Pocher SBB Schlierenwagen, wer hilft?

  • Vor längerer Zeit bekam ich einen Packwagen Marke Pocher (Art. Nr. 212) als Geschenk. Nach Aufarbeitung stand er lange auf dem Abstellgleis, da er nirgends in einen Zug zu passen schien. Nun kam von anderer Seite noch ein Passagierwagen Bauart Schlieren erste Klasse von Pocher (Art. Nr. 208/2) als Geschenk hinzu. Nach dessen Aufarbeitung fängt die Sache doch langsam an interessannt zu werden :).



    "Pocher" schloss sich ja mit "Rivarossi" zusammen. Güterwagen von Pocher sind mir einige dutzend bekannt, aber über diese relativ grob gestalteten SBB Personenwagen (namentlich der Einstieg) der Marke aus Italien, weiss ich nur wenig bis gar nicht's. Deshalb brauche ich Eure Hilfe:



    Auf "Ricardo" sah ich bislang Pocher Schlieren Einzelwagen oder in Sets nur mit Wagen erster Klasse und ich habe nur diese eine Katalogseite gefunden:

    Gab es von Pocher auch noch Schlierenwagen zweiter Klasse?

    Wie waren damals überhaupt in der Grosstraktion die Züge mit Schlierenwagen zusammengestellt?

    Waren diese Schlierenwagen auch mit anderen Wagentypen (z.B. mit Leichtstahlwagen oder Wagen schwerer Stahlbauart) im selben Zug unterwegs?

    Mit welchen Wagen von welchen Herstellern in Spur H0 und mit welcher Lok an der Zugspitze, könnte ich das im Modell zu den bestehenden Pocherwagen ergänzen, ohne gleich den ganzen Geldbeutel zu leeren beim Kauf?


    Zu guter Letzt:

    Wie kann der Packwagen geöffnet werden (um ein fehlendes Festerglas wieder zu ergänzen). Im Gegensatz zum Personenwagen hat dieser unten nämlich keine Schrauben :S.

    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love:

    Einmal editiert, zuletzt von Retro-Train () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • ... Grosstraktion die Züge mit Schlierenwagen zusammengestellt?

    Sog. "artreine Zugskompositionen" gab's zu dieser Zeit eigentlich nur wenige. Vielfach bestanden (insb.) die Schnellzüge aus verschiedenen Wagentypen, z.B. EW I, LS, div. schwere Bauart usw.


    Die sog. Schlieren(leichtstahl)wagen sollten damals vor allem die schweren RIC-Stahlwagen im int. Verkehr ersetzen. Eingesetzt waren sie demnach im entsprechenden Verkehr, oft auch nur als sog. Kurswagen. Mir sind sowohl Erstklass- wie auch Zweitklasswagen bekannt. Letztere gab's auch als Liegewagen (Bc4ü). Bestellt und eingesetzt wurde dieser Wagentyp (nur als Abteilwagen) von der BLS und später auch von der SBB.


    N.B. Nicht zu verwechseln mit den "Schlierenwagen der ÖBB", welche als Lizenzbau nach Plänen der schweiz. EW I in Oestereich gebaut wurden.

    Gruss, René

    Einmal editiert, zuletzt von Lukas ()

  • Sog. "artreine Zugskompositionen" gab's zu dieser Zeit eigentlich nur wenige. Vielfach bestanden (insb.) die Schnellzüge aus verschiedenen Wagentypen, z.B. EW I, LS, div. schwere Bauart usw.

    Hallo René,

    danke das hilft mir schon mal etwas weiter. Was käme als Zuglok in Frage? Krokodil, Ae 6/6 oder Re 4/4?

    Letztere gab's auch als Liegewagen (Bc4ü).

    Das waren aber nicht zufällig die (6er-Abteil-)Couchette-Wagen, oder verwechsle ich jetzt da was? 1983 reiste ich in einem solchen nach Florenz.

    Gruss Bruno


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  • Krokodile vor Personenzügen waren eher eine Seltenheit, da sie als Güterzugmaschinen beschafft wurden.

    Wenn dann eher die Ae 6/6 oder am naheliegendsten eine Re 4/4".


    Die Schlierenwagen waren meines wissens auch oft zusammen mit den später beschafften UIC-X Wagen unterwegs.

    Gruess,
    Patrick

  • Wenn dann eher die Ae 6/6 oder am naheliegendsten eine Re 4/4"

    Je nach Epoche.


    In der Epoche IV (ab ca. 1968) liegen Re 4/4 II (1x oder 2x), Ae 6/6, später auch Re 6/6 nahe.


    In der Epoche III (bis ca. 1968) waren je nach Zuggewicht Ae 6/6, Re 4/4 I, Ae 4/7, Ae 3/6 I, RBe 4/4 (solo) oder Mehrfachbespannungen vorgenannter Tfz. zu beobachten.


    Das waren aber nicht zufällig die (6er-Abteil-)Couchette-Wagen, oder verwechsle ich jetzt da was? 1983 reiste ich in einem solchen nach Florenz.

    Vermutlich nicht mehr. Ich reiste schon einige Jahre früher (ca. 1980) mit dem Nachtzug nach Florenz, damals waren via Lötschberg bereits modernere Couchette-Wagen eingesetzt (klimatisiert, glaube ich?) ...

    Gruss, René

  • war damals sensationeller hochdetaillierte Modellbau....

    Genau! Aber das uns Schülern damals zur Verfügung stehende Modellbahnbudget liess einem von solchen Modellen nur träumen - und die günstigen und schönen Kleinbahnwagen (EW I) waren damals leider nur in Basel oder Zürich erhältlich, also weitab von der Provinz. Zudem kaufte ich von meinem "sauer" verdienten Taschengeld viel lieber die nigelnagelneue Ae 6/6 (3050) von Märklin :thumbup:

    Noch 'was: Auch die damals neuen HAG-Wagen waren für unserer Verhältnisse nicht ganz billig ...

    Gruss, René

  • Hoi zäme


    Ja und kommt hinzu, dass die HAG Wagen auch ein wenig klobig und grob waren. HAG hatte ja seit der Ae 6/6 mit der beweglichen Pufferbohle bis zur neuen Generation mit der neuen Re 4/4 II durchaus ein wenig Überbreite gehabt


    Gruss Barni

  • Salü zäme,


    danke für Eure Informationen und Ausführungen. Dann wäre also (wenn ich Euch richtig verstanden habe) eine solche Zugbildung wie auf dem Bild möglich gewesen? Ae 6/6, Packwagen, Schlieren A, EW I B, und LS B. Allenfalls in früherer Zeit auch mit Stahlwagen schwerer Bauart kombiniert statt mit dem EW I.



    Bleibt noch die Frage zum damaligen Pocher-Sortiment, ob es da auch 2. Kl. Schlieren-Wagen gab. Und: wie sich der Packwagen öffnen lässt (ohne Trennscheibe ;):D). Vieleicht weiss da ein Sammler mehr?

    Gruss Bruno


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  • Oft spielt nicht nur das (Modellbahn)budget eine gewichtige Rolle, sondern ebenso die Fantasie, was sich zudem in den meisten Fällen positiv auswirkt.


    Nach Brunos und Barnis fotografischen Beiträgen nachstehend noch ein drittes Bild von Schlierenwagen im Einsatz - diese stammen allerdings nicht von Pocher:
    Der frühnachmittäglichen Schnellzug ist nach der Abfahrt in Bern in Richtung Neuchâtel-Pontarlier-Frasne-Paris unterwegs. Der BDe 4/4 (HAG) läuft bis Pontarlier, die Schlierenwagen der BLS (Sachsenmodell) fahren durch bis Paris. Der defekte Erstklasswagen der SNCF wurde über Mittag in Neuchâtel repariert und soll dort wieder eingereiht werden ...


    Gruss, René

    2 Mal editiert, zuletzt von Lukas ()

  • Danke René und Barni. Ich hatte das Internet abgegrast bevor ich hier den Aufruf machte. Sowohl über das Vorbild wie auch das (Pocher-)Modell gibt es nur wenig informationen. Deshalb: Wer noch mehr Infos hat, bitte ich diese hier einzustellen oder zu schreiben.


    Anmerkung: Sachsenmodelle sind klar eine andere Liga und sehr schön ausgeführte Schlieren-Wagen, die mir sehr gefallen :thumbup:.

    Gruss Bruno


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  • und, was heute als relativ grob angesehen wird, war damals sensationeller hochdetaillierte Modellbau....Märklin hielt damals nur lithogrphierte Blechwagen feil

    also darüber kann man "streiten", was echter wirkt(e). Genau genommen hatte jedes Wagenmodell seine kleinen Mängel in seiner Ausführung. Heute kaufen Modellbahnen je nach Ausführung nur noch Männer 30+, Oldtimer Versionen gar 50+, mit ganz anderen Ansprüchen. Früher war es Spielzeug für 9 bis 99 Jährige.

        

    Pocher "Schlieren" Wagen und Pocher SSG Teakholz Speisewagen No 7 der SSG

    Vorteil war, dass teilweise Modelle von Vorbildern angeboten wurden, welche andere schlicht nicht im Programm hatten. Aber vorbildgetreuer? ich weiss nicht, die Pocher Herstellungsweise entwickelte sich in den 1950-er Jahren, die Art der Produktion änderte sich nicht mehr weiter, solange es diese Wagen zu kaufen gab. Im Vergleich dazu wirkten die Pocher Güterwagen modellgetreuer. Einige wenige Pocher Wagen hatten ein langes Leben: z.B. der braune Teakspeisewagen kam leicht modernisiert u abgeändert zu Rivarossi und von dort weiter im Austausch zu Trix-Express.


    Im Vergleich dazu der Märklin 4069 SNCB Liegewagen aus lithogr. Blech (1968-74). Hier die Märklin Replica Serie von 1985-1989. Märklin Wagen mögen nur lithographiert sein, dafür gefällt ihre dünne Wandung. Buco H0 und Pocher wirken im Vergleich dazu etwas "klobig". Der "arme" ist der Sammler, sobald ein Hersteller eine andere Bauweise wählt, "muss" man sie haben... sonst fehlt einem was...


        

    ein Verwandter der CH Schlieren-Wagen war die BLS Version von Trix-Express 3388 / 3788. Dieser hatte mit dem Pocher Modell nichts zu tun, der Unterboden beim Trix Modell war aus Zinkdruckguss. Als Vergleich dazu der spätere Lima SBB Couchette Wagen Katalog No 309249.


    Pocher Wagen entgleisten gegenüber anderen Fabrikaten relativ leicht. Die Art der Drehgestelle mit Blech-Basis und 2 voll beweglichen Drehgestellwangen ist zweckmässig und preiswert, aber sicher kein technischer Vorteil. Wenn auch Märklin und HAG ihre Personenwagen sehr ähnlich (zu der Zeit) ausführten, die Pocher Wagen entgleisten mehr als andere Hersteller. (Ein Eisenbahndrehgestell ist doch kein Jeep Geländewagen wo die Räder in Extremform dem Gelände folgen müssen... Spätere Modelle mit relativ starren Drehgestell-Konstruktion, da zieht das Drehgestell die Räder über "Untiefen" hinweg, ohne dass es zu Entgleisungen kommt. Auch ist bei Pocher der Kupplungsbügel zu flach auf dem Schaft aufliegend, ohne Spielraum. Im 1. Moment ist die Märklin H0 Kupplung aus der selben Zeit Epoche fast gleich ausgeführt, aber hat eine Nuance mehr Spielraum, die Märklin-Kupplung oder auch selbst die leichte Kleinbahn-Kpl ist "träger", der Bügel hüpft nicht so leicht ungewollt herauf. Bei den Pocher Wagen reichte die kleinste Unebenheit und ungewollt entkuppelte sich der Wagen. Es gab ein Mittel dies zu verhindern: fuhr man langsam, entkuppelte und entgleiste nichts...




    Fleischmann TEE / IC Wagen, Version später 1970-er /1980-er Jahre, z.B. 5193 Quick Pick Speisewagen welcher in Basel auch real 1:1 zu sehen war.

    Zu dem Zeitpunkt waren die Pocher Wagen bereits tendenziell Vergangenheit. Fleischmann DB IC und TEE Wagen mit imitierten Magnetklötze für 200 Km/h zugelassen. Diese Wagen waren auch im Modell mit Abstand am schnellsten zu fahren. Roco Wagen noch eine Nuance feiner, aber das Fahrverhalten der Fleischmann Wagen perfekt:thumbsup:. Da entgleisten die Wagen anderer Hersteller weit früher. Und schön waren diese FLM Wagen noch dazu. Aber etwas teurer als die Märklin Wagen und deutlich teurer als Roco Wagen. Komischerweise waren diese Fleischmann Wagen bei uns nicht so sehr gefragt. Es ist heute wie mit den Ski: wolle man als Erster die Neuheit haben, kostete es halt, hatte man als Schüler oder Lehrling 1 Jahr Geduld, gab es die Wagen mit 30% Rabatt.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    3 Mal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Hoi Hermann


    Zur "Entkupplungsfreudigkeit" der Pocherwagen kann ich nichts sagen...mir jedenfalls wäre die nie aufgefallen. Die Entgleisungsfreudigkeit war allerdings ein Problem, war aber meist auf die unpräzise Fertigung der Achsen zurückzuführen. mit passender Lehre und Schraubstock konnte das Radsatzinnenmass sauber eingestellt werden - wie übrigens bei vielen Zweischienenherstellern (ausser Roco, die brachten einen wirklich um den Verstand). Da ich damals eine Märklin-Blechgleise-Anlage Betrieb, habe ich allerdings meist die Achsen ausgetauscht. Dann fuhr das Zeug problemlos, auch auf meinen teils holprig verlegten Gleisen, die beweglichen Wangen waren da eher ein Segen.


    Mir gefielen die lithographirten Blechwagen übrigens auch; Pocher hatte halt einfach einen anderen Ansatz und der war damals wirklich innovativ. Aus heutiger Sicht mag das grob wirken, aber es ist halt wie bei vielen Sachen so, was gestern hightec war, ist heute Standart und morgen bereits primitiv, grins


    Gruss Barni

  • bei vielen Sachen so, was gestern hightec war, ist heute Standart und morgen bereits primitiv, grins

    Primitiv

    das sehe ich nicht so eng. Schliesslich nennen die Westschweizer, besonders die aus der Region Neuchatel die Zentralschweiz um das Rütli herum: La Swiss primitive. Dabei vergessen sie, wieso die Freiberge Freiberge heissen: Dies ist aber so am Thema vorbei, dass kann ich Bruno in seinem Pocher-Thread nicht zumuten. Vielleicht mal unter meinem Thread.


    Mit dem Kunststoff ist es halt so eine Sache: Roco, teils Lima haben die viel schöneren dünnwandigeren Kunststoffe, aber der wird spröde. Es gibt Roco SBB Krokodile Modelle SBB Ce 6/8 II von 1986, das ist jetzt also wirklich noch nicht alt, (36 jährig) und Lima Modelle ebenfalls aus den 1980-er Jahren, z.B. die NSB El-14 da muss man das Gehäuse etwas spreizen um es abnehmen zu können, dann reisst es aber, da viel zu spröde.


    Andere dickwandigere Kunststoffe, wahrscheinlich auch anderer chemischer Zusammensetzung, obwohl die viel älter sind, teils 70 jährig(!) die sind auch heute noch viel geschmeidiger und nahezu unverwüstlich, zeitlos. Märklin CM 800, Märklin CE 800, DA 800 Typ 1 usw. Dier meisten dieser Modelle sind zwar auch nicht mehr schön, aber nicht wegen dem bestens erhaltenen Kunststoff, sondern weil damit als Kinderspielzeug wild damit gespielt wurde.


    Man mag über die SVP Politik geteilter Ansicht sein, aber der Kunststoff der EMS Fabrik ist ebenfalls sehr hochwertig. Das war wahrscheinlich noch bevor Blocher dort das Sagen hatte? Schade ist dass Kleinbahn anstatt 1:87, ein kurioser Massstab wählte, aber sein Kunststoff von EMS bezogen, lässt recht dünnwandige Modelle zu und die halten zeitlos wenn der Besitzer Sorge trug. Dito die HAG Wagen 1, Generation Typ 1, wurde dazu Sorge getragen, sind es zeitlose Modelle ohne jeder Zerfallserscheinung. Ganz anderst die alten Metallguss-Wagenboden von Kleinbahn. Die alte Generation der Wagen hatte Zinkdruckguss Fahrwerke. Die sind fast alle zu Bananen geworden! manchmal so stark, dass es den Kunststoff-Gehäuseaufbau unter starkem Druck gesprungen hatte.


    Geniessen wir die Zeit, auch wir halten nicht ewigs 200 Jahre. Jedenfalls ich will kein ausgestopfter zeitloser Hermann an Ausstellungen von Dr. Günther von Hagen werden.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Aus heutiger Sicht mag das grob wirken, aber es ist halt wie bei vielen Sachen so, was gestern hightec war, ist heute Standart und morgen bereits primitiv, grins

    Salü zäme,

    solche Sachen eignen sich heute als Ausgangsmaterial zum basteln und/oder zum verfeinern (aufwerten).

    Die Entgleisungsfreudigkeit war allerdings ein Problem, war aber meist auf die unpräzise Fertigung der Achsen zurückzuführen. mit passender Lehre und Schraubstock konnte das Radsatzinnenmass sauber eingestellt werde.

    Musste ich beim Pocher Gepäckwagen auch machen, wonach das Problem behoben war. Erst wollte ich andere Märklin-Stiftachsen einsetzen, musste aber feststellen, dass die Pocherstifte dünner und in kleinen Messing-Büchsen gelagert sind. Hatte mich erstaunt, da ich solches eigentlich nur von der Marke "Ruco" kenne.

    Schade ist dass Kleinbahn anstatt 1:87, ein kurioser Massstab wählte, aber sein Kunststoff von EMS bezogen, lässt recht dünnwandige Modelle zu und die halten zeitlos wenn der Besitzer Sorge trug.

    Womit allerdings die schwarzen Zapfen für die Drehgestelle hergestellt wurden ist ein anderes Papier: Sie zerbröselten bei mir und das Drehgestell fiel während der Fahrt raus :(. Zum Glück konnte ich über einen guten Freund gratis solche Zapfen beziehen. Von Kleinbahn wurde über ihn ausgerichtet, dass das Problem bekannt sei. Und Herrmann, Du darfst da schon etwas zur Geschichte schreiben. Deine Andeutung klang nämlich interessannt. Hat alles hier seinen Platz ;).

    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love:

  • Womit allerdings die schwarzen Zapfen für die Drehgestelle hergestellt wurden ist ein anderes Papier: Sie zerbröselten bei mir und das Drehgestell fiel während der Fahrt raus :( .

    Hallo Bruno,

    Ja so schwarze Zapfen haben die Kleinbahn Drehgestelle. Zumindest die älteren klassischen Wagen vor ca dem Jahre 2000. Aber die zerbröseln nicht, jedenfalls ich habe das noch nie erlebt. Im Gegenteil, die halten Bombenfest und das war und ist das Problem. Diese Zapfen sind oftmals ab Werk angeleimt. Das Drehgestell braucht den Zapfen zum Fahren gar nicht, es ruht in einer "Pfanne" oder Büchse oder wie immer man dieses Teil benennt. Der Zapfen erfüllt nur eine Sicherung zum Versorgen, dass alles zusammen bleibt. Ohne diesen Zapfen fahren (alte) KLB Wagen genau so gut, aber beim anheben löst es sich (ohne zapfen) vom Wagenkasten... Spätere KLB Wagen haben eine etwas billigere "Klick"-Zapfen Ausführung.


    Im Grunde sind Kleinbahnwagen wunderbare Einwegspielzeuge. Wahrscheinlich ist / war Kleinbahn selber am meisten überrascht, wie langlebig seine alten Wagen sind. Manche davon sind locker 60 jährig und zeigen keine Zerfallserscheinungen. Aber letztendlich sind es halt eben doch - trotz der an sich feinen filigranen Ausführung, - billig gemachte Produkte für die Kinderzeit.


    - keine Innenbeleuchtung möglich.

    - viel zu oft waren die Fensterbänder, Chassie/Wagenboden, Puffer und eben die schwarzen Drehegstellzapfen fest verleimt... ab ca 1970

    - ebenfalls von guter Leimqualität.


    Vor allem bei Märklin Analgen entgleisten die Kleinbahnwagen nicht weil sie zu leicht waren, es sei denn man hängt die federleichten Kleinbahnwagen vorne an den Zug und hinten schwere Märklin Wagen oder gar schwere SNCF Modelle französischer Hersteller aus Zinkdruckguss hinten an die Kleinbahn Wagen, dann war die Entgleisung vorprogrammiert. Stilreine Kleinbahn Kompositionen entgleisen auf DC Anlagen so gut wie nie und nur selten auf sorgfältig ausgeführten Märklin Anlagen.


    Jedoch bei Märklin Anlagen mit aus Platzmangel spielzeughaften abrupten Gleis Neigungen/Senkungen, möglichst gleich an Weichen und Kurven beginnend, drehen die Kleinbahnräder um Haaresbreite am Wagenboden. Manchmal auch direkte Berührung, was zum entgleisen führen kann. Tendenziell will man ja dass der Wagenkasten möglichst tief auf den Drehgestellen liegt, KLB hat das im Verglich zu Lima richtig massstäblich gemacht. Die frühere Hochbeinigkeit von Lima Modellen war und ist bei Modellbahnern unbeliebt. Es gäbe da noch den Kompromiss...


    Anstatt als wären es Eisenerzwagen die Kleinbahnwagen sinnlos überschwer mit viel Blei oder Stahl zu beschweren, vorerst besser mal eine feine Unterlagscheibe am Drehgestell anbringen. Aber dazu erst mal der schwarze Zapfen vom Drehgestell lösen (können)...;( Mit viel Gewalt geht es. Aber ob sich der Leim zuerst oder der Kopf vom Bolzen löst und der Schaft abgebrochen in der Pfanne ruht, das weiss man nicht, Chance / Gefahr: 50 : 50 ... Anzumerken ist noch, alte KLB Wagen hatten leichte Presssitze und kamen ohne Leim aus! Die Leimerei erfolgte erst in den 1970/1980-er Jahre.


    Gut erhaltene KLB Wagen würde ich so sein lassen wie sie sind und halt seine KLB typische Attribute akzeptieren. Bekanntlich gibt es diesen Hersteller nicht mehr. Oder vorher für Ersatz sorgen, wenn man einen KLB-Wagen abändern will. Weil oft gewinnt der Leim das Kräftemessen wenn es um die Zerlegung geht.


    Viel Glück bei Deinem Schaffen Bruno:)


    Danke für Dein Angebot über die Freiberge, doch das ist wirklich zu weit weg von Pocher... Es geht um Bischöfliche Angebote, welche kaum jemand interessierten, es ist 400 Jahre her...

    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

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  • Hoi zäme


    Hier so ein berüchtigter schwarzer Zapfen



    ...da es ein Bausatz vom ABt war - ja so etwas gab's bei Kleinbahn -, ist er bzw. hab ich ihn auch nicht eingeklebt


    Gruss Barni

  • Ja so schwarze Zapfen haben die Kleinbahn Drehgestelle. Zumindest die älteren klassischen Wagen vor ca dem Jahre 2000. Aber die zerbröseln nicht, jedenfalls ich habe das noch nie erlebt.

    Salü zäme

    genau die Zapfen meinte ich. Ich bemerkte es erst, als der Wagen und das Drehgestell, wegen dem zerbröselten Zapfen und der Fliehkraft der Kurve getrennte Wege gingen (okay war auch ein wenig schnell unterwegs). Kleinbahn liess ausrichten, dass nur eine Charge (also nicht viele) davon betroffen waren und ich hatte genau einen solchen Wagen erwischt. Der Rest des Zuges war okay.


    Beim Einkleben war es vieleicht auch eine Frage, wer in der Fabrik gerade geklebt hatte bei der Herstellung. Dies musste ich feststellen, als ich zwei Kleinbahnwagen mit defekten Drehgestellen geschenkt bekam. Kleinbahn Drehgestelle hatte ich noch in der Bastelkiste, aber: Ein Zapfen kam trotz Klebstoff ganz gut raus, der andere beim zweiten Wagen schien für die Ewigkeit halten zu müssen...


    Bezüglich entgleisen: Ab jenem Zeitpunkt, als Kleinbahn andere Achsen aufgleiste (Kunststoff mir einem Metallreifen wie auf Barnis Bild), war das Entgeisen bei Märklingleisen eigentlich kein Thema mehr.

    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love:

  • Sog. "artreine Zugskompositionen" gab's zu dieser Zeit eigentlich nur wenige.

    An der letzten Ausstellung wurde ich von einem Besucher beschenkt - und bezüglich LIMA-Modelle eines besseren belehrt: Zwei ramponierte Schlierenwagen 2.Kl. Marke LIMA waren es (wusste nicht, dass es die mal von LIMA gab). Nach deren Restauration kann ich nun nach Lust und Laune auch mal eine der seltenen "Artreinen Züge" bildem ;) :).


    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love: