Umbau und Motorisierung eines billigen Standmodells von ‘Atlas‘

  • Das ist klar, ich meine eine Trennung in der Mitte in Querachse. Dies weil dann die hintere und die vordere Seite mit unterschiedlichen Funktionsausgängen verbunden werden (sollten).

    E Gruess


    Hänsu

    Ich halte Genauigkeit für poetisch


    (Robert Walser)

  • Roger, ich nehme an Hänsu meint: die Verbindung als Schnittstelle für eine Digitalisierung, sicher nicht die Pole verbinden... ;) 8| Es soll ja leuchten und schnell fahren, nicht Funken sprühen...


    Mit gefällt Dein Foto super von hinten und von vorne natürlich auch, Dein neuer Sportwagen-Railflitzer ist ein Bijou :thumbsup: , der ist bestimmt viel schneller, als es die Polizei erlaubt.


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Ach so. Jetzt ist‘s mir klar. Ich überlasse die Vorbereitung auf Digitalisierung aber demjenigen, der das Ding digitalisieren will… ^^

    Was ich aber noch machen werde: etwas Ballast unterbringen: der ACB ist etwas zu leicht, um zuverlässig Strom ab den Schienen zu nehmen.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Ach ja - Hermann hätte dem tollen Stück sicher noch ein Düsentriebwerk oben drauf gesetzt . . . :D ;)


    Auf jeden Fall Gratulation an Roger zum bisher Erreichten - sensationell, was er aus dem Plastik-Häufchen inzwischen gemacht hat. Ich habe ehrfurchtsvoll jeden Schritt - auch bei den Fehlversuchen - mitgemacht und bewundere auch hier seine umfassenden Fähigkeiten . . . :) :) :)

    Gruss Günther

  • Nachdem der ACB nun lief, wollte ich ihm noch eine Kinderkrankheit abgewöhnen: die Stromaufnahme aus dem Stand. Wenn er denn einmal in Fahrt ist, ist der Kleine nicht zu bremsen. Aber aus dem Stand anfahren gelingt nicht immer. Ich sagte mir, dass es wohl am Leichtgewicht liegt, so, dass der Rad/Schienekontakt nicht immer gewährleistet ist. Um meine Theorie zu untermauern, legte ich jeweils einen Finger auf das Chassis und erhöhte dadurch die Achslasten. Und siehe da, der ACB reagierte unverzüglich und nahm seidenweich an Fahrt auf. Das war gestern.


    Heute kaufte ich Walzblei. Mein Ansinnen war, das Fahrzeug auf beiden Seiten, hinter den Türen mit Blei zu beschweren. Dort hatte es jeweils Platz, um etwas Schwermetall zu platzieren. Natürlich musste ich dafür etwas Kabel beiseite räumen und - wichtiger - gegen allfälligen Kontakt mit dem Gewicht sicherheitshalber zu isolieren. Da war noch die Schraube, die das Plastik-Innenleben mit der Messing-Grundplatte verbindet. Der Kopf dieser Schraube ragte in den Gewichtsbereich und musste isoliert werden. Dies schaffte ich, indem ich ein Polysterol-Rohrstück passgenau über den Schraubenkopf stülpte. Im Gewichtsklotz musste gegenüber natürlich der nötige Platz mit einer Bohrung geschaffen werden. Was heisst überhaupt: Gewichtsklotz? Ich hatte ja lediglich Walzblei-Platten.

    Noch während ich überlegte, wie ich diese Platten schichten und zuschneiden muss, fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Blei liess sich bei relativ tiefer Temperatur giessen. Jedenfalls erinnerte ich mich an meine Kinderzeit, wo ich einmal mit meinen Cousins kleine Bleischwerter goss (damals trauten die Eltern ihren Kinder noch etwas zu und diese nutzten ihre Freiheiten mit mehr oder weniger sinnvollen Tätigkeiten. Ja: Blei war auch schon damals giftig, aber wir überlebten trotzdem). Ich wusste jedoch nicht, in was für einem Gefäss ich das Blei schmelzen könnte. Einen Tiegel hatte ich nicht. Einen Brenner auch nicht. Also improvisierte ich:

    Eine leere Bierdose findet sich in jedem Männerhaushalt, eine leere Thunfischkonservendose wohl auch. :D

    So schnitt ich die Bierdose einen fingerbreit über dem Boden ab, hämmerte den bombierten Boden möglichst flach und formte einen Ausgussschnabel.

    In dieses Gefäss schnetzelte ich eine Walzblechplatte. Und dann ab auf das Kochfeld: volle Pulle. Würde ich die nötige Temperatur erreichen?

    Zum Behufe der Wärmeerhöhung stülpte ich die leere Thunfischdose kopfüber auf den Bierdosen-Tiegel.

    Während der Heizphase holte ich die vorbereitete Gussform und eine Zange.

    Als ich kurz darauf die Thunfischdose abhob, war das Metall zu meinem absoluten Erstaunen bereits flüssig.

    Der Guss gelang zu meiner Überraschung perfekt. Ich hatte soeben eine neue Art zur Herstellung von Formen für mich entdeckt.




    Im Anschluss passte ich das Klötzchen in den Triebwagen ein, feilte dort und da noch daran rum und fixierte ich entsprechend.



    Ich freute mich auf die Probefahrt. Zwar hatte ich erst die Seite der Laufachse beschwert, und machte mir daher nicht allzugrosse Hoffnung betreffend Adhäsion. Dazu würde erst das Gewicht über der Antriebsachse sorgen, aber was dann auch der Schiene abging, lies mich heulen: nichts! Nichts geschah! Sogar das hin und herschieben des Fahrgestells entlockte der Maschine nur ein kurzes und widerwilliges Stottern. Irgenwann spulte der Tw dann auf der Stelle…. Was für ein Rückschritt!!!

    Ich beschwerte die Gegenseite - wirklich kontaktsicher oder besser als ohne Gewichtsprozedur lief der ACB aber nicht.

    Zu allem Übel ist die Isolation und Unterbringung eines Gewichts auf der Gegenseite um einiges anspruchsvoller. Das ewige Werk geht in die nächste Runde. ;(


    Gruss Roger


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  • Das ewige Werk geht in die nächste Runde.

    aber Du schaffst das Roger :rolleyes: :thumbsup:. Dein Satz kommt mir so was von bekannt vor. Am Ende freut man sich doch, wenn es gut läuft...


    Gruss

    Hermann

    Analog ist cool:)

  • Die Gewichte giesserei hättest du auch viel einfacher haben können. Ich habe noch mehr als genügend Woodsches Metall zu Hause. Ist fast so schwer wie Blei und lässt sich bei ca. 60°C schmelzen. Kannst du gern ein Stück haben für zukünftige Projekte.


    Hat viel weniger Bleianteil dafür gibt es als Zugabe, da es noch das gute alte Woodsches Metall ist, Cadmium dazu, ist auch nicht gesund. Bei so kleinen Mengen macht das nicht. Ist übrigens das einzige Metall das ich kenne welches sich beim abkühlen ausdehnt.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Ist übrigens das einzige Metall das ich kenne welches sich beim abkühlen ausdehnt.

    Hm, ob das praktisch ist?

    Gruss Roger


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  • Im Normalfall extrem praktisch, es muss nicht verankert werden und hält trotzdem. Wobei das Teil worin es gegossen ist, schon etwas Stabilität braucht. Durch die geringe Temperatur kann es in eine Kunststoffform gegossen werden. Wahrscheinlich reicht schon Karton oder Papier, habe ich aber noch nie versucht.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Roger, wenn du möglichst viel Gewicht in ein möglichst kleines Volumen packen, aber doch kein radioaktives Material verwenden willst, solltest du Platin oder mindestens Gold nehmen. Erfordert zwar höhere Temperaturen beim Giessen, lässt sich aber gut spanabhebend bearbeiten (drehen, fräsen oder feilen). Zudem ist es ungiftig und eine sichere Wertanlage.

  • So, ich habe Röbis Anregung befolgt: im Bild die Form und Rohling des zweiten Gewichts. Reines Platin. :vain:




    Es steht mir noch feilen, feilen und feilen bevor. Und das Einpassen ohne Kurzschluss zu verursachen.



    Der schwerste Atlas-Triebwagen aller Zeiten. :whistling:Hoffentlich bin ich nicht übers Ziel hinausgeschossen. Das wird sich ja zeigen. :D

    Gruss Roger


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  • Das Erwerbsleben und die daraus resultierende Ermüdung lässt die Fortführung dieses Projekts ins Stocken geraten. Noch immer beschäftige ich mit dem Bleigewicht.

    Dabei gelangte ich zur Erkenntnis, dass das Laufachsengewicht nicht zur besseren Fahrkultur beiträgt. Es wurde wieder entfernt. Dagegen ist das Anbringen von Gewicht über der Antriebsachse erfolgversprechend - auch wenn die Einpassung des Klotzes schwieriger ist.


    In diesem Zusammenhang: wie sieht es mit der elektrischen Leitfähigkeit von Blei aus?* Als ich den Gussklotz versuchshalber unisoliert auf das Chassis legte, gab es keinen Kurzschluss, obschon ich fast mit Sicherheit beide Pole mit dem Gewicht verband… ?(



    *Die Anfrage auf Google ist mir zu wissenschaftlich und für meine bescheidenen Kenntnisse unverständlich.

    Gruss Roger


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    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • In diesem Zusammenhang: wie sieht es mit der elektrischen Leitfähigkeit von Blei aus?

    Muss wohl nicht so schlecht sein, sonst hätten Bleibatterien nie funktioniert. ;) :D


    Etwa dreimal besser als rostfreier Stahl oder halb so gut wie Stahl. Hast du beides zu Hause, wenn du vergleichen willst. ;)

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Danke Freunde,

    Genau solche vergleichenden Angaben habe ich im Netz vergeblich gesucht. :thumbsup:

    Jetzt weiss ich Bescheid.

    Gruss Roger


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