Modellbäume selber herstellen

  • was sich an Stelle von Filtermatten auch noch eignet, sind diese grünen Pfannenribbel (am besten bereits benutzte, die sind weniger steif), weil die schon grün sind

    :thumbup: Habe ich mir jetzt nicht hier zu schreiben gewagt, denn auch ich habe schon aus Pfannen-Schruppern Bäume gemacht. Nicht unbedingt abhängig sein von "Heki","Noch", "Kibri", "Faller" und wie sie sonst noch heissen, ist für mich auch ein Stückchen Freiheit. Was aber nicht heissen soll, dass ich dazwischen nicht auch auf solche Produkte zurückgreife oder etwas gegen Leute habe die damit etwas machen.


    Roger, Deine Bäume sehen so was von natürlich aus. Da hat sich Deine Mühe (und die wunden Finger) definitiv gelohnt :thumbsup:.


    Wer nicht so viel Draht-drillen mag: In der Krone einer oft geschnittenen Hainbuchenhecke finden sich sich die am schönsten verzweigten, knorrigen Baum-Rohlinge (:whistling: aber den Garten-Besitzer bitte vorher fragen, sonst kann es Ärger geben ;):D).

    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love:

  • Nicht unbedingt abhängig sein von "Heki","Noch", "Kibri", "Faller" und wie sie sonst noch heissen, ist für mich auch ein Stückchen Freiheit.

    Die Abhängigkeit von 3M ist natürlich viel besser. 8)

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Hoi Roger


    Will und kann dir da ohnehin keine Konkurrenz machen bei deinen wirklich perfekten Ergebnissen. Hab das mit den Scheuerlappen nur erwähnt, weil es mir Spass macht, Zeug zu verwerten, dass sonst im Kübel landen würde (da ich neben dem Isebähnle auch gerne koche und oft Gäste habe, fallen bei mir halt so Scheuerlappen an). Benutze zB auch gecuterte Filterrückstände aus dem Tumbler zur Herstellung des Bahndammbewuchses



    Und Sägemehl-Zigarettenasche-Kleister-Gemix als Schotter



    Gruss Barni


    Ps: Cebu Pacific, abhängig sind wir sowieso immer und überall...die 3M Abhängigkeit ist allerdings einiges günstiger, grins

    Einmal editiert, zuletzt von Bastler ()

  • 3M produziert nicht nur Klebeband, sondern auch (Überraschung!) Scheuerlappen….:D


    Aber streitet euch nicht: Viele Wege führen zum Ziel. Und auch dieses ist wieder bei allen verschieden.:)

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Stimmt. Bei mir ist es vor allem die Zeit, von der ich abhängig bin…:whistling:

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hoi zäme


    Da hat Roger natürlich recht, glaube aber nid, dass er damit der einzige ist. Grins. Ausserdem stellt sich ja die Frage, weshalb wir alle das machen und die Antwort darauf ist ja meist, ein sinnvoller anregender Zeitvertreib, womit sich das mit der Zeit eben wieder relativiert.


    Gruss Barni

  • Wenn man Bilder aus der Gotthardregion - oder überhaupt solche von höhergelegenen Waldgebieten - anschaut, fällt einem auf, dass die Wälder vor allem aus Nadelhölzern bestehen. Nun sind glaubwürdige und schöne (Rot-)Tannen (= Fichten) gar nicht so einfach herzustellen. Hier ein Video, wie man es machen könnte:


    Building realistic model trees : Part 2 (spruce/conifer) - Modellbäume selber bauen - YouTube

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • 11465 - Oerlikon

    Hat den Titel des Themas von „Laubbäume selber herstellen“ zu „Modellbäume selber herstellen“ geändert.
  • Hoi Roger


    Danke für den informativen Link; irgendwie geht aber daraus nicht genau hervor, wie der Erbauer den Nochflaum auf die Tanne gebracht hat.


    Gruss Barni


    Ps: allerdings hat das Dings vor dem Aufbringen des Nochflaums und der dunkelgrünen Einfärbung wie eine Lärche ausgesehen, was ja an sich gerade für die alpinen Regionen auch ein interessanter Baum wäre.


    Gruss Barni

  • Ja, falls ich mich tatsächlich mal mit dieser Methode an Nadelbäume wage, werde ich das Video auch nochmals Schritt für Schritt zu Gemüte führen müssen. Jedenfalls ist die Tanne als Endprodukt sehr schön geworden. Für einen Wald würde ich sowieso viel eher nur die Spitzen begrünen und die unteren Äste kahl lassen.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hoi zäme

    Falls jemand einen Wald aus diesem Material machen will, bei mir liegen in der Heizung noch 8 Rollen von diesem Material. Meine Frau hat jahrelang damit Reben angebunden. Sie hat seit ein paar Jahren eine moderne Maschine zum Anbinden, mit anderem Bindedraht. Bei Abholung Gratis, Versand gegen Unkostenbeitrag.

    En Gruess Kurt

  • Kurt,

    Haben diese Schnüre eine Drahtseele?

    Gruss Roger


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  • Hoi Roger

    Ja, es ist genau das Material, Draht mit Papier aus der Landi, eine Rolle kostete damals etwa 6.-

    En Gruess Kurt

  • Mittlerweile konnte ich im Ausland eine 200m-Rolle auftreiben, was mir das Weiterarbeiten ermöglicht. Es entstanden vorerst zwei kleinere Baumgerippe.

    Da aber im Alpenraum Nadelbäume vorherrschen, begann ich - zeitgleich mit René (Lukas) - solche herzustellen. Für diese benötige ich Blumendraht. Und den gibts zum Glück überall. Falls mir die Tannen gelingen, werde ich die Herstellung hier Schritt für Schritt dokumentieren. Falls das Ergebnis enttäuscht, halte ich die Klappe.:D

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Der Bindedraht ist vergeben. Er ist in eine grosse Baumschule mit Gleisanschluss geliefert worden. Vielleicht sieht man ja die Bäume später mal in einer MoBa Zeitschrift.;)

    En Gruess Kurt

  • Ich danke Dir nochmals an dieser Stelle, lieber Kurt.

    Falls im Nachhinein noch jemand Drahtschnur benötigen sollte, darf er sich ungeniert bei mir melden.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Guten Morgen allerseits


    Mit Interesse verfolge ich jeweils die verschiedenen Wege, die zum kostengünstigen Herstellen von Nadel- und Laubbäumen führen.


    Gerne dokumentiere ich hier meine Methode, wobei ich gleich einleitend gestehen muss, dass diese Methode nicht auf meinem Mist gewachsen ist: In einem MIBA-spezial - aber vermutlich auch anderswo - wurde vor einigen Jahren der Bau von Fichten beschrieben. Zudem konnte ich vor einiger Zeit auf einer Ausstellung einen massiv runtergeschriebenen Bausatz von Silhouette/MiniNatur erstehen. Diese zwei (Wetter)fichten dienen mir als Vorbild für den Selbstbau.



    Die Länge meiner selbst erstellten Fichten beträgt 15 bis 22 cm.
    Der Stamm meiner Fichten besteht aus zwei 1 bis 1.5 mm dicken runden Messingprofilen, die Äste aus 0.5 bis 0.6 dickem Messingdraht (weich, Bastelbedarf).

    Vorab baue ich eine Lötlehre. Man kann eine solche auf einem Holzbrett mittels Nägel erstellen. Praktischerweise verwende ich dazu aber eine gelochte Lötplatte, man kann dadurch auch mit den Formen der Fichten varieren (Wetterfichte, Hochstammfichte, Innenwaldfichte, Serbische Fichte ...).


    Der erste Messingdraht für den Stamm wird in der Mitte der Lehre befestigt, danach wird der Draht für die Äste von oben nach unten grob um die Seitennägel gewickelt (s. Bild) und mit dem (unteren) "Stammdraht" verlötet. Danach wird ein zweiter "Stammdraht" über die Äste gelegt und diese zwei Drähte miteinander verlötet. Dazu brauchts einen Lötkolben von ca. 60 bis 100 Watt. Wichtig ist, dass genügend (!) Lötzinn zwischen den beiden den Stamm bildenden Drähten gut fliesst.

    Nach dem Rauslösen aus der Lötlehre werden mit dem Seitenschneider die Abrundungen der Äste weggeknipst und letztere etwas in Form gebracht.


      


    Danach müssen die Äste der Fichte in die endgültige Position gebracht werden. Man biegt diese von unten nach oben beginnend rund um den Stamm zur Seite. Ich achte darauf, dass unter den Ästen jeweils genügend Luft ist für die (z.T. hängende!) Benadelung der darüber liegenden Ästen.


    In einem nächsten Schritt werden Stamm und Äste mit einer Rindenimitation versehen. Dazu verwende ich Quarzsand, man kann aber ebensogut andere Materialien verwenden wie feines Sägemehl, Streufasern o.ä.; ich verwende den Quarzsand beige, weil ein solcher Behälter von Busch bei mir seit Jahren ungenutzt rumliegt. Zuerst wird der Stamm mit Acrylbinder oder unverdünntem Weissleim satt bestrichen und danach mit dem Quarzsand bestreut. Wenn nötig - ist meistens der Fall - nach dem Trocknen ein zweites Mal bestreichen und nochmals bestreuen. Die unbenadelten Äste werde ich zukünftig nicht mehr mit Acrylbinder bestreichen, sondern mit verdünntem Weissleim, damit der Auftrag nicht zu dick wird.


     


    Danach wird das "Gehölz" mit wasserlöslicher Mattfarbe dunkelbraungrau eingefärbt. Wobei: Ich bin mit dieser Farbgebung noch nicht ganz zufrieden. Ich werde versuchen, die Stämme mit ein wenig hellgrau noch zu granieren.


    Mittels der Lötlehre und dem Seitenschneider kann man, wie vorgängig schon erwähnt, verschiedene Formen erstellen:



    Die Benadelung kann bei dieser Methode als Kompromiss zwischen "teuren Bäumen" und "kostengünstig" betrachtet werden. Ich verwende die Benadelungsmatten von Silhouette. Solche können direkt von Silhouette oder auch in der Schweiz bezogen werden.


    Aus der Benadelungsmatte werden quadratische bis rechteckige Stücke geschnitten - Astlänge ist massgebend - und danach mittels Haarclipsen mittig vorgefaltet. Nun wird jeweils Ast um Ast (nur Oberseite!!!) mit Alleskleber von Tesa oder UHU bestrichen und nach und nach die vorgefalteten Nadelteile auf den Ästen (wieder) mittels Haarclipsen befestigt. Der Baum wird danach bis zum Abbinden des Klebers verkehrt aufgehängt.


     


    Wenn genügend Aufhängemöglichkeiten bestehen, können gleichzeitig zwei bis vier Bäume benadelt werden. Diese Benadelungsmethode kann allerdings etwas kniffelig sein; das heisst, man muss sich Zeit nehmen und Geduld haben.


    Ist der Baum bis obenhin fertig benadelt, sollte man die Äste noch mittels Nagelschere etwas in Form trimmen. Vorab schnipple ich in die Benadelung von unten Schnitte in etwa 90° zum zugehörigen Ast. Auch eine von Innen gegen aussen abnehmende Länge der hängenden Benadelung erstellt man mit der Schere. Zuletzt bringt man insbesondere die grossen Äste in die typisch Fichten-Form: Am Stamm runterhängend und danach wieder gegen oben gebogen. Einfach mal draussen im Wald eine Fichte anschauen, nötigenfalls kann es auch nur eine Gartenvariante sein ...



    Bei der nachfolgend gezeigten ersten selbstgebauten Fichte handelt es sich um einen Hochstamm- bzw. Innenwaldfichte. Solche bilden sich vor allem innerhalb des Waldes bei entsprechendem Lichtmangel infolge Unterholz. Derart geformte Fichten sind als typisches Waldbild nach grösserem Holzschlag oft zu sehen.


     



    Abschliessend sei nochmals gesagt: Es führen viele Methoden zum Ziel. Für mich stimmt die hier beschriebene (im Moment noch) :D - und wer's auch mal versuchen will, dem wünsche ich damit schon jetzt viel Erfolg.

    Gruss, René

  • Hoi René


    also ich finde deine Methode führt auf jeden Fall zum Ziel, die Bäume sind prächtig gelungen.


    Womit ich selber immer Mühe habe ist der Wipfel, wie hast du das gelöst?


    Gruss Barni