvertiefungen schlagen ist die Unterlage und die Dosierung des Schlages. Die Unterlage muss etwas nachgeben können. Ich habe dafür ein Tannenholzbrett. Die Lüfter habe ich mit dem Körner geschlagen (der auf dem Bild). Dies muss aber wohl dosiert sein, sonst gibt's ein Loch und der Lüfter wird seinem Namen gerecht. Beim Rechteck war es etwas schwieriger: Ein Stahlplättchen (Abfallstück) in dieser Grösse, in der Mitte angebohrt und mit dem Hammer und einem Spitzmeissel der zum Schlag in das angebohrte Loch gestellt wird. Ist etwas kompliziert, sorgt aber dafür, dasss der Schlag präzise in der Mitte kommt und die Vertiefung gleichmässig ist. Die Regentraufen wurden mit der Kante eines anderen Stahlplättchens geschlagen.

Danke Roger für Deine lobenden Worte. Übung macht den Meister: Ich habe nicht mehr mitgezählt wie oft bis dahin missratene Werkstücke im Metallrecyclingcontainer landeten . In was für einem würdigen Zugverband die Wagen nun unterwegs sind, dafür muss man die Zeit noch weiter zurückdrehen:

Bei einer Ausstellung konnte man mir über live die Schultern schauen beim Werken. Gross schrieb ich damals auf einem Plakat: "Das Märklin-Original kann ich mir nicht leisten darum baue ich selber Wagen" (Ironie des Schicksals: Mit dem sehr günstigen Schlafwagen den ich nun zurecht gemacht habe, besitze ich ein Original...). Damals werkte ich mit Holz, wie man es in den 40er Jahren wohl auch gemacht hätte. Ein guter Freund lieh mir seinen Wagen aus um die Masse zu nehmen.

Zitat von Longimanus

Abgesehen von Corona Pandemien, an jeder Börse und vor allem an Auktionen, kommt man günstigst zu gebrauchten Modellbahnen. Ein originales Märklin Dächli "341" kostes sehr gut: 5.- Farblich bespielt, ca. CHF 0.50 bis 1.- Hat es auch noch Druckstellen: Sammlerwert = 0.- (Altmetall Kübel). Finanziell rentiert es sich nicht, stundenlang ein Dächli zu bauen was man für 1.- als Original haben kann, die damaligen Auflagen waren riesig.

Da hast Du offenbar die besseren Drähte als ich, denn bevor ich selber zu Werke schritt, habe ich mich länger intensiv umgesehen und nichts bespieltes zum neu bemalen gefunden (bei 1 - 5 Franken hätte ich sofort zugeschlagen). Sowohl auf den Börsen in meiner Region als auch auf Ricardo war nichts zu finden. Das kann durchaus regionale Gründe haben oder mit der Tatsache verbunden sein, dass ich kein ebay-Konto habe (und dort auch nicht geschaut hatte). Geduld und Durchhaltewillen sind aber meine Stärken. Das Werken ist für mich auch Augentraining (Erhaltung des binokularen Sehens). Wenn ich nämlich länger nichts mehr in der Richtung gemacht habe, merke ich, dass die Augen "träge" werden und mir dann manchmal unwirkliche- oder Doppelbilder servieren (passiert zum Glück nicht beim Auto- oder LKW-fahren, sondern wenn ich versuche etwas in der Nähe zu fokussieren ). Ist aber alles immer noch besser als mit einer 100% IV-Rente zu Hause rum zu sitzen, wie das mein früherer Augenarzt wollte...Ich hab 2 Hände und kann arbeiten.

Zitat von Longimanus

Ich kann Dir ein Paket der damaligen Wagen 341, 346, 348 als gebrauchte Teilespender gratis abgeben / zusenden. Ursprünglich wollte ich die komplettieren, habe es dann aber bisher doch (noch?) nicht gemacht. Nicht dass ich das weg haben müsste, was 10 - 20 Jahre im Bastelkistli ist, kann dort auch noch beliebig weiter lagern. Aber bei Dir wäre es in den richtigen Händen. Kosten tut es Dich nichts.

Das würdest Du für mich tun? Schluck, das wäre für mich wie verfrühte Weihnachten! Hermann, das würde ich gerne dankend annehmen.

Zitat von Longimanus

e-Bay, was ist das ? Ich hatte / habe zwar ein e-Bay Konto, habe zwischenzeitlich beim besten Willen mein Passwort vergessen. Natürlich könnte ich ein neues anfordern. Das mache ich vielleicht auch mal, falls wieder Bedarf vorhanden ist. Doch e-Bay beginnt nie und hört nie auf, es funktioniert 24 -Std am Tag weltweit. Das ist nichts für mich.

Was ebay ist musste ich gleich gestern erfahren. Ein guter Freund war für mich als Bieter eingesprungen. Doch wir mussten die Segel streichen und am Ende dachte ich dann ich seh' nicht richtig...

Zitat von Longimanus

meine Ideen sind schneller, als was ich effektiv real umsetze. Daher ist es bei Dir in besseren Händen, als auf Ewig in Kartons versteckt.

Lieber Hermann, das geht nicht nur Dir so. Ich fühle mich mit meinen kreativen Ideen manchmal wie ein Amischlitten, der mit durchdrehenden Rädern die Kraft nicht auf den Boden bringt (seit der Augenerkrankung sowieso). Da muss ich mir dann immer sagen: Halt, eines nach dem Anderen.

Bin eigentlich kein Sammler der nach Raritäten sucht, sondern einer der einfach gerne alte ((Modellbahn-)Sachen hat und (vor Allem) fahren sieht, denn damit leben diese Sachen erst! Da dies ein grosser Teil des Publikums auch so sieht, zeige ich alte Eisenbahnen in Bewegung und habe thematische Schauanlagen dazu gebaut. Da hat schon manch ein Sammler anerkennend genickt, ob meiner stimmigen Zubehör-Imitaten. Diese Schauanlagen zeige ich in meinem Vorstellungs-Thread.

Um mal LIMA, Dein lieblingssammelgebiet heranzuziehen: Manchmal mache ich auch völlig irrationale Sachen, einfach weil sie mir Spass machen. Zum Beispiel haben lädierte LIMA-Pullmanwagen, nebst einem neuen Aussendekor, ein Innenleben bekommen (Restaurantwagen mit weiss gedeckten Tischen und Lämpchen und der Schlafwagen mit richtigen Betten). "LIMA-Wagen vergolden" hatte einer missbilligend komentiert - mir hatte das Spass gemacht.

Ich war Dir dankbar für den Hinweis und ein guter Freund von mir noch wacker mitgeboten bis dann die Gebote durch die Decke gingen. Dass Karton mit ein paar Metallteilen einigen Leuten so viel Wert ist erstaunte selbst mich als Kenner. Ein zusammengebauter Original gebrauchter ERGA-Wagen bringt normal heute etwa 5 - 7 Euro. Ein unberührter Bausatz natürlich deutlich mehr.

Ich bin mal gespannt wieviel die Hoffmann-Bogen aus der DDR (die ich alle auf dem Bild auch als Kopie schon habe) bei ebay lösen (einer hat schon mal geboten). Das dort sind diesmal zweifelsfrei Reprints: Damals hatten diese nämlich dickere Pappe und gebraucht würden die nicht mehr so taufrisch aussehen. Original wurden die Bogen 1946 (1. + 2. Auflage), 1957 (verändert) und 1959 (stark Vereinfacht) herausgegeben. Den Werdegang sieht man auf dem Bild am grünen Wagen (von hinten nach vorne). Die Wagen mit Aufschrift (Mitropa) und die Lok (am dunklen Dach zu erkennen) sind von 1957, die restlichen Wagen von 1959. Sorry, das war jetzt ein bischen viel Fachchinesisch, aber ich stelle zum direkten Vergleich mal die Bilder ein. Der Schlafwagen 1946 und 1957. Der obere, ältere Wagen zeigt auch wie etwa heute ein gebrauchter Pappwagen mit all seinen gebrauchsspuren aussieht. Aber eigentlich geht es hier in diesem Thread ja um Märklin-Sachen . Hier hatte ich die Kartoneisenbahnen thematisiert.

Zitat von Longimanus

Am besten ist, die Bahnen erfreuen einem, egal welche es sind.

Genau darum liebe ich dieses Forum! Da gibt jede/r Einblick in seine Welt des Schaffens, Gestaltens, Sammelns, Betriebes u.v.m.

Schon mehrfach habe ich nun über meine Arbeiten an rostigen Märklin-Blechwagen berichtet. Diesmal kommt das frühere Wappentier am Gotthard zum Zug. Es braucht ja viel, bis ich mit einer Lokomotive Mitleid habe, aber an einer Börse lief mir zum Spottpreis dieses verbastelte 3015 Krokodil in die Finger. Die Sommerfeldt Pantos passten wie die Faust aufs Auge und waren ohne Isolation direkt aufs Dach geschraubt . Okay, der Kurzschluss ist bereits erfunden . Nach dem öffnen quollen mir verschiedenfarbige Drahtbündel entgegen. Musste mich erst im Netz schlau machen, wie die Verdrahtung richtigerweise aussehen sollte, schnitt alles raus und machte es genau so. Nach zerlegung/reinigung (verharztes Oel), folgte die Korrektur der Bemalung. Wenn sich vor mir schon jemand die Mühe genommen hatte zum umlackieren und das "3015" und "Märklinlogo" durch "Loknummern- und Herstellerschilder" ersetzte, war und ist der Wert eh praktisch zero. Aber auch hier erzählt ein Modell Geschichte. Beim Bemalen des grauen Simses kam meine legendäre ruhige Hand zum Einsatz. Alles freihand gemalt . Ich habe nach meinen vielen Arbeitsstunden, ein exklusives braunes 3015 Krokodil mit 60er Jahre-Originaltechnik. Das Insider 30159 hat bereits einen elektrischen Umschalter (spätere Versionen sind Digital) und jene braunen von SWISSTOYS sind kostbare Sammlerobjekte. Ich stelle hier das Vorher/Nachher Bild ein.

Zitat von Longimanus

Noch kurz zum 30159: Krokodil "3015" braun, Sonderserie MHI 1996.

Das hat nichts mit "früher" und "später" zu tun, beide Versionen haben exakt das selbe Bj. 1996. Der Grund war viel mehr, dass damit tendenziell eher ältere klassische Märklin Sammler angesprochen wurden, welche vor bald 25 Jahren (1996) noch viel zahlreicher in Erscheinung traten. Digital war 1996 längstens etabliert! Aber dennoch nicht so dominierend wie heute.

Märklin Krokdodil "3015" braun MHI Sonderserie mit Zertifikat und Anleitung Bj.1996: Analog = 30159

Märklin Krokdodil "3015" braun MHI Sonderserie mit Zertifikat und Anleitung Bj.1996: Digital = 36159

Danke Hermann, da habe ich wieder was dazugelernt. Der seidenweiche Lauf des Krokodils hat mit den Gleisarbeitern sicher auch was zu tun, aber auch mit dem Umstand, dass das Modell praktisch kaum gefahren wurde und ich eine Grosszerlegung/reinigung gemacht hatte.

Die Gleisarbeiter habe ich schon sehr lange. Damals gab es sie noch nicht in oranger Kleidung zu kaufen, sondern nur in Hemd und Hose. Ich habe Ihnen dann die orange Leuchtbekleidung gemalt (Sicherheit geht vor). Der mit dem Funkgerät war eigentlich gar kein Gleisarbeiter. Er wollte als Reisender vom mühsamen Gepäckschleppen nur bei seinen Mantel mal den obersten Knopf öffnen und schwupps war er Gruppenführer der Gleisarbeiter erkoren und eingekleidet . Die weibliche Gleisarbeiterin wird noch eine Zugwarneinrichtung zur Bedienung bekommen. Aus heutiger Sicht und bei dieser grossen Figuren-Auswahl auch vergebliche liebesmühe...

Zitat von Longimanus

Ich sehe das ähnlich wie Du: wenn man ein Modell kauft, welches ohnehin nicht mehr ganz original ist, dann braucht man keine Hemmungen zu haben, es nach seinem Gusto umzugestalten.

In das Gleiche Kapitel geht auch mein spezieller Geflügelwagen, den ich rostig und ohne Farbe geschenkt bekam. Nach dem Entrosten und längerem überlegen gestaltete ich dann einen, dem Märklin-Stil entsprechenden Wagen, aber mit anderen Farben. Ich nenne ihn "386 B" und kläre nach einer Kunstpause die verdutzten Sammler auf. Etwas Liebhaberwert hat er schon, denn ich hätte ihn schon ein paar Mal verkaufen können .