Meine Schweiz in den siebziger Jahren in H0 und H0m

  • Einmal mehr vielen Dank für die schönen Eindrücke aus Strickwil. 8)

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

    Instagram: gumoba96

  • Heute möchte ich zuerst allen Forum-Teilnehmern ein gutes neues Jahr wünschen! Hoffen wir, dass Corona nicht mehr lange weiter wütet, aber sonst sind wir ja immerhin in der beneidenswerten Lage ein schönes Hobby zu haben, welches sich auch ohne direkten Kontakt zu vielen anderen Personen ausüben lässt. Ich bin nun seit einigen Monaten im MoBa Forum aktiv und schätze es sehr, Input von anderen Teilnehmern zu erhalten und eigene Erfahrungen zu teilen.


    Unmittelbar vor Jahresende hatte ich noch eine äusserst positive Erfahrung. Ein erster Schattenbahnhof mit Kehrschleife hatte ich noch zu analogen Zeiten gebaut und in meinem Blog auch beschrieben. Beim weiteren Anlage-Ausbau kam noch ein zweiter Schattenbahnhof, abermals mit Kehrschlaufe dazu, welchen ich - obwohl mittlerweile digital fahrend - im gleichen Stil mit Polaritätsumschaltung verdrahtete. Während beim ersten Bahnhof der Betrieb mit einigen Ausnahmen relativ gut lief, traten beim zweiten Bahnhof je nach Triebfahrzeug Kurzschlüsse mit entsprechenden Problemen auf. Alle Änderungen und Umbauten fruchteten nichts, so dass ich mich nach eingehenden Gesprächen überzeugen liess, dass Umpolung allein im digitalen Betrieb nicht reicht, sondern eine Kehrschleifenautomatik notwendig ist.


    Entsprechenderweise habe ich nun in beiden Schattenbahnhöfen das Kehrschleifenmodul LK 200 von Lenz eingebaut, was äusserst einfach war. Ich musste dazu lediglich die Fahrstromeinspeisung für das Einfahrgeleise der Kehrschleife über das Modul und von dort wieder zurück auf die Schienen führen, was nur sehr kurze Zeit in Anspruch nahm. An der ganzen Gleisanlage mussten keine weiteren Änderungen vorgenommen werden, hingegen musste ich im Stellwerk die bisherige signalgesteuerte Umpolung mittels Relais zurückbauen, was einen wesentlich grösseren Aufwand bedeutete.


    Das Ergebnis ist super und nun laufen sogar Problemlokomotiven bestens durch die geänderten Abstellbahnhöfe/Kehrschlaufen. Wie das alles funktioniert, ist mir allerdings nicht klar, da ich mich wohl mit Elektrotechnik, jedoch nicht mit Elektronik auskenne ich nehme an, dass durch das Kehrschleifenmodul die Lokomotivdecoder beeinflusst werden. Vielleicht kann mich hier ein Forumist auf einfache Weise aufklären?


    Vielen Dank und beste Grüsse, Hansruedi

  • Nach meinen bisherigen Berichten wenden wir uns nun der anderen Seite der Anlage mit der Normalspur-Strecke von Bäretshausen nach Sägeliweid zu. Dieser Kopfbahnhof selbst stammt aus früheren Anlagen und hatte den Atlantik bereits zweimal, nämlich von der Schweiz nach Kanada und 22 Jahre später wieder zurück überquert. Die Gleisanlage war mit Ausnahme der mehrfach veränderten Einfahrt immer noch weitgehend original, doch ist die Station für den Bediener oder Betrachter nun erstmals von der anderen Seite sichtbar. Die Gleisführung zwischen den beiden Bahnhöfen war relativ einfach mit der Kreuzungsstation Felsenburg auf mehr oder weniger halbem Weg. Zur Erinnerung zeige ich hier nochmals den ursprünglichen Gleisplan.



    Obwohl die Anlage so einige Zeit betrieben wurde, war die Situation nicht so recht befriedigend, da sich die Kreuzungsstation etwas gar nahe am Endbahnhof befand. Auf dem folgenden, qualitativ leider nicht sehr guten Bild ist die damalige Gleisführung gut ersichtlich.



    Umbau und Erweiterung


    Ein sehr freundlicher Nachbar erlaubte mir, zulasten seines Estrichabteils meinen Modellbahnraum zu vergrössern. Ein Versetzen der ganzen Wand war wegen der Eingangstüre nicht möglich, so dass ich mich auf ein Rechteck im hinteren Bereich beschränkte. Natürlich wurde dabei zuerst der gewünschte Gleisplan erstellt, damit ich die benötigten Kurvenradien und Maximalsteigungen auch einhalten konnte.


    Die folgenden Fotos zeigen die chaotische Zeit des Umbaus.




    Nun ist es an der Zeit, den geplanten und dann auch ausgeführten Gleisplan zu zeigen.




    Die bisherige Steigung der Strecke wurde wesentlich vermindert, so dass genügend Höhenunterschied für die neue Gebirgsführung blieb. Gleichzeitig versetzte ich die talseitige Weiche der Kreuzungsstation Felsenburg zur Verbesserung der Zugänglichkeit mehr nach rechts, was auf dem obigen Gleisplan allerdings noch nicht berücksichtigt ist. Statt von der Kreuzungsstation wie bisher mit einer Rechtskurve direkt zum Bahnhof Sägeliweid zu gelangen, führt das obere Ende der Ausweiche nun nach links in einen Tunnel, welcher erst ganz hinten an der Rückwand wieder verlassen wird. Es folgt eine Brücke, ein voller Halbkreis (dort befindet sich mittlerweile ein Dorf) und nach einer weiteren Brücke wird die vorher befahrene Linie überquert und Sägeliweid in einem Rechtsbogen erreicht. Wichtig war dabei natürlich die Zugänglichkeit, welche durch einen von vorne kaum sichtbaren offenen Zwischenraum und einem einfach von unten herausnehmbaren Quadrat im hinteren Teil gewährleistet ist. Mehr Details sehen wir nun bei den folgenden Baubildern:





    Die Gewindestangen stammten noch von einem früheren Wendel und ich dachte, es sei eine gute Idee, diese hier wieder zu verwenden. Das trifft wohl zu für die Möglichkeit der feinen Höhenjustierung, doch waren die oberen Muttern ein Problem bei der Landschaftsgestaltung. Ich musste daher einige von ihnen wieder mühsam abtrennen. Auch nach Jahrzehnten lernt man eben nie aus!


    Bei dieser Gelegenheit wurde auch die Einfahrt der Station Sägeliweid neu gebaut. Dadurch konnte das Perrongleis 3 verlängert werden, damit längere Personenzüge nicht nur auf Gleis 2 einfahren können. Zudem wurden zwei Werkanschlüsse wesentlich verlängert, was vor allem dem Güterverkehr zugute kommt. Auch das Rampengleis 1 beim Bahnhofgebäude, welches vor allem dem Postumlad dient, profitierte von einer Verlängerung. Dank teilweisem Einbau von Bogenweichen wirkt die Gleisführung der Bahnhofeinfahrt zudem eleganter.



    Nun konnten bereits Probefahrten stattfinden. Die Ehre hatte das Seetal Krokodil De 6/6 15301, meine erste digitale Lokomotive die hier allerdings noch während einiger Zeit analog betrieben wurde.






    Zum Schluss des heutigen Teils ein Überblick der geschilderten Neuerungen; der Landschaftsbau kommt dann ein einem weiteren Beitrag.



    Bis dann, beste Grüsse aus Sägeliweid.

    Hansruedi

  • Als nächstes kam nun mit der Landschaftsgestaltung im neuen Teil wieder meine Lieblingsbeschäftigung. Der wie immer rasterartig erstellte Unterbau erlaubt die Montage von Stützen für die spätere Landschaft. Bei den Tunnelstrecken wurde soviel als möglich "Manövrierraum für händisches Eingreifen" eingeplant. Auch zwischen dem vorgelagerten Bahnhof Sägeliweid und dem neuen hinteren Teil besteht ein begehbarer Zwischenraum, welcher jedoch von vorne kaum sichtbar ist.



    Auf der linken Seite der Erweiterung entstand das kleine Dorf "Chatzwiler", welches auch eine eigene Bahnhaltestelle erhielt. Die meisten Gebäude stammen von der Firma Laser Création aus der Westschweiz. Aus eigener Erfahrung kann ich diese Bausätze wärmstens empfehlen - sie sind einwandfrei und sehr schön gearbeitet und kommen mit einer ausführlichen Bauanleitung auf CD-ROM. Allerdings bemängelte meine Frau, dass die Bewohner zum Einkaufen mit der Bahn nach Sägeliweid fahren müssten, so dass ich wohl oder übel im Eigenbau noch eine dörfliche "Handlung" erstellen musste :).


    Verschiedene Stellproben ergaben die bestmögliche Platzierung der Gebäude.



    Das Schlussresultat gefiel mir recht gut, so dass die Bewohner einziehen konnten.





    Um die Zugänglichkeit zu gewährleisten, wurde rechts von Chatzwiler ein herausnehmbarer Landschaftsteil kreiert. Darauf befindet sich ein Flüsschen mit einer Mühle. Auf der Unterseite befinden sich zwei Handgriffe, mit welchen das Teil von unten hochgehoben, abgedreht und nach unten herausgenommen werden kann. Dies lässt sich alles von einer einzigen unter der Anlage liegenden Person bewerkstelligen. Die Erfahrung hat dann auch gezeigt, dass Entgleisungen oder irgendwelche anderen Probleme immer an der hintersten Stelle vorkommen...




    Inspiriert von kleinen altertümlichen Luftseilbahnen, wie eine beispielsweise früher von der Bahnstation Blausee-Mitholz zur Alp Giesenen verkehrte, entschloss ich mich, ebenfalls ein solches Transportmittel in meine Anlage zu integrieren. Vom Bau einer betriebsfähigen Luftseilbahn sah ich bald einmal ab, da die auf dem Markt erhältlichen Produkte nicht so recht in meine Epoche passen wollten. Meine Bahn von Chatzwiler zu einem höher gelegenen Wandergebiet ist statisch und kein absolutes Meisterwerk, sieht jedoch aus einer gewissen Distanz ziemlich authentisch aus. Wie es sich für die Schweiz gehört, befindet sich bei der Bergstation natürlich auch ein Restaurant mit einer grossen Terrasse.





    Daraufhin wurde auch noch der Tunneleingang nach der Dienststation Felsenburg und das Verbindungsstück Richtung Sägelweid mit einer Holzkonstruktion und danach mit Gips und Landschaft überdeckt.








    Mit dem Abendzug nach Sägeliweid verabschieden wir uns für heute von Chatzwiler.


    Hansruedi

  • Eine interessante Anlage präsentierst Du uns hier. Und anhand des Gleisplans scheint ein Interessanter Betrieb möglich. Die Bilder sind ein Genuss. Danke fürs zeigen.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Neuigkeiten aus Strickwil


    Aus aktuellem Anlass unterbreche ich für einmal die Schilderung meines bisherigen Anlagenbaus. Da ja eine Anlage nie ganz fertig wird (und auch nie ganz fertig werden sollte) habe ich Verbesserungspotential bei meiner Drahtseilbahn gefunden. Die von Brawa ursprünglich mitgelieferten Plasticbausätze der beiden Stationen haben mich nie richtig befriedigt, so dass ich mich nun dem Eigenbau gewidmet habe. Die Bergstation ist bereits vor einigen Wochen entstanden und einige in der Werkstatt verbrachte Tage haben auch der Talstation zu einem neuen Gebäude verholfen. Das einzige das noch fehlt ist die Dachrinne, aber der Spengler hat im Moment leider Lieferschwierigkeiten...


    Die erste Foto zeigt die alte Talstation, worauf dann einige weitere Aufnahmen des neuen Zustandes folgen. Ich glaube, dass sich der Aufwand gelohnt hat.








    Die Drahtseilbahn läuft gut und hat mittlerweile nur noch den einzigen Haken, dass der Motor ausgesprochen laut ist. Es wäre schön, wenn sich auch hier einmal ein Umbau machen liesse. An der Ausstellung in Friedrichshafen habe ich einmal eine dermassen umgebaute Bahn gesehen und bewundert.


    Beim nächsten Beitrag geht es dann wieder zurück nach Sägeliweid.


    Beste Grüsse


    Hansruedi

  • Hansruedi, da hast Du wirklich viel Schönes geschaffen für die "Hubelbahn". :thumbsup:

    Der Eigenbau hat sich definitiv gelohnt und verleiht dem ganzen eine besondere, individuelle Note.


    Als "Preiserlein" würde ich da definitiv gerade einen Sonntagsausflug unternehmen - lauter Antrieb hin oder her. :thumbup:

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

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  • Hoi Hansruedi


    Du zeigst uns sehr schöne Bilder. Besonders gefallen mir die Bergwiesen und die Felswand hinter der Hütte. Sehr gut getroffen!

    Gruess Martin

  • Endlich melde ich mich wieder einmal. Dank dem schönen Osterwetter hatte die Standseilbahn von Strickwil auf den Hubel Hochbetrieb und auch das Bergrestaurant war drinnen und draussen voll besetzt.








    Irgendwann kommt dann auch wieder einmal der Bahnbetrieb zum Zug, sobald ich die äusserst unzuverlässigen digitalen Märklin-Bausteine unter Kontrolle oder ersetzt habe...


    Viele Grüsse, Hansruedi

  • Hier noch das Original deiner Hubelbahn (oder zumindest der Urahne aller europäischen Originale). Mit diesem Teil fuhr ich über die Ostertage mit.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Schon längere Zeit habe ich mich nicht mehr gemeldet. Das hängt einerseits damit zusammen, dass meine Anlage weitgehend fertig gestaltet ist und ich mich andererseits mit mittlerweile zum Teil gelösten Digitalproblemen herumgeschlagen habe.


    Bekanntlich betreibe ich eine Nebenbahn im Stil der 1970er Jahre, wobei ich darauf achte, dass Rollmaterial und natürlich auch die Umgebung epochengerecht sind. Da ich mittlerweile über genügend digitalisiertes SBB-Rollmaterial für einen stilechten Betrieb verfüge, habe ich meine BLS Loks in die Vitrine verbannt. Diese werden zusammen mit den entsprechenden Personenwagen bei späterer Gelegenheit wieder in Betrieb gesetzt, was meiner Anlage eine andere Identität verleihen wird. Momentan herrscht aber ausschliesslich SBB Nebenbahn-Atmosphäre, natürlich mit Ausnahme der anschliessenden Schmalspurstrecke, welche immer mit MOB Rollmaterial betrieben wird.


    Heute zeige ich einige Aufnahmen aus dem Durchgangsbahnhof Bäretshausen, welcher noch zeittypisch ebenerdige Gleiszugänge aufweist. Zur Vermeidung von Unfällen bedingt das bei Zugkreuzungen natürlich korrekte Einfahrten. Die MOB hat auf dem Bahnhofplatz ihre Ausgangsstation mit Verbindungsgleisen zum Güterschuppen und zum Normalspur-Umladegleis.


    Da ich wie erwähnt nicht mit grossen Neuigkeiten aufwarten kann, zeige ich hier einfach einige aktuelle "Drohnen-Aufnahmen" aus Bäretshausen. Für einmal begegnen sich gleich zwei Güterzüge (Stückgüter und ein Holzzug) in der Station, während die MOB Güterlast mit einem Personenzug befördert.






    Soviel für heute - das nächste Mal treffen wir uns dann in Sägeliweid.


    Hansruedi

  • Zeit für einige weitere Bilder, diesmal aus Dorf und Station Sägeliweid auf der anderen Anlagenseite. Die meisten Häuser sind von Grund auf selbst gebaut, wobei viele davon einen Bezug auf mein eigenes Leben haben. Die ersten Bilder stammen aus dem Kopfbahnhof Sägeliweid, wo gerade eine Doppeltraktion von De 4/4 Triebwagen auf die Ausfahrt wartet.




    Am Ende von Gleis 4 finden wir einen einständigen Lokschuppen, welcher gelegentlich zum Übernachten einer Lok nach dem letzten Abendzug dient. Aus früheren Zeiten ist noch ein Wasserkran vorhanden. Vielleicht wird auch die einzige bestehende Dampflok eines Tages digitalisiert und wieder einsatzfähig für nostalgische Extrazüge.



    Das Chalet "Waldegg" im Hintergrund steht in Kandersteg und ist eine selbstgebaute Ferienerinnerung.



    Die nahe gelegenen Bauernhäuser sind im Stil schon eher dem Emmental zuzuordnen. Sie entstanden beide aus Lasercut-Bausätzen.



    Nun geht es aber etwas weiter in die Ferne, nämlich nach Kanada, wo ich 22 Jahre lebte. Das Haus im Original, wie auch im Modell ist selbst gebaut und passt eigentlich ganz gut in eine schweizerische Landschaft. Das Umsetzen ins Modell war etwas trickreich, da sämtliche Baupläne in imperialen Massen, d.h. in Fuss und Zoll gezeichnet waren. Da galt es, zuerst auf metrische Masse und dann auf den Massstab 1:87 umzurechnen.



    Soviel für heute - beste Grüsse,

    Hansruedi

  • Selbstgebaute Häuser nach Vorbild geben jeder Anlage das gewisse Etwas. Danke für die Bilder, Hansruedi. Gefällt mir sehr.

    Dachte allerdings, dass Kanada das metrische System übernommen hat.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hoi Hansruedi


    Sehr schöne Häuser welche uns Du hier zeigst.

    Dein Perron gefällt mir ebenfalls, ich habe vor ein ähnliches Perron bei mir zu machen. Deshalb meine Frage: aus welchem Material hast Du das Perron gebaut und wie hast Du die "Kurve" im Perron hinbekommen?


    Gruess,

    Patrick

    Gruess,
    Patrick

  • Hoi Patrick

    Den Perron habe ich ganz simpel aus 10mm Sperrholz erstellt, wodurch die Konstruktion der Kurve absolut problemlos war. Der Bahnhof selbst ist übrigens uralt und wurde vor bald 35 Jahren erbaut, d.h. noch vor meiner Auswanderung nach Kanada. Mit Ausnahme von Gebäuden ist es das einzige Stück meiner Modelleisenbahn, welches insgesamt vier Umzüge überlebt und sogar den grossen Teich zweimal überquert hat. Zum Vergleich zeige ich hier ein Bild aus dem Jahr 1990.



    Wirklich bestehen blieb aber nur die grundsätzliche Gleisanlage und der Zwischenperron, während sich insbesondere die Umgebung im Laufe der Zeit verändert hat. Je nach Platz wurde auch die Bahnhofeinfahrt mehrmals umgebaut.


    Zur Veranschaulichung zeige ich hier noch einige weitere vor rund 10 Jahren in Kanada entstandene Bilder.






    Die grösste Änderung geschah jedoch auf der jetzigen Anlage, indem die Front (und Bedienseite) neu auf der Seite des Bahnhofsgebäudes ist. Hier ein Überblick über die letzte Bauphase.








    Übrigens hat Roger im Prinzip schon recht, dass Kanada - zumindest theoretisch - das metrische System übernommen hat. In der Praxis ist das vor allem auf dem Bau aber überhaupt nicht der Fall. Da die Häuser mehrheitlich aus Holz und aufgrund seit Jahrzehnten bestehenden Bauteilgrössen konstruiert werden, ist eine wirkliche Umstellung vermutlich noch sehr weit entfernt. Da wird es eben etwas komplizierter, als wenn man Geschwindigkeitsbeschränkungen in km/h statt Meilen angibt...


    Gruss, Hansruedi

  • Hallo Hansruedi,

    ganz großes Kompliment zu Deiner Anlage, die mich immer wieder in der tollen Ausgestaltung selbst kleinerer Szenen überrascht und beeindruckt. :) :)

    Gruss Günther

  • Hier wieder einmal einige Bilder aus meiner Modellbahnwelt. Das Doppeleinfamilienhaus, dessen linke Hälfte ich mit meiner Familie 1978 in Ebmatingen bezog, bot mir Gelegenheit, mich nach längerer Zeit wieder der Modellbahn zu widmen. Es entstanden verschiedene Anlagen (die erste sogar noch mit Trix Express Material aus meiner Jugendzeit), welche zwar fahrtüchtig waren, aber landschaftlich nie vollendet wurden. Trotzdem half mir das, meine Sporen abzuverdienen und aus begangenen Fehlern zu lernen, welche Erfahrungen ich nicht missen möchte.


    Einige Jahre später habe ich dann nach den Originalplänen das Haus im Masstab 1:87 nachgebaut. Dazu gehört neben teilweiser Inneneinrichtung natürlich auch die Nachbarin, welche hinter dem Vorhang hervorschaut um sicherzustellen, dass die Kreidezeichnungen meiner mittlerweile längst erwachsenen Kinder auf gar keinen Fall ihren Garagevorplatz tangieren könnten. So geht das halt manchmal mit Nachbarn...




    Die nächste Aufnahme zeigt einen Überblick über diesen Anlagenteil. Wie bereits früher einmal gezeigt, konnte ich in diesem Bereich meine Anlage ausbauen, nachdem mir ein Haus-Mitbewohner erlaubt hatte, die Estrichwand zu seinen Lasten zu versetzen und eine Nische zu kreieren. Dadurch konnte auch die Fahrstrecke wesentlich verlängert werden. Der bei dieser Gelegenheit entstandene und hier im Hintergrund sichtbare Weiler "Chatzwiler" habe ich bereits in einem früheren Beitrag vorgestellt. Durch gemachte Erfahrungen gewitzigt, achtete ich selbstverständlich auf die Zugänglichkeit, da Probleme bekanntlich immer dort auftreten, wo man am wenigsten hinkommt. Im Bild und auch beim Stehen vor der Anlage kaum sichtbar ist ein gut bemessener Zwischenraum zwischen dem vorderen Teil mit dem Ebmatinger Haus und der doppelspurigen Dienststation Felsenburg, welche soeben von einem Kieszug befahren wird. Logisch, muss man zuerst unter dem vorderen Teil durch, welche Verrenkungen bekanntlich jung erhalten. Mittlerweile schlage ich auch meinen Kopf nicht mehr regelmässig an... Auch die selten vorkommenden Problemen auf der hintersten Strecke lassen sich relativ einfach lösen. Auf dem Rücken liegend lässt sich ein Landschaftsteil vor der hinteren Brücke mit zwei Griffen anheben, abwinkeln und nach unten herausnehmen. Auf diese Weise kommt man auch an die hinterste Ecke ran. Um das ganze noch etwas bequemer zu machen, besitze ich übrigens ein Rollbrett, wie es in Autogaragen verwendet wird. Damit muss nicht mehr einmal gekrochen werden.



    Soviel für heute - beste Grüsse und schöne Weihnachten!

    Hansruedi

  • Für einmal war ich mit der Kamera im Schmalspur-Teil meiner Anlage unterwegs, so dass ich Euch gerne einige Bilder zeige. Das erste stammt aus Bäretshausen, dem Ausgangspunkt meiner MOB, wo auf die Normalspurzüge umgestiegen werden kann und auch Güter ausgetauscht werden.



    So ziemlich im Grünen befindet sich bei Lärchenhöhe eine Ausweichstation, wo sich berg- und talwärts fahrende Züge kreuzen und auch ein Abstellgleis für Dienstzüge vorhanden ist. Im Gegensatz zu den Streckengleisen befindet sich dieses in horizontaler Lage.






    Vor Erreichen der Endstation Strickwil wird eine ländliche Gegend durchfahren. In Strickwil selbst befindet sich ein dreigleisiges Depot für den täglichen Unterhalt sowie ein Güterschuppen. Zu rangieren gibt es also immer einiges. Wer noch höher hinaus will, kann dies mit der Standseilbahn auf den Hubel tun.









    Vielleicht habe ich jemanden zu einem Ausflug in meine kleine Welt animiert?


    Beste Grüsse, Hansruedi

  • Nebst der Beschäftigung mit meiner eigenen weitgehend fertig gestellten Anlage assistiere ich seit meiner Rückkehr aus Kanada zwei alte Pfadi-Kollegen, welche sich vor rund 15 Jahren an eine grosse RhB-Anlage in H0m gewagt haben. Die Anlage ist ein Erstlings- und aus Altersgründen auch ein "Letzlingswerk". Obwohl sie zuerst ein kleines Modell davon gebaut haben, machten sie leider die üblichen Anfängerfehler. Die Anlage ist viel zu kompliziert und vor allem die Zugänglichkeit ist teilweise katastrophal. Lange glaubte ich kaum, dass die Anlage je zum Laufen kommen würde, doch sieht diese Situation mittlerweile zwar nicht überragend, aber immerhin doch etwas besser aus. Leider waren zur Zeit meines Einstieges grundsätzliche Konzeptionsänderungen kaum mehr möglich.


    Trotzdem macht es mir Spass, meinen alten Freunden zu helfen und meine Erfahrungen einbringen zu können. Spezialisiert habe ich mich hauptsächlich auf Landschaftsgestaltung und Verbesserungen beim Rollmaterial. Zudem baute ich ein grosses Gleisbildstellwerk, wodurch nun einigermassen Überblick herrscht. Wir arbeiten normalerweise am Montagnachmittag, gefolgt von einem Nachtessen mit einem guten Glas Wein und einer anschliessenden Zigarre - auch das gehört dazu.


    Kürzlich hat nun der Bahnbesitzer die Halling-Zahnradbahn gekauft, was auch mir wieder einige Arbeit beschert. Der bestehende Berg muss umgebaut und mit einem Bahntrassee versehen werden. Zudem gehört natürlich - schliesslich sind wir in der Schweiz - eine Beiz auf dem Berg. Diese habe ich nun als Osterprojekt aus Northeastern Holz und Teilen aus der Restenkiste gebaut.




    Die Gäste sind schon da - nun fehlt nur noch der Bahnanschluss...


    Beste Grüsse, Hansruedi