Märklin R890 elektrifizieren

  • Hallo, wer hat Erfahrung und hilft mir bitte?

    Ich habe genug BUCO-Schienen, um eine elektrische Zweischienen-Speisung zu machen. Die Räder auf den Achsen meiner Lok und der Wagen werde ich gegenseitig isolieren.

    Motoren lassen sich im online-Handel finden, z.B. Motraxx DC motor LFK-260SA-09375 LFK-260SA-09375 12.0 V DC 0.13 A 1.44 Nmm 4945 U/min Shaft diameter: 2.0 mm 1 pc(s) | Conrad.com.

    Würde der passen und welche Getriebeuntersetzung müsste ich wählen?

    vielen Dank im voraus - Siegfried

  • Hallo Siegfried,

    endlich mal jemanden, welcher seine Spur 0 Märklin Dampflok Lok R 890 fahren lassen möchte:thumbsup:


    Und ich bin der genau gleiche Spinner, wenn etwas nicht so ist, wie man es möchte, dann versucht man es sich passend zu machen. Manchmal klappt es und manchmal aber auch nicht...


    An Deiner Stelle würde ich dennoch von einem Umbau einer Märklin Spur 0 Uhrwerk Lok auf 2-Leiter abraten:

    - einfach und günstig geht es nicht.

    - es gibt kaum weitere elektr. 2-Leiter Spur 0 Loks welche für das kleine Buco Uhrwerkgleis passen! (Wahrscheinlich noch Fleischmann Spur 0).

    - jede weitere Lok müsstest Du ebenfalls umbauen. Ausser Du hast den grössten Buco Kreis D 180 cm und mehr. Mindestens aber ab D 150 cm.

    - für gut erhaltene 80-90 jährige Objekte ist es etwas schade. Der Sammlerwert wäre 0.- (!) nach diesem Umbau.

    - zwar bekommst Du für eine bespielte Märklin R 890 mangels Bedarf annähernd nichts finanziell

    - aber einfache 2-achsige Mittelleiter Loks welche noch voll funktionstüchtig sind, vielleicht mit kleinen Mängel am Lack, sind ebenfalls billig zu haben.

    - heutzutage gibt es funktionierende, bespielte elektr. Spur 0 Loks für CHF 100.- bis 200.- Mit Glück unter CHF 100.- z.B. Auktionshaus Dorenbach.


    Anmerkungen:

    Die Märklin Dampflok R 890 ist ein absoluter Märklin Bestseller, sie gab es von 1932 bis 1938. Das ist gar nicht mal so lange, aber in diesen 7 Jahren in so riesigen Stückzahlen. Noch heute 80-90 Jahre später findet man dieses Märklin-Modell R 890 fast an jeder Börse. Es ist ein guter Märklin Kompromiss von damaliger Wertarbeit und Verkaufspreis. All zu viele Schrauben hat die Lok nicht, das ist für Dein Vorhaben äusserst unpraktisch! Die Räder sind leider meist eh schon lose, falls sie noch fest auf der Achse sitzen und keine Zinkpest haben, ist es ein Glücksfall. Dann würde ich mich freuen und möglichst nicht von der Achse abziehen...


    Der Motorblock, soweit ich mich erinnern kann, Irrtum vorbehalten, ist genietet und nicht geschraubt. Wie will man da an die Zahnräder kommen? Hat Dein gewählter Motor überhaupt Platz in der Platine? Dann müsste man den Motor auf einen Schneckenantrieb umbauen, was ordentlich Aufwand ergibt. Falls der neue Motor Platz hat, wird das Ritzel vom Uhrwerk kaum auf die Welle des Motors passen. Also entweder als einfachere Lösung eine Büchse anbringen, oder das Ritzel neu anfertigen (lassen). Oder vielleicht würde man bei Märklin oder Stockys Baukästen fündig?


    Als gebrauchtes Modell ist es um die R 890 nicht schade, die Lok gibt es wie Sand am Meer, zumindest in gebrauchtem bespielten Zustand. Deutlich weniger häufig sind die braunen und roten Farb-Varianten. Befindet sich Deine Lok noch im originalem Sammlerzustand, vielleicht noch mit Anleitung und Karton vorhanden, auch dann ist es preislich kein Riesenhit, aber dennoch ein berühmter Märklin Zeitzeuge der 1930-er Jahre. Bespielt hat die Lok einen Wert von CHF/Euro 25 - bis 40.- Aber es gibt unabhängig vom Preis kaum Abnehmer dafür, das Käuferinteresse ist sehr gering. Perfekt und vollständig bringt diese Märklin Lok um 250.- bis manchmal mit Glück 300.- herum.


    Mit dem Umbau von einer Märklin R 890 auf 2-Leiter DC zu dem dazugehörenden Buco Radius erschaffst Du Dir ein Unikat. Angenommen es würde gelingen, müsstest Du alle nachfolgenden Loks ebenfalls umbauen, da dies in den 1930-er (noch) nicht angeboten wurde.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

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  • Lieber Hermann,

    danke für Deine Ratschläge, aber ich möchte mir gar keine weiteren Loks anschaffen. Außer einer elektr. Faller-Lok, die ich eben bei Ricardo ersteigerte, wird nichts Zusätzliches auf Spur 0 laufen. Meine Haupt-Anlage ist eine Minitrix mit z.Zt. 8 Loks, deren Zahl eigentlich schon hoch genug ist.

    Von einem Kollegen kann ich vielleicht eine zweite, defekte R890 bekommen. Dann belasse ich es bei meiner beim Uhrwerk. Ein weiterer Gedanke ist, den Antrieb in einem Tender unterzubringen und zwischen Uhrwerk und angetriebener Achse einen Freilauf so einzubauen, dass das Uhrwerk bei fremdgetriebener Fahrt garnichs merkt.

    mfGn Siegfried

  • Ein weiterer Gedanke ist, den Antrieb in einem Tender unterzubringen und zwischen Uhrwerk und angetriebener Achse einen Freilauf so einzubauen, dass das Uhrwerk bei fremdgetriebener

    Hallo Siegfried,


    Das klingt technisch interessant, im Gegensatz zu Märklin hatte Buco bereits die "0" Stellung als Standard.

    Du bist ein so hartnäckiger Typ anscheinen wie ich selber, weil die eine Lok günstig zu verkaufen oder verschenken und die andere elektrische Lok ebenfalls günstig erwerben, - wäre der viel einfachere Weg.


    Sobald man sich mit bespieltem normalen Zustand begnügt, sind diese alten relativ einfachen Loks günstig zu haben, die Nachfrage schwach. Wieso soll man sich um einen Umbau bemühen? wenn elektrische Varianten bereits schon vom Hersteller Märklin früher als Massenware angeboten wurde...


    Nicht konkret die Uhrwerk Lok R 890, aber so ganz ähnliche Märklin Loks mit teils baugleichen Elementen gab es als: Uhrwerk, Schwachstrom 4 Volt und Starkstrom 110-220 Volt und als 20 Volt elektrisch. Bespielt ist keine davon "teuer", in gebrauchtem Zustand ist das Angebot grösser als die Nachfrage.


    Das kommt Dich am Schluss günstiger, als einen Umbau! Vorbehalten, dass ALLE Auktionshäuser die Corona Pandemie überlebt haben? findest Du beim Auktionshaus zum Dorenbach, in CH Rheinfelden, beim Auktionshaus Selzer in Rüdesheim (BRD), bei Lankes in Hof (BRD), elektrische Märklin Spur 0 Dampfloks (elektrisch Mittelleiter) in einer riesigen Auswahl zu "verboten billigen Preisen". Solange es sich um gängige Modelle handelt. Die wirklichen Raritäten sind auch heute noch meistens hochpreisig.


    Mit etwas Glück auch auf lokalen Flohmärkten, aber meine Erfahrung ist, dass Dir dort die Verkäufer (bis auf wenige Professionelle) sagen, "es sei ganz alt" was ja auch zutreffend ist und ahnungslose Privatverkäufer an noch ahnungslosere Passanten alte, aber häufige Modelle für überteuerte Preise verkaufen (wollen). "Alt" ist für mich ein wertneutraler Begriff. Es kommt auf die gebauten Stückzahlen und Verbreitung darauf an. Hingegen will man eine spezielle Lok welche nur 1932 nur als Sonderserie in kleiner Auflage für die CH gebaut wurde, dann ist Alt = effektiv äusserst teuer, da kaum mehr zu finden, nach so langer Zeit. Heutige Hersteller träumen von den damaligen Stückzahlen, das ging in die zehntausenden, manchmal 100 tausenden, oder gar in die Millionen (Märklin H0 Tenderlok BR-89 Kat. 3000) oder V-200 / 3021.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Lieber Hermann,

    der Mittelleiter ist es, was mir nicht passt, deshalb meine diversen Überlegungen und Pläne. Danke für die Nennung der 3 Auktionshäuser, die ich jetzt besuchen werde. Sonst werde ich erst einmal den Empfang der Faller-Lok abwarten. Und vielleicht schreibt mir ein Techniker und beantwortet meine einschlägigen Fragen.

    mfGn Siegfried

  • Hoi Siegfried


    Wozu genau hast du die Fallerlok (nehm an, eine eTrain) angeschafft?


    Gruss Barni

  • Hallo Barni,

    Meine Vermutung ist, es handelt sich um einen leicht verspäteten 1. Aprilscherz;).


    :thumbup: Viel zu viel geht bei diesem Thread einfach nicht auf! Angefangen von den Logarithmen dass die Frage an unser Forum gelangt, über die Art der Fragestellung bis zur Wahrscheinlichkeit dass so eine Lok tatsächlich jemand haben möchte? So lautet zumindest meine Vermutung. Ohne Siegfried nahetreten zu wollen. Seine Frage finde ich absolut interessant und eine Überlegung Wert. Aber es wimmelt an vielen Unwahrscheinlichkeiten. All zu viele Leute gibt es nicht, welche aus einer Märklin Spur 0 Uhrwerk Lok eine 2-Leiter DC Gleichstrom Lok mit Antrieb im Tender haben wollen. Aber wenn es so wäre, ist es alleweil viel besser, als dass so eine Lok irgendwo in einer Schachtel in einem Keller unbeachtet "vergessen" vor sich hinrostet.


    @ Siegfried: Danke für Deine Klarstellung: bezüglich antworten was tatsächlich gefragt wurde:facepalm:: Die Antwort auf Deine Frage lautet aus technischer Sicht kurz und bündig: es geht nicht! (Der Techniker hätte einfach mein Begleittext weggelassen). Aber bitte frage jetzt nicht: warum geht es nicht...


    Damit allfällige Mitleser sich überhaupt darunter etwas vorstellen können, was unter einer Märklin R 890 zu verstehen ist...

  • Hoi Hermann


    Danke für den Hint! Daran habe ich ez wirklich nicht gedacht....


    Gruss Barni

  • Namal Hoi Hermann


    Allerdings....so dumm wäre die Idee nicht. Der Faller eTrain-Antrieb ist dank der gefederten nicht angetriebenen Mittelachse sogar ohne Bleiballast erstaunlich kontaktsicher. Aufgrund der rel. kleinen Räder und der asymmetrischen Anordnung der Mittelachse würde er sich schon noch als Tenderantrieb eignen...habe ihn auch schon verwendet (kein Aprilscherz)



    Limitierend wirkt sich lediglich dei Lage des Motors ausserhalb der Achsen und die fehlende Schwungmasse aus


    Gruss Barni

  • Danke für den Hint! Daran habe ich ez wirklich nicht gedacht....

    Du Barni,

    keine Ahnung ob es so ist?!? Das ist 100% reines raten von mir! Für mich geht es einfach nicht auf...


    noch ein paar Überlegungen dazu:

    - der Boden vom Tender ist wichtig für die Stabilität. Mehr als sein Aufbau. Da kann man keine grössere Bohrungen /Ausschnitte anbringen.

    - die Tender-Räder auf den Achsen drehen lose. Das ist gut und gewollt bei engen Kreisen, aber schlecht für einen allfälligen Antrieb.

    - dieses Märklin Uhrwerkgetriebe hat keine 0-Stellung, bez. diese ist viel zu gering. Es gäbe ein (kurzen) Kampf Federkraft gegen e-Motor.


    Wer so eine alte Lok fahren sehen lassen möchte, akzeptiert den Mittelleiter. Wer Wert auf vorbildgetreuen 2 Leiter Betrieb legt, den stören an diesem "Modell" noch viel mehr als nur der Mittelleiter... Fehlende Kuppelstange, grosse Spurkränze, kein konkretes Vorbild. Oder eher umgekehrt: dieses Modell steht für hunderte verschiedener Vorbilder:D...


    Selbst wenn die Räder neu wären (gibt es als Replica), eignen sie sich nicht übertrieben gut für eine Stromabnahme per Feder für den Phasenstrom, die sind nur gut genug für die Masse Rückleitung. Auch nicht zu unterschätzen sind die zahlreichen notwenigen Isolierungen, nicht nur der Räder... Auch hinderlich ist, obwohl es sich gegenüber H0 um die grosse Spur 0 handelt, der freie Platz innerhalb vom vorgegebenen Rahmen beträgt nur 19 mm. Das war der Hauptgrund, wieso die ganz ersten elektrisch angetriebenen Märklin Lok so komplizierte Rahmen hatten, der verfügbare Platz reichte einfach nicht, für genügend starke Motoren.


    Geht nicht, gibt es nicht:

    wenn Priorität hat, das unbedingt eine Märklin Uhrwerk Lok R 890 auf 2-Leiter elektrisch fahren müsste: dann würde ich eine Mechaniker Firma damit beauftragen, aus einem Messingblock den Innenraum vom Tender abzubilden, neue Achsen, kleines Getriebe mit Schwungmasse, und Glockenanker Motor und am Schluss das Tendergehäuse darüber stülpen. Das wäre dann eine bessere Fake R 890. Natürlich bräuchte auch die Lok neue Räder und das Uhrwerk müsste entfernt werden. Kostenpunkt +/- CHF 1000.- oder etwas mehr?


    Der Vorteil wäre, man hätte was man sich wünschte! Das ist vielleicht das wichtigste. Weil vernünftig ist die Modelleisenbahn sowieso nicht, dann kann es gleich kompromisslos so sein, wie man es sich am liebsten wünscht! Rücksicht soll auf Menschen und zwischenmenschlich gemacht werden, aber sicher nicht bei nur leblosen technischen Aspekten. Niemand schadet einem anderen Menschen, wenn man ein Modell vom Rigi Treibwagen bauen würde, welches mit umgerechnet mit 250-350 km/h die Rigi hinunter sausen würde, oder eben eine alte Märklin Spur 0 Uhrwerk Lok auf elektrisch DC haben möchte.


    Die Nachteile der 2-Leiter DC elektrischen R 890 wären, Wert = 0! Für einen Märklin Sammler ist es wertlos, da bei weitem nicht mehr original. Für einen Finescale Lieberhaber wäre es ebenfalls uninteressant, da zwar auf gute Technik umgebaut, aber nur ein komisches Fantasie Modell. Bei solcher Art Umbauten sagen die Leute immer, im Moment der Begeisterung: das macht nichts das bin ich mir bewusst. Und nur all zu viele wollen es dann etwas später eben doch verkaufen und sind dann enttäuscht, wenn früher der Preis zu billig war und heute noch schlimmer: solche Ware der eine oder andere Händler gar nicht mehr erst annimmt, auch gratis nicht. Dann bleibt noch e-bay & Co wo es billig verscherbelt wird, oder selbst dort liegen bleibt. Das muss man sich einfach bewusst sein.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • falls der Wunsch nach so einer alten Märklin Spur 0 2- Achser Dampflok auf elektrisch 2-Leiter DC effektiv besteht, mein Vorschlag wäre wie folgt:


    - die Spur 0 Märklin Uhrwerk Lok R 890 nicht mehr in Betracht ziehen, der Aufwand ist unverhältnismässig gross.

    - eine optisch fast gleiche Märklin Lok 20 Volt kaufen; zur Auswahl (bezogen auf die R 890) stehen: R 12880 oder R 12890, oder R 12900 oder R 12910.

    - neu ungebraucht im Orig. Karton haben auch diese Massenware Modelle ihren Preis. Voll funktionstüchtig, aber bespielt; ab 50.- bis 150.-/200.-

    - Diese Märklin Motoren sind nicht übertrieben stark, aber für ihre Aufgabe allemal gewachsen. Sie sind robust und haben einen seidenweichen Auslauf!

    - Man müsste "nur" noch einseitig die Räder und die Triebstange isolieren. Natürlich auch die Tender-Räder (austauschen) und die von ggf der Wagen.

    - an die isolierten Lokräder (am besten auf der Unterseite) einen seitlichen Radschleifer (blechstreifen) anbringen u. den Mittelschleifer entfernen.

    - Märklin Spur 0 Loks (Ausnahme 70-er Schaltung) haben eine Feldspule (statt den Magnet), was die Umpolung etwas anspruchsvoller macht.

    - Anstatt eine mechanische Phasenverschiebung, müsste je eine genügend starke Diode gegenläufig in die Zuleitung eingebaut werden.

    - oder man belässt es wie die ganz ersten Uhrwerkloks mit nur Vorwärtsfahrt. (was für Strombetrieb ein wenig schade wäre)


    Wahrscheinlich ist dies der einfachste wie auch günstigste Weg und auch zuverlässig in der Funktion, wie man eine 80-90 jährige Märklin Spur 0 Lok auf DC 2-Leiter Gleichstrom bekommt. Wie gut die Stromübertragung wäre, weiss ich nicht? Es könnte dann und wann an den Rädern zu winzigsten Brennstellen durch Funken geben. Das stört für normale Ansprüche wohl weniger der "Lokführer" als wer Radio oder TV sehen möchte? Ob das im digitalen Zeitalter überhaupt noch ein Problem darstellt? das weiss ich nicht.


    Es gibt auch ganz wenige originale Märklin Konstruktionen wo Uhrwerk und Elektrisch kombiniert wird: z.B. Mä E-Lok RS 12990 (braune kleine E-Lok) Version 1927 mit Umschaltung à la Uhrwerk): Antrieb elektrisch, Motor dreht nur in eine Richtung! Die Fahrrichtungsumschaltung erfolgt wie beim Uhrwerk von Hand per Schubstange mechanisch auf den Zahnradewechsel. Fernsteuerung nicht möglich, nur Handumschaltung. Es war eine Märklin Billig-Ausführung, nur kurz produziert, die Käufer wollten keine solchen Loks. Meistens reicht auch ganz deutlich der Platz nicht aus, um diese Idee auf andere Modelle zu übertragen. Die RS 12990 in der Version von 1927 hat nur eine angetriebene Achse, die andere ist nicht angetrieben.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

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  • Hoi Hermann


    ja deine Idee mit den Dioden ist gut; es gäbe bezüglich Isolation und Stromabnahme sogar noch einfachere Bastellösungen...die traue ich mich aber nicht, hier vorzustellen, grins


    Gruss Barni

  • Hoi Barni,

    meinst Du etwas in der Art wie Lyrabügel statt auf dem Dach, am Wagenboden auf die Schienen gerichtet?


    Spur 0 ist nicht gleich Spur 0 Aber wie kleiner die Spurweite um so geringer die Mass-Differenz

    Einzig richtig und wichtig ist betreffend den Spurweiten das Mass zwischen den Schienen.


    So sehr wie ich ein Fan vom analogen Tinplate bin: für die Art und Weise wie früher die Spurweite definiert wurde, dafür sollten die Modellbahn Pioniere Schimpfis erhalten! Selbst der Leader Märklin hat`s 1892 falsch gemacht: nämlich von mitte Schiene zu mitte Schiene gemessen. (anstatt korrekt das Mass zwischen den Schienen. (Innenmass). Die alte falsche Massangabe galt von 1892 bis 1954. Die neue Massangabe gilt ab 2-Leiter Spur 0 Fleischmann Spur 0 ab 1952. Spätestens ab den 1970-er Jahren, z.B. Fulgurex Fine Scale Modellen hat es von Anfang an richtig gemacht. Tendenziell ist HAG und Buco Spur 0 noch dem alten Märklin System zuzurechnen. Diese haben aber etwas modernere andere Spurkranzprofile. Es sind zusammen mit Keiser "Übergangsprofile" von Tinplate zu massstäblichen Ausführungen der "modernen" Zeit.


    Diese kleine Differenz (bei Spur 0 etwa max 3 mm Differenz) der Vorkrieg Generationen stören mich überhaupt nicht was die Massstäblichkeit angeht, hingegen absolut bei der Kompatibilität bei der freien Wahl nach Spur 0 Fahrzeugen!! Noch störender ist die Differenz bei der Spur I. Wer auf Nummer sicher gehen möchte und kein Risiko eingehen, oder basteln will, muss zwingend darauf achten, dass das Rollmaterial und die Gleise vom selben Anbieter stammen. Mindestens aber als Minimum Rollmaterial und Gleise ungefähr dem selben Alter entsprechen. Dieser Punkt wäre absolut vermeidbar gewesen, wenn Märklin schon immer, also ab 1892 das Schieneninnemass mit 32 mm (Spur 0) angegeben hätte...


    Beim Wunsche, alter Vorkrieg Modelle auf 2-Leiter DC Gleisen einsetzen zu wollen, muss mehr beachtet werden, als nur der Mittelleiter / Schleifer.

    - Mittelschleifer statt (mindestens einseitig) Radschleifer

    - früher hatte das Rollmaterial viel höhere Spurkränze.

    - alle Räder müssen einseitig isoliert sein. Und auch sonstige Teile wie Triebstangen, Blechteile, Schrauben etc welche ggf Masse mit Phase verbinden.

    - Feldspulen statt Permanentmagnete an den Motoren. Erstere benötigen ein Relais zwecks Fahrrichtungswechsel.


    Während die erwähnten Punkte allgemein bekannt sind, da auch offensichtlich sichtbar in Erscheinung treten, so ist das "unsichtbare" richtige Spurmass genau so wichtig. Aller spätestens bei der 1. Weiche... Im Zweifel vorher testen, als dass man eine Lok vollständig umbaut und alles würde funktionieren, aber dann entgleist das Modell am Herzsstück der Weiche, weil das Spurmass um wenig mm nicht stimmt. Längstens nicht immer kann man die Räder etwas "spreizen", um sie auf die neueren Normen zu trimmen.


    Alles in allem muss man etwas verrückt sein, alte Loks auf neuen 2-Leiter Gleisen verkehren zu lassen... Aber dass man das will, d.h. altes Rollmaterial fahren lassen, da bin ich der letzte welcher dies nicht nachvollziehen kann. Es gibt nichts schöneres, als rasende Express-Züge...


    Man stelle sich vor, der Orient-Express wäre über so lange Distanzen vor sich her geschlichen, das machte er nur, wenn ihn äussere Umstände dazu gezwungen haben. Aus sehr guten Deutschen TV-Berichten über die Geschichte vom Orient-Express und wo auch Fakten von Mythen aufgearbeitet und richtig gestellt werden, da wird berichtet, dass nur die besten erfahrenen Lokführer den Orient-Express fahren durften und die Bahnkunden immer äusserst zufrieden über die Fahrkünste der Lokführer waren, falls sie sich überhaupt dafür interessierten. Nur, ich glaube es war Rumänien?, gab es immer dauernd Reklamationen, sowohl vom Personal, aus den Bahn-Küchen, und allgemein von den Fahrgästen: beanstandet wurde die unangenehme, gefährliche, ruppige Fahrweise, man solle doch endlich diesen Taugenichts entlassen oder in andere Dienste versetzen. Das Problem war, es war der (damals noch regierende) König him self. Er hatte kaum Ahnung vom Beruf des Lokführers, sondern durch die Kraft seines Amtes erzwang er selber zu fahren, in dem er einfach Volldampf gab...


    Den Wunsch von Siegfried kann ich wirklich nachvollziehen, am liebsten möchte man alles was Räder hat, fahren lassen... Doch anstatt das Rollmaterial anzugleichen, ich für mich habe die Wahl getroffen lieber das Rollmaterial sein lassen wie es ist und ein "Mass-tolerantes Gleis" aufzubauen. Ganz grenzenlos gibt es auch bei mir nicht, doch immerhin, die Grenzen kommen sehr spät. Das was nicht fährt, sind Ausnahmen und nicht die Regel. Ob LGB, Märklin neu, Märklin Tinplate, oder Fulgurex, DC odr AC, Mittelleiter oder 2-Leiter, beinahe alles fährt...


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Hoi Hermann


    Nein, habe hier noch eine andere Idee; habe ja diesen Aufzieh-Chinesen-Lionel-Schienensepp. Dem wollte ich auf der Anlage Auslauf geben. die vordere Achse zu tauschen war nicht schwer. Bei der Achse am Aufziehmotor musste ich mir mit Klebeband auf der Radlauffläche zur Verringerung der Spurkranzhöhe und zur Isolation der Räder behelfen. lustigerweise funktioniert's. Zur Stromabnahme bei der besagten Dampflok würde ich nun die Räder einer Seite mit Kristalllband bekleben und dasselbe auf der anderen Seite des Tenders machen; schliesslich Lok und Tender elektrisch trennen und du hast eine Zweischienenstromabnahme. Ist nicht meine Idee. Lukas vo René hat das mal bei einer Metrop B 3/4 entdeckt und beschrieben.


    Ja und auch hier könnte man sich fragen, weshalb ich das mache...halt einfach zum ausprobieren und sich freuen, wenn's klappt


    Gruss Barni

    Einmal editiert, zuletzt von Bastler ()

  • Ich hatte mein R890-Vorhaben nach dem Kauf einer Faller 3761 zurückgestellt. Deshalb bekam ich auch die hier fortgesetzte lange Diskussion nicht mit. Jetzt wurde die Faller geliefert, und sie macht mir gleich erst einmal Arbeit. Ein Vorbesitzer hatte die Batterien entfernt und deren Platz mit einem Hammerkopf (Massenausgleich) gefüllt. Die angefügten Schleifkontakte (gegen den beiden Fahrschienen) sind nichts wert: viel zu klein, so dass sie schon in etwas breiteren Schienenlücken hängen bleiben. Ich will sie mit den im Handel massenweise angebotenen G-Bahn-Schleifern ersetzen. Kennt jemand von Euch die Abmessungen: Länge und Breite des schleifenden Fußes? Mit ihnen ist wohl mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Aber es scheint eine solide Lösung zu sein.

    Nun kommt Ihr gleich wieder mit Originaltreue, Originalzustand des Modells und Ästhetik. Das ist überhaupt kein Hemmnis für mich. Das auch wegen Eurer Bedenken zu meinem R890-Projekt gesagt. Irgend ein erhaltenswerter Marktwert interessiert mich nicht . Mich reizen nur technische Aufgaben, die ich u.a. auch bei meiner erst kürzlich begonnenen Modeleisenbahn-Beschäftigung finde, und die ich sowohl konstruktiv als auch mit den eigenen Händen löse. Zur Faller doch ein wenig Ästhetik: Ich gedenke, die Kontakte hinter, unter oder vor den Dampfzylindern zu platzieren. Dort könnte man sie (wenn man will) hinter einem noch anzubringenden Gleisräumeschieber verstecken. Weil die Lokfront in Kurven nach außen schwenkt, meine Frage nach der G-Bahn-Kontakte-Breite.

    mfGn Siegfried


    Nachtrag: Hat jemand von Euch den vom Gleis ausgehenden Richtungsumkehrmechanismus verstanden? Da es kein Perpetuum Mobile gibt, kann m.E. nur ein dynamischer Effekt darin zur Wirkung kommen. Meine Lok wurde von Kindern, denen sie zeitweise ausgeliehen war, zu sehr ramponiert, als dass ich den Mechanismus wieder herstellen und sein Prinzip untersuchen könnte.