Next Generation Wendel

  • Hoi Röbi

    Ja, ich weiss ja, du stammst aus einem genauen Beruf. Ich "leider" eher weniger. Deshalb bewundere ich auch deine Fertigkeiten im Wendelbau. Bei mir stellt sich das Problem der notwendigen Anpassungen an umgebende Trassen sofort. Mit der "Stängeli-Methode" kann man im Millimeterbereich überall nachjustieren, wenn es nicht ganz aufgeht mit den gewählten Steigungen. Bevor ich recht hinschaue, ist eine solche Korrektur nötig. Bei deiner Methode sind Korrekturen ausgeschlossen, es sind einfach neue Printteile nötig. Ich bin sehr gespannt auf deine Erfahrungen.

    Herzliche Grüsse

    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Für belastete Teile verwende ich auf meinem MK3S gerne auch ASA, es hat eine gute Dauerdruckfestigkeit, Temperaturbeständigkeit und ist UV-resistent. Da ASA 0.5% shrinkage aufweist, drucke ich Objekte in der Grösse 100.5%.

    Hallo Carlo. Ah, du hast auch einen Prusa? Bist du zufrieden damit? An ASA habe ich mich bis jetzt noch nicht gewagt. Temperaturbeständigkeit und UV-Resistenz ist ja bei einer MoBA keine Erfordernis. Und die Dauerdruckfestigkeit ist (hoffe ich) bei PETG auch gut.

  • Hallo Oski

    Ich bin eben ein schlechter Justierer. Das mit der "Stängeli-Methode" stelle ich mir ziemlich tricky vor, so ähnlich wie das Einspeichen enes Velo-Rades. Zieht man eine Speiche fester an, werden die anderen lugg, und umgekehrt. Darum will ich tubelisichere Wendeln, wo man nichts einstellen muss und kann. Ich habe übrigens schon bei der ChRB I und der ChRB II stängeli- und einstellfreie Wendeln gebaut, damals einfach aus Holz statt jetzt aus PET, und die haben sich sehr bewährt.

  • Bei deiner Methode sind Korrekturen ausgeschlossen, es sind einfach neue Printteile nötig. Ich bin sehr gespannt auf deine Erfahrungen.

    Hallo Oski

    Hier noch ein Nachtrag: Wie ich schon im vorherigen Beitrag geschrieben habe, befinden wir uns beim starren Wendelbau (Wendeln ohne Korrekturmöglichkeiten) auf wohlbekanntem Grund. Bei der ersten und der zweiten Anlage haben wir nur starre Wendeln gebaut, einfach aus anderem Material.

    Ich habe da absolut keine Bedenken von wegen Erfahrungen mit starren Wendeln.

    Überraschungen können auftreten bei der Festigkeit und der Dauerhaftigkeit des neuen Materials und bei der Geräuschentwicklung beim Fahren. Das hat aber nichts damit zu tun, ob man Einstellmöglichkeiten hat oder nicht.

  • Alle Wendelplatten, die ich bisher hier zeigen konnte, waren "nur" Prototypen. Ich habe die Konstruktion der endgültigen Wendelplatten jetzt lang vor mich hergeschoben. Nun habe ich mich mal hingesetzt und letzte Woche während mehreren Tagen konstruiert. Nun dürfte die endgültige Wendelplatte "geboren" sein.


    Ich habe die Schwellen-Andeutungen (sichtbar bei den Prototypen) wieder entfernt. Das hat zwar cool ausgesehen (finde ich), technisch aber nichts gebracht.


      


    Wendelplatte von unten


    Um die Platten miteinander zu verbinden, kommen weiterhin Schwalbenschwänze zum Einsatz. Die mittleren habe ich entfernt, weil ich in der Mitte der Platte (parallel zum Gleisverlauf) einen Kabelkanal mit trapezförmigem Querschnitt angebracht habe.

    Damit die Schwalbenschwanz-Verbindungen nicht wieder auseinanderrutschen, werden die Platten an ihren Ecken mit Hilfe der angebrachten Ösen zusammengeschraubt.


    Hier sieht man die Schwalbenschwanz-Verbindungen (rot) und die Ösen (eigentlich Halbösen) für das Zusammenschrauben der Platten.


    Die Gleise (R4 und R5 von ROCO LINE) werden in die vorgesehenen Aussparungen (rot) eingelegt. Sie liegen auf den je zwei Auflagen (grün) auf und werden mit (noch zu konstruierenden) Befestigungs-Clips befestigt. Die Gleisbefestigungs-Clips werden in die blauen Löcher eingesetzt. Zwischen den grünen Auflagen ist eine Lücke von 2 mm zwischen Gleis und Wendelplatte. Diese schafft Platz für Reed-Kontakte und die zugehörige Verkabelung.


    Für das Anbringen des Fahrdrahtes (1.5 mm Messingdraht) werden spezielle Halterungen (noch zu konstruieren) verwendet. Falls sich unter der aktuellen Platte noch eine weitere Wendel-Stufe befindet, wird die entsprechende Halterung von unten her in die blauen Löcher eingesteckt (um den Fahrdraht für das darunterliegende Gleis zu halten). Für den Fall, dass sich über der aktuellen Stufe keine weitere Wendelplatte mehr befindet, werden Oberleitungsmasten in die beiden schwarzen Löcher eingesteckt.


      

    Für die Verkabelung gibt es mehrere Kabel-Kanäle und -Löcher (rot), die im Inneren miteinander verbunden sind.


      

    So könnte es mit eingelegten Kabeln aussehen.

  • In der Zwischenzeit sind auch die Gleisbefestigungs-Clipse konstruiert:




    Wenn das Gleis damit befestigt ist, sieht das so aus:



    Wenn man die Dinger einfügt, macht es "klick" und das Gleis ist an der Stelle an die Platte gepresst.


    Um es wieder zu lösen, muss man auf der Rückseite mit Daumen und Zeigfinger (oder mit einer kleinen Flachzange) die beiden Beinchen zusammenpressen und das Teil wieder ins Loch zurückdrücken.


  • Hoi Röbi

    Die neuen Wendelplatten sehen auch gut aus. Wenngleich ich die filigranen Schwellenmuster im Untergrund bewunderte, verstehe ich natürlich die Einwände. Wenn du löten musst, schmilzt der Kunststoff? Oder ist genug Sicherheitsabstand vorhanden?

    Herzliche Grüsse

    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Wenn du löten musst, schmilzt der Kunststoff? Oder ist genug Sicherheitsabstand vorhanden?

    Hoi Oski

    Die Schienen berühren die Wendelplatte nirgends. Da sind immer noch die Schwellen dazwischen und die leiten (weil aus Kunststoff) die Wärme nicht so gut.

    Also kein Problem. Wenn schon würden die Schwellen schmelzen.

  • Schlichtweg genial, Röbi!:hail:

    (Hat jemand irgendwo meine Kinnlade gesehen? Die ist mir vorhin runtergefallen.)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Da kann ich mich nur den Worten von Roger anschliessen! :thumbsup::thumbsup::thumbsup:

    Gruss


    Roland

  • Danke, Roger und Roland! Das geht runter wie Honig. Hoffentlich funktioniert's dann auch so, wie angedacht und tönt nicht allzu fremd, wenn dann mal ICs, schwere Güterzüge oder die Rollende Landstrasse da rauf und runter rollen. Ich hoffe auch, dass die Wendel z.B. einem Lokzug von 1'000 Tonnen standhält :).

  • Auch ich bin schlichtweg beeindruckt von dem was Röbi uns hier präsentiert - einfach SUPER! :thumbsup::)

    Gruss Günther

  • Für ovale Wendeln, wie wir sie haben, benötigen wir auch gerade Wendelplatten. Diese sind jetzt auch entstanden.



    Jeweils vier davon werden zusammengesteckt zu einem geraden Streckenstück von 920 mm.


    Was jetzt noch fehlt, sind solche gerade Wendelplatten für eine doppelte Ausweichstelle mit vier Weichen. Die benötigten Platten sind an sich gleich wie die oben gezeigte, aber die Gleis-Aussparungen müssen auch für die Weichen passen.

  • Hoi Röbi

    Das sieht gut aus. Deine fleissigen beiden Mitarbeiter sind offensichtlich Tag und Nacht im Einsatz. Weiterhin gutes Gelingen!

    Herzliche Grüsse

    Oski

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    ...auch Nichtraucher können süchtig sein nach Zündhölzern!

  • Röbi,


    Aus welchem Grund lässt du die Schienen nur partiell auf den im CAD grünen Auflagen aufliegen und nicht auf der ganzen Fläche?

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hallo Erwin,


    Denke so wie Röbi weiter oben beschrieben hat.

    Zitat von Röbi

    Diese schafft Platz für Reed-Kontakte und die zugehörige Verkabelung.

    sbb_bls_rm = DC Bahner 8) = bahnsiniger äh wahnsiniger Gruss Luca

  • Röbi,


    Aus welchem Grund lässt du die Schienen nur partiell auf den im CAD grünen Auflagen aufliegen und nicht auf der ganzen Fläche?

    Könnte auch wegen der Schallübertragung sein.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Denke so wie Röbi weiter oben beschrieben hat.

    Ja genau. Wir verwenden Reed-Kontakte für die Rückmeldungen. Diese werden zwischen den Schwellen platziert. Die beiden dazugehörigen Kabel müssen irgendwo herausgeführt werden. Nach unten (durch eine anzubrigende Bohrung) wird es heikel, weil da der Fahrdraht für das darunterliegende Gleis sehr nahe an der Platte (1 - 2 mm) verläuft. Ich befürchte, dass sie da dem Panto in die Quere kommen könnten. Nach aussen geht auch schlecht, ausser man bohrt die Gleisunterlage an, was ich aber lieber vermeiden möchte.


    Wir verlegen übrigens auch im Schattenbahnhof und auf allen anderen unterirdischen Strecken das Gleis 2 mm über der Tischplatte oder der entsprechenden Unterlage. Das Gleis wird auf Unterlagen verlegt und mit kleinen Briden angeschraubt.



    Weil ich die Verkabelung nicht mehr nach unten durch die Tischplatte machen möchte (wie bei der ChRB II), braucht es den Abstand, um die Kabel durchführen zu können. Der Grund, warum ich die Verkabelung nicht mehr nach unten machen möchte, ist mein Alter: Stundenlang auf einer Pritsche liegend nach oben Kabel zu verlegen und anzulöten, ist nicht mehr mein Ding. Also führe ich die Kabel durch den Zwischenraum zwischen Tischplatte und Gleis seitlich raus und verlege es dann in Kabelkanälen, die zwischen den Gleisen verlaufen.


    Könnte auch wegen der Schallübertragung sein.

    Das ist für uns ein grosses Fragezeichen. Ich hoffe schon, dass durch die partielle Gleisauflage die Fahrgeräusche weniger gut übertragen werden. Aber hier bin ich alles andere als sicher.