Magnetkupplungen aus dem 3D-Drucker

  • Hallo Philipp. Es würde mich sehr freuen, wenn du hier berichten würdest. Das ist ein Thema, das mich brennend interessiert.

    Lieber Röbi


    Meine CAD-Zeichnung sieht so aus:


    In der Mitte eine H0-Kupplung, links für einen Bemo-Wagen FO EW I, rechts für einen Bemo-Triebwagen Deh 4/4 I oder II.


    Soeben habe ich einen rudimentären Prototypen gedruckt. Die Stellprobe sieht schon mal gut aus:


    Sobald ich die Magnet erhalte, werde ich dann eine Testfahrt machen... Ich habe mir für die H0m-Kupplungen auch noch kürzere 2mm-Stabmagnete bestellt. Diese möchte ich v.a. beim Triebwagen mit sehr kurzem Abstand zwischen Kupplungsaufnahme und Front einsetzen.
    Die Idee mit einer "Führungs-Nase" habe ich noch nicht berücksichtigt. Ich werde zuerst mal testen. Mal sehen, ein Bemo-Zug mit 3-4 leichten FO-Wagen sollte auch auf einer Zahnradstrecke allerdings kein Problem sein.


    Modellbahnerische Grüsse
    Philipp

    Einmal editiert, zuletzt von phips ()

  • Wo kauft ihr eure Magnete ein? Bei Supermagnete oder habt ihr eine andere Quelle?

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ja, ich habe meine dort gekauft, die lieferten extrem schnell. Und die Magnete sind bis jetzt sehr gut

    Grüsse

    Rolf

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  • Hallo Röbi


    Dieses Thema verfolge ich mit grossem Interesse. Deine Berichte und Bilder sehen vielversprechend aus :thumbsup:. Ich habe mir heute mal ein paar Gedanken gemacht, wie es denn bei einem Einsatz auf einer Anlage so aussehen könnte. Dabei kam mir eine Frage:
    Wie sieht es mit Wagen aus, bei denen die Kupplungsschächte nicht genau auf der gleichen Höhe liegen? Wird da das eine Fahrzeug aus den Schienen gehoben? Bei den von uns für die Personenzügen genutzten Roco-Kurzkupplungen z.B. gibt es ja für solche Fälle höhenverstellbare. Allgemein stelle ich mir diese Magnetkupplungen in der Höhe recht steif vor. Hast Du für so etwas schon eine Lösung? Es ist ja leider nicht so, dass alle Hersteller bei allen Modellen immer auf der genau gleichen Höhe ihre Kupplungsschächte platzieren... :(. Rogers Vorschlag mit den in der Länge versetzten Magneten würde ausserdem eine noch genauer übereinstimmende Höhe erfordern ?(.


    @Philipp Eine wirklich "gute" H0m Kupplung auf Magnet-Basis finde ich auch sehr interessant. Mit unseren H0m Fahrzeugen haben wir bisher noch kaum Erfahrungen gemacht, da die Strecke noch nicht steht. Jedoch sehen die Bemo-Kupplungen auch nicht besonders gut aus und vor allem bei fest gekuppelten Pendelzügen (bei uns auch Deh Pendel der FO/MGB) könnte das eine gute Lösung abgeben :thumbup:.

  • Wie sieht es mit Wagen aus, bei denen die Kupplungsschächte nicht genau auf der gleichen Höhe liegen? Wird da das eine Fahrzeug aus den Schienen gehoben?

    Fabian, damit habe ich leider überhaupt noch keine Erfahrung. Es kann schon sein, dass da noch Probleme auf mich zukommen. Nur ein Fahrbetrieb im grossen Stil wird da Aufschluss geben.

  • So meine ich das:

    Ja Röbi: wir sprechen natürlich von denselben Kräften (jener die du unten abgebildet hast) Wenn der Dorn lang genug ist, würde er im Loch verkanten, bzw. klemmen, so dass unter steter Magneteinwirkung und Schubkraft das seitliche Ausbrechen verhindert werden könnte - vielleicht. :rolleyes:

    Deine Lösung ist natürlich eleganter, bedingt aber eine breitere Kupplung (gut: wenn man nicht gleich die Magnete als Stift nehmen kann, benötigt die Männlein/Weiblein-Version ebenfalls Platz.

    Roger, ich habe gründlich darüber nachgedacht. Grundsätzlich finde ich die Idee gut, aber leider nicht so einfach umzusetzen:

    - Bei den Nasen, die in eine Öffnung ragen sollen, druckt man in die Luft, weil sie beim Druck nicht auf dem Druckbett aufliegen können. Das würde Stützstruklturen bedingen. Das geht zwar, macht man aber ungern, weil sie schwer wieder zu entfernen sind (besonders bei so kleinen Teilen).

    - Wenn die Magnetchen selbst die Rolle der Führungsnasen einnehmen sollen, ragen die einen zu weit nach innen (Richtung Fahrzeug) und die anderen stehen zu weit ab, sodass sie auf zu kurzer Distanz gehalten würden. Das würde fast unterschiedlich lange Magnete bedingen, was aber an der Verfügbarkeit scheitert.


    Bevor ich den Ideeën mit den Nasen weiter nachgehe probiere ich es heute noch mit folgender Variante:



    Das ist wiederum eine Version mit 2mm-Magnetchen, wobei die Magnetchen hier einen Abstand von 6mm haben (gegenüber ursprünglich 3 mm).


    Ich habe jetzt mal 24 Stück davon gefertigt. Damit gehe ich jetzt wieder in den Kindergarten.


  • Hoi zäme


    Finde das mit den Magneten einen ganz interessanten Gedanken. Eine Frage hätte ich aber schon noch: wie trennt man dann die Züge wieder?

    Gruss Barni

  • Eine Frage hätte ich aber schon noch: wie trennt man dann die Züge wieder?

    Barni, die Wagen einfach von Hand auseinanderziehen. Deshalb schwanke ich ja so zwischen der 2-mm- und der 3-mm-Variante. Bei 3 mm muss man sehr fest ziehen und dabei zieht man oft die Kupplung aus dem Schacht, oder man hebt die Fahrzeuge einseitig an und dann geht es leichter. Bei 2 mm geht das Trennen mit gerade ziehen sehr leicht von statten.

  • Also nach den heutigen Tests mit der neuen Variante (2 mm Magnetchen, 6 mm auseinander, Achse zu Achse gemessen) habe ich neue (erfreuliche) Erkenntnisse:


    Das Ausknicken in den Kurven ist behoben. Nasen oder Dorne, oder wie immer man die nennt, sind nicht nötig. Weil die Magnetchen weiter auseinander liegen, ist die Seitenstabilität hervorragend und es gibt kein einseitiges Abheben mehr, weder beim Ziehen noch beim Schieben.


    Der DoSto 2000 Pendelzug mit 9 Wagen (*) kann nun problemlos durch die Wendeln aufwärts geschoben werden.


    Mit dem langen (5.60 m), schweren Güterzug funktioniert es im Wesentlichen auch. Es gab dabei zwei Probleme:

    - Bei Aufwärts-Fahrt wurde die Kupplung, die an der Lok befestigt war, mehrmals aus dem Kupplungs-Schacht gezogen. Es hat sich herausgestellt, dass der Kupplungsschacht an der Lok sehr weit und locker ist. Dieses Problem kann ich leicht lösen, indem ich ihr die Beine etwas mehr spreize (der Kupplung natürlich, konstruktiv) und die Haken, die verhindern sollen, dass die Kupplung aus dem Schacht rutscht, steiler gestalte. Das hat wahrscheinlich die Konsequenz, dass ich die Kupplungen nur noch mit einer Pincette entfernen kann, aber das nehme ich gerne in Kauf.

    - Es gab eine einzige Zugtrennung, wo sich die Magnete trennten. Das war aufwärts auf einem geraden Strecken-Stück. Möglicherweise ist es das, was Fabian (Bo'Bo'Bo') im Beitrag 25 zu Bedenken gegeben hat (Kupplungen nicht genau auf gleicher Höhe). Wenn sich herausstellen sollte, dass es das ist, müssen wir halt das Übel an der Quelle beseitigen (sprich Kupplung justieren oder auswechseln).


    Da die Bedingungen mit dem genannten Güterzug ziemlich extrem sind, und da wir in Zukunft (bei der ChRB III) kaum mehr ganz so lange Züge haben werden, werde ich wahrscheinlich bei der 2-mm-Variante bleiben. Die gefällt mir viel besser als die 3-mm-Variante, weil man da die Züge wunderbar von Hand trennen kann, einfach durch Auseinanderziehen von zwei benachbarten Fahrzeugen.


    Für mich ein weiterer Vorteil: Im Falle von Eisenbahnkatastrophen, die leider gelegentlich passieren, ist es ganz gut, eine Soll-Trennstelle zu haben, die weiteren Schaden an den Fahrzeugen, im Speziellen an den Kurzkupplungs-Kinematiken verhindert.


    (*) Ja, ich weiss, gestern hatte dieser Zug noch 10 Wagen. Beim Wechseln der Kupplungen ist mir ein Wagen aus der Hand gerutscht und dummerweise in den Bereich der Erdanziehung geraten. Der Fussboden ist dann sofort an den Wagen hochgeschnellt und hat ihn ziemlich zertrümmert, sodass ich ihn nicht mehr flicken kann. Das ist (nebst den Magnetchen) der Preis, den man für eine bessere Kupplung bezahlen muss ;( .

  • Beim Wechseln der Kupplungen ist mir ein Wagen aus der Hand gerutscht und dummerweise in den Bereich der Erdanziehung geraten. Der Fussboden ist dann sofort an den Wagen hochgeschnellt und hat ihn ziemlich zertrümmert…

    Der Vorfall selbst ist höchst bedauerlich…. die Beschreibung desselben aber echt röbilike: zum Brüllen komisch!:D:thumbsup::rofl:


    PS: Super, dass mit der Verbreiterung des Magnetabstands das Schiebeproblem so einfach und elegant gelöst werden konnte.:thumbup:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Jetzt wäre es von Vorteil, wenn diese Kupplung auch unter anderen Bedingungen (andere Züge, andere Strecken, andere Steigungen, andere Gleise, andere Modellbahner, etc.) getestet werden könnte.


    Wer Interesse hätte, diese Kupplung auf seiner H0-Anlage zu testen, soll mir doch eine PN schicken mit Angabe der Adresse. Dann sende ich ihm 8 Stück dieser Kupplungen per Post (bereits mit Magnetchen bestückt, kostenlos natürlich). Als Gegenleistung würde ich einen kurzen Testbericht hier in diesem Thread erwarten.

  • Hallo zusammen,

    Beim Durchlesen und bzgl. der Diskussion ob besser 2mm oder 3mm Magnete, bin ich noch auf folgende Überlegung gekommen.
    Wie wäre es, wenn je Kupplung der eine Magnet ein 3mm Magnet und der andere ein 2mm Magnet ist? (sodass beim Kuppeln immer ein 2mm auf ein 3mm stösst)
    Müsste dann doch haftmässig etwas zwischen der reinen 2mm und der 3mm Version ergeben...

    Lg

    Simon

  • Simon, das scheint mir eine sehr gute Idee. Obwohl ich mich eigentlich schon ziemlich für die 2-mm-Version entschieden habe, bin ich immer noch hin- und hergerissen. Bei unserer Anlage sind Zugtrennungen nämlich problematisch, weil wir nicht mit Besetztmeldern, sondern mit Reed-Kontakten arbeiten. Zugtrennungen werden deshalb von der Steuerung nicht erkannt und daher gibt es wüste Auffahr-Kollisionen.


    Ich habe jetzt kurz mal zwei unterschiedlich grosse Magnete zusammengehalten, um zu fühlen wie die Anziehungskraft ist. Sie liegt nicht etwa in der Mitte zwischen der des grossen und der des kleinen Magneten, sondern sie liegt näher bei der des kleineren. Aber sie ist immerhin etwas stärker als bei zwei kleinen.


    Ich werde wahrscheinlich mal einen Prototypen bauen, um zu sehen, wie das ausschaut und wie es sich anfühlt.


    So ein Interessenforum ist schon etwas Grossartiges. Da kommen gute Ideen von allen Seiten zusammen :thumbup: .

  • Für mich ein weiterer Vorteil: Im Falle von Eisenbahnkatastrophen, die leider gelegentlich passieren, ist es ganz gut, eine Soll-Trennstelle zu haben

    Röbi; was heisst gelegentlich in Zeitabschnitten?


    einen Haftreifen verlieren darf 1 x pro Monat vorkommen, aber das läuft noch nicht einmal unter Bagatellunfall.

    Teilentgleisung: Lok noch auf dem Gleis, aber 2-4 Räder von total 6 Achsen befinden sich neben der Lauffläche: ca 1 x pro 6 Monate. (Modell 1:32)

    eine eigentliche Bahnkatastrophe darf auch beim Modell nicht mehr als alle >74 (Wädenswil 1948) bis 131 Jahre (Münchenstein 1891) vorkommen.


    Und die Statistik verlangt ja nicht, dass gleich Morgen ein Bahnunglück geschehen muss. Für die Person(en) welche es trifft, ist es IMMER schlimm. Die interessiert nicht, ob sie das wahrscheinlichste oder unwahrscheinlichste Opfer waren. Doch für den Bau eine Eisenbahn, dürften statistische Werte schon von Belang wie auch beruhigend sein. Dito, bis mich wieder eine unvorhersehbare Riesenwelle "aus dem Nichts" packen würde, da kann ich theoretisch für die nächsten 100 Jahre an jedem Strand der Welt sorglos schwimmen gehen. Die Frage ist eher, ob man überhaupt noch hin kommt und hin will?...


    Hingegen Fastunfälle sind noch recht häufig. Vor ein paar Tagen wollte mir der Postbote freundlicherweise ein grösseres Kuvert bei Schneetreiben ins trockene bringen. Er hörte einen schönen Analog-Sound und folgte dem... Dummerweise war ein vergessenes Schraubenpäckli im Lichtraumprofil + ein Bleistift. Der Lok hat beides nichts gemacht, die Schrauben fielen harmlos auf den Boden, das Bleistift traf die Person. Viel passierte nicht dabei, aber dennoch erstaunlich, ein Bleistift aus 5 Meter Fallhöhe gibt noch einen rechten Abdruck auf der Hand. Ausweichen unmöglich, bis man es bemerkt, ist man schon getroffen. Das war ein cooler Kerl, er bringt mir weiterhin die Post:)


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    Einmal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Simon: Ich habe deine Idee in Form eines Prototypen umgesetzt. Wenn ich von Hand so daran herumziehe, scheint es mir genau die richtige Haltekraft zu haben. Ist leider etwas mockig, weil das Magnet-Gehäuse halt für den grösseren Magneten dimensioniert sein muss.


       


    Bei Gelegenheit werde ich das auch noch im Betrieb testen. Aber da bin ich eigentlich zuversichtlich.

  • ja genau:thumbsup:. Röbi, ihr habt aber auch das viel grössere Risiko. Zwar ist bei Euch alles digital abgesichert stelle ich mir vor, aber es fahren auch viel mehr Züge gleichzeitig. Auf meiner Anlage sind es maximal 2 Züge, meistens 1 Zug, da kann nicht so viel passieren. Jeder Zug mehr potenziert das Unfallrisiko deutlich. Da schmunzle ich immer wieder über die gut funktionierende Märklin Digital Verkaufswerbung von 1985: "40 unabhängigen Zügen fahren". Dabei braucht es schon ab 3 Zügen eine sinnvolle Zugsicherung, ganz egal ob die Züge Digital oder analog, AC, DC, oder Dampf, Uhrwerk, oder sonst wie daher kommen.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Gestern am wöchentlichen Bauabend habe ich ausgiebig mit verschiedenen Zügen die 2mm-Magnetkupplungen getestet. Leider gibt es (trotz der ersetn vielversprechenden Versuche) immer wieder Zugtrennungen und zwar auch in unerwarteten Situationen, z.B. auf geraden Strecken.


    Für kurzere Züge ist die 2mm-Version ausreichend. Für längere braucht es (mindestens in unserem Anlagen-Umfeld) die 3mm-Version. Simon's kombinierte 2/3mm-Version hält etwas stärker als die 2mm-Version, aber nicht viel.


    Obwohl meine 2mm- und die 3mm-Kupplungen kompatibel sind, möchte ich nicht verschiedene Kupplungen auf der gleichen Anlage einsetzen. Ich werde deshalb auf die 3mm-Version setzen und unsere Anlage damit ausrüsten. Die 3mm-Version hat auch den Vorteil, dass man sie besser als stromführende Kupplung herstellen kann. Christoph hat bereits Interesse angemeldet, den IC 2000 DoSto stromführend und mit Beleuchtung auszurüsten.

  • Hoi Röbi

    Deinen Einsatz im 3-D-Druck bewundere ich sehr. Zuerst dachte ich, ich sollte mich melden für Fahrversuche mit deinen Magnetkupplungen. Aber ich sehe es ein, ich genüge keineswegs für neue Erkenntnisse. Zudem kann auf meiner Anlage kaum gefahren werden. Also bleibt mir nur, deine Fortschritte zu beobachten. Weiterhin wünsche ich dir viel Erfolg!

    Herzliche Grüsse

    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!