Hallo Freunde
Schon lange hat mich die Erarbeitung eines wirklich rangiertauglichen Modells gereizt… zugegeben: für ordentlich Geld kriegt man durchwegs gute Modelle zu kaufen - aber ich wär ja nicht der Doktor, wenn ich es einfach ab der Stange kaufen würde…
Basis war eine günstige DHG 500 von Märklin in Blau - die gibts zu tausenden und sind spottbillig zu erstehen. Anforderungen an das Basismodell:
- kl Scheibenkollektormotor
- NEM Kupplungsaufnahme
- Potenzial für eigene Modifikationen wie Lichtfunktionen und solches,
Die gefundene 3078 ist noch eine vor der Glockenankerzeit. War analog mit Allstrommotor. Das Fahrgestell verfügt gegenüber anderen Vertretern der Art über einen NEM fähigen Aufnahmeschacht. Standardmässig hat die Lok eine wechselseitige 3licht Spitzenbeleuchtung mit Nachbildungen der roten Lichter…
Zuerst wurde die Lok ausgeschlachtet und ordentlich gereinigt… wo ich die Räder gleich abgezogen habe, wechsle ich noch die Position eines bereiften Radsatzes. Grund: im Testbetrieb hat sich die Stromaufnahme manchmal als etwas unzuverlässig erwiesen. Durch die nun diagonale Anordnung der Haftreifen erhoffe ich mir eine bessere stromabnahme ab den Schienen.
Aus Ersatzteilbeständen hab ich ein Paar der neuen Märklin Telexkupplungen verbaut. Wenn man die NEM Aufnahme etwas mit der Fräse bearbeitet passt die prima rein. Somit habe ich nun Auch eine Rangierlok für die neuen Kupplungen. Ursprünglich wollte ich eine ROCO Kupplung einbauen - die hat aber einen noch grösseren „Klotz“ und ist dazu noch doppelt so teuer (respektive WAR hab sie immer noch füe ein anderes Projekt)
Ebenfalls umgebaut wurde der Motor und zwar mit einem LemoSolar Glockenankermotor. Der Umbau ist ähnlich in einem Fachmagazin MIBA beschrieben. Während dort aus Messingblech eine Halterung erarbeitet wurde, habe ich einfach den Stator des Motores zweckentfremdet und der dient nun dazu, den Motor in Position zu halten. Der Ritzel des Motors musste noch minimal bearbeitet werden, nun passt das aber perfekt. Der Motor hat nicht übermässig viel Kraft, aber das hat die DHG ja auch nicht - dafür läuft er extrem weich und vorallem: flüsterleise…
Zur Beleuchtung: die Attrappen der Rücklichter wurden aufgebohrt dahinter sitzen nun die etwas Lichtdicht gemachten Platinen von Nicole Keller ausm Schwabenländle. Ebenfalls mit dabei im Set war eine Führerstandbeleuchtung und ich konnte nicht wiederstehen, ein Lock in das Dach zu bohren um dem Modell eine zugegebenerweise nicht vorbildgemässe orangene Rundumwarnleuchte zu spendieren.
Wo ich gerade schon das Dach bearbeite habe ich die Trötenatrappen entfernt und durch Steckteile einer F7 ersetzt.
Ebenso habe ich aus Fensterläden eines Bahnhofgebäudes noch die Wärmetauscher und aus einem halbierten Metallfass die Luftfilter angefügt. An die Geländer kamen noch Tafeln für die Loknummer.
Soviel zur Technik und Umbauten.
Äusserlich hab ich mich so nach existierenden Versionen der DHG 500 umgeschaut - mir fiel ein Exemplar der RBH ins auge. Diese hat nämlich anders als weitere Vertreter ihrer Art eine Beleuchtung, wie das Modell, wo das obere Spitzenlicht nicht am Auspuff vor der Kabine, sondern oben an der Motorhaube sitzt. Zudem bin ich bei Herrn Nothaft auf die entsprechenden Decals dieser Version gegstossen, also fix mal orange Farbe angemischt und voila - hier ein Vorbildfoto:
Dann noch das Geländer etwas vereinfacht erweitert.
Zur Steuerung hab ich einen LoPi 5 verbaut - hätt gerne auch Sound gehabt, der Platz war aber etwas zu knapp. Erklär gleich warum…
Aufgrund der miesen Szätromabnahme und da die Lok ja sehr langsam fahren soll hab ich der Lok noch einen Stützelko verpasst. Der sitzt ganz vorne hinter der Motorhaube - der Platz ist nun wirklich sehr knapp:
Man sieht vorne das kleine schwarze Päckchen. Da ist der ELKO welcher mit Steckverbindung - gut erkennbar am roten Schrumpfschlauch (um die Lok zu programmieren kann der Wlko abgetrennt werden) über eine Ladeschaltung am Decoder angeschlossen ist. Ebenfalls gut zu sehen: der Motorumbau auf den LemoSolar Motor. Da der Stator durch die notwendigen Metallarbeiten etwas angerostet ist, habe ich den noch kurz schnellbrüniert.
Sodele: Lok zu und hier das Resultat:
Die Lok hat nun einen seidenweichen Gang und schafft masstäbliche 0.6 km/h. sie hat seperat schaltbare Telex vorne und hinten, Dreilicht Spitzensignal, Fernlicht, zu-/ abschaltbares Doppelrot und eine Führerstandbeleuchtung und eine Warndrehleuchte. Doppel A bei Rangiergang ist Standard. Kupplungswalzer geht ebenfalls und mittels Funktionsmapping lassen sich auch eine beidseitig rote Standbeleuchtung realisieren und als zusatz hab ich noch eine zum Drehlicht alternierende Rotlichtblinkfunktion programmiert - obs das in real wirklich gibt wage ich zu bezweifeln, aber als Warnsignal lass ich das in meiner hauseigenen Betriebsvorschrift gerne zu