Städtebaulicher Pfusch oder die Hitzeinseln

  • Passt perfekt zu den kommenden Hitztagen. Dieser lange Artikel aus Watson befasst sich unter anderem auch mit den Hitzeinseln in den Städten, ziemlich weit nach unten scrollen, ein Thema das mich stark interessiert, da ich 28 Jahre lang eine solche bewohnte, also über viel praktische Erfahrung verfüge. Ein Wärmebild zeigt den Friedhof Sihlfeld als Oase der Kühle. Ich habe die erwähnten 28 Jahre an der Zentralstrasse gewohnt, also in einer dieser dunkelroten Hitzinseln. Wenn es mehrere Tage sehr heiss war, fiel die Aussentemparatur nie mehr unter 30°, was eher selten vor kam aber gegen Ende der Zeit als ich dort wohnte bereits an mehreren Tagen im Jahr vor. Die Gebäude und der Strassenzug wurde um 1900 erbaut. Damals waren die Sommer noch nicht so heiss, selbst im Hitzsommer 2003 gab es nicht so hohe Temperaturen wie nach 2010.


    Interessanterweise befasste sich die Fachliteratur mit dem Thema Städtebau bereits in den 1920er Jahren mit dem Thema Hitze in den Städten und empfahl Grünflächen. Heute ist man kein bisschen schlauer. Die Europaalle ist für mich eines der ganz schlechten Beispiele, im Sommer unerträglich heiss. In Dübendorf hat man auch wenig begriffen. Stettbach Mitte ist ebenfalls eine Beton/Steinwüste. Um den Jabee Tower musste eine öffentlich zugängliche Grünanlage angelegt werden. Es war eine Auflage in der Baubewilligung, das Gleiche gilt für die noch im Bau befindlichen Threepoints. Es wird lieber versucht mit Technik solche städtebaulichen Sünden zu korrigieren. Dazu gehört das Projekt der künstlichen Nebelwolke auf dem Turbinenplatz.


    Architekten die solche Siedlungen die nur aus Beton und Stein bestehen planen, sollten dazu verdonnert werden, mindestens 10 Jahre lang im Hochsommer solche Hitzinseln zu bewohnen. Selbstverständlich mit dem Verbot eine Klimaanlage zu betreiben.


    Mehr Zufall als bis ins letzte Detail geplant, wohne ich jetzt in einer grünen Insel und es macht sich mit markant tieferen Temperaturen in der Wohnung und aussen bemerkbar und vor allem sinken die Temperaturen in der Nacht immer, so, dass die Wohnung nach dem Lüften am Morgen sicher nicht mehr als 25° hat. Mehr als 28° hatte ich in Dübendorf noch nie erreicht, in der Stadt Zürich auf der Sonnenseite bis zu 32° und das über Tage fast konstant. Schlafen ohne Ventilator war kaum mehr möglich.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Da geniessen wir doch das Leben in der grünen Hölle am Leinbach in unserem Heilbronner Vorort: a) geben die Bäume und großen Haselnuss-Büsche jede Menge Sauerstoff ab und b) der dahinplätschernde Leinbach - wenn er nicht - sehr gelegentlich - gerade auf dem Weg duch unseren Keller ist - spendiert angenehme Kühle . . .

    Was muss ich da auf die Malediven ?!???!??

    Gruss Günther