ChRB (Christoph-Röbi-Bahn) - dritte Anlage

  • Seit ein paar Tagen bin ich daran, die Oberleitung im Schattenbahnhof zu bauen.



    Wo einfach nur sechs gerade Gleise nebeneinander parallel verlaufen, kann ich Standard-Joche verwenden. Diese haben je sechs Fahrdraht-Halter. Die runden Zapfen sind dazu da, die Joche auf die Masten aufzustecken.



    Im Bereich der Weichen müssen die entsprechenden Joche individuell gefertigt werden. Es gibt dort auch Doppel-Fahrdraht-Halter, die die Fahrdrähte in bestimmten Winkeln führen.



    Im Schattenbahnhof sind die Masten und die Joche der Fahrleitung jetzt montiert.



    Das erste Gleis ist bereits mit dem Fahrdraht ausgerüstet. Hier handelt es sich um Messingdraht von 1.5 mm Durchmesser. Fahren kann man so noch nicht, weil die 15 kV, 16 2/3 Hz noch nicht angeschlossen sind :) .

  • Röbi, wie viele Leite hast du für den Modellbau eingestellt?…. So schnell kann doch keiner allein sein?! Wenn ich nur an die Konstruktion der verschiedenen Joche denke. Alles genau berechnet und programmiert. Das Bauen ist da noch gar nicht dabei.

    Und ich mache in der gleichen Zeit ein paar Gipsgüsse…. Muss meine Arbeitsweise mal überdenken. :whistling:

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • wie viele Leute hast du für den Modellbau eingestellt?

    Roger, Röbi ist nicht alleine. Es arbeiten immer drei gleichzeitig. Seine beiden 3D-Drucker sind unermüdlich und meckern noch nicht einmal! Aber du hast schon recht, auch mich beeindruckt der Fortschritt auf der ChRB III. Selber bringe ich soviel Energie nicht auf.

    Auf jeden Fall wünsche ich Röbi weiterhin viel Elan, dass die Lösungen professionell werden, sieht man ja.

    Herzliche Grüsse

    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Muss meine Arbeitsweise mal überdenken.

    Musst du nicht, Roger. Du hast einen überzeugenden Grund, nicht schneller vorwärts zu kommen: Deine Arbeit, dein Job.


    ICH HINGEGEN müsste meine Arbeitsweise mal überdenken, denn ich könnte theoretisch jeden Tag zu 100% an der MoBa fürschi machen. Da müsste ich eigentlich noch viel schneller sein.


    Die Joche habe ich übrigens nicht in den letzten paar Tagen gefertigt, sondern in den letzten paar Wochen. Wenn man die dann mal hat, geht die Montage schnell. Und - ja, wie Oski richtig festgestellt hat, meine beiden Helfer unterstützen mich tatkräftig.


    Aber vielen Dank an dich, an Oski und an Luca für das Kompliment.

  • Übrigens: Ich habe einen guten Grund, speditiv vorwärts zu machen. Christoph kann kaum warten, meinen von allen Seiten gut sichtbaren und gut zugänglichen Bahnhof mit Bergen zuzudecken und in den Schatten zu stellen. Wenn das mal soweit ist, kann ich längst nicht mehr so ungehindert bauen. Dafür ist es dann wirklich ein Schattenbahnhof. Bis jetzt ist es ja mehr ein Sonnenbahnhof.

  • Mit Fahrdraht auf allen Gleisen

    Hoi Röbi

    Du hast doch sicher allenthalben Stösse im Fahrdraht. Wie machst du die Teilstücke so zusammen, dass die Pantographen nicht stolpern?

    Dein Schattenbahnhof sieht auch in natura super aus! Der Besuch bei dir hat mir sehr gefallen.

    Gruss Oski

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  • Oski, das Zusammenlöten geht problemlos. Ich schräge die Enden der beiden Fahrdraht-Stücke leicht kegelförmig an. Dann wird das neue Fahrdraht-Stück in die Fahrdraht-Halterungen der Joche eingerastet, sodass sich die Draht-Enden um etwa 10 mm überlappen. Durch leichtes Biegen kann man nun die beiden Enden so platzieren, dass sie dicht nebeneinanderliegen und sich leicht berühren. Dann wird ein Stück Holz unter die beiden Enden geschoben. Die Höhe des Holzes ist so bemessen, dass es leicht (ca. 1 mm) höher ist als die Soll-Höhe. Das führt dazu, dass sich die beiden Enden jetzt ganz leicht nach oben bewegen (vielleicht je 0.1 mm). Mit dem unterlegten Holz wird nun die Lötstelle von oben gemacht. Das Zinn fliesst zum Glück nicht nach unten, wo die Drähte auf dem Holz aufliegen. Nach dem Erkalten wird das Holz entfernt und die Drähte senken sich wieder etwas ab und sind dann recht genau auf Sollhöhe.


    Auf diesem Bild sieht man gut, dass die Drähte leicht nach oben gedrückt werden, was sich vor Allem auf die Draht-Enden auswirkt.

  • Hoi Röbi

    Danke für die ausführlichen Erklärungen. Mir sind solche Lötarbeiten etwas suspekt, aber du löst das als Profi. Die Methode funktioniert offensichtlich. Was ich nicht so recht verstehe ist, warum der Lötzinn nicht auf die Unterseite der Verbindung fliesst. Das erhitzte Drahtmaterial müsste doch wie eine Einladung wirken. Auch traue ich der obenliegenden Verbindung nicht so recht. Aber mein Misstrauen kommt aus meinen eigenen Löt-Fertigkeiten. Wenn ich bei mir nicht einen sichtbaren Zinntropfen hinterlasse, löst sich die Verbindung über kurz oder lang.

    Weiter so, ich wünsche dir viel Erfolg!

    Herzliche Grüsse

    Oski

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  • Oski, über die Haltbarkeit dieser Lötstellen brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Wir haben es schon bei der ChRB II so gemacht und die haben alle etwa 23 bis 24 Jahre problemlos gehalten.

    Ich habe mich eigentlich nie darum interessiert, wie die Lötstelle von unten aussieht. Ich weiss nur, dass die Pantographen nie Probleme damit haben. Jetzt hat es mich aber auch "gwunderet". Weil ich die Unterseite bei der montierten Fahrleitung nicht photographieren kann (zu nahe), habe ich eine Test-Lötstelle gemacht (genau so wie ich's immer mache, ich schwör's).


    Die sieht dann so aus. Wie du kürzlich selber geschrieben hast, sind stark vergrösserte Photos brutal. In Natura (im Gegensatz zum Photo) sieht es viel weniger hässlich aus.


    Lötstelle von oben


    Lötstelle von unten


    Ich denke, das Holz ist tschuld, dass das Lot nicht ganz den Drähten entlang nach unten fliesst. Wenn man das Bild anschaut, könnte man schon befürchten, dass das Lot den Pantographen nicht gefällt. Das ist aber nicht so: Wie schon erwähnt flutschen die Pantos über die Lötstelle , wie wenn sie nicht existieren würde.

  • Stollen-Tor


    Bei unserer geplanten Linienführung geht die Strecke vom Schattenbahnhof durch die linke Wendel (zwei Umdrehungen) und dann als Doppelspur über eine ansteigende Rampe entlang der Anlage aufwärts. Etwa nach einem Viertel der ganzen Anlagen-Länge zweigt eine Einspur-Strecke ab, die dann wieder abwärts und damit unterhalb der Doppelspur-Strecke verläuft. Etwa nach drei Viertel der Anlagen-Länge führt die Einspur-Strecke in einen militärisch genutzten Stollen (*), der dann unterirdisch über die andere Wendel wieder zum Schattenbahnhof zurück führt. Der technische Grund für diese Einspur-Strecke mit Stollen ist die Möglichkeit, dass wir Fahrbetrieb machen können, auch wenn die Doppelspur-Bergstrecke noch im Bau ist (was ziemlich lange dauern kann).


    Der Eingang zum Stollen führt natürlich durch ein schweres Panzer-Tor, das bei jeder Ein- und Ausfahrt eines Zuges automatisch geöffnet und anschliessend wieder geschlossen wird. Der Bau dieser Strecke mit Stollen und Stollen-Tor fällt per Abmachung in Christoph's Zuständigkeitsbereich. Da Christoph im Moment noch keine Berge bauen kann (weil der Schattenbahnhof weder fertig noch getestet ist), hat er begonnen, einen Prototyp des Stollen-Tors anzufertigen.


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    Dies ist ein Prototyp des Stollen-Tors. Später wird man es nicht mehr sehen, weil es dann in Tarnfarbe gestrichen sein wird. Das Tor wird über einen Servo-Motor betätigt, der von einem Arduino (oder besser gesagt von einem Amorocuino) gesteuert wird.


    (*) Wichtiger Hinweis und dringende Bitte: Da es sich hier um eine militärische Anlage handelt, untersteht diese der Geheimhaltung. Ich ersuche euch also, diese Info streng vertraulich zu behandeln.

  • Geschätzter Röbi, wusstest du, dass so ein militärischer Abzweig auch auf der Oelbahn existiert? Naja: die Weiche und den kurzen Abzweiger gibt es schon, die ganze militärische Einrichtung und den Zugang zur Kaverne ist erst in Planung. Im Ggs zu eurer geheimen Verschlussache, handelt es sich bei meinem Projekt aber nicht um eine Strecke, sondern nur um ein Anschlussgleis. „Vorbild“ ist die Anlage zwischen Flüelen und Altdorf.

    Toll, dass ihr auch so eine typisch schweizerische Anlage plant. Im militärischen Bereich sind hier ausserdem Panzersperren und ein Schützenhaus/Scheibenstand angedacht. Sieht man praktisch nie auf Anlagen. Dabei so typisch Schweiz - vor allem in der Zeit des Kalten Kriegs.

    Gruss Roger


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  • @Geschätzter Oski,

    Die von Röbi gezeigte Lötstelle hält ewig. Das Lot fliesst nicht weiter nach unten, weil es durch Kapillarwirkung den parallelen Drähten entlang läuft. Bis sich unten ein Tropfen bilden würde bräuchte es schon viel mehr Lot. Wenn man jedoch beide Enden sauber verzinnt und dann zusammenlötet, reicht die Menge genau für eine saubere Lötstellen-Verbindung. ;)

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • „Vorbild“ ist die Anlage zwischen Flüelen und Altdorf.

    Roger, Christoph's Vorbild ist etwas westlich von Meiringen in Mühlefluh. Das war allerdings ein Zugang mit Schmalspur-Geleise. Aber sooo genau nehmen wir das jetzt nicht.

  • Danke Röbi für den unterhaltsamen Einblick, natürlich werde ich dieses Geheimnis nicht weitergegeben :fie:


    Es ist faszinierend, mit welchem Tempo und wie sauber die Anlage wächst. Es ist einer der beiden beliebtesten Thread‘s im Moba Forum!

    Tinu

  • Wenn man jedoch beide Enden sauber verzinnt

    Hoi Roger

    Da glaube ich eben, Röbi macht das nicht wegen dem Geräusch der Pantos, wenn das Material wechselt. Auf dem Bild sieht man, dass die Unterseite wohl heiss war aber nicht verzinnt. Aber ich gebe zu, genau verstehen tue ich das nicht.

    Gruss Oski

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  • Da Röbi ein Stück Holz unterlegt kann es nur maximal mit nur so viel Lot haben, dass es mit dem Draht parallel ist. Ist man mit dem Lot etwas sparsamer, fliesst es nur soweit, wie die Kapillarwirkung noch funktioniert. Eigentlich ganz einfache Physik. ;)

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Wenn man jedoch beide Enden sauber verzinnt


    Auf dem Bild sieht man, dass die Unterseite wohl heiss war aber nicht verzinnt.


    Ich verzinne die Drähte nicht. Ich reinige sie auch nicht. Das Lot wird vom Messing sofort angenommen. Mir scheint, dass Messing das dankbarste Material ist zum Löten. Ich erinnere mich noch an die Lehre bei BBC im Jahr 1963 (Mechaniker): Die erste Löt-Aufgabe im ersten Semster war, zwei Messing-Platten aufeinander zu löten. Kommt wohl nicht von ungefähr.