Traktoren Treffen Regio Seeboden Alp über Küssnacht am Rigi

  • Es müssen ja nicht immer so tiefgreifende Themen sein. Hier mal einfach ein schöner romantischer Tag, gestern oberhalb von Küssnacht. Mit der weltbewegenden Frage, was um Himmelwillen ist ein * Tachymètre?!? angebracht an einer wörtlich "Lichtmaschine" von 1889 aus Paris. Die Leute von 1890 wussten dies, ich weiss es nicht! Dass ein Dampfwagen ohne Eigenantrieb mit Holzspeichen die empfohlenen max 300 (km/h) verlässt und gegen 1000 (km/h) fährt? unwahrscheinlich. Dampfdruck und Ampère auch nicht, ob der Wagen waagrecht steht, dürfte einerlei sein.


          


          


          



    Licht & Strom Dampfwagen von Sepp Knüsel. Bj. 1889. Ein Produkt aus Paris. Sinnigerweise mit originaler Kerzenbeleuchtung! Eine Stützbatterie hat er 1889 nicht und Strom durfte nur bei absolutem Stillstand des Wagens produziert werden.

         


         


         


         


    * vielleicht ein Mass für die Druchfluss-Geschwindigkeit?!? Das Teil hängt am Generator.


    Rückfahrt beim Gersau Hafenkrane vorbei.

         



    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

    3 Mal editiert, zuletzt von Longimanus ()

  • Lieber Hermann (ich bleibe einfach bei dem "lieben"

    einmal mehr besten Dank für die schönen Bilder/Fotos. Und das mit den Alphörnern hat mich daran erinnert, dass ich ein solches Instrument gerne besitzen würde. Die Nachbarschaft gegenüber hat ein sooooo schönes Haus . . . ;) ;) :)

    Gruss Günther

  • Der Dampfenwagen ist ein tolles Gerät. :thumbsup: Der ist nicht selbstfahrend?

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Möchte jetzt da nichts falsch behaupten, aber meines Wissens ist der "Strom-Produktionswagen" bewusst nicht selbstfahrend. Er hat ja keine Lenkung(!) Die Kurbel dient der Handbremse. Und zu schwer soll das ganze auch nicht sein, der Generatorwagen wurde in "Leichtbauweise" erstellt, damit der Strom gut per 2 Pferde zu den Haushalten geliefert werden konnte. Ausser man wohnte direkt an der Pariser Bahnhofstrasse oder im Bereich vom Eifelturm, ebenfalls 1889 fertig gestellt, war selbst für die Weltstadt Paris "Elektrizität" was ganz neues.


    Wer kommt denn auf so einen Anspruch, dass jeder Haushalt 365 Tage / Jahr und 24 h dauernd Stromzugang haben müsste? ;) Es reicht doch Strom für 4-5 Stunden an einem Tag die Woche? Meine Beiträge wären garantiert kürzer wie weniger...


    Ich meinte als Witz, hoffentlich brauchst Du diesen Stromwagen im nächsten Winter nicht real, anstatt als Museum? Sepp Knüsel meinte mit trockenem Humor: unmöglich! Der Wirkungsgrad sei (hergestellt 1889) viel zu schlecht. Oder anderst ausgedrückt: wenn jeder so einen Generator-Wagen hätte, bei dem heutigen Strombedarf: es gäbe ruck-zuck keine Wälder mehr.


    Man darf festhalten, der Chef von Rigi-Trac hat "den Doktor" zu diesem Dampfwagen gemacht und Jahre gebraucht, nur um zu wissen, wie das Original und seine damalige Funktion im Detail war, geschweige die effektive Restaurationsarbeit. Er hatte kein Interesse dass es irgendwie läuft, sondern wollte es ganz exakt genau so haben, wie er vom Hersteller 1889 ausgeliefert wurde. Kurz vor 1900 waren solche "Strom-Wagen" gar nicht so selten. Es gibt noch ein paar in Museen, oder in Amerika einige wenige mit altem Aussehen, ohne aktive Funktion, wo im Hintergrund moderne Technik ein paar el. Birnen beleuchten. Ich weiss nicht, wie viele Pferdegespann-Generatorwagen noch vorhanden sind? Möglicherweise ist es weltweit der der Einzige, welcher noch bez wieder so originalgetreu wie möglich funktioniert. Doch in diesem musealen Dampfwagen steckt seine ganze Freizeit der letzten Jahre, Pferde habe ich nicht vorgespannt gesehen! Da traut Sepp Knüsel mehr seinen Traktoren, wenn es um Verschiebungen geht. Für grössere Distanzen wird er auf einen Anhänger verladen.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Beim Tachymètre kann es sich um einen Drehzahlmesser des Synchron- Generators handeln (äussere Skala), an der inneren Skala ist die Frequenz angezeigt. Mit angehängten Glühlampen flackert das Licht im Bereich von 500 Umdrehungen (entspricht 25 Hertz), die gewünschte Drehzahl wäre für 50 Hz (Haushaltstrom) also 1000 Umdrehungen, maximal lässt die Skala 2000 Umdrehungen entsprechend 100 Hz zu (ob es die vorgelagerte Mechanik schafft?)


    Dieser Generator arbeitet im Normalfall nicht im Netzbetrieb (ist nicht mit einem Netz parallelgeschaltet) sondern im Inselbetrieb (nur dieser Generator mit einigen wenigen Glühlampen oder Kohlefadenlampen). Dies heisst: Die Frequenz in der Insel ist nie stabil, sondern stellt sich in Funktion von Lastzuschaltung oder Lastwegschaltung und dem Antriebsmoment (durch die Dampferzeugung) ein.


    im heutigen Netzbetrieb in Zentraleuropa wird die Netzfrequenz im Normalbetrieb in einem Band zwischen 50.050 Hz und 49.950 Hz gehalten, bei höherer oder tieferer Frequenz starten international abgestimmte Prozeduren zur Rückführung der Netzfrequenz auf 50.000 Hz.

    Der zulässige Frequenzbereich (unten Maschinenschutz 47.5 Hz, oben 51.5 Hz Überdrehzahl der Generatoren) ist im Inselbetrieb (z.B. beim Netzaufbau) nur einzuhalten, wenn die gleichzeitige Lastzuschaltung (Frequenz geht in den Keller) oder Lastabschaltung (Frequenz geht durchs Dach) max. 5- 7 % aller rotierenden Massen aller Generatoren (GD2) nicht überschreitet.


    Stand 1889: Entweder kein Licht oder flackerndes Licht oder wenig flackerndes Licht oder stabile Belechtung oder ein lautes Geklapper der Mechanik. Schlimmstenfalls geht die Maschine in Überdrehzahl oder wird abgewürgt.

    Ich bin sicher, der wahre Ingenieur von damals brauchte den Tachymètre nicht.

    Entweder das Licht flackert -> mehr Dampf oder die Mechanik klappert -> weniger Dampf - und sonst ist gut (gut ist etwa beim roten Strich)


    Tole Maschine - danke für's Erhalten


    Gruss Georges


    Edith: Lehrkraftwerk Churwalden https://www.svld.ch/ da kann man Strom erleben

    Einmal editiert, zuletzt von rebellot ()

  • Hoi zäme


    Hier noch ein echter Dampftrakor, den ich letzten Herbst an einem Anlass der Chatzenseedampfbahn mittels Bits und Bytes auf mein Natel gebannt habe



    Gruss Barni

  • herzlichen Dank Georges für Deine fachmännische Erklärungen und Erläuterungen :thumbsup:


    ;) bis zum roten Strich hin, aber nicht darüber hinaus, das ist immer gut...

    Analog ist cool:)