Listen führen, ab wann artet das Hobby in pure Arbeit aus

  • Einen Thread zur Gestaltung von Sammellisten gibt es bereits. Je nach Sammlungsgrösse und Listensystem kann dieser administrative Anteil des Hobby Umfänge erreichen, bei denen mir zuweilen der Spass ganz gehörig vergeht und es nur noch Arbeit ist, die der Übersicht halber getan werden muss oder sollte.


    Bei mir beginnt das Ganze bereits mit einer Budgetplanung. Die Menge an angebotenen Modellen, egal ob Modelleisenbahnen oder Modellflugzeuge, ist heutzutage dermassen gross, ohne geht es bei mir längst nicht mehr. Bei den Modellflugzeugen musste ich die Notbremse ziehen und mein System überarbeiten. Die Hobbykosten liefen komplett aus dem Ruder. Gewisse Lieferanten haben die Angewohheit Modelle anzukünden und erst in ein bis drei Jahren zu liefern. Sobald man wie ich, teils bestimmte Flugzeugtypen möglichst komplett sammeln will, mutiert das öfters einmal zum absoluten finanziellen Killer. Denn diese Hersteller liefern dann den einen Flugzeugtyp bevorzugt in einem Rutsch oder mit geringsten zeitlichen Abständen aus. Diesbezüglich haben die chinesischen Firmen keinerlei Gespür wie der Markt in der westlichen Welt funktioniert. Wie erwähnt zu viel Gleiches auf einmal und oft zu völlig unpassenden Zeiten, wie anfangs Jahr oder im Hochsommer zur Feriensaison. Dafür gegen Weihnachten öfters einmal kaum etwas.


    Grundsätzlich gibt es bei mir eine Budgetplanung, darin tauchen auch die Eisenbahnmodelle als Einzelposten zum erwarteten Zeitpunkt auf und die Modellflugzeuge mit einem einigermassen fixen monatlichen Betrag. Soweit so gut. Diese Budget bei den Modellflugzeugen müsste ich jeweils bei den Bestellungen im Auge behalten, was bei den erwähnten Lieferfristen viel Aufwand bedingt und mit Neuheiten die ich unbedingt will kollidieren. Mittlerweile ist fast alles im Lot.


    Mein überarbeitetes System besteht aus verschiedensten Listen an unterschiedlichen Orten, selbstverständlich digital und Online. Der wichtigste getroffene Entscheid, mit wenigsten Ausnahmen wird nicht mehr vorbestellt. Ungünstiger für den Händler für seine Planung, für mich bedeutet es, mehr Planungssicherheit dafür verpasse ich öfters einmal ein Modell. Da der Markt mit Modellflugzeugen sehr global ist, trifft diese Umstand sehr selten ein und führt nur zu etwas höheren Beschaffungskosten.


    Ein Händler in den USA hat einen sehr guten Online Shop. Einerseits ist seit diesem Jahr der Lagerbestand ersichtlich, man sieht auf einen Blick ob es Zeit ist zu bestellen oder ob es noch nicht eilt. Andererseits können sehr viele Wunschlisten angelegt werden. Das nutze ich zwischenzeitlich ausgiebig. So gibt es für die verschiedenen Hersteller Listen mit den Wunschmodellen. Manche davon an Lager, andere bereits ausverkauft aber immer noch aufgelistet und solche die erst im Status Preorder sind. Die Listen sind zum Teil erschreckend lang, viele Positionen bereits ausverkauft, andere recht übersichtlich.


    Diese Listen haben den positiven Effekt, wenn meine Schweizer Händler etwas falsch erfassen, merke ich das sofort und kann sie darauf hinweisen. Sind das falsche Beschriebe oder Fantasiepreise, in der Regel sind sie dafür dankbar, bei den Preisen hängt es von der Beschaffungsquelle ab. So weiss ich auch genau, was ich besser direkt in den USA bestelle. Meist sind die Schweizer Preise, wenn Porto, Verzollung und MWSt eingerechnet wird gar nicht so schlecht.


    Alle Flugzeuge mit einer HB Registrierung in den Massstäben 1:500, 1:400 und 1:200, solange aus Metall, sind für mich ein muss. Diese tauchen in einer weiteren Wunschliste auf. In der Online Datenbank für Modellflugzeuge, können ebenfalls Wunschlisten der bereits erfassten Modelle angelegt und mit Kommentaren versehen werden. Hat das Modell seinen Eingang in die Sammlung gefunden, kann es von der Wunsch- zur Sammelliste transferiert werden. Es muss lediglich noch Kaufdatum, Preis und Händler ergänzt werden. Eine äusserst praktische und effiziente Lösung.


    Obwohl ich schon ein wenig der Verwalter und Bürogummi Typ bin, artet es doch regelmässig in lästige Arbeit, statt erfüllendes Hobby aus. Das zeichnet sich dadurch aus, dass immer noch zu viele Modelle nur auf dem Papier existent sind, anstelle in der Datenbank. Die Online Datenbank ist leider alles andere als vollständig. Da ich doch nicht wenige Exoten in der Sammlung habe, muss ich diese komplett händisch erfassen, was mir definitiv keinen Spass macht. Zumindest seit einiger Zeit mache ich mir die Mühe und erfasse sie unmittelbar nach dem Kauf. So gibt es keinen zusätzlichen Stau mit nicht erfassten Modellen. Eine komplett eigene Liste mit den Modellen zu erfassen, das habe ich längst verpasst, der Aufwand wäre Stand heute gigantisch. So muss ich nur hoffen, die Online Datenbank stirbt nicht vor mir. Allerdings kann ich sie wenigstens von Zeit zu Zeit als PDF speichern, so habe ich zumindest ein simples Backup.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hallo Erwin,

    mir fallen dazu 2 Stichworte ein, die herausfordernd sein können und massiv unterschätzt werden:


    "Vollständigkeit" das ist hochgradig süchtig machend, toxisch und wird unterschätzt und kann auch total freudvoll erfüllend sein. Es ist das A und O vom (ernsthaften) Sammeln, eigentlich die Essenz vom sammeln. Es ist wie ein UFO oder Gott: der Vollständigkeit kann man sich annähern, aber man wird sie niemals gänzlich 100% erreichen können. Ausser man begnügt sich bereits mit der Zahl 1, aber diese Ausreden gelten nicht, da Sachen und Gegebenheiten mit Zahl 1, durchwegs keine typischen Sammler Gebiete sind.


    Es gibt Dinge und Situationen, welche sich nicht zum Sammeln eignen, sondern wo man nur 1 x macht oder hat: Man hat nur 1 Leben (auf`s mal), Heiraten, Pkw-Führerschein, Wohnung/Haus, Alltag-Auto, Primarschulzeit etc. Und selbst Liz Taylor welche 8 x geheiratet hat, würde ich jetzt nicht als Heiratssammlerin bezeichnen. Es kann auch Wiederholungen geben, welche nichts mit Sammeln zu tun haben.


    Von Sachen welche sich zum sammeln eignen, egal ob finanziell billig oder wertvoll: Muscheln am Strand finden, Fussballbildchen, Briefmarken, Modellautos ob 1:220 bis 1:28 oder gar 1:1, Gemälde, Porzellan, Kaffeerahm-Deckeli, Modell-Flugzeuge und eben auch Eisenbahnen. Man kann von seinem Sammelgebiet viele Objekte haben, man kann eine relative Vollständigkeit anstreben, was schon herausfordernd genug ist, aber mit dem Anspruch "absolut" wird man nie eine wirkliche Vollständigkeit erreichen können. In dem Bereich ist es etwas wesensverwandtes wie eine Sucht. Beispiel: ich habe jetzt etliche Be 4/6 Modelle und eigentlich keinen Bedarf mehr für weitere Be 4/6 Modelle, insbesondere in H0 nicht mehr, da vorhanden ist, was ich sammeln wollte. Verflixt jetzt kam noch Märklin mit einer zeitgemässen Be 4/6 heraus! Muss ich diese jetzt noch haben oder nicht, obwohl sie gar nicht vorgesehen war?!? wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen: nur noch dieses eine mal! (wie oft hat man sich das schon gesagt und es wurde zig mal). Weil wenn jetzt noch HAG oder Lima, oder wer auch immer mit eine Be 4/6 heraus käme, man müsste auch diese haben, sonst wäre die Sammlung ja nicht vollständig...


    Hätte ein vermögender privater Starkstrom-Sammler Vollständigkeit haben wollen, ginge das nicht, weil sein Leben war viel zu kurz, um auch die Digital Ausführungen sammeln zu können. Ein Spätgeborener ist etwas im Vorteil, aber dem geht es umgekehrt: nur schon die Firma Märklin war bereits um 1900 viel zu gross, dass man 120 Jahre später eine Chance hätte, wirklich von allen alten Objekten 1 Exemplar zulegen zu können.


    Um etwas vollständig zu haben, theoretisch ging das als Zeit überdauerndes Museum, welches einen Horizont weit über ein Menschenleben hinaus hat. Wahrscheinlich ist von allen Sammlern der Fürst von und zu Liechtenstein derjenige, welcher am nächsten die Vollständigkeit erreicht hat: Seit 400 Jahren sammelte er und seine Vorgänger alte Meister der Gemäldekunst, ohne Unterbruch und seine Sammlung überlebte auch zumindest im Wesentlichen, alle Krisen und Kriege bisher. Als die fürstliche Sammlung begonnen wurde, war sie um 1600 top aktuell. D.h. im Laufe der Jahrhunderte wechselte diese Epoche dann und wann der Begriff, um 1600 dürfte man die Holländer und Florentiner Künstler kaum alte Meister klassischer Kunst genannt haben. Doch das Sammelgebiet ist seither exakt das selbe geblieben. Die Liechtensteiner Fürsten interessierten sich nicht sonderlich um kurzfristige Erlöse und Werte ihrer Gemälde, die schwankten je nach Zeitgeist und Mode erheblich, sie sammelten über die Jahrhunderte immer die selbe Art Kunst. Aber obwohl es vermutlich weltweit niemand anderst gibt, dem das über alle die Epochen derart professionell gelang, wirklich vollständig ist auch seine Sammlung nicht. Museen und andere Königshäuser sammeln ebenfalls die selbe Epoche. Wenn auch weniger derart akribisch und vollständig, so haben die anderen dennoch einzigartige Werke, welche der fürstlichen Sammlung fehlen und ohne kriegerische Gewaltanwendung niemals den Besitzer wechseln werden, der Fürst hat also keine Chance, dass seine Sammlung je wirklich vollständig werden wird. Wenn der das schon nicht mit all seinen Möglichkeiten schafft, dann haben Modelleisenbahner erst recht keine Chance.


    Letztendlich muss man sich davon verabschieden, dass ein vollständiges Sammeln realistisch, machbar und möglich ist. Aber weil das so ist, ist es dennoch kein Grund auf Sammeln zu verzichten, wenn man sammeln möchte. Zwischen alles und gar nichts kann man gerade beim Sammeln pragmatisch vernünftig vorgehen. Ich sehe darin kein Widerspruch.


    Die Motivation zum Sammeln:

    Es ist erstaunlich, Standby ist bei Sammlern eher selten vertreten. Mir geht es rein um den psychologischen massgebenderen Faktor und explizit nicht um äussere Faktoren. Wenn diese einem von aussen aufgedrängt werden, so ist klar dass das Sammeln davon auch betroffen ist. Merkwürdiger finde ich was ganz anderes: entweder wird gekauft, gekauft, gekauft und wenn jemand keine Kauf-Lust mehr hat, dann haben viele Leute gleich auch keine Lust mehr, ihre Sammlung besitzen zu wollen. Es kommt erstaunlich wenig vor, dass Modellbahn-Sammler weder weiter zukaufen, aber auch nicht verkaufen. Dabei ist dies vorbildgetreu: Die SBB bestellte nach 1934 keine weiteren Ae 4/7 mehr, setzte sie aber ein bis in die 1990-er Jahre. Ähnlich die Re 4/4 II, das letzte Baujahr war 1985, einige Exemplare könnten möglichweise die Einsatzdauer der Ae 4/7 gar noch übertrumpfen?


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • "Vollständigkeit" das ist hochgradig süchtig machend, toxisch und wird unterschätzt und kann auch total freudvoll erfüllend sein.

    Beim Erreichen der Vollständigkeit tritt sicher ein Glücksgefühl ein, nur hält das typischerweise nicht lange an. Ist also ein Sammlung vollständig, endet auch die Sammeltätigkeit, was bei vielen Sammler eher für Ernüchterung, Frust und Erkennung der Sinnlosigkeit des Sammelns sorgen dürfte. Bei mir wäre das zumindest so.


    Man kann von seinem Sammelgebiet viele Objekte haben, man kann eine relative Vollständigkeit anstreben, was schon herausfordernd genug ist,

    Die Erreichung von Etappenzielen in einer Sammlung finde ich einerseits spannend und anderseits in dem Sinn erfüllend, ich habe wenigstens ein Teilziel erreicht. Noch nicht so lange her, habe ich mit den 1:400 Galaxy C-5 Modellen ein solches Etappenziel erreicht. Die Anzahl ist erfreulicherweise übersichtlich, aktuell gibt es 25 Varianten von drei Herstellern. Von einem Hersteller werden sicher noch weitere Modelle erscheinen, es heisst also dranbleiben.

    Beispiel: ich habe jetzt etliche Be 4/6 Modelle und eigentlich keinen Bedarf mehr für weitere Be 4/6 Modelle, insbesondere in H0 nicht mehr, da vorhanden ist, was ich sammeln wollte. Verflixt jetzt kam noch Märklin mit einer zeitgemässen Be 4/6 heraus! Muss ich diese jetzt noch haben oder nicht, obwohl sie gar nicht vorgesehen war?!? wahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen: nur noch dieses eine mal! (wie oft hat man sich das schon gesagt und es wurde zig mal).

    Kommt mir mehr als verdächtig bekannt vor.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ihr sprecht mir aus der Seele. Bei mir konstatiere ich noch folgende Eigenheit: meine Sammelleidenschaften sind saisonal. Das heisst: im Verlauf meines Lebens tritt aus verschiedenen Gründen plötzlich eine sehr akute Phase eines bestimmten Sammelgebietes auf, um nach Monaten oder Jahren plötzlich wieder abzuflauen. Manchmal flammt das Sammelgebiet wieder auf, manchmal ist die Leidenschaft für immer vorbei.


    Diese Art zu Sammeln hat zur Folge, dass man im jeweiligen Sammelfieber immer alles möglichst rasch zusammenraffen will und dadurch nicht selten für ein Objekt viel zu viel ausgibt - anstatt sich in Geduld zu üben und bei überteuerten (oder zustandsmässig unvollkommenen) Angeboten zu widerstehen. Es ist schon vielfach vorgekommen, dass Objekte, über die ich über (finanzielle) Leichen gegangen wäre/bin, Jahre später zu einem reellen Preis angeboten wurden, ohne dass ich irgendwelche Anstalten traf, dieses kaufen zu wollen.

    Befremdlicherweise scheine ich trotz ausgefallenen Interessen immer dann eine Sammlung aufbauen zu wollen, wenn es andere auch tun. Und umgekehrt flaut der Besitzwunsch immer dann ab, wenn andere verkaufen. Aber das mag natürlich täuschen.

    Witziger- besser: fatalerweise behalte ich auch im Interesse erloschene Sammlungen. Andere stossen die Dinge wieder ab, um Platz und Moneten für die neue Leidenschaft zu bekommen. Ich nicht.

    So liegt im Estrich seit meiner Jugendzeit ein Riesenkarton mit Hunderten oder Tausenden Streichholzbriefchen, ein anderer mit Abziehbildern, ohne Chance, dass ich je wieder einmal vom weitersammeln werde…. ;(


    Fast dasselbe mit meinen Autogaragen: hier habe ich die Sättigung längst erreicht. Ebenso bei den Faller-Häuschen, Faller-AMS-Slotcars, 1:43-Fahrzeugen, Alten Reklamekatalogen und vielem mehr.

    Standby ist meine Micky-Maus-Heft-Sammlung: da werde ich sicher wieder einmal anfällig, beim Versuch sie zu komplettieren.

    Ebenso werde ich neue Tekno-Tanklastwagen ergänzen, wenn ich auf ein fehlendes Exemplar stosse.


    Das Dümmste - und Wahrscheinlichste - was mir passieren wird, ist, für etwas Neues Feuer zu fangen.🤭

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Letzen Samstag erhielt ich eine etwas mehr als 6-seitige Excel Liste mit Modellflugzeugen zur Durchsicht und kann mir daraus in der Sammlung fehlende Modelle sichern. Insgesamt sind 337 Modelle aufgelistet. Bis und mit gestern habe ich jeden Tag mindestens eine Stunde dafür aufgewendet, total sicher mehr als 10 Stunden. Da denkt jeder spontan, schon etwas viel für die paar Modelle. Ist auch richtig.


    Mit meiner partiellen Nachlässigkeit der Erfassung der Modelle, hatte ich mir selber ein Ei gelegt. Die Jahre von 2013 bis 2016 sind nur teilweise erfasst und logischerweise betraf es genau viele Modelle aus der besagten Liste. Nun ja, selber Schuld. Wenigstens hatte ich dieses Jahr begonnen die nicht erfassten Listen nach den beiden Hauptlieferanten nach den Jahren zu sortieren. Für die Aeroclassics Modelle ist mittlerweile auch das Jahr 2014 abgeschlossen. Zum Glück funktioniert mein Gedächtnis noch, die Listen nach dem Eichhörnchen Prinzip an verschiedensten Stellen abgelegt, fanden sich alle in kurzer Zeit, bzw. ist musste nur ins richtige Regal oder die richtige Schublade fassen.


    Etwas kompliziert wurde es speziell für die Jahre 2018 bis 2020. Dort gab es in der Sammlung mehr Lücken als erwartet. 2018 wurde mein Stammhändler in Kanada plötzlich nicht mehr von Aeroclassics beliefert, dort gab es dadurch einige Lücken. 2019 war mein Umzug, gegen Ende Jahr hatte ich nicht mehr genügend Zeit für das Hobby und ich musste mit der Menge an Modellen für einige Zeit etwas zurückfahren. Aus diesem Grund musste ich in der Bestellgeschichte und den Listen klären was ich tatsächlich nicht habe und was noch nicht eingetragen war. Mittlerweile ist das alles passiert und 14 Modelle sind in der Wunschliste hängen geblieben, mehr als ursprünglich erwartet.


    Zum Titel passend, war es doch zu einem grossen Teil pure Arbeit und nicht bloss vergnügliche Schatzsuche. Aber wie bereits angemerkt, selber Schuld. Ich erhalte noch eine weitere Liste, ich bin gespannt ob es dort ähnlich verläuft.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Es ist auch bei mir immer eine grosse Gefahr, dass ich neu erworbene Lokomotiven nicht geradewegs in meine Liste eintrage, oder es doch mache und dann vergesse: so will ich immer wieder Modelle eintragen, die ich bereits erfasst habe. Das Gegenteil versuche ich zu vermeiden: dass ich Maschinen versorge, ohne entsprechenden Nachtrag zu generieren… ob mir das konsequent gelungen ist, dürfen meine Erben herausfinden. :P

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • …das ist auch bei mir eine Gefahr.


    Gebe mir aber wieder Mühe, alles einzutragen…


    Bei mir ist es noch so, bis ich das allenfalls einfach verbinden kann, dass ich mehrer Listen parallel führe ?( ;( Warum?


    Eine Liste (Tabellenblatt) ist die eigentliche Inventarliste (die leidet bisweilen…), weitere Tabellenblätter enthalten dann die mit dem Inventar zusammengestellten Züge (Reisezüge, Güterzüge, Mess- oder Spezialzüge und Schmalspurzüge.

    Meine Leidenschaft gilt den internationalen Reisezügen ;) - so geht es heute umgekehrt, ich stelle die Züge zusammen und schaue, was zur vernünftigen Fertigstellung noch fehlt.

    Diese Liste ist dann eigentlich Hobby im Hobby - mir macht es Spass, die verschiedenen Angaben einzutragen und zusammenzutragen.


    Meine letzten neuen Speisewagen rollen wohl auf Y28F Drehgestellen, solche Daten sammle ich auch…


    PS: Es sind SNCF Vru Grill Express von LS Models

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Geschätzte Konsumsklaven!


    Ich - angesichts Eurer Probleme als Ex-"Sklävchen" zu bezeichnen - habe für Euch folgenden Tipp, der mir sehr geholfen hat, denn die geschilderten Befindlichkeiten sind mir vor meinem Kurswechsel aufs Äusserste auf den Keks gegangen:


    Ich frage mich VOR jedem Kauf, ob mir das angepeilte Ding wirklich so sehr gefällt - oder ob "sklavische - SAMMLER! - Triebe" Ursache eines Kaufes sein könnten. Das hilft ungemein - und hat weitreichende Vorteile:


    - Man lernt dabei seine Vorlieben (Epoche, Typen, Betreiber....bis hin zu seinen ur-persönlichsten, Hobby-unabhängigen "Lieblings"-Farben usw.) sehr genau kennen (und übrigens auch, warum man eigentlich zum Hobby kam, und wann, und wie...) und muss sich deshalb häufig gar nicht mehr nach dem "Grad der Lüsternheit" danach fragen .

    - Eine Sammlung wird so ganz automatisch epochal sehr konsistent und

    - übrigens auch ganzheitlich bzw. farblich sehr ansprechend

    - "Lücken" in der "Sammmlung" interessieren schnell mal überhaupt nicht mehr, weil man weiss, warum sie da sind.

    - Einzelne epochale Ausreisser finden trotzdem oder erst recht Platz, weil sie halt immer wieder von Neuem gefallen - andererseits aber quantitativ sehr übersichtlich sind.

    - Budget-Probleme entfallen vollständig - wie ebenso

    - Eure "Bürostunden" (vielleicht zum ganz kleinen Teil ersetzt durch ein paar Gedanken VOR dem Kauf.....)


    .....und das Schönste:


    DAS ZEUGS MACHT UNWAHRSCHEINLICH (VIEL MEHR !) SPASS - weniger ist effektiv (sehr) viel mehr.

  • geschätzter vernünftig sein wollender,

    Dein Beitrag liest sich schlüssig und stimmig an, bezogen auf DEINE Persönlichkeit. Du hast für Dich alles richtig gemacht :thumbsup: . Andere Leute sind sehr gerne Sammler :) ohne darunter zu leiden, trotz dem sinnigen Ausdruck "Leidenschaft". Weniger ist weniger und mehr ist mehr. Das Leben dynamische Balance und auch vom Alter abhängig. Wenn ich dereinst mal ins Altersheim muss, den John-Deere 4755 nicht mitnehmen kann, ist mir schon klar...


         


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • An den Herrn mit dem gut gemeinten - und an dich weisen - Ratschlag:

    Sammeln ist, wie Hermann richtig bemerkt, eine Leidenschaft. Sie macht süchtig. Das muSs sie auch, denn es ist mit Vernunft nicht zu erklären, weshalb man sich im Jahr 2022 mit einem 64jährigen Automobil herumplagt oder 95 (fast) identische Lokomotiven in seine Vitrine stellt oder einen Kaugummi für tausend Franken kauft oder…. Die Liste könnte beliebig weitergeführt werden.

    Wenn dieses Feuer fehlt, ist das Sammeln zu Ende. Das geschieht bisweilen. Andere sammeln überhaupt nie. Ich will das aber gar nicht. Das Sammeln gehört zu meinem Lebensinhalt. Wenn sich irgendwann vor jedem(!) Lust-Kauf deine Gedanken durchsetzen, dann habe ich wohl meine letzte Lebensphase erreicht.


    PS: es fehlen mir noch zwei dänische Märklin-Blech-Personenwagen, dann ist auch dieser Zug komplett.🥰

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hoi Roger


    Meinst du die roten mit dem grossen DSB-Schriftzug oder die älteren braunen?


    Gruss Barni


  • Diese

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Geschätzte Konsumsklaven!

    Vielleicht hast du recht, auf mich trifft es nicht vollständig zu, zum Glück.


    Meine Sammeltätigkeit ist doch einigermassen dynamisch. Im Sektor Modelleisenbahn begann sie 1982 mit dem sammeln von Schweizer Dampfloks der damals bekannten Hersteller Metropolitan und Fulgurex. Das blieb doch recht lange so, bis ca. Ende der 90er Jahre. Dann kam ich auf die glorreiche Idee, es gibt schöne H0m Modelle. Die gelben Bernina Bahn Wagen und Triebwagen hatten es mir angetan. Wenn schon den schon und schwupps gesellten sich sehr schnell Ferro Suisse Modelle dazu. Später als Kunde im Auktionshaus Dorenbach, es gibt doch auch schöne französische und deutsche Dampfloks, passt doch auch noch zu den Schweizern. Schwupps, Sammelgebiet schon wieder erweitert. Elektroloks und Dieselloks, immer noch zur Hauptsache nach Schweizer Vorbild sind doch auch eine tolle Sache. Und wieder wurde das Sammelgebiet breiter.


    2003 geheiratet, ein etwas günstigeres Hobby muss her. Modellflugzeuge, das ist doch etwas, hatte mich ebenfalls seit Kindesbeinen interessiert und ist viel günstiger. Das stimmt so weit im Grundsatz, wenn es nicht gleich so viele Modelle wie bei mir geworden wären. Auch dort hat sich der Fokus immer wieder erweitert, die Aufzählung erspare ich euch. Eine Erkenntnis die ich bald gewann, für Modelleisenbahnen hätte ich nie aber auch gar nie so viel Geld ausgegeben.


    Dafür gibt es auch berauschende Momente. Mit dem Erfassen der Modellflugzeuge bin ich immer noch im Rückstand, trotzdem, sieht doch einfach nur geil aus wenn der Zähler bei 10'000 verewigt ist. :D



    Solange ich Lust habe, mache ich munter weiter, es können auch weniger Modelle pro Jahr sein, damit habe ich keinerlei Probleme. Ich muss der Welt nichts beweisen.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Vielleicht hast du recht, auf mich trifft es nicht vollständig zu, zum Glück.

    Hallo Erwin,

    Ohne Konsum wird es mehr Sklaverei und Aufstände geben, aber mit zuviel Konsum geht die Menschheit kaputt. Manchmal reduziert sich der Kapitalismus auch selber: ausser depressive Stimmung und Aggressivität, hat bisher die Klima-Greta praktisch nichts erreicht. Jetzt ausgerechnet zur Hochsaison, streichen gewinnorientierten Fluggesellschaften weltweit von selber Flüge, weil es an Fachpersonal, Ersatzteilen und teils an Geld u. Kerosin fehlt.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Geschätzte Sklaven und Spartaner (?) !


    Ich als bestimmt kein " vernünftig sein wollender" (sonst fragt mal meine Frau....) hege keine leisesten Regungen dieser Art - und schon gar kein diesbezügliches Sendungsbewusstsein zu Handen der Szene.


    Eure Schilderungen zogen mir schlicht die Halsmuskulatur etwas enger, weil ich so sehr und gut weiss, von was ihr berichtet - und wie ICH mich fühlen würde (bzw. z.T. immer noch fühle) in Eurer Rolle, was wiederum einen spontanen Hilfsreflex auslöste.


    So - und nur so ! - ist das Posting zu verstehen.


    Gruss

    Peter - alias Ep.IV

  • Ja Peter, alles klar. Es wäre ja wirklich schön, wenn Deine Einsicht auch bei mir funktionieren würde. Ich hab weiss Gott genug Zeugs. Tut es aber nicht. :pinch: ;)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hoi Peter


    Nehm mal an, du hast das ganz bewusst etwas provokativ geschrieben. Was einen Sammler antreibt ist halt wirklich eine ganz persönliche Angelegenheit und jeder muss für sich das Equilibre finden. Selber behalte ich zwar auch viel, meist alten Gerümpel (ok, einige sagen ez wohl, das sieht man auch, haha), Geld gebe ich kaum dafür aus. Mache das aber weder aus Not noch aus Geiz, sondern einfach, weil ich es - aber dass ist ganz persönlich - nicht besonders spannend finde, einfach mit Geld zu hantieren, um eine Sammlung zusammenzustellen. Gebe im Gegenteil manchmal auch Zeug ab, wenn etwas bei mir nur in der Schachtel wohnt und ich merke, dass jemand Anderer viel mehr Freude als ich daran hätte (den DSB habe ich leider nicht). Teilweise entsammle ich mich also geradezu...


    Gruss Barni