Basteln mit TEE1055

  • Der lange und jüngere Bruder des kurzen OSE Güterzugsbegleitwagens ist ebenfalls fällig. Nach diversen Versuchen und Änderungen nun ebenfalls vorzeigbar:



    Es fehlen noch die Rahmen der kleineren Fenster und kleinere Ätzteile.




    Wer mit dem Vorbild vergleichen möchte, ein Exemplar in beklagenswertem Zustand:



    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Der Sommer-Bausatz hat seine Farbgebung und das Bremserhaus erhalten. Es ist ein Zulieferteil von mir zum Lokschlosserei-Bausatz. Gedruckt wurde es noch von Shapeways, daher waren diverse Nacharbeiten nötig.



    Und auch das erste Kühlwagenteil hat als physisches Objekt das Licht der Welt erblickt. Selbstverständlich noch jenseits von Perfekt, können dadurch diverse Änderungen besser an die Hand genommen werden.



    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Ich breche das Versprechen, die Alsthom-Lok zum letzten Mal gezeigt zu haben hiermit offiziell. Denn die Dame braucht nämlich noch schöne Füsse. Die Drehgestelle zum Bausatz stammten aus dem Bachmann-China-Programm. Die Pizzaschneider der Räder sind dafür aber sehr unüblich. Der US-Kleinserienhersteller NWSL hat dafür eine Lösung: Qualitativ hochwertige Radsätze zum Nachrüsten. Die mussten wegen der auffälligen Vernickelung zuerst seitlich lackiert werden. Der Unterschied ist recht deutlich sichtbar, der Laufkreisdurchmesser ist selbstverständlich gleich:



    Die Verpackung ist kompakt und enthält eine generische Einbauanleitung, die je nach Basismodell passt oder auch nicht. Zudem weiss der State zu Kalifornien, dass Inhaltsstoffe Krebs und Gendefekte verursachen können. Möglicherweise trifft dies zu, wenn man die Räder stundenlang im Mund hat.



    Leider ist durch die *zensiert*- Konstruktion von Bachmann eine Totalzerlegung des Modells nötig, was der hinteren Beleuchtung das Leben gekostet hat. Dies sorgte für einige zusätzliche spassige Bastelstunden.


    Der Aufwand dürfte sich unter dem Strich trotzdem lohnen:



    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • Du hast schon eine Engelsgeduld, Hänsu! Deinen Perfektionismus möchte ich haben!... nein, lieber doch nicht: dann wäre ich mit meinen Modellen allesamt unzufrieden :D


    Die Pizzaschneider hätten mich nicht gestört. Die beim Oeffnen des Modells zerstörte Beleuchtung deutlich mehr.X(

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Roger, du hast mindestens die gleiche Geduld, dies aber eher bei Pneufahrzeugen und Immobilien ;)


    Übrigens wurde durch eine Abdeckung die Beschriftung am Führerhaus beschädigt, wodurch eine teilweise Neulackierung nöt.. ach lassen wir das ;(


    Wieder etwas vom Kühlwagen. Die Grundkonstruktion für den bremserhauslosen Wagen wurde dem Drucker gefüttert. Gegenüber dem Testgehäuse wurden noch ein paar Dinge geändert. Neu ist das Fahrwerk. War nicht ganz einfach, den richtigen Grad der Vereinfachung zu finden. Die Konstruktion wurde bereits in die Variante mit und ohne Bremserhaus gesplittet. Allfällige Fehler müssen also zweimal korrigiert werden.

    Den Mythosmodels-Scherz habe ich behalten. Ein paar Hintergründe dazu: Die Idee kam mir während einer schlafarmen Nacht im Heimatland des Vorbilds. Da habe ich später etwas mit dem Illustrator gespielt. Das Ergebnis lehnt sich an das alte OSE-Logo an, die Schrift ist eine langezogene Variante der Fahrzeugbeschriftung. Zufälligerweise ergibt sich eine nette Symmetrie mit dem stilisierten O in der Mitte.


    Die Bilder zeigen die Konstellation frisch ab Drucker, selbstverständlich ohne Stützstrukturen.



    Die Seite mit der Steckdose für das Ortsnetz.




    Vergleich Vorbild-Modell. Der Wagen oben ist derjenige, den meine Frau und ich ausgemessen haben. Falls jemand Abweichungen findet, wäre dies auf meine Dummheit zurückzuführen.

    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • Die Grundkonstruktion für den Wagen mit Bremserhaus ist nun auch fertig. Was im Original eine geschraubte Konsole ist, wurde im Modell als Rahmenverlängerung realisiert. Das Problem ist, dass die "Innenseite" des Bodens ausserhalb des Kastens (dh. Oberseite der Bremserbühne) mit der Stützkonstruktion des Druckes beeinträchtigt ist. So habe ich mich entschieden, den Boden wegzulassen und als Ätzteil zu realisieren. Diese noch nicht existierende Komponente wird hier mit einem provisorischen Blech dargestellt. Das Bremserhaus selbst ist ein separates Teil. Die Befestigungsschraube auf der Stirnseite ist der Kupplungskulisse im Weg, diese wurde durch zwei seitliche Exemplare ersetzt.





    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • Punktgenau mit dem Ende des schönen Wetters wurde auch die Sommerlöterei fertig. Doch nach dem Grundieren stellte sich heraus, dass die Messingteile an der Pufferbohle vergessen gingen. Ein allzu grosses Problem ist das nicht, aber bei Regen kann ich nicht Sandstrahlen.




    Vor dem Grundieren, das nicht von mir zusammengebaute Modell links ist bereits sandgestrahlt. Es wurden ein paar Sachen wie die HRF-Funkantenne und Ösen für die klappbaren Windabweiser ergänzt. Diese lieferte der (fast) unerschöpfliche US-Teilemarkt. Weiter werden die Seitenfenster in der gleichen Art angepasst wie bei den orangen Loks.

    Während dem Bau des rechten Modells stellte sich heraus, dass die vorgesehne Vorbildlok A 503 hinten eine abweichende Geländerbauform hat. Kein Problem dies gleich direkt so umzusetzen. So wird das erste Modell vermutlich die Nummer A 501 erhalten.


    Teilweise sinnlose Arbeit später:



    Nun können die betreffenden Partien nochmals sandgestrahlt werden.

    Noch zum Thema Unerschöpflichkeit: Die Bremsschläuche sind Made in USA by Cal-Scale. Es scheint aber, dass diese nicht mehr erhältlich sind. Ich konnte ennet des grossen Teiches kein sinnvolles Angebot mehr finden. Bei einem Schweizer Händler dagegen gab es noch einen etwas teureren Restposten. Problem gelöst.

    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • Nun ist es an der Zeit, dass diese zwei weissen Schönheiten nach diversen Nacharbeiten erröten.



    Daneben läuft der Endspurt bei der Ätzfilmerstellung, damit die Begleitwagen vom Stapel gelassen, und erste Muster des Kühlwagens erstellt werden können.


    Weitere pa-Behälter wurden ausgedruckt und bilden nun die ersten kompletten Beladungen. Die Tabak-Container haben im Gegensatz zu den Flüssigkeits-Behältern bereits die kompletten Magnet-Befestigungen. Da scheint noch etwas Feinjustierung von Nöten.




    Noch fehlen diverse Teile, auf einer Seite mussten alle Aufstiegstritte versetzt werden. In Wagenmitte kam ein Seilhaken hinzu. Die Genossen in der ehemaligen Volksrepublik Jugoslavien waren sparsam mit den Dingern ;)

    Dieses Detail wiesen auch einige BTmms 58 der DB auf, wobei aber Brawa nicht darauf eingegangen ist.

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Hallo TEE1055,


    tolle Modelle die du machst! Auch die 3D-Druckteile sind toll. Benutzt du ein Steriolithografie-Drucker?

    Die Technik schreitet voran und ermöglicht neue Wege im Modellbau.


    Freue mich auf Update's!

    Gruss Marc

    Gruss Marc

  • Hoi Marc,


    Merci!

    Richtig, ist SLA, ich benutze einen Form 2 von Formlabs. Das Ding eröffnet durchaus neue Möglichkeiten, gerade bei wenig beachteten Dienst- und Baufahrzeugen. Der limitierende Faktor ist und bleibt der Konstruktionsaufwand.

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Beim GTW habe ich nun die finalen 3D-Druckteile vorliegen. Die Dächer der Endwagen werden von der Mitte her eingeschoben und nach dem Lackieren festgeklebt. Das scheinbar zu kurze Dach auf Seite Mittelteil ist vorbildgerecht. Die Klimaanlagen, die vier Bremswiderstände und der Kühlerventilator erhalten noch Abdeckungen in Form von Ätzteilen. Diese sind bestellt, wird aber noch eine Weile dauern.

    Weil Lackieren erst Sinn macht, wenn beide GTW fertig sind, kommen hier die letzten Vergleichsbilder zwischen dem Basismodell und dem Umbau.






    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Hallo Hänsu,


    Danke für die Rückmeldung bezüglich 3D-Druck.

    Dein GTW wird/ist top! Auch die Druckteile sehen super aus.

    Wie ist es mit der Zerbrechlichkeit der feinen Teile? Ist die Zerbrechlichkeit vergleichbar mit feinen Industrie-Spritzlingen?

    Und wie lackierst du diese Teile? Benötigen die Druckteile eine spezielle Vorbehandlung oder reicht eine "einfache" Grundierung?


    Ich freue mich jedenfalls auf weitere Updates :)

    Gruss Marc

  • Wenn die Teile aus dem Drucker kommen sind sie recht zäh. Manchmal härten sie noch etwas nach. Wenn etwas kaputt geht, dann meistens beim Entfernen der Stützer. Die Stabilität ist im Durchnitt ähnlich wie bei Polystyrol-Spritzlingen.

    Je nach dem schleife ich die Oberflächen noch etwas an, es kann aber auch direkt mit Tamyia-Grundierung überzogen werden. Bislang hatte ich keine Probleme.

    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • Hallo Hänsu,


    das tönt vielversprechend. Habe schon einige Ideen, die evtl. so realisiert werden könnten. Leider fehlt es momentan an der nötigen Zeit.

    Gruss Marc

  • Jetzt ist wieder etwas Zeit für Anderes, da Lieferung der benötigten Guss- und Ätzteile aufgrund der blendenden Konjunktur im grossen Kanton verzögert wird.


    Da Witze über Maschinenbauer gerade en vogue sind, hier ein weiterer Blödsinn aus meiner Hand:



    Unter Ausnützung aktueller Rapid-Prototyping-Methoden wurde versucht, das fehlende Ritzel für die E 3/3 in Spur 0 zu erzeugen. In einer Gerümpelkiste fand ich ein Schächtelchen mit Escap-Motoren aus dem letzten Jahrtausend. Flugs einen Adapter dafür konstruiert. Das mit dem Ritzel war schon schwerer. Besonders der Versuch ganz links ist ausgesprochen dämlich für jemanden, der mal Mechaniker gelernt hat :facepalm:

    Die Evolution wurde dennoch fortgesetzt und endete bei einer achtgängigen Schnecke. Die Resin-Zahnräder halten mit Silikonfett erstaunlich lange, auch wenn die Späne nur so fliegen. Der Motor ist zu schwach und zu schnell, dennoch setzt er das Fahrwerk problemlos in Bewegung.

    Nächstes Problem: einen passenden Getriebemotor finden. Zuerst musste noch die passende Drehzahl ermittelt werden. Ach, ist das lange her. Nun sind drei Testteile unterwegs zu mir. Wenn es funktioniert, werde ich ein Messing-Schneckenrad bestellen.


    Beim Kühlwagen erstellte ich mit dem weissen, nicht mehr ganz aktuellen Testteil ein Beschriftungsmuster. Ganz einfach mit Büropapier, Weissleim und Filzstift. Hilft aber ungemein beim Finden von Fehlern. Diese fiesen Strichdickendifferenzen sind dem PDF-Viewer geschuldet, bei der grafischen Weiterverarbeitung tritt der Effekt nicht auf.


    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • So, auch die beiden pa-Tragwagen und ihre Ladung haben über die Festtage Fortschritte erfahren. Die Flüssig-Behälter haben Magnete und die Griffe aus Draht erhalten, die Kastenbehälter wurden fertig in Silber-Metallic lackiert.

    Die Wagen erhielten die fehlenden Teile, wobei weitgehend auf das Brawa-Sortiment zurückgegriffen werden konnte (z.B. andere Puffer). Die Partie um das Bremserhaus verlangte nach neuen Geländern, da die DB-Verwandten dieser Wagen keine dieser gedeckten Unterstände hatten. Trotz knapper Platzverhältnisse fand sich eine Lösung:





    Ebenfalls sichtbar sind die Holzabdeckungen, welche im Endzustand die unpassende Rahmenkostruktion des DB-Basismodells verdecken. Als nächster Schritt steht die Lackierung der Wagen an.


    Wer vergleichen möchte, das einzige mir bekannte Foto eines Wagens mit (noch) vorhandenem Bremserhaus:

    (Linker Bildrand beachten 8))


    http://balkanmodels.biz/forum/download/file.php?id=8343

    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • Nachdem sich herausgestellt hat, dass der Escap-Motor für die E 3/3 zu schwach ist, machte ich mich auf die Suche nach einem passenden Getriebemotor. Die Drehzahl ermittelte ich, indem das Fahrwerk mit der gewünschten Geschwindigkeit über den Boden geschoben wurde, während mit dem Finger die Radumdrehungen gezählt wurden (mit Stoppuhr). Nach Berücksichtigung der Übersetzung muss der Motor eine Abgangsdrehzahl von ca. 500-600 u/min haben. Gar nicht einfach, so etwas aufzutreiben, wenn man nicht Palettweise davon braucht.

    Direkt in China habe ich einen passenden Motor mit Abgangsdrehzahl von 400u/min gefunden, für 8 Dollars. Das Ritzel musste nochmals umkonstruiert werden. Nun aber passt es, auch die Fahrgeschwindigkeit finde ich ausreichend, Kraft hat der Antrieb auch. An der Lok muss nichts geändert werden, das Getriebe passt genau in die vorhandene Aussparung und ins Führerhaus.





    Für ein Messingritzel kommt nun wieder Shapeways zum Zug, wobei die Versandkosten (30 Dollar) und die Preise allgemein mittlerweile ziemlich prohibitiv wirken.

    E Gruess


    Hänsu

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    (Robert Walser)

  • Wie Du mit dem Stoppuhrfinger die Umdrehungen ermitteln konntest ist mir zwar nicht ganz klar, aber schön, wenn Du den richtigen Motor gefunden hast. Dir ist wohl keine Selbstbauhürde zu hoch: ein Getriebe könnte ich niemals selbst konstruieren.:evil:


    Toll, dass Du sowas kannst! :thumbsup:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Roger, das geht so: Fahrwerk mit Stoppuhr auf den Boden stellen, Hand darauf, ein Finger auf einen Kurbelzapfen. Dann Stoppuhr laufenlassen, mit der gewünschten Geschwindigkeit während 10 oder 20 Sekunden zählen, wie viel mal der Kurbelzapfen den Finger berührt. Danach diese Zahl auf 60 sek hochskalieren und die Untersetzung des Schneckentriebs berücksichtigen—fertig!

    Seriöser wäre natürlich die Berechnung mittels Radumfang, aber hier ging es darum, die subjektiv stimmigste Geschwindigkeit zu finden.

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)