Lackschäden an Modellen sind immer wieder zu beklagen, sei, dass sie im Betrieb entstehen oder der Hersteller liefert Modelle gleich mit Lackschäden aus. Bei der HAG Re 420 307-1 Spartageskarte traf leider das letztere zu. Wenn es bei Modellen eine Niete zu ziehen gibt, ich bekomme sie meistens.
Solche Korrekturen nehme ich mit dem Pinsel vor. Den kann ich halbwegs vernünftig handhaben, Airbrush gibt es bei mir immer noch nicht. Da ich sowieso daran war bei zwei Flugzeugen Farbkorrekturen vorzunehmen, konnte die Re 420 im gleichen Aufwasch erledigt werden. Einfach eine Originalfarbe nehmen und fröhlich lospinseln geht leider nicht. Also zuerst die Farbe mischen, in diesem Fall relativ einfach, violett und ganz wenig schwarz. Die Farbe mische ich jeweils auf einem Stück PTFE (Teflon) an. Es saugt nichts und kann anschliessend gut und einfach gereinigt werden. Ein kleiner Beitrag zur Abfallvermeidung. Nachdem die Farbe für mein Auge den richtigen Farbton erreicht hatte, wurde sie mit einem feinen Marderhaarpinsel aufgetragen. Die Farbe hätte noch ein Spur dünner sein können. Damit ich alles wirklich gut sehe, arbeite ich bei solchen Dingen mit einer Kopflupe. Die angemischte Farbe zeigte sich auf dem Modell doch klar zu hell. Mit einem schwarzen Wash konnte das korrigiert werden. Er hat sich gut verteilt und den passenden schwarzen Film über das Farbe gelegt. Mit dem Ergebnis bin ich recht zufrieden. Von blossem Auge kann die Korrektur nur noch erkennt werden, wenn die Lok bei hellem Tageslicht in den richtigen Einfallswinkel gedreht wird. Ansonsten ist bei der Suche eher die Lupe angesagt.
Auf dem Foto ist es gar nicht mehr erkennbar, die Kamera löst nicht genügend stark auf. Wie auch immer, besser als wenn ich die Korrektur HAG überlassen hätte, ist es allemal.
Vorher
Bei den Flugzeugen zwei klassische Schadensbilder, bei der CV-880 ein gebrochenes Bugrad und bei der B-747 eine gebrochene Flügelantenne. Die Brüche bei Weissmetallgussteilen, wie dem Bugfahrwerk, ergeben keine schöne Brüche die nachher wieder gut zusammen passen. Das war in diesem Fall genau so. Nachdem ich den Sekundenkleber apliziert habe und übungshalber zuvor mehrfach die Bruchstelle in korrekter Ausrichtung angefahren habe, platzierte ich das Bugfahrwerk auf dem Minitropfen Sekundenklebstoff. Wie üblich ist die Bruchstelle trotz ihrer Kleinheit am umlaufenden Riss leider allzu gut erkennbar. Der Riss lässt sich verhältnismässig gut mit Aluminiumfarbiger Farbe füllen und überdecken. Abmischen ist in diesem Fall nicht notwendig. Auch hier, etwas weniger Farbe wäre besser gewesen, von blossem Auge aber kaum erkennbar. Für die Vitrine reicht es allemal.
Eine reparierte Antenne ist fast immer erkennbar. Die Brüche im Zinkdruckguss sind klarer konturiert, das Material ist spröder als Weissmetall. Trotzdem, eine Antenne in dieser Grösse, der Massstab ist 1:500, perfekt zu positionieren, gelingt mir fast nie. Grössere im Masstab 1:200 können mit etwas Fingerspitzegefühl und einigermassen ruhiger Hand noch passend geschliffen werden. Allerdings brechen sie gerne bei diesem Prozedere noch einmal ab. Darum habe ich es in diesem Fall gelassen wie es ist. Der Versatz ist leider unübersehbar, für die Vitrine immer noch ausreichend für meine Ansprüche. Die Farbe erschien mir beim Abmischen, Weiss und Hellgrau, noch etwas zu hell, dem war auch so. Mit noch einem kleinen Schuss grau wurde die richtige Farbe getroffen.
Bei der Re 420 und dem Bugfahrwerk der CV-880 bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden, nicht perfekt aber nicht auf den ersten Blick als Korrektur/Reparatur erkennbar. Bei der Antenne hat es nicht geklappt, dort ist die Reparatur unübersehbar. Spielt mir aber keine Rolle, bei der nächsten Bestellung in den USA lege ich nochmals eine solche B-747 in den Warenkorb und hoffe sie kommt dann auch heil an. Für einen Betrag von ca. Fr.35.00 betreibe ich keinen übermässigen Reparaturaufwand.