ChRB (Christoph-Röbi-Bahn) - dritte Anlage

  • Ich bin immer noch an der Verkabelung der ersten Schattenbahnhof-Hälfte. Das ist ziemlich aufwändig und deshalb komme ich nur langsam voran.


    Ursprünglich war geplant, ca. 50 cm über dem Schattenbahnhof eine Digital-Konsole für die Aufnahme der Digital-Komponenten (Weichen- und Lichtsignal-Decoder, sowie Rückmelde-Module) zu bauen. Diese Konsole hätte aus einem um 45° geneigten Brett über die ganze Länge des Schattenbahnhofs bestanden. In den Beiträgen 163 und 252 habe ich diese Digital-Konsole erwähnt. Die Kabel wären in senkrechten Kabelkanälen von der Platte zur Digital-Konsole geführt worden, sodass die Entfernung zwischen Weichen und Rückmelde-Strecken und den Digital-Komponenten klein geblieben wären.


    Vorgestern am gemeinsamen Bauabend wollten wir die Digital-Konsole konkret planen, d.h. wir wollten die Höhe und die Position in Querrichtung zum Schattenbahnhof festlegen. Dabei haben wir gesehen, dass die Platzverhältnisse sehr eng sind, weil die Anlagen-Breite (gegenüber der bei der ChRB II) wesentlich kleiner ist. Die Digital-Konsole hätte sowohl Christoph (beim Bau der überirdischen Anlage) wie auch mich (beim Zugriff zum Schattenbahnhof) empfindlich eingeschränkt.


    Wir haben deshalb kurzerhand beschlossen, auf die Digital-Konsole über dem Schattenbahnhof zu verzichten. Stat dessen platzieren wir die Digital-Komponenten an den jeweiligen Enden des Schattenbahnhofs auf der Grundplatte. Platz ist dort ausreichend vorhanden. Die einzige Konsequenz ist, dass die Kabelführungen zwischen Weichen, Rückmeldestrecken, etc. und den Digital-Komponenten wesentlich länger werden. Der höhere Preis für die Kabel fällt nicht so stark ins Gewicht (soo teuer sind die Kabel nun auch wieder nicht), aber es gibt für mich viel mehr Aufwand, was wiederum bedeutet, dass es länger dauert bis die Verkabelung fertig ist.


    Die quer unter den Gleisen durch geführten Kabel werden in einem grossen Kabelkanal in Längsrichtung gesammelt.


    Es sind viele Kabel, die da im grossen Kabelkanal zum Ende des Schattenbahnhofs geführt werden müssen. Was man hier sieht sind erst etwa die Hälfte der Kabel, die schlussendlich in diesen Kanal eingepfercht werden.

  • Und du weisst am Ende des Kanals noch welches Kabel was steuert? 8|

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Und du weisst am Ende des Kanals noch welches Kabel was steuert?

    Nein, weiss ich nicht. Ist aber auch nicht nötig.


    Die weissen Rückmelde-Kabel werden je an einen beliebigen Rückmelde-Encoder angeschlossen. Die Rückmelde-Strecken haben eine eindeutige Identifikation, gekennzeichnet durch die orangen Plättli in der Mitte der Rückmelde-Strecken. Die einzelnen Anschlüsse an den Rückmelde-Encodern haben je eine eindeutige Adresse im Digital-System. Die Steuerungs-Software kann eine Meldung ausgeben, wenn eine Rückmeldung anspricht (man nennt das eine Trace-Funktion). Wenn ich nun z.B. die Rückmelde-Strecke 632 kurzschliesse (oder ein Fahrzeug draufstelle), gibt der Compi die Adresse vom Rückmelde-Encoder, der angesprochen hat, aus. Das könnte z.B. Adresse 71/3 sein. Nun mache ich in der Datenbank einen Eintrag: Rückmelder 632 -> Adresse 71/3. Ab sofort weiss nun der Compi, dass beim Ansprechen von 71/3 die Rückmelde-Strecke 632 besetzt ist. Diesen Vorgang wiederhole ich für jede Rückmelde-Strecke systematisch. Das geht recht schnell, viel schneller, als wenn ich mühsam die Kabelenden beschriften würde.


    Bei den Weichenantrieben mache ich es ähnlich: Wichtig ist dort, dass die jeweils drei Kabelchen schwarz / rot / grün eines Weichenantriebes immer treu beisammen bleiben. Das stelle ich sicher, indem ich sie zusammenzöpfle (man sieht es auf dem letzten Bild wenn man gut hinschaut). Auch dort schliesse ich die drei Kabel jeweils an die drei zusammengehörenden Pins eines Weichendecoderds. Auch hier wird die Zuordnung Weichenantrieb-Identifikation zu Adresse experimentell ermittelt. Das Programm stellt einen Weichenantrieb um den anderen und ich höre und schaue (manchmal auch höre und staune), welcher Weichenantrieb geschaltet hat und in welche Position. Diese Zuordnung wird wiederum in der Datenbank eingetragen und ab dann kennt der Compi die Adresse, die er verwenden muss um einen bestimmten Weichenantrieb zu schalten.


    Sobald diese Low-Level-Zuordnungen (Identifikation zu Adresse) erfolgt und in der Datenbank eingetragen sind, brauche ich mich nicht mehr um Adressen zu kümmern. Ich "arbeite" dann im Steuerungsprogramm stets mit den Identifikationen, die für jedes Teil auf der Anlage schön angeschrieben sind.


    Sollte einmal bei einem Decoder oder Encoder ein Teil (oder der ganze Decoder/Encoder) kaputtgehen, können die entsprechenden Kabel an einen anderen (noch funktionierenden) Decoder/Encoder angeschlossen werden. Die Identifikation des angeschlossenen Teils bleibt dann dieselbe und nur die Adresse ändert, was ich dann in der Datenbank anpassen muss.

  • Hoi Röbi

    Ja, da spricht eben ein Profi! Ich muss bei mir alles beschriften, weil ich nicht leben kann mit einem unbekannten Kabel. Ich verbrauche so allerdings sehr viel Zeit mit der Dokumentation, die sich zudem auch immer wieder als fehlerhaft erweist. Bei meinem letzten Besuch bei der ChRB III erklärte mir Röbi, er wolle keine falschen oder veralteten Kommentare im Programm. Ich bewundere die Energie, wie Röbi und Christoph an die neue Anlage heran gehen,

    Ich wünsche weiterhin viel Erfolg und komme gerne wieder vorbei.

    Herzliche Grüsse

    Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Röbi, ich staune einmal mehr über Deine professionellen Methoden. :thumbup:

    Ich mache es ähnlich wie Oski, die Weichenadressen und Rückmelder werden vorgänging im Plan zugeordnet und eingezeichnet. Dann muss ich jedes Kabel entweder beschriften oder gleich am richtigen Ort anschliessen.


    Schade dass eure Digital-Konsole keinen Platz hat, das wäre optisch sicher super geworden. Aber ja, die Zugänglichkeit der Anlage hat immer Vorrang.

    Gruess Martin

  • Schade dass eure Digital-Konsole keinen Platz hat, das wäre optisch sicher super geworden

    Martin, das stimmt. Aber jetzt, wo wir beschlossen haben, sie nicht zu bauen, bin ich froh darüber. Die freie Sicht auf den Schattenbahnhof und (wie du schreibst) die Zugänglichkeit sind uns viel wichtiger. Das mit den langen Kabeln ist auch nicht so schlimm.

  • Rückmeldung mit Besetztmelder, zusätzliche Anwendung einer Lichtschranke


    Im Beitrag 260 und den folgenden habe ich die Problematik mit den Haftreifen-Achsen beschrieben. Ich möchte sie hier nochmals kurz zusammenfassen:


    Grundsätzlich haben wir uns entschlossen, die Rückmeldung mit Besetztmelde-Strecken zu lösen, was auch gut funktioniert. Ein Problem haben wir, wenn die vorderste Achse des Zuges mit Haftreifen ausgerüstet ist, weil solche Achsen nicht zuverlässig Verbindung zwischen der linken und der rechten Schiene herstellen. Auf der offenen Strecke ist das nicht so schlimm, denn wenn die ersten Achsen nicht sauber verbinden, kommen recht bald Achsen ohne Haftreifen, die zuverlässig kurzschliessen. Wenn die Positions-Ermittlung um ein paar cm daneben ist, ist das dort nicht so schlimm. Auch die Positionen der Signalhalte dürfen gern etwas variieren. In Wirklichkeit hält ja auch nicht jeder Lokführer genau gleich viele Meter vor dem roten Signal.


    Anders im Schattenbahnhof, wo wir jeden Millimeter Gleis zum Parkieren der Züge nutzen wollen. Dort möchten wir einen sehr genauen Halt vor dem gelben Töggeli (was das ist, ist in diesem Thread an mehreren Stellen beschrieben). Dann kam ich auf die Idee mit Lichtschranken an den neuralgischen Stellen. Da ich keine Erfahrung mit Lichtschranken hatte, habe ich mich etwas umgehört. Erst dachte ich an eine Busch Infrarot-Lichtschranke mit Zeitschalter 5961. Das würde wahrscheinlich funktionieren, ist aber prohibitiv teuer.


    Dann habe ich weiter gesucht und im Rahmen meiner Versuche mit einem Arduino Microcontroller bin ich fündig und erfolgreich geworden.


    Hier will ich gerne meine Prototyp-Lösung vorstellen: Pro Lichtschranke verwende ich ein Infrarot-Sensor Modul TCRT5000. Kostenpunkt CHF 2.90 bei einem Schweizer Online Shop. Bei AliExpress bekäme man es sogar für CHF 0.63.


    Das Infrarot-Sensor Modul TCRT5000 besteht aus einem IR-Sender und einem IR-Empfänger (die beiden Glas-Halbkugeln). Die Funktionsweise basiert auf Reflexion von IR-Licht. Das Teil muss mit 5V DC gespeist werden. Wenn nun ein Gegenstand vor die beiden IR-Komponenten gehalten wird, reflektiert dieser das IR-Licht, was dazu führt, dass ein digitaler Output gestzt wird, der vom Microcontroller eingelesen wird. Bei der Prototyp-Lösung wird dann ein Beeper angesteurt, damit man hört, wann der Sensor anspricht. Das TCRT5000 hat auf der Rückseite ein Potentiometer, an dem man die Empfindlichkeit einstellen kann.


    Um das TCRT5000 genau in Position zu bringen, habe ich eine Halterung gedruckt, die auf die Grundplatte geschraubt werden kann. Für diesen Prototyp verwende ich nebst dem TCRT5000 einen Arduino Uno (rechts) und einen Beeper auf einem Breadboard (links).


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    In diesem Video sieht und hört man, wie die IR-Lichtschranke funktioniert. Die Höhe ist so eingestellt, dass die Puffer nicht erfasst werden. Für mich ist der Beginn des Wagen- oder Lokkastens ausschlaggebend für die Halteposition. Das Potentiometer ist so eingestellt, dass keine Fahrzeuge auf dem Nachbargleis erfasst werden. Wie man sieht, ist die Positions-Erkennung sehr präzise, problemlos und zuverlässig.


    Für den Schattenbahnhof benötige ich nun pro Block zwei Lichtschranken (an jedem Ende eine). Insgesamt dürfte es sich um ca. 50 Lichtschranken handeln. Um das Signal ans Digital-System weitergeben zu können, braucht es pro Lichtschranke noch je ein Relais (CHF 1.50). Insgesammt werde ich mit zwei Arduino Mega (2 x CHF 45.00) auskommen. Damit werde ich pro Lichtschranke etwa CHF 6.20 aufwänden müssen. Für die Busch-Lichtschranken, die eigens für Modellbahnen entwickelt worden sind, hätte ich mit etwa CHF 30.00 pro Stück rechnen müssen.

  • Hoi Röbi

    Sieht gut aus und funktioniert. Eine Frage ergibt sich sofort: wie versteckst du den Baustein im sichtbaren Bereich?

    Gruss Oski

    signatur_egos.jpg

    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Ich habe die Halterung noch ein wenig verbessert. Nun denke ich, dass die Lichtschranken so produktionsreif sind.


    Hier noch mal je ein Bild von hinten und von vorne:


     


    Noch eine Ergänzung: Die Lichtschranken kommen hier im Schattenbahnhof zusätzlich zu den Belegtmeldern zum Einsatz und nicht anstatt. Ausserhalb des Schattenbahnhofs setzen wir aber ausschliesslich auf Besetztmelder.

  • Die Achsen musst du nicht schützen? Sie werden matt und leicht aufgeraut.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Rostanfälliger werden sie dadurch nicht, da musst du dir keine Sorgen machen.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Am letzten Mittwoch war ich mit ein paar Achsen bei Erwin in der EMPA. Dort durfte ich einige davon Sandstrahlen, um die Innenseiten, also vor Allem den Übergang zwischen Achse und Rad-Innenseite aufzurauhen. Zu Hause habe ich dann probiert, den Silberleitlack auf den aufgerauhten Achsen anzubringen.

    Es geht tatsächlich deutlich besser. Statt vorher 4 bis 5 Anstriche reichen nun deren zwei.


    Ich werde mich später wieder bei Erwin melden, um eine grössere Anzahl Achsen zu behandeln. Das wird allerdings noch eine Weile dauern. Weil wir ja auf unserer Anlage noch nicht fahren können, haben die Achsen-Behandlungen zur Zeit nicht so hohe Priorität. Wir konzentrieren uns im Moment hauptsächlich um den Bau des Schattenbahnhofs. Erst wenn dieser (mindestens zur Hälfte) fertig ist, wird das Fahren erst ein Thema. @Erwin: Ich hoffe, dein Angebot gilt auch in ein paar Monaten noch.


    Ich möchte mich an dieser Stelle bei Erwin bedanken für seine Hilfsbereitschaft und auch für die äusserst interessante Führung durch seine Werkstatt und durch die danebenliegende Materialprüfhalle.

  • Rautenhaus-Rack


    Im Beitrag 322 habe ich informiert, dass wir auf die Digital-Konsole über dem Schattenbahnhof verzichten werden. Statt auf die Digital-Konsole sollten die Digital-Komponenten (Weichen- und Lichtsignal-Decoder, sowie Rückmelde-Encoder von Rautenhaus) nun direkt auf die Tischplatte an jedem Ende des Schattenbahnhofs. Leider sind auch dort die Platz-Verhältnisse alles andere als komfortabel. Zudem nehmen die recht mockigen Rautenhaus-Geräte viel Platz ein.


    Die Digital-Komponenten von Rautenhaus benötigen viel Platz.


    Aber Not macht erfinderisch: Wenn der Platz nach links, nach rechts, nach vorne, nach hinten nicht ausreicht, nimmt mal halt noch die Ausdehnung nach oben und nach unten, also die Vertikale, dazu. Dazu habe ich ein massgeschneidertes Rautenhaus-Rack, also ein Gestell eigens für die Rautenhaus-Komponenten, konstruiert.


    Rautenhaus-Rack. Muss noch mit zehn Schrauben zusammengebaut werden.


    Fertiges Rautenhaus-Rack mit vier Rückmelde-Encodern bestückt.


    Rautenhaus-Rack mit vier Weichen-Decodern bestückt.


    Nun sieht es mit dem Platz wieder besser aus und es müssten alle zu platzierenden Komponenten an die gewünschten Stellen passen.

  • Röbi, tolle Problemlösung gefällt mir. :thumbsup:

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hoi Röbi

    Eine geniale Lösung servierst du uns. Klever ausgedacht! Fehlt nur noch eine passende Kabeltrasse, so wie ich dich einschätze zeigst du wohl auch da eine Lösung :thumbsup:

    GRuess Andy


    Bauweise: Modulbahn mit eigener Norm
    Thema: Mitteland / Jura / Bahnhof Bipp
    Gleismaterial: Peco Code 75, Rocoline
    Steuerung: ESU Ecos SW 4.2.10
    Decoder: Weichen: ESU Switchpiloten, Signale / Licht: Qdecoder
    Melder: ESU Detektoren
    Software: Modellstellwerk 10.6, Darstellung: SBB Iltis