Kleinbahn Re 4/4 I - Problem mit Motoren, Getriebe und Haftung

  • Hallo zusammen

    Ich habe zwei alte Kleinbahn Re 4/4 I ersteigert. Die eine lief gar nicht, die andere kaum.

    Die eine habe ich einigermassen wieder zum laufen gebracht (die andere habe ich noch nicht weiter untersucht). Jedoch dreht ein Motor schneller als der andere (wenn ich sie "für sich alleine" auf ihrem Drehgestell fahren lasse) und ein Motor bringt die Kraft nicht aufs Getriebe. Ich weiss noch nicht genau, woran es liegt. Die Zahnräder sehen alle OK aus und der Sitz des Motors ist eigentlich gut, doch dreht der Stift, der aus dem Motor kommt, über anstatt auf dem Zahnrad, welches die Drehung des Motors auf die Räder bringen soll... D.h. es drehen jetzt wieder beide Motoren (wenn auch nicht gleich schnell), aber angetrieben werden doch nur 2 Achsen.


    Somit haben wir praktisch ein Lima-Modell (ein Motor auf einem Drehgestellt, der nur die Achsen dieses Drehgestells antreibt), aber keine Haftreifen. Offenbar sind solche bei Kleinbahn nicht vorgesehen? Dadurch, dass normalerweise alle Achsen angetrieben sind, soll es wohl genug Vortrieb geben? Jedenfalls kann meine Lok nun höchstens ein paar Güterwagen ziehen, wenn die Strecke flach ist. Und selbst da spult sie ordentlich.

    Meine Fragen:
    - stören sich zwei Motoren nicht gegenseitig, die unterschiedlich schnell laufen? Wie kann sichergestellt werden, dass sie gleich schnell laufen?

    - wie kann die Zugkraft dieser Modelle verbessert werden?


    Vielen Dank für eure Inputs.

  • Hallo WS-GS,

    aus Distanz ist es kaum möglich, Dir die genaue Ursache zu finden. Vorsichtig ALLES auseinandernehmen und reinigen.

    Davon ausgehend, dass Du die alte Kleinbahn mit Original Kleinbahnmotoren hast, kann es sich fast nur um verklebtes Oel an der Motorenwelle handeln. Oder Zahnrad defekt, oder Stromzuleitung mangelhaft. Vorsicht mit Silikon Spray, siehe dazu den Beitrag von Erwin!


    Am ehesten "verstopft" die Motorenwelle HINTEN im Lager am schwarzen Magnet. Aber Achtung, nicht zu grob reinigen! Das Lager darf nicht beschädigt werden! Viel Spiel darf die Welle dort nicht haben. Es muss sich einfach deren Welle ohne spürbaren Widerstand drehen lassen. Alle Teile müssen ohne Widerstand leichtgängig drehen. Ausschliesslich von Seite Motor!! Die Selbsthemmung der Getriebeschnecke verhindert, dass sich die Lokräder von Hand drehen lassen. Hoffentlich hat das niemand (Vorgänger?)versucht oder gemacht? Bei zuviel Gewalt wäre das Kunststoff Zahnrad und oder gar die Schnecke bei sehr roher Gewalt unwiederbringlich hinüber - defekt.


    Die Kleinbahn Motoren sind für deren Alter sehr leise, robust, und eigentlich trotz allem sehr zuverlässig. Ihr Drehmoment ist eher am unteren Limit und kann mit hochwertigeren Motoren nicht mithalten. 1 HAG Motor alleine ist stärker, als 2 x Kleinbahn Motoren.


    Doch die Kleinbahn Motoren genügen für Ihren Zwecks. Die brauchen definitiv keine Haftreifen! Schon ohne Haftreifen ist die Stromabnahme eher mangelhaft einfach. Der Blechstreifen über den die Stromabnahme erfolgt, hat nur mässige Stromabnahme-Qualitäten(!) Diese federn nur schwach und sehr leicht bleiben Fussel und verklumptes Oel daran hängen. Meistens wenn der Motor nicht gut läuft, ist es gar nicht der Motor selber, sondern schlechter Strom Kontakt / Stromzuführung.


    Eine Kleinbahn Lok ist keine HAG Ae 8/8. Doch so wie Du es beschreibst, braucht der eine Motor seine Kraft um irgend welchen Drehmoment Widerstand zu überwinden. Exakt gleich laufende Kleinbahn Motoren sind selten, eine kleine Differenz ist ganz normal, in der Regel vernachlässigbar. Eine Kleinbahn-Lok hat keine Chanche im Rangierbetrieb gegen z.B. Roco. In der Ebene vermag eine Kleinbahn Re 4/4 I locker 10-15 (leichte) Kleinbahn Leichtstahlwagen mit umgerechnet 125-140 km/h ziehen.


    Wirklich kompliziert ist an einer Kleinbahn-Lok nichts, aber zeitaufwändig. Bringt man die Kleinbahn Lok zu einem Märklin Händler zur Revision schaut der einem gleich an, wie wenn man einen Citroen zur Mercedes Werkstatt bringt. 4-5 Stunden für eine Kleinbahn-Revison was den Namen verdient, sind schnell mal verstrichen, das ist deutlich mehr, als der Wert der ganzen Lok. (Gemeint sind übliche Kleinbahn Modelle, nicht deren bis 73 jährige Raritäten).


    Bei Kleinbahn bespielte gebrauchte ungeprüfte Loks günstig kaufen, da kauft man das Risiko unweigerlich mit dazu. Günstig 2 x die gleiche Kleinbahn Lok kaufen und sich auf einen "K(r)ampf" einlassen, so dass am Schluss 1 gutes Exemplar übrig bleibt, ist realistisch. Ich mache das auch immer wieder mal. Und denke, komisch ich werde alt, wieso ist bereits wieder dunkel, bis die Lok endlich wie gewünscht fährt...

    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hallo WS-GS, hallo Hermann, hallo zusammen


    WS-GS, erst einmal Danke für die Fragestellung und Danke an Hermann für die kompetente Antwort bezüglich der Reinigung der alten Kleinbahnmotoren.



    Eigene Detailaufnahme einer Kleinbahnlokomotive mit wohl vielen Flugstunden. Das Schneckenrad ist ausgebaut für das Fotoshooting, der Tausch des havarierten rote Kabels ist ein ersten Schritt zur Wiederinbetriebsetzung.


    WS-GS, mache doch einzelne Bilder von Deinen gebraucht erworbenen Kleinbahn-Lokomotiven und stelle diese hier ein.


    In der Tat, das Verwenden von Silikon-Spray für Modelleisenbahn-Lokomotiven ist nicht wirklich eine gute Idee. Dennoch sind mir einzelne solche Lokomotiven gebraucht über den Gebrauchtwarenhandel auch in Fachgeschäften über den Weg gelaufen. Und wie ein Fachhändler vor ein paar Jahren gegenüber mir geschwärmt hat, bezüglich der Verwendung von Silikon-Spray aus dem Fahrradhandel. Wenn das einzige Stück, dass ich bei diesem Fachhändler gebraucht gekauft hätte nicht ein seltenes Stück gewesen wäre, ich hätte es nicht gekauft. Den Fachhändler gibt es nicht mehr. Dies liegt aber kaum am verwendeten Silikon-Spray, sondern wohl an seinem vorgeschrittenen Alter und einer falschen Preisvorstellung zu welchen Konditionen das Geschäft hätte übernommen werden könnte.


    Hermann, ich habe hier zwei kleine Gegenfragen zu dem Vergleich Kleinbahn-Lokomotive und HAG-Lokomotive:


    1) Wo findet sich der Beitrag von Erwin bezüglich Silikon Spray von Erwin? Hast Du einen Link dazu?


    Die Kleinbahn Motoren sind für deren Alter sehr leise, robust, und eigentlich trotz allem sehr zuverlässig.

    Doch die Kleinbahn Motoren genügen für Ihren Zwecks.

    2) Hermann, ich verstehe Deine Aussage bezüglich dem Vergleich einer Kleinbahn mit den HAG und Roco Lokomotiven nicht. Was willst Du uns sagen und was tut das hier zur Sache?


    Gruss an die Leser dieses Forum mit dem Slogan: Mercedes ist auch nicht mehr was es einmal war.


    Matthias

  • Hallo zusammen!

    Danke für eure ausführlichen Antworten! Schön, gibt es hier so kompetente Leute, von denen ich lernen kann :-)

    Ich werde bei Gelegenheit Fotos machen, komme aber leider nur selten dazu, an den Loks zu basteln.


    Im Vergleich zu den einfachen (aber meiner Meinung nach funktionalen) Lima-Motoren nimmt sich ein Kleinbahn-Motor auf den ersten Blick doch eher wie ein Citroën aus... Aber ich kenne mich nicht gut aus, habe erst Lima- und Roco-Loks wieder instandgesetzt und nun eben versuche ich mich an der Kleinbahn-Lok, die bisher die grösste "Herausforderung" darstellt. Da ich nur sehr günstige Occasions-Loks gekauft habe, gehe ich nach dem Prinzip "Trial and Error" vor, versuche aber natürlich, mich vorab etwas zu informieren (Youtube-Videos, Foren etc.). Die Art der Kraftübertragung (Welle-Zahnrad) erscheint mir beim Kleinbahn-Motor auf jeden Fall anfälliger als bei der Lima-Bauweise. Denn auch beim einen Motor meiner Kleinbahn-Lok, bei dem die Kraftübertragung funktioniert, hat man den Eindruck, die Welle greife "gerade noch" aufs Zahnrad. Beim anderen Motor dreht die Welle wie erwähnt über dem Zahnrad.

    Bisher scheint mir die Roco-Bauweise am überzeugendsten. Mittelmotor, Schwungmasse, gute Kontakte, alle Räder angetrieben. Sicherlich war das Roco-Modell aber auch einiges jünger als die älteren Kleinbahn- und Lima-Modelle, die ich bisher revidiert habe.

    Was mir bei allen Motoren nicht klar ist, ist wieso sie manchmal in eine Richtung viel schneller drehen als in die andere. Ich habe Loks, die in eine Richtung wirklich deutlich schneller fahren als in die andere. Man sieht dann auch (mehr) blaue Funken beim Betrieb in eine Richtung. Ich muss mich einmal über die Funktionsweise eines Elektromotors schlau machen...


    Da der Silikonspray immer wieder thematisiert wird, muss ich nun naiv fragen, was an dem so schlimm ist? Soll der nicht auf die Räder gelangen, weil diese dann auf der Schiene nicht mehr haften? Eigentlich wollte ich einfach etwas, was die Plastikgetriebe gut schmiert und nicht tropft.

    Ich hätte wohl einfach gleich im Fachhandel etwas bestellen sollen... Aber ich bin Wiedereinsteiger und kenne mich auch da noch nicht so aus. Die meisten Fachgeschäfte von früher sind geschlossen. Als ich online nach Spezialöl/Spezialfett etc. für Loks gesucht habe, war das teilweise vergriffen oder hatte lange Lieferfristen. Da ich mich aber über die Festtage (vergangene Weihnacht-/Neujahrszeit) an die Arbeit machen wollte, habe ich mich eben in der Migros bedient...

    Zum einen habe ich Miocar Universalschmierfett gekauft (in der Annahme, Schmierfett eigne sich für die Zahnräder, da es schmiert, aber nicht so leicht abgeht wie gewisse Öle). Irgendwie überzeugte es mich in der Handhabung aber nicht restlos. Für die Motorteile habe ich Miocar Universalöl verwendet (Also nicht für den Motor selbst, aber z.B. für die Stelle, wo der Stift des Motors im Plastikgehäuse dreht). Dieses Öl hat aber meine Frau entsorgt, nachdem etwas davon im Putzschrank ausgelaufen war...

    Danach habe ich zum Schmieren von Metallteilen (z.B. Metall-Zahnräder) WD-40 Specialist Lithiumsprühfett gekauft. Für Plastikteile oder Plastik-Metall-Verbindungen habe ich WD-40 Specialist PTFE Trockenspray gekauft. Also gar kein Silikonspray, wie von mir fälschlicherweise (!) geschrieben (wobei mir der Unterschied nicht klar ist, von Chemie habe ich keinen blassen Schimmer).

    Nach dem Schmieren/Ölen lasse ich die Motoren jeweils drehen, sodass überflüssiges Öl etc. auf ein Haushaltspapier tropft. Ich bin aber wirklich sparsam in der Verwendung. Die wieder zusammengebauten Loks lasse ich auf einer Testschiene fahren. Danach reinige ich die Räder noch einmal mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen und Haushaltspapier. Erst dann kommen die Loks wieder auf der Anlage in Betrieb.


    Wie gesagt, ich lerne gerne dazu! Was ist also am Silikonspray falsch? Kann ich die erwähnten WD-40-Produkte weiterhin verwenden oder eignen sich die nicht (und warum?)

    Kann ich zum Schmieren z.B. mein Fahrrad-Kettenöl verwenden, das ich ohnehin Zuhause habe? Es ist leicht dickflüssig und sehr gut dosierbar aufzutragen (Petrus Schmierstoff von VeloPlus).

    Ist es OK, die Motoren in 2-Propanol zu baden? Könnte ich auch (viel billigeren) Brennsprit verwenden?

    Welche Öle/Fette/Schmierstoffe verwendet ihr für welche Teile?

    (Soll ich für diese Fragen einen eigenen Thread eröffnen, da es nichts mehr mit den Kleinbahn-Loks zu tun hat?)

  • (Soll ich für diese Fragen einen eigenen Thread eröffnen, da es nichts mehr mit den Kleinbahn-Loks zu tun hat?)

    Du bist der Threadersteller und es hat mit deinen Motoren und Getrieben zu tun, kann ruhig weitergehen so.


    Sollte es zu sehr abschweifen, können die Admins auf Zuruf immer noch eine Trennung vollziehen. Vorläufig alles okay.

    Gruss

    Peter


    dif-tor heh smusma - live long and prosper

  • @ hallo WS-GS

    Oel: Solange es nicht gerade Leim oder Salatoel ist, bereite Dir keine Sorge wegen dem Oel. Jedes Oel ist besser als gar kein Oel!

    Kleinbahn-Loks wurden primär für Kinder hergestellt. Kleinbahn-Loks sind betr. Oel in keiner Weise heikel. Aber auch dort gilt, wenn das Modell gut geölt wurde und über - viele? - Jahre nie mehr gefahren wurde, verklebt sich das hintere Motorlager an der Welle fest.


    Egal ob Märklin oder Kleinbahn, viel wichtiger ist, dass wenn frisch geölt wird, dass das Modell nicht über Jahre oder gar Jahrzehnte unbeweglich als "Stehzeug" in der Vitrine oder im Karton verharrt. Selbst das wahrscheinlich zu billige Märklin Oel der 1980-er Jahre bereitet keinerlei Probleme und schmiert perfekt einwandfrei:thumbsup:, vorausgesetzt, dass das Modell "Km" abstrampelt... Das Märklin Oel bereitet nicht bei fahrenden, sondern ausschliesslich bei über Jahre STEHENDEN Vitrinen Modelle die mühsamen Leim-Eigenschaften... Und Vitrinen Sammler gibt es nicht wenige... Ich glaube Märklin nicht, dass wirklich JEDE Lok geprüft und genügend gefahren wurde? Eine (Märklin) Lok mag noch so perfekt gebaut sein, wenn die im Werk ausreichend geölt wurde und weder im Märklin Werk, noch beim Händler, noch beim Sammler - über 40 Jahre niemals nur einen mickerigen 1 Meter gefahren wurde -, dass gibt dann die berühmten (Märklin) "Leim-Loks".


    @Matthias

    HAG - Kleinbahn: ... doch, das hat schon einen Zusammenhang.

    Einzig auf die Motivation kommt es darauf an.


    Wenn es einem um die Geschichte und das Interesse von Kleinbahn und deren Produkte geht, - was ich bestens nachvollziehen kann - dann muss man halt mal ein paar Stunden oder 1 Tag opfern und das Wesen von Kleinbahn ergründen. Was nichts mit Oekonomie zu tun hat, sondern mit Interesse an der Sache und an Kleinbahn.


    Ist einem der Hersteller egal, man möchte einfach günstig preiswert eine H0 SBB Re 4/4 I, möglichst gute Qualität und gute Fahreigenschaften, dann Hände weg von gebrauchten bespielten Kleinbahn, dann würde ich eine einwandfreie Occasion HAG Lok SBB Re 4/4 I zulegen, noch weit vor Lima. Auch bei HAG keine stark abgenutzte Lok kaufen! Das was man spart, muss man dann mehr für die Reparatur ausgeben. An Börsen und Auktionen bekommt man gute HAG H0 Re 4/4 I zwischen 80.- bis 180.- das ist zwar +/- doppelt so viel wie momentan gebrauchte Kleinbahn Lok kosten, aber meist weniger wie die Hälfte vom HAG Neupreis und man erspart sich alle die von WS-GS erwähnten Probleme und hat ein Modell welches nahezu beliebig Zugkraft aufweist und gegenüber Kleinbahn annähernd wartungsfrei ist.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

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  • Jedes Oel ist besser als gar kein Oel!

    Jein. Bei Metallzahnrädern ist das tatsächlich nicht heikel, bei Kunststoff sehr wohl. Da ist ein Teflonbasiertes (PTFE) Schmiermittel klar die bessere Wahl als jedes Öl. Wer sehr alte Modelle mit Hartpapier Zahnrädern hat, der tut gut daran, von diesen jegliche Art von Öl fernzuhalten. Es weicht sie über die Jahre auf und zerstört sie.


    Es ist jedem freigestellt ob er mir das glaubt oder nicht, ich weiss es definitiv, es ist so und nicht anders.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Puhh, ganz schön viele Fragen.

    Danach habe ich zum Schmieren von Metallteilen (z.B. Metall-Zahnräder) WD-40 Specialist Lithiumsprühfett

    Das müsste funktionieren und keine Probleme bereiten. Lithiumverseifte Fette sind heute der Standard für die Schmierung der Linearführungen von CNC Bearbeitungszentren.

    Für Plastikteile oder Plastik-Metall-Verbindungen habe ich WD-40 Specialist PTFE Trockenspray

    Damit machst du ganz sicher nichts falsch, das passt.

    Was ist also am Silikonspray falsch?

    Silikon klebt einfach überall wo es einmal hingekommen ist und lässt sich kaum mehr entfernen. Schmiere einmal Silikon auf ein Teil, dass du lackieren willst, dann verstehst du es blitzartig. Silikon wird in der Technik gerne als Trennmittel verwendet.

    Kann ich zum Schmieren z.B. mein Fahrrad-Kettenöl verwenden, das ich ohnehin Zuhause habe? Es ist leicht dickflüssig und sehr gut dosierbar aufzutragen (Petrus Schmierstoff von VeloPlus).

    Sehr gute Haftung und dickflüssig, das passt nicht zu der Modellbahn, wenn es nicht gerade Modelle im Massstab 1:10 sind.

    Ist es OK, die Motoren in 2-Propanol zu baden? Könnte ich auch (viel billigeren) Brennsprit verwenden?

    Ich würde es unterlassen. Reinbenzin ist die viel bessere Wahl. Alkohol und Kunststoffe vertragen sich nicht immer. Zudem löst Alkohol Fett nie so gut wie Reinbenzin. Falls du Modelle desinfizieren willst und nicht primär reinigen, dann ist Alkohol die erste Wahl. :D

    Gruss Erwin



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  • Hallo Cebu Pacific

    Erst einmal herzlichen Dank für die Antworten, das hilft mir sehr!

    Ich würde es unterlassen. Reinbenzin ist die viel bessere Wahl. Alkohol und Kunststoffe vertragen sich nicht immer. Zudem löst Alkohol Fett nie so gut wie Reinbenzin. Falls du Modelle desinfizieren willst und nicht primär reinigen, dann ist Alkohol die erste Wahl.


    Brennsprit ist näher bei Alkohol als bei Benzin? Wie gesagt, von Chemie keine Ahnung...

    Wo bekomme ich Reinbenzin am einfachsten/günstigsten?

    Darf ich kleine Restmengen (zum einlegen eines Motörchens braucht es ja nicht viel) in den Abfluss geben? Wohl nicht? Muss ich das in einer Flasche sammeln und dann einmal zum Sondermüllsammelstelle bringen?


    Danke im Voraus!

  • Alkohol und Kunststoffe vertragen sich nicht immer.

    Das kann ich bestätigen: darum sind Biergläser aus Glas und nicht aus Kunststoff.


    Und, lieber Weäsgeäs (heisst Du wirklich so?) glaub mir: Was Erwin schreibt, ist meistens richtig.;)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Brennsprit ist näher bei Alkohol als bei Benzin?

    Brennsprit hat einen sehr hohen Alkoholgehalt, etwas Wasser und ist vergällt damit er nicht getrunken wird. Benzin ist ein Kohlenwasserstoff.


    Wo bekomme ich Reinbenzin am einfachsten/günstigsten?

    Mirgros, Velo Plus, Farbengeschäfte und in der Apotheke. Dort wird es in der Regel Wundbenzin sein, das ist besonders rein aber nicht notwendig. Reinbenzin, Waschbenzin, Leichtbenzin und Heptan sind weitere Bezeichnungen.

    Darf ich kleine Restmengen (zum einlegen eines Motörchens braucht es ja nicht viel) in den Abfluss geben?

    Nein, das sollte man nicht machen. Auch keine saubere Lösung aber machbar, einfach die Resten offen stehen lassen, sie verdunsten relativ schnell. Anzünden geht am schnellsten und macht erst noch Spass. :D


    Kleiner Tipp am Rande. Reinbenzin löst hervoragend die lästigen Preiskleber absolut rückstandsfrei.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Falls es interessiert: Ich kaufe den Brennsprit immer in einer Landi. Ist aktuell der günstigste Verkäufer. Die Preisdifferenz zur Migros oder Denner ist allerdings so klein, dass sich eine spezielle Fahrt kaum lohnt. Da ich für den Garten sowieso in die Landi muss, nehme ich solche Sachen einfach auch nach Hause (mit Bezahlung natürlich...).

    Gruss Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Brennsprit ist näher bei Alkohol als bei Benzin? Wie gesagt, von Chemie keine Ahnung...

    Darf ich kleine Restmengen (zum einlegen eines Motörchens braucht es ja nicht viel) in den Abfluss geben? Wohl nicht? Muss ich das in einer Flasche sammeln und dann einmal zum Sondermüllsammelstelle bringen?

    Erwin hat das durchaus richtig erklärt. Brennsprit ist nur ein vergälltes Ethanol (im Volksmund Alkohol), aber Reinbenzin ist eine Fraktion der Erdöldestillation, d.h. ein Temperaturbereich daraus. Es sind primär Kohlenwasserstoffe von C4 (Butan) bis etwa C8 (Oktan), aber hauptsächlich C5 bis C7. Reinbenzin ist wie der Name besagt, ziemlich rein und kann deshalb auch im medizinischen Bereich eingesetzt werden. Es ist aber ziemlich leicht entflammbar, also Vorsicht im Umgang.


    Die saubere Entsorgung ist wirklich die Sondermüllsammelstelle, Kleinstmengen verdunsten aber wahrscheinlich bevor sie in der Sammelstelle ankommen ... Aber nochmals, bitte Vorsicht im Umgang mit Reinbenzin walten lassen. Auch Brennsprit ist entflammbar, also auch Vorsicht hier.

    Gruss


    Roland

  • absolut einverstanden Erwin! Einem Erwin darf man glauben, das spart Zeit bei Reparaturen:thumbsup:.


    Nur die Wahrscheinlichkeit ist eher klein, dass jemand welcher das nicht weiss, sich mit einer Buco Dampflok A 3/5, der Buco Stangenlok Secheron Ae 3/5 (diese Kombination gibt es bei der SBB nicht) oder am ehesten noch dem Buco Doppelpfeil RAe 4/8 abmühen, welche dieses unmögliche ";)Papier" Zahnrad haben und bald mal knapp 70-jährige Modelle sind.


    Hingegen bei Kleinbahn ist es versöhnlicher. Kleinbahn empfiehlt in seinen Katalogen ihr eigenes (braunes) Oel und falls das nicht vorhanden sein sollte, empfehlen sie Nähmaschinen Oel. Ein von einem Lötkolben zerstörtes weisses "grosse" Getriebe Kunststoff-Zahnrad versuchte ich mal als Test mit Chemischen Mitteln zu zerstören, es geht fast nicht, das Ding ist zäch. Nicht so mechanisch! Der neuere Motor 1. Version zerstört recht schnell das Kunststoff Zahnrad, wenn es noch für die alte Drahtschnecke ausgelegt ist. Mit der Zeit bekam es Kleinbahn in den Griff.


    Mir tut einfach der Forumist WS-GS leid, wenn er sich Sorgen um das perfekte Oel macht (bezogen auf Kleinbahn), wenn die Fehlerursache wahrscheinlich ganz wo anderst liegt.


    - Kleinbahn sind empfindlicher als andere Hersteller auf lange Standzeitzeiten. Ich meine nicht Monate, sondern >10 Jahre u. länger nie mehr bewegt.

    - festsitzendes Motorenwellenlager (auch erst über viele Jahre Stillstand ein Problem).

    - abgerissene Kabel (häufig vorkommend)

    - zerstörte Zahnräder, weil man vergeblich versuchte, von Hand die Räder zu drehen à la HAG & Märklin Stirnradgetriebe. (häufige vorkommend!)

    - zerstörtes Kunststoff-Zahnrad! Nicht durch Öl, sondern versehentlich durch Lötkolben, bei gerissenen Kabel löten wollen. (häufig vorkommend!)

    - eher schlecht federnde Strom-Blechstreifen. Es mag gerade noch genügen, aber nicht ideal. Nun, die Konstruktion ist 60 jährig.

    - "verstopfte" Übergänge vom Rad zum Blechstreifen, Teppichfussel, Schmutz setzen ausgerechnet dort fest. Reinigen ohne das Blech zu verbiegen!


    Statistisch sind das die wahrscheinlicheren Ursachen für defekte Kleinbahn Loks. Dass ungeeignetes Öl eine Kleinbahn Lok lahm legt, auch das ist effektiv schon vorgekommen, aber nur unter fernerliefen. Etwa so oft, wie wenn jemand die Kleinbahn Lok mit einem üblichen Märklin Trafo mit AC Ausgang traktiert. Auch das kam vor, aber ganz selten. Kleinbahn hat eigene Trafos und erwähnt in seinen Katalogen, dass Wechselstrom Trafos ihre Loks schädigt.


    Letztendlich ist es auch so, dass Kleinbahn ein zweckdienliches Spielzeug war, primär für Kinder gedacht. Kleinbahn fertigte nicht billig, aber schon sehr preisbewusst. Etwas was preiswert zweckdienlich hergestellt wurde, ist nach 40 - 60 Jahren nicht besser geworden. Die wirklichen Kleinbahn Raritäten sind mittlerweile viel teurer wie die meisten Märklin H0 Raritäten, gut erhaltene Exemplare sind extrem selten. Hingegen die üblichen gebrauchten Kleinbahn Lokomotiven sind derzeit günstig wie eh und je. Ob Kleinbahn Modelle, falls die Firma mit der Modellbahn Herstellung ganz aufhört, gegen Null Interesse fallen oder umgekehrt nun erst recht begehrt und damit teurer werden, keine Ahnung? Bei WESA ist weder das eine noch das andere Extrem eingetroffen. Auch nach Jahrzehnte sind übliche bespielte Wesa Eisenbahnen sehr billig zu bekommen. Umgekehrt waren die wenigen WESA Raritäten schon vor 30 Jahren gesucht und teuer, sogar eher noch teurer geworden. Was aber eigentlich auf die WESA-Leidenschaft irrelevant ist: wenn nur 1 Promille vom Angebot die Sammler interessiert, ist es schlecht für das langfristige weiterleben von WESA. Einwandfreie Leichtstahl HOLZ(!) Gepäckwagen von WESA sind so selten, dass manch ein Sammler aufgegeben hat, danach zu suchen. Zu seltene Objekte sind kontraproduktiv für den Sammler-Markt, weil Geduld hat nahezu jeder Sammler, aber schon nicht ewigs. Es müssen auch zwingend Erfolgserlebnisse vorkommen, sonst verleidet es zu vielen Sammlern.


    Geht es WS-GS gar nicht so sehr um den Kleinbahn-Kult, sondern um gute H0 SBB Modelle aus dieser Zeit heraus, also wenn man die Statistiken von Roland beachtet, wie günstig die HAG Klassiker zu haben sind, siehe grüne 2-tlge HAG Re 6/6. noch mehr an Wert verloren hat die grüne Märklin Ae 6/6 (3050) alias 8350 als HAMO (damals) Märklin für Gleichstrom, dann würde ich mich nicht mehr um Kleinbahn-Loks als Fahrmodelle bemühen. Man bekommt heute Märklin und HAG Klassiker, ob AC oder erst recht in DC zu Kleinbahn Preisen.


    Wahrscheinlich haben eh viele Sammler sowohl als auch, sonst wäre man kein Sammler;)... aber die Kleinbahn Loks benötigen mehr Pflegeaufwand, wenn sie fahren sollen...


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Reinbenzin kann man auch durch Schnüffeln entsorgen. Ich möchte aber nicht verhehlen, dass dies ebenfalls keine gute Idee ist.🤣

    Ich hatte dieses Problem übrigens noch nie: entweder verdunstet das Benzin im getränkten Lappen oder der saubere Rest des Tauchbades wird zurück in die Flasche geschüttet (der gelöste Dreck setzt sich am Boden ab). Beim Umschütten geht meistens so viel daneben, dass damit die Entsorgungsfrage sowieso obsolet wird.:D

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Mir tut einfach der Forumist WS-GS leid, wenn er sich Sorgen um das perfekte Oel macht (bezogen auf Kleinbahn), wenn die Fehlerursache wahrscheinlich ganz wo anderst liegt.

    Mmmh, so gross sind meine Sorgen nicht ;). Hier im Thread sind ja mittlerweile zwei Themen etwas vermischt:

    1) Kleinbahn-Probleme
    2) Richtige Pflege von Loks (egal welcher Marke)


    Die eine Frage hat mit der anderen nicht direkt etwas zu tun und ich glaube nicht, dass die Probleme meiner Kleinbahn-Loks mit Oelen etc. im Zusammenhang stehen. Ich gehe eher von mangelnden Kontakten, "verhocken" der Motoren durch Schmutz und falschem Sitz des Motors/des Getriebes oder abgenutzten Zahnrädern aus (Problem der Kraftübertragung, der Welle, die über dem Getriebe dreht).


    Zu 1)
    Wie gesagt, ich bin leider noch nicht zu weiteren "Untersuchungen" gekommen. Ich kann ein Bild des ausgebauten Zahnrads hochladen. Bei diesem greift die Welle nicht. Das Zahnrad sieht mir aber eigentlich OK aus. Bei der 2. Lock, die ich ersteigert habe, sind alle Zahnräder aus Metall, wenn ich es recht im Kopf habe. Dort fehlt aber ein Zahnrad dieses Typs ganz. D.h. bei jener Lok ist sowieso ein Motor "verloren" (ohne entsprechendes Ersatzteil).

    Ich denke, am Ende habe ich vielleicht eine Lok, die richtig funktioniert und einen Dummy :). Dumm nur, dass die Loks keine Bügelkupplungen haben. Da muss ich was basteln...


    Zu 2)
    Da ich viele Loks diverser Marken habe, die nicht mehr richtig fahren (entweder, weil sie bei meinen Eltern 25 Jahre eingelagert waren oder weil ich jetzt wieder solche Occasionsmodelle gekauft habe) und daher viele Loks "revidieren" muss, will ich es einfach richtig machen. D.h. wenn ich mir schon die Mühe mache, alles auseinanderzunehmen, zu baden, zu schruppen und wieder zu schmieren, dann am liebsten mit den Mitteln, die sich auch eignen. Der Aufwand ist ja derselbe (oder eher: mit den am besten geeignetsten Mitteln geht es wahrscheinlich auch schneller). Da habe ich ja jetzt viele nützliche Tipps bekommen! Wäre ja schade, wenn in zwanzig Jahren alle Loks kaputt wären, weil ich bei meiner "Revision" ein Mittel verwendet habe, das z.B. die Plastikzahnrädchen porös macht und sie brechen lässt (nur so als ein Beispiel).

    Evtl. kann ich mir das Auseinandernehmen und feinsäuberlich putzen (mit Wattestäbchen, Zahnbürsten, Pinseln etc.) auch sparen. Seht mal hier, dieser Herr setzt seine Loks in eine Lok-Badewanne und nach Sekunden fahren sie wieder :grin::

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    Bisher bin ich nach der Methoden dieses Herrn vorgegangen (daher auch mit Reinalkohol, wie propagiert):
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    Vorgeschlagen sind somit Reinbenzin (Cebu Pacific), Reinigungsöl (SR24 Modellbahnöl, Video 1) und Reinalkohol (Video 2).

    Ich werde es jetzt also einmal mit dem Reinbenzin versuchen, da kann ich (ausser entzünden) wohl nichts falsch machen. Aber die Badewanne finde ich irgendwie auch klasse 8)


    Ich hatte dieses Problem übrigens noch nie: entweder verdunstet das Benzin im getränkten Lappen oder der saubere Rest des Tauchbades wird zurück in die Flasche geschüttet

    Das ist natürlich auch eine Idee. Ich werde das Restbenzin evtl. durch ein feines Sieb lassen und so möglichst wenig "Abfall" produzieren. Beim reinen Alkohol hätte ich das ja auch schon machen können. Aber dort habe ich ehrlich gesagt die kleinen Restmengen verdünnt in den Abfluss gegeben.

  • Kleines Update zu meinen Kleinbahn-Patienten.


    Ich habe nun die zweite Lok auseinandergenommen. Noch nie im Leben ist mir eine so verdreckte Lok untergenommen. Wenn man bei Ricardo Loks kauft, bei denen es heisst "nicht getestet, habe keine Ahnung von den Dingern" kann es sein, dass man für wenig Geld top Loks bekommt, die man sofort fahren kann. Oder eben solche, die nicht mehr zu retten sind.


    Wenn das (noch schöne) Gehäuse weg ist, sieht man sofort, dass Teile fehlen und hier schon ordentlich gebastelt worden ist.

    Beide Motoren waren komplett verhockt und drehten nicht. Einen der beiden habe ich nicht deblockieren können. Der andere drehte nach intensiver Reinigung wieder frei und leichtgängig, aber bei voller Leistung meines kleinen Lima-Trafos trotzdem relativ langsam.

    Das Problem war nun, dass es immer einen Kurzschluss gegeben hat, sobald ich den Motor wieder aufs Drehgestell montiert habe. Ich habe den Motor grosszügig mit schwarzem Klebeband vom Gestell isoliert, aber es half nichts. Er lief dann sehr langsam und gleichzeitig funkte es, wenn man die Drähte des Trafos mit den Kontaktstellen des Motors verband.

    Allenfalls werde ich diesem Modell einen der beiden Motoren des anderen verpassen und schauen, ob das besser passt. Oder ich benutze dieses Modell als Dummy. Allerdings ist das Modell mit den beiden Motoren schwer und ohne Motoren hält die Sache nicht zusammen. Da muss ich erst eine Mutter finden, die die Fassung der Motoren ersetzen kann. Letzte Möglichkeit ist noch das Rumstehen lassen auf einem Abstellgleis oder Schlachten für Pantos etc.

    Ich sehe es also mittlerweile so: Fährt ein altes Kleinbahn-Modell, schön. Wenn nicht, lohnt sich der zeitliche Aufwand, diese wieder flottzukriegen, wohl meist nicht.

    PS: zwei Motoren kamen mit total 3 Kohlen, in 2 versch. Versionen. Ich habe die zwei gleichartigen im besseren Motor wieder eingebaut. Mit dem geschilderten Resultat.




  • Ich habe den Motor grosszügig mit schwarzem Klebeband vom Gestell isoliert, aber es half nichts.

    ;(: das Blech zur Stromabnahme ist an seiner Befestigung isoliert, aber sicher nicht der Motor selber! Der Motor (zumindest das schwarze äussere magnetische Gehäuse mit der Gewindebohrung) da gibt es nichts zu isolieren! Der hat die selbe Polung wie das Fahrwerk, beides ist "Masse".


    Das Teil wirkt schon sehr gebraucht. Da würde ich auch kaum noch Zeit investieren, sondern als Ersatzteil lagern, oder entsorgen. Kleinbahn Re 4/4 I werden zukünftig zwar schon nicht häufiger werden, aber bis das mal eine echte Rarität wird, das dauert noch ewigs, das Modell war über Jahrzehnte im Angebot. Früher oder später findest Du auch ein besseres bis einwandfreies Modell für einen akzeptablen Preis. Da die Kleinbahn Re 4/4 I auch heute noch ein billiges Modell ist, würd ich nicht die günstigste, sondern ein möglichst gut erhaltenes Modell suchen. Mit Originalkarton werden gut erhaltene Kleinbahn Re 4/4 I zwischen CHF 50.- und 100.- angeboten.


    Bei Raritäten kauft man eher mal dass, was gerade da ist, auch wenn es verbastelt ist, damit man "es" hat. Bei häufigen Modelle lohnt sich das nicht. Wie Du schreibst, beim Kauf von Modellen wo ausdrücklich erwähnt ist: "Modell nicht geprüft": dann ist alles und nichts möglich, wie beim Casino. Aber wenn jemand noch scheibt, Modell nicht geprüft, muss man vom Schlechtern ausgehen, weil sonst hätte der Anbieter gar nichts geschrieben betr. Lauffähigkeit.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • alte Kleinbahn Loks 1948-1952 habe ich bisher leider keine. Entweder war sie mir zu schlecht erhalten, und oder viel zu teuer. Diese Raritäten waren schon immer selten, da hätte man noch vor 45-50 Jahren zugreifen sollen, oder die Vorfahren Kleinbahn Loks kaufen, als sie noch angeboten wurden. Doch 1948, so kurz nach dem Krieg, hatten in Deutschland wie Österreich die meisten Menschen andere Sorgen, als welche H0 Lok kaufen. Jedenfalls die 1-2 Generation Kleinbahn Loks waren Technisch ganz anderst aufgebaut mit Motoren von Dritten.


    Spätestens von 1958 bis etwa 1985/1990 funktionierten alle Kleinbahn Lokomotiven nach dem gleichen System. In Details gab es Unterschiede, das Bürstenschild an der Motorfront hatte verschiedene Formen u. Färbungen. Die Lokräder hatten anfänglich eine Gussbandage und waren aus Guss. Später bestanden die Lokräder aus Kunststoffräder mit Chrombandage. Anfänglich hatten die meisten KLB Loks wenn überhaupt, einseitig 1 elektrisches Licht. Später gab es 2 Lampen mit Gleichrichter und entsprechendem Lichtwechsel. Die Drehgestelle waren ursprünglich rein aus Zinkdruckguss. Spätere Modelle ab etwa 1973/1975 hatten Guss-Drehgestelle mit Kunststoff Schild und innen drinnen "versteckt" Kupfer-Bleche zwecks besserem Masse Stromkontakt, als nur reiner Guss.

    Jedoch in all der Zeit blieb das Funktionsprinzip immer das Gleiche.


    Kleinbahn Ae 6/6 von etwa 1958. Typ 1 mit roten Rädern und 4 Türen. (bei den SBB gab es leider nie Ae 6/6 1:1 mit roten Rädern). Die Vorbild Nr 11404 ist eher Sekundär, jeder klebte das Wappen drauf, was einem gefallen hat. Interessanterweise fertigte Kleinbahn recht genau die Prototyp Version 11401 mit entsprechend richtig angeordneten 4 Türen usw. Aber gewählt haben sie das Modell 11404 welches 1:1 nie so ausgeführt wurde. Wahrscheinlich kannte man in Wien touristisch Luzern einfach besser, als das Tessin oder Uri. Anfangs 1960-er Jahre wurden die Räder korrekt schwarz gefärbt, aber es blieb immer noch bei 4 Türen. Ca. 1973 wurde das Modell überabeitet und korrekt mit 2 Türen angeboten. Mitte 1980-er Jahre gab es die Ae 6/6 mit den Bühler(?) Motoren.


         



    Betreffend Beitrag 18: der Motor ist nicht vom Gussteil isoliert, jedoch der Blechstreifen sehr wohl! Auch die hier sichtbare Schraube am Bürstenlager darf keinen Kontakt zur Masse haben. Jedoch ist die Bürstenschraube gegenüber und mit dem entsprechenden Kohlenbürsten-Lager ist zur Masse verbunden.

         

    Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch der Transalpin der ersten Ausführung, Kleinbahn Modell von etwa 1958. Die bis über 60 jährigen Klebebänder welche die Kabel etwas fixieren sollen, halten nach so langer Zeit in der öligen Umgebung längstens nicht mehr, was kein Drama ist.


    Kleinbahn Motor Re 4/4 I von etwa 1964.


         


    Nach dem gleichen Prinzip funktioniert auch die ÖBB 1041, KLB Modell um 1975.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

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