Meine Schweiz in den siebziger Jahren in H0 und H0m

  • Die lange Geschichte des Kopfbahnhofs Sägeliweid


    Abgesehen von verschiedenen Gebäudemodellen und eines wirklich uralten Rebbergs, welcher immer irgendwie wieder Platz auf meinen Anlagen gefunden hat, handelt es sich beim Kopfbahnhof Sägeliweid um das einzige Segment, welches in zwar immer wieder abgeänderter Form mehr als drei Jahrzehnte und vier Anlagen auf zwei Kontinenten überdauert hat.


    Entworfen und gebaut wurde der Bahnhof erstmals im Jahr 1990 als Endstation einer Nebenbahnlinie meiner damaligen Anlage in der Schweiz. Der rudimentäre Gleisplan ist im folgenden Bild ersichtlich.



  • Sorry, das wurde etwas allzu schnell publiziert... Hier folgt nun der Gleisplan in der richtigen Ausrichtung.



    Wie für mich wichtig, ergaben sich auch hier gute Rangiermöglichkeiten. Es folgen nun einige Fotos, welche bereits 30 Jahre zurückliegen.






    Sägeliweid war in einer Raumecke platziert, weshalb ausser der Station kaum Platz für ein Dorf vorhanden war. Den verwendeten Hintergrund hatte einst mein Vater noch einmal 30 Jahre früher gemalt.


    Im Jahr 1993 kam die Übersiedlung nach Kanada, weshalb der Bahnhof von allen Zutaten einschliesslich Fahrleitung "befreit" und geschützt in einem Holzverschlag an den neuen Wohnort gezügelt wurde. Beim Neuaufbau waren die Verhältnisse sehr verschieden und es bestand nun genügend Platz für ein Dorf, weitere Landschaft und sogar ein Fussballstadion. Die hinter dem Dorf durchführende Bahnlinie war nicht mit Sägeliweid verbunden. Die Einfahrt in den Bahnhof musste der neuen Situation angepasst werden.







    Das letzte Bild zeigt einen Teil meiner aus räumlichen Gründen recht verwinkelten ersten Anlage in Kanada. Weitgehend fertig gestaltet sind Bahnhof und Dorf Sägelweid auf der rechten Seite.


    Auch diese Anlage wurde nie fertiggestellt, sondern musste aus familiären Gründen abgebrochen werden. Doch einmal mehr überlebte der Bahnhof Sägeliweid, wie wir in der Fortsetzung sehen werden.


    Bis dann, Hansruedi

  • In meinem letzten Beitrag haben wir den Kopfbahnhof Sägeliweid in der ersten und zweiten Fassung in der Schweiz und in Kanada kennen gelernt, nun geht die Geschichte mit der dritten Version, wiederum in Kanada, weiter. Einmal mehr wurde der Bahnhof gezügelt, wobei der Gleisplan gleich blieb, aber die Einfahrt wiederum angepasst werden musste. Diesmal musste die Steigung von Bäretshausen nach Sägeliweid mit einem Kehrtunnel bewältigt werden.


    Hier kommt eine Ae 6/6 mit Kieszug aus dem Kehrtunnel und wird die Endstation in Kürze erreichen.



    Auf dem nächsten Bild ist im Hintergrund das selbstgebaute Modell eines Emmentaler Bauernhauses sichtbar, welches vor der Auswanderung mein Heim in der Schweiz war und die Anlage mit dem ersten Bahnhof Sägelweid beherbergte.



    Wir haben nun Gelegenheit, den Bahnhof inklusive Zufahrt etwas genauer anzusehen.



    Die Ae 6/6 ist nun in den Bahnhof eingefahren, welcher dank einer Unterführung schienenfreie Zugänge bietet.




    Hinter der Station bleibt einzig Platz für das Bahnhofgebäude und einen Blumenladen, während das ländliche Dorf links davon angesiedelt ist.





    Einige Schrebergärten haben auch noch knapp Platz gefunden.




    Blick aus der Gegenrichtung



    Dieses Bauernhaus hat ein echtes Vorbild in Kandersteg und ist in eigener Werkstatt entstanden.




    Auf der nächsten Aufnahme ist die Lage von Station und Dorf Sägeliweid auf der rechten Anlagenseite sichtbar.



    Doch nun genug der Nostalgie. Nachdem der Bahnhofvorstand das Abfahrtszeichen gegeben hat, verlassen wir die ehemalige Anlage in Kanada, um in meinem nächsten Bericht zu sehen, wie der Bahnhof Sägeliweid nach meiner Rückkehr in die Schweiz einmal mehr auferstanden ist.



    Bis zum nächsten Mal beste Grüsse, Hansruedi

    2 Mal editiert, zuletzt von Strickwil ()

  • Nach den verschiedenen Abschweifungen in die Vergangenheit geht es jetzt wieder zurück zu meiner heutigen Anlage und der hoffentlich letzten "Inkarnation" des Bahnhofs Sägeliweid. Bevor es soweit war, musste die Bahnhofplatte einmal mehr von Ausschmückungen und Fahrleitungen (Gleisjoche ausgenommen) befreit und in einem Holzverschlag zum bereits zweiten Überseetransport verstaut werden. In solch rudimentärem Zustand wurde der Bahnhof dann auf den vorbereiteten Unterbau aufgesetzt.





    Der aufmerksame Beobachter mag erkannt haben, dass die Ausrichtung der Station im Gegensatz zu den Vorgängeranlagen um 180 Grad gedreht und das Bahnhofgebäude nun auf der Frontseite ist. Die Zufahrt (nun rechts statt links) musste einmal mehr neu erstellt werden.



    Die Strecke von Bäretshausen ist oben auch bereits weiter gediehen. Auf dem nächsten Bild ist auch die neue Bahnhofeinfahrt ersichtlich. Wie in einem späteren Bericht ersichtlich sein wird, wurde diese Situation später nochmals wesentlich verändert und erweitert.



    In der zwischen den Bahnhöfen Bäretshausen und Sägeliweid liegenden zweigleisigen Dienststation "Felsenburg" (die BLS-Nordrampe längst grüssen...) können sich Züge kreuzen. Zugleich erfolgt an diesem Punkt die Übergabe vom Fahrpult Bäretshausen auf dasjenige von Sägeliweid, was einen unabhängigen Betrieb mit zwei Betreibern ermöglicht, d.h. man kann sich gegenseitig Züge zusenden.


    Zu diesem Zweck baute ich eine relativ einfache Relaisschaltung, die folgendermassen funktioniert. Der ankommende Zug fährt grundsätzlich immer auf das linke Gleis ein und löst vor dem Ausfahrsignal einen Reed-Kontakt aus, wodurch der Fahrstrom ausgeschaltet wird und der Zug zum stehen kommt. Sobald nun vom gegenseitigen Stellpult her das Ausfahrsignal auf grün gestellt wird, wechselt die Stellung der Ausfahrweiche und die Speisung des entsprechenden Gleises erfolgt von der Empfängerstation aus. Steht das Ausfahrsignal bereits bei Einfahrt des Zuges auf grün, kann der Zug "fliegend übernommen" werden und durchfahren. Die entsprechende Verdrahtung ist vor dem Einbau auf dem folgenden Bild dargestellt:



    Das funktioniert grundsätzlich auch nach der Umstellung auf digitales Fahren, hat allerdings den Nachteil, dass die Beleuchtung des anhaltenden Zuges erlischt. Ich plane deshalb, dies gelegentlich auf wirklich digitalen Betrieb mit Brems- und Anhaltestrecken umzubauen.


    Auf den folgenden letzten zwei Bildern ist der Bahnhof immer noch ziemlich rudimentär, aber doch schon betriebsbereit. Die Gebäude und Landschaftsteile im Hintergrund stammen von der kanadischen Anlage und sind erst provisorisch eingefügt.





    Vor dem weiteren Ausbau von Sägeliweid werden wir im nächsten Abschnitt nach Bäretshausen zurückkehren und den Bau der MOB-Schmalspurstrecke nach Strickwil beobachten.


    Bis dahin beste Grüsse, Hansruedi

  • Bau der MOB-Schmalspurstrecke


    Wie angekündigt geht es nun weiter mit dem Baubeschrieb der H0m Strecke zum höchstgelegenen Bahnhof der Anlage. Zu diesem Zweck musste zuerst über dem Schattenbahnhof Grosshansen das tragende Gerüst erstellt werden.





    Das Trassee selbst führt aus Bäretshausen vorerst der Wand entlang parallel zur in den Schattenbahnhof führenden Normalspurstrecke und beginnt sogleich zu steigen.



    Gleich nach dem Dachfenster wird die Strecke später im Tunnel verschwinden und in einer Rechtskurve den Normalspur-Schattenbahnhof Grosshansen überqueren.



    Bei der Verbreiterung des Trasseebretts wird die Strecke wieder ans Tageslicht gelangen und in die Kreuzungsstation "Lärchenhöhe" einmünden. Diese Station ist in einer Linkskurve verlegt und verfügt zusätzlich zur Ausweichmöglichkeit über ein Stumpengleis für dienstliche Zwecke. Beim vorderen Pfosten auf dem nächsten Bild verschwindet die Strecke vorerst doppelspurig wieder im Tunnel.



    Auf den nächsten drei Bildern sind die Schmalspurgleise bereits verlegt. Verwendet wurden praktisch ausschliesslich Peco Gleise und Weichen, da in der Vergangenheit mit BEMO-Gleisen nicht so gute Erfahrungen gemacht wurden. Insbesondere ist das Löten am BEMO-Material äusserst schwierig.





    Was noch fehlt auf diesen Bildern ist das Abstellgleis in Lärchenhöhe. Da die Station im Gefälle liegt, das Abstellgleis jedoch ohne Neigung gebaut werden sollte, wurde dieses erst in einem späteren Arbeitsgang erstellt. Wie ersichtlich mündet die Kreuzungsstation Lärchenhöhe in einer Linkskurve zweispurig ins Tunnel, wobei die Ausfahrt-, respektive Einfahrweiche unterirdisch verbaut ist. In Bezug auf Zugänglichkeit im Störungsfall ist das zugegebenermassen suboptimal, doch konnte nur auf diese Weise ein genügend langes Kreuzungsgleis gebaut werden.


    Anschliessend führt die Strecke unterirdisch in einer längeren Geraden weiter, bevor sie nach einer Linkskurve wieder ans Tageslicht kommt und kurz zuvor die eigene Strecke überquert. Auf dem folgenden Bild sind bereits die Gleise im zukünftigen Endbahnhof Strickwil verlegt. Die Zufahrt dahin über eine langgezogene Rechtskurve ist allerdings noch provisorisch auf einem Trasseebrett verlegt.



    Die grosse Herausforderung bestand darin, dass die erwähnte Rechtskurve wegen des Radius und der Höhengewinnung weit ausholen musste und daher optisch zu nahe an den daneben noch offen verlaufenden Bahnstrecken (Normal- und Schmalspur) vorbeiführte, wodurch sich der sehr grosse Höhenunterschied nicht mit einer Berglandschaft kaschieren liess. Glücklicherweise erspähte ich auf der Anlage eines Freundes einen gebogenen Bruchsteinviadukt von NOCH, welcher das Problem auf recht elegante Art und Weise lösen liess. Zwar ist der Höhenunterschied immer noch sehr gross, dank geschickter Landschaftsgestaltung aber nicht mehr unglaubwürdig.


    Auf den folgenden Bildern ist erst ein Teil des neuen Viadukts platziert, während das provisorische Trassebrett bereits entfernt wurde.





    Schmalspur- und Normalspurgleis im Hintergrund verschwinden in Tunnels. Ebenfalls berücksichtigt werden musste das Dachfenster, welches nach wie vor geöffnet werden kann.


    Im nächsten Bild ist das gesamte Halbkreisviadukt installiert und es fehlt nur noch das fest verlegte Verbindungsstück zum Gleis welches aus dem Tunnel kommt.



    Mit dem letzten Bild des heutigen Berichts greife ich etwas vor und zeige, wie das Viadukt in der Landschaft eingebettet und daher der sehr grosse Höhenunterschied nicht mehr so offensichtlich ist.



    Bis zum nächsten Mal beste Grüsse, Hansruedi

  • Sali Hansruedi

    Genau das gleiche Problem habe ich auch. Dein Viadukt gefällt mir sehr, bei mir muss auch eine solche Lösung her. Wenn du sagst, der Viadukt sei von Noch, nehme ich an, das Modell gibt es als Bausatz? Oder hast du die Grundstruktur selbst gebaut und mit Oberflächen von Noch verkleidet?

    Herzliche Grüsse

    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Oski, dieses Viadukt wird so von Noch fixfertig segmentweise angeboten. Gerade ider gebogen

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Salü Roger und Hansruedi

    Vielen Dank für den Typ. Bei mir ist der notwendige Radius 600 mm. Also baue ich selbst, da freue ich mich bereits darauf. Die Materialwahl ist auch noch offen...

    Herzliche Grüsse

    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Nach Erstellen des Trassee konnte mit dem Gleisbau vorwärts gemacht werden. Die ersten Bilder stammen vom Bahnhof Bäretshausen, wo die Schmalspurbahn ihren Ausgangspunkt auf dem Bahnhofplatz hat. Entsprechenderweise werden die Schienen "eingeteert", was nicht so ganz einfach war und vor allem bei den Weichen einige Probleme bereitete.



    Das Chaos ist nun etwas übersichtlicher geworden...




    Der im obigen Bild sichtbare Hintergrund stammt von der Firma Jovi in Deutschland. Verschiedenste Motive können beliebig zusammengefügt und nach Mass bestellt werden, was einen zusammenhängenden Hintergrund ergibt. Als Basis habe ich Fototapete gewählt und bin damit sehr gut gefahren. Gegenüber den bekannten Papierhintergründen (z.B. Faller) lässt sich dieses Material viel leichter installieren und bleibt komplett glatt. Auf die Wand habe ich in gewissem Abstand senkrechte doppelseitige Klebebänder geklebt, was ein etappenweises Verlegen möglich macht. Es ist allerdings vorteilhaft, zu zweit zu arbeiten.


    Ich kann diese sehr schönen Hintergründe (mehr davon wird später zu sehen sein) wirklich empfehlen. http://www.modellbahn-hintergrund.com/Jowi-2018.pdf


    Hier ist nun auch der Bahnhof Strickwil (Endstation der MOB Strecke) am Entstehen. Da ich bei der Schmalspur analog zu den Kadee Kupplungen MIKA-Kupplungen von Mirawo verwende, glaubte ich, auch bei der Schmalspur Unterflur-Elektromagnete von Kadee einbauen zu können. Diese sind auf dem folgenden Bild sichtbar. Leider hat dies aber nicht funktioniert und zufolge der schmaleren Spur überhitzten die Elektromagnete bis zur Selbstzerstörung.



    Auch die bereits weit gereiste BRAWA-Standseilbahn fand einmal mehr ihren Platz.




    Stellproben und erste Fahrversuche






    Im nächsten Bericht wird bereits mit dem Landschaftsbau begonnen, was mir persönlich am meisten Spass macht.


    Bis bald, Hansruedi

  • Mein letzter Beitrag liegt bereits rund zwei Wochen zurück, weshalb es Zeit wird, vom weiteren Baufortschritt meiner Anlage zu berichten. Wie aus den vorgängigen Berichten ersichtlich, liegt der Baubeginn meiner Anlage bereits 7 Jahre zurück und diese ist in der Zwischenzeit weitgehend fertiggestellt, was natürlich nicht heisst, dass es nicht immer wieder etwas zu tun gibt. Bis ich mit meiner Reportage in der Neuzeit ankomme, berichte ich deshalb über zurückliegende Aktivitäten.


    Heute ist der Bahnhof Bäretshausen und das zugehörige Dorf an der Reihe. Als kleine Rekapitulation sei erwähnt, dass es sich um eine in früheren Jahren so typische Landstation handelt, welche im Gegensatz zu heute noch vieles bietet, was das Herz eines Modellbahners erfreut. Der Normalspurbahnhof verfügt über drei Durchgangsgeleise, welche jedoch nur ebenerdig zugänglich sind. Gleis 1 dient vor allem dem Rangierverkehr zu Güterschuppen und Umladestelle zur Schmalspurbahn und wird jeweils mit einer Barriere abgesperrt, wenn Zugfahrten durchgeführt werden. Gleis 2 und 3 dienen dem Personen- und Güterverkehr, wobei Einfahrten bei Zugkreuzungen immer zuerst auf Gleis 2 stattfinden müssen. Zusätzlichen Verkehr generieren ein Brauereianschluss sowie ein Abstellgleis. Auf dem Bahnhofplatz hinter dem Bahnhofgebäude verkehrt die MOB-Schmalspurbahn, welche hier ihren Ausgangspunkt hat. Auch diese Anlage ist dreigleisig, wobei die Schienen weitgehend ebenerdig "eingeteert" sind. Eine kleine Remise, ein strassenseitiges Anschlussgleis zum Güterschuppen (wie es zum Beispiel in Zürich-Tiefenbrunnen für den Güterverkehr der Forchbahn existierte) und ein Umladegleis zur Normalspur sind ebenfalls vorhanden. Viel Betrieb kann also auf beiden Seiten des Bahnhofgebäudes herrschen, was meiner Freude am Rangieren weit entgegen kommt.


    Vor dem Ausbau der Bahnhofanlagen kreierte ich das Dorf Bäretshausen, welches mit dem Bahnhofplatz über einen beschrankten Bahnübergang der MOB-Strecke zugänglich ist. Diese Arbeiten wurden zuerst ausgeführt, da man mittlerweile schon recht lange Arme braucht, um diesen Teil zu erreichen. Bei einem stationären Dorf ist das aber nicht so tragisch und zudem ist auch ein Teil herausnehmbar, was bis jetzt allerdings noch nie notwendig war. Die folgenden Bilder zeigen diesen Bereich vor Fertigstellung des Bahnhofs.





    Das nach einem Vorbild in Kandersteg erbaute Bauernhaus inklusive Umgebung stammen von meiner früheren kanadischen Anlage. Dieser Teil ist herausnehmbar.




    Die Hauptstrasse von Bäretshausen ist recht belebt.




    Bei der Gärtnerei Blüemli wird wöchentlich ein gut besuchter Markt durchgeführt.




    Das folgende Bild zeigt einen Schrebergarten in meiner früheren Anlage in Kanada. Dieser Teil wurde sorgfältig herausgetrennt und in der neuen Anlage in der Schweiz wieder eingepasst und weiter verfeinert, wie die weiteren Bilder zeigen.










    Bei der leider nicht mehr existierenden Brauerei Hürlimann habe ich vor 50 Jahren einige Zeit gearbeitet, weshalb sie auch auf meiner Anlage vertreten ist. Naturgemäss kreiert dies auch einigen Güterverkehr für Malzantransport oder Bierlieferungen in eigenen Wagen nach Sägeliweid.





    Mittlerweile war die Schmalspur unter dem Fahrdraht. Dafür habe ich (zugegebenerweise nicht absolut MOB gerecht) FO-Holzmasten von Sommerfeldt verwendet, während in den Stationen eingekürzte Metallmasten mit Querdrähten zum Einsatz gelangt sind. Die Schmalspurstrecke ist nebenbahnmässig lediglich mit einer einfachen und nicht abgespannten Fahrleitung versehen.




    Auch bei der Einfahrt in den Bahnhof ergeben sich einige schöne Szenen.








    Bahnwärterhaus mit Blumenschmuck




    Zum Abschluss meines heutigen recht ausführlichen Beitrages folgt noch ein Bild eines eingefahrenen MOB-Zuges.


  • Lieber Hansruedi :)


    Bislang war ich stiller Leser in Deinem Thread. Wirklich sehr toll, was Du da alles aufgebaut hast - eine sehr stimmige Anlage und thematisch passt alles ausgezeichnet zusammen.


    Es scheint, dass wir die gleichen Bahninteressen haben mit MOB und BLS. :D Stimmige MOB-Anlagen gibt es bei Weitem nicht so viele wie von der RhB. Auch der Rollmaterialpark gefällt mir ausgezeichnet - der exklusive Lematec MOB Triebwagen Be 4/4 1001 ist sogar auch dabei! Ich persönlich kann bei den Kleinserienmodellen nur mit dem Modelbex MOB ABDe 8/8 4001 "Suisse" mithalten und dann von Bemo das Metallmodell des MOB DZe 6/6 2002. Allessamt schöne und feine Modelle, die sich absolut eignen für den Anlagenbetrieb. :thumbsup:


    Ich wünsche Dir weiterhin viel Spass mit dem Bau und Betrieb Deiner Anlage.


    Eine kleine Frage habe ich noch: Mit was für Material / wie hast Du die Gleise gestaltet, welche in der Strasse "eingelassen" sind? Ich habe für diesen Zweck Mal 3D-Bastelkarton von Noch Modellbau gekauft und versuche mich damit Mal. Deine Variante gefällt mir nämlich sehr gut. :)

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

    Instagram: gumoba96

  • Lieber Dominik


    Danke für Deine Ausführungen. Es freut mich, dass Dir meine Anlage gefällt. Der MOB Triebwagen Be 4/4 1001 (ex LCD) ist tatsächlich ein sehr schönes Kleinserienmodell, welches sogar über gute Fahreigenschaften verfügt. Natürlich hilft es auch, dass es sich um einen Alleinfahrer handelt. Bereits in früheren Jahren hatte ich einmal den Be 4/4 5303 + ABt 5303 von Lematec gekauft, was ich als Betriebsmodellbahner definitiv nicht mehr tun würde. Dank dem Umrüsten des Steuerwagens auf Bemo-Drehgestelle (was ja eigentlich nicht ganz im Sinne des Erfinders ist) fährt der Zug nun wenigstens ohne dauernd zu entgleisen. Die Fahreigenschaften sind aber trotzdem mangelhaft, so dass die Einsätze selten sind und der Zug meist auf einem Abstellgleis steht oder aus der Remise herausschaut, wo er wenigstens gut aussieht.... Durchaus betriebstüchtig ist jedoch der Modelbex ABDe 8/8, welcher ja grundsätzlich aus zwei autonomen Triebwagenhälften besteht. Ich habe diese elektrisch verbunden, was die Fahreigenschaften nochmals verbessert hat.


    Für das "Einteeren" der Schmalspurgleise auf dem Bahnhofplatz habe ich "Evergreen Sheet Styrene" verwendet, welches in verschiedenen Stärken erhältlich ist und entsprechend zugeschnitten wurde. Bei den Weichen ist das allerdings nicht ganz einfach. Dieses Material besitze ich noch von meiner Zeit in Kanada, nehme jedoch an, dass auch hier für den Modellbau etwas ähnliches erhältlich sein sollte. Wenn Du den Begriff "Evergreen Sheet Styrene" googlest, findest Du wesentlich mehr Informationen.


    Zum Abschluss hänge ich noch einige weitere Bilder vom Bahnhof Bäretshausen an, bevor es dann gelegentlich mit einem weiteren Bauabschnitt weitergeht.


    Herzliche Grüsse


    Hansruedi









  • Auch ich verfolge diesen Thread mit grossem Interesse. Danke fürs zeigen, Hansruedi.


    Polysterol-Platten in verschiedenen Dicken bekommt man natürlich auch in der Schweiz. Zum Beispiel bei meinem Lieblingsmodellbaumaterialhändler. Auch online:


    https://shop.wiesermodell.ch/k…f-Platten/Polystyrol.html


    Dieses Material verwende ich mit Vorliebe für meine Eigenbauten.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hallo Hansruedi,


    einfach sehr schön!

    Mag mich noch schwach an die Anlage in Kanada erinnern.


    Grüsse Cesi

  • Hansruedi, vielen Dank für Deine interessanten Erklärungen. :) Das ist so, ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht mit dem Modelbex MOB ABDe 8/8 und habe daraus auch abgeleitet, dass der Lematec MOB ex LCD Be 4/4 ähnliche Fahreigenschaften haben wird. Ein Kollege von mir liebäugelt schon seit Längerem mit einem MOB Be 4/4 - Pendelzug (wie von Dir beschrieben), jedoch wohl nicht wirklich empfehlenswert für die Betriebsbahner. Da scheinen sich die Produkte wirklich positiv entwickelt zu haben. :thumbsup:


    Und wie immer - herrliche Aufnahmen aus Bäretshausen! Mir gefällt der Aufbau des Bahnhofes mit "Bahnhofvorplatz" analog Brig (dort MGB, bei Dir MOB). So scheint die Szenerie auch nicht mit Gleisen überfüllt dank dem "einteeren" - von diesem "Trick" will ich dann auch bei meinem kleinen H0e-Bahnhof für die Mariazellerbahn Gebrauch machen.


    Vielen Dank für den Hinweis auf das entsprechende Evergreen-Produkt, da werde ich mich im Internet noch entsprechend weiter informieren.


    Roger, auch Dir vielen Dank für den Link auf den mir bis anhin unbekannten Webshop / Laden. :thumbup:

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

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  • Noch rechtzeitig vor dem Wochenende lade ich meine Forums-Kollegen ein zu einer Fahrt mit der MOB-Schmalspurbahn von Bäretshausen nach Strickwil. Im ersten Bild verlässt der Be 4/4 1001 den Ausgangsbahnhof Bäretshausen und überquert die Strassenverbindung zum gleichnamigen Dorf.



    Kurz danach beginnt die Strecke zu steigen und verläuft über eine kurze Distanz parallel zur Normalspurstrecke, welche auf dem Talboden zum Schattenbahnhof Grosshansen führt.




    Aus der Gegenrichtung erscheint ein DZe 6/6 mit einem talwärts fahrenden Personenzug.



    Die Strecke verschwindet in einem längeren Tunnel und überquert dabei den darunter liegenden Normalspur-Schattenbahnhof Grosshansen. Beim Tunnelende wird die speziell bei Wanderern beliebte Station Lärchenhöhe erreicht. Die Station verfügt über ein Kreuzungsgleis sowie ein Abstellgleis, welches vor allem betrieblichen Bedürfnissen, aber auch dem Holzverlad dient. Im Gegensatz zur im Gefälle liegenden Station ist das Abstellgleis horizontal verlegt.



    Von der Gegenseite erscheint der Altbautriebwagen ABDe 4/4 20 mit leichter Güterlast. Dieser bleibt eine Weile in Lärchenhöhe und wird zuerst von einem Personenzug mit BDe 4/4 3004 an der Spitze überholt.




    Und nochmals muss ein Gegenzug geführt vom ABDe 8/8 4002 abgewartet werden.



    Über eine 180 Grad Kurve verschwindet die dauernd ansteigende Strecke in einem weiteren Tunnel um unterhalb der Endstation Strickwil rechtwinklig wieder ans Tageslicht zu treten. An dieser Stelle treffen wir zuerst den 4000er Doppeltriebwagen, gefolgt von einem 3000er Triebwagen.




    Das folgende Bild mit dem DZe 6/6 2002 erlaubt einen kleinen Überblick über die durchfahrene Gegend. Das selbstgebaute Haus im Emmentaler Bauernhausstil war vor rund 30 Jahren mein Heim am Lindenberg, hoch über dem Luzerner Seetal. Einen solchen "Bahnblick" hätte ich mir damals sicher gewünscht! Übrigens, für alle, die mich persönlich kennenlernen wollen: Ich mähe gerade den Rasen :-)




    Einmal mehr beschreibt die Strecke daraufhin einen Halbkreisbogen, wobei ein hohes Steinviadukt überquert wird. Dieses Bild verdeutlicht auch die Probleme, welche ich mit dem relativ grossen Höhenunterschied meistern musste. Weit unten ist links das Normalspurgleis und rechts die MOB-Schmalspurstrecke zu sehen.



    Der Triebzug BDe 4/4 3005 mit Steuerwagen ABt 5303 hat die Höhe von Strickwil fast erreicht. Einem kürzlichen Sturm sind einige Bäume zum Opfer gefallen, was die Forstarbeiter auf Trab hält.




    Ein Personenzug bei der Ausfahrt aus Strickwil. Beim Haus hinten in der Ecke handelt es sich um mein Elternhaus, welches mein Vater vor vielen Jahrzehnten im Modell nachgebaut hat. Entsprechenderweise hat es bei mir immer noch einen Ehrenplatz!



    Der Postzug mit dem Doppeltriebwagen ABDe 8/8 4002 ist auf Gleis 2 in Strickwil eingefahren, während ein zweiteiliger Pendelzug auf Gleis 1 auf den Abfahrtsbefehl wartet. Auch dieses Bahnhofgebäude wurde von meinem Vater erbaut, was mich davon abgehalten hat, es gegen eines der heute erhältlichen wunderschönen Laser-Modelle von MOB-Bahnhöfen einzutauschen.



    Ich hoffe, die Fahrt hat Euch gefallen! In der nächsten Folge schauen wir uns dann das Dorf Strickwil und seine Umgebung noch etwas genauer an. Bis dahin beste Grüsse,


    Hansruedi

  • Hansruedi, vielen herzlichen Dank für die wunderbare Reise über Deine MOB mit dem exklusiven Rollmaterial zum 2. Advent hin. :thumbup:

    Das weckt in mir die Freude auf den nächsten Fahrtag auf meiner Anlage mit dem MOB-Rollmaterial.


    Und auch auf den Landschaftsbau, der bei mir (leider) noch bei Weitem nicht so ist wie bei Dir. Der Bahnhof mit dem kleinen Aufnahmegebäude in der Kurve finde ich sehr interessant, erinnert irgendwie an den Bahnhof Les Cases an der MOB Strecke Zweisimmen - Montreux, unmittelbar vor dem längsten MOB-Tunnel "tunnel du Jaman". Dort gibt es auch ein Stumpengleis, jedoch auf der Seite des Aufnahmegebäudes. :thumbsup:

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

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  • Wie versprochen geht es nun weiter mit Bildern von Strickwil. Zuerst folgt ein Überblick über den Bahnhof.





    Stückgut und Postverkehr haben auf meiner Anlage einen grossen Stellenwert.




    Die Remise ist dreigleisig, wobei das mittlere Gleis über eine Putzgrube verfügt



    Nun wenden wir uns dem Dorf zu. Im Haus in der Ecke bin ich aufgewachsen. Das Modell wurde von meinem Vater vor rund 60 Jahren erbaut.



    Landwirtschaft ist in Strickwil noch stark vertreten.






    In der Kirche wird geheiratet



    Tourismus spielt auch eine Rolle und die Standseilbahn auf den Hubel ist gut frequentiert.



    Die Bergstation habe ich kürzlich neu erbaut, da mir das auf dem vorherigen Bild sichtbare Plastikgebäude nicht mehr gefallen wollte. Die Talstation kommt gelegentlich auch noch an die Reihe.




    Dank Wanderwegen lässt sich der Berg allerdings auch gut zu Fuss besteigen.




    Auf dem Weg kommt man am Chalet Ahorn vorbei, in welchem ich viele glückliche Ferientage verbracht habe, was mich zum Nachbau inspiriert hat.



    Nach einer anstrengenden Wanderung kann man sich im Bergrestaurant erholen!



    Das wär's für heute. Im nächsten Beitrag wenden wir uns der anderen Anlagenhälfte zu.


    Beste Grüsse, Hansruedi