Etwas über Transformatoren für die Modelleisenbahn

  • Als ich am 24.11.1958 in Mannheim D, nach dem Kauf der ersten Lokomotive BR 89 Märklin,

    Grundstein zu meiner Modelleisenbahn, ein Wunsch seit Knabenszeiten,

    an Bord meines Schiff, Motor - Güterschiff ORINOKO, der damals Schweizerischen Reederei AG Basel,

    zurückkam, fragte ich mich, woher jetzt den "Pfus" nehmen, um dieses Löckeli in Betrieb zu nehmen.

          


    Wir hatten auf den neueren, motorgetriebenen Schiffen damals eine Bordspannung von 24 Volt Gleichstrom.

    Alle andern Schiffe hatten nur Petrol zum Licht machen und Kohle oder Koks zum Küchenfeuer entfalten.


    Also schob ich halt das Ding von Hand ein wenig hin und her. Den gekauften Trafo lies ich vorsichtshalber in der Verpackung.


    Erst nach langer Bergfahrt in Basel angekommen, konnte ich auf Grund einer kollegialen Geste eines Maschinisten

    auf dem Werkstattschiff SALVE REGINA, eine improvisierte Jungfernfahrt auf 2 Meter Blechgleis erleben.


    Das war meine Eintritt als "Petrolfunzeln-Matrose" in die Welt der kleinen Ströme.




    jack

    2 Mal editiert, zuletzt von traumbahn77 ()

  • Auf einem Landgang in Basel entdeckte ich in der Ryhgasse einen top originellen Gremplerladen.

    Im Schaufenster sah ich Buco Transformatoren "wie Sand am Meer". Das wars, die musste ich haben.


    Auf's Schiff zurück, im Gerberchässli Spahrschachteli meinen bescheidenen Matrosenlohn zusammenzählen

    und ab in die Ryhgasse. Super, sie lagen alle noch da; ich konnte diese damals,1959, mit etwas feilschen,

    für ganze Fr. 90.00 "ergattern".Für mein Idee hatte ich einen Coup gelandet, alle funktionieren bis heute 100%ig.

    Auch die nun 7. Anlage wird mit diesen, auf drei Fahrständen gesteuert.

    Sogar nach Umbau der Anlage auf 24 Volt Märklin 3-Leiter Gleichstrom.

      

  • Danke für die Vorstellung Jack:)


    ja die berühmten Buco 1950-er Jahre Trafo: ob Ae 6/6, Re 4/4 I, oder RAe 4/8 661? Ist ja auch egal, jeder hat sich das vorgestellt, was ihm am liebsten war.

    Ich habe diese Buco Trafos auch gerne zum anschauen, weil sie so dekorativ schön sind. Jedoch zum fahren bevorzuge ich den HAG Trafo: grosser statt kleiner Reglerbereich, viel robuster, vor allem aber 48 VA statt nur 10 VA wie bei den kleinen Buco Trafos. Der grosse hat auch 40 VA:). Ein langer Zug mit Innenbeleuchtung bergauf und gehöriger V/max: 10 VA ist knapp bemessen. Dafür haben die Buco Trafo die interessantere Optik;)


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Füge, der guten Ordnung halber doch bei, dass auch ich mit einem Märklin Trafo gestartet bin.


    Der gute Mann verkaufte mir einen Trafo erster Provenienz, der beim Proben gut funktionierte.

    Ich habe dann noch den, zu der Zeit etwas Neueren dazu gekauft.

    Beide dienen als eiserne Reserve.

    jack

    Einmal editiert, zuletzt von traumbahn77 ()

  • Ja, der oben abgebildete Märklin-Super-Trafo war auch mein erstes Gerät, welches ich als Bub gebraucht zu meiner ersten (ebenfalls gebraucht gekauften) Märklin-Eisenbahn zum Geburtstag erhalten hatte. Auch heute noch sind Trafo und Lok - beide in OVP - bei mir erhalten geblieben. Aber der Trafo wird nicht mehr eingesetzt.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Ich habe meine Modellbahnkarriere ebenfalls mit diesem herrlichen metallenen blauen Märklin-Trafo begonnen, geerbt von meinem Onkel. Dann kamen die hellblauen aus Kunststoff - und dann, ich erinner mich wehmütig daran, als ich zu Gleichstrom wechselte, einen Titan-Trafo mit vier "Bahnschaltgeräten". Die liegen glaub immer noch in irgend einer Kiste.


    Trafomässig erinnere ich mich an eine Episode, wo ich echt den Vogel abgeschossen habe. Bei uns im Geschäft hatten sie alle Computer ausgewechselt und die alten sollten entsorgt werden. Ich hab mir damals 32 Netzteile ausgebaut und aus dem Gehäuse genommen. Dann immer zwei Rücken an Rücken mit einer Distanzscheibe zusammengeschraubt, das Ganze in ein grosses 19-Zoll-Gehäuse eingebaut und mit Parallel- und Seriell- Schaltungen verschiedene Spannungen erzeugt. Das alles hing dann an einem einzigen Stecker.


    Seit diesem Projekt verfüge ich als einziger Mieter bei uns über einen Hauswartschlüssel. Das Teil hat nämlich regelmässig die Hauptsicherung des Blocks rausgehauen :-)... ich lach mich heute noch krumm. Mit NTC-Widerständen und am Schluss sogar einer Relais-Schrittschaltung hab ich es dann in den Griff gekriegt.


    Die Teile sind inzwischen fachgerecht entsorgt und zwei Ringkern-Trafos sorgen für genug (sehr genug... ich hab da ne Macke....) Leistung.


    Gruss Markus

  • Hallo Markus

    Mit grosser Aufmerksam habe ich Deine Schilderungen gelesen. Dabei habe ich in Dir den versierten Stromer gespürt.

    Nun hätte ich da eine "Uralte " Frage:

    Wie verhält sich das, wenn ich mehrere Trafo's auf einer Steckleiste platziere ?

    Ich habe mal was gelesen von Parallelschaltung, um gefährliche Fehlspannungen vermeiden.

    Könntest Du mir evt. mit wertvollen Tip's weiterhelfen ?


    jack

  • Solange die Trafos nur gemeinsam an einer Steckleiste sind, ist das ungefährlich. Gefährlich kann es werden, wenn du die Niederspannungsausgänge unter den Trafos verbindest und nicht alle aussteckst. So hast du plötzlich am Trafostecker 230V. Je mehr Trafos miteinander verbunden sind, desto höher ist der Strom auf der 230V Seite. Das sieht dann so wie auf diesem Bild aus.


    Allenfalls kann dir bei vielen Trafos an einer Steckdosenleiste passieren, wenn du diese komplett ausschaltest oder aussteckst und alle gemeinsam einschaltest, dass durch eine Phasenverschiebung die Sicherung auslöst. Dann musst du Trafo für Trafo einzeln einstecken und dann funktioniert es. Vermutlich ist das eher ein Problem der modernen Steckernetzteile und bei gewickelten einphasigen Trafos unproblematisch. Ersteres habe ich immer wieder erfahren. Ein Elektriker wird das sicher korrekt und plausibel erklären können.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hoi mitenand


    Das Bild von Erwin mit dem Anschluss von Trafos erweckt eine unschöne Erinnerung.

    Damals in den 1980ern mit den M-Gleisen und den blauen Trafos von Märklin hat es mit ganz erbärmlich eines geschmiert.

    Drei Trafo, und nur zwei angeschlossen.

    Heute mache ich das doch ganz anders.

    Gruss


    Stefan


    MOBA Saison ist auch im Juli und August

  • Hallo Stefan,

    genau so ist es mir auch passiert.

    Darum bin ich dankbar für die guten, professionellen Hinweise !

    In einem Gespräch mit auch so einem Anfänger Kollege sprach der sogar von 220 Volt Spannung beim Trafoausgang.

    Kann das wirklich passieren ?


    jack

  • In einem Gespräch mit auch so einem Anfänger Kollege sprach der sogar von 220 Volt Spannung beim Trafoausgang.

    Kann das wirklich passieren ?

    Ja, das kann es. Genau das was Erwin oben beschrieben hat, hatte er anlässlich des damaligen "Zugkraftsseminar" eindrücklich bewiesen. Ein Trafo funktioniert nicht nur in eine Richtung....

    Gruss


    Roland

  • Ja Jack, also Vorsicht! Bildlich gesprochen kann man sagen, dass ein Trafo nicht nur vorwärts, sondern auch rückwärts funktioniert.


    Also: Auf der Ausgangsseite (Sekundärspule, Anschlüsse für die Modellbahn) nie Querverbindungen des Bahnstroms (bei Märklin rot) oder Lichtstroms (gelb) einbauen, weder direkt am Trafo noch irgendwo auf der Anlage - ausgenommen davon ist die sog. Masse (auch Rückleiter genannt, braun), was allerdings bei Blechschienen ohnehin der Fall ist ...


    In dem von Erwin in #8 gesetzte Link ist gut zu sehen, was man alles falsch machen kann!!!

    Gruss, René

  • In einem Gespräch mit auch so einem Anfänger Kollege sprach der sogar von 220 Volt Spannung beim Trafoausgang.

    Kann das wirklich passieren ?

    Ein Trafo besteht aus zwei Spulen. Das Verhältnis der Windungen bestimmt das Verhältnis der Spannung.

    Beispiel:

    230 zu 12 Windungen

    Bei 230V an den 230 Windungen haben wir dann 12V bei den 12 Windungen. Wenn man jedoch die 230V an die 12 Windungen anlegt, haben wir an den 230 Windungen 4'408V. Natürlich gibt es in beide Richtungen kleine Verluste, aber so kannst Du dir das ungefähr vorstellen. Bei einem MoBa-Trafo mit verstellbarer Spannung fährt einfach ein Schleifer über die eine Spule und macht diese so "gösser" oder "kleiner". Also mehr oder weniger Windungen zwischen den beiden Pins am Ausgang.


    Hier ein Bild zum besseren Verständnis

  • und mit Parallel- und Seriell- Schaltungen verschiedene Spannungen erzeugt. Das alles hing dann an einem einzigen Stecker.

    :D:D:D


    Ich hätte noch eine Kiste voller Trafos für 230 V Primärspannung, z.T. mit sehr fein abgestuften Sekundärabgängen - und sicher auch "hauptsicherungstauglich" ... 8)

    Gruss, René

  • damit das hoffentlich von den Admins toleriert wird.

    Die Admins haben damit keine Probleme, höchstens du wenn sich der Besitzer des Bildes sich gestört fühlt und seine Rechte geltend macht. ;) Für deine Beiträge bist du verantwortich nicht wir.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ich hätte noch eine Kiste voller Trafos für 230 V Primärspannung, z.T. mit sehr fein abgestuften Sekundärabgängen - und sicher auch "hauptsicherungstauglich" ... 8)

    ...und führe mich nicht in Versuchung... aber nachdem ich es geschafft habe, dass der Hauswart wieder mit mir spricht... andererseits, eine solche Kiste hätte ich auch noch, vielleicht sollten wir uns zusammentun. Gibt wohl keine Garantie, dass es klappen würde. Wenn ich es richtig verstanden habe war das Problem, dass alle meine Netzteile geregelt waren und einen extrem hohen Einschaltstrom verursachen.


    Trotzdem, ich kenne mich nicht wirklich aus mit Elektrik, aber ich hab im Laufe der Jahre alle Hemmungen verloren, es einfach mal auszuprobieren...:spiteful:

  • Ich hätte noch eine Kiste voller Trafos für 230 V Primärspannung, z.T. mit sehr fein abgestuften Sekundärabgängen - und sicher auch "hauptsicherungstauglich" ... 8)

    Am besten alle verkehrt herum in Serie schalten und dann mit dem neuen Ausgang mit den Lichtbogen spielen :D. Natürlich NICHT: ist lebensgefährlich!!!


    Angenommen es sind Trafos mit einer maximalen Ausgangsspannung von 16V, könnte man mit zwei Trafos schon die dreifache Spannung unserer richtigen 15kV Bahn erzeugen...

  • Die Admins haben damit keine Probleme, höchstens du wenn sich der Besitzer des Bildes sich gestört fühlt und seine Rechte geltend macht. ;) Für deine Beiträge bist du verantwortich nicht wir.

    Habe auf dieser Webseite unter "Datenschutz" oder sonst nirgendwo etwas gefunden, ich lösche das Bild jetzt trotzdem sicherheitshalber.

  • ich lösche das Bild jetzt trotzdem sicherheitshalber.

    Verlinke das Bild doch einfach, dann ist es kein Problem.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.