SBB Historic verschrottet Ae 6/6 11416 "Kanton Glarus" und RBe 540 020 und 052

  • Guten Tag zusammen


    Ich habe heute empört gelesen, dass SBB Historic unter anderem die legendäre "Gotthard-Lok" SBB Ae 676 11416 "Kanton Glarus" und die beiden RBe 540 (RBe 4/4) 020 und 052 nach Kaiseraugst zur Verschrottung überführen liess. Mit dabei waren noch je ein Tm I und Tm II sowie ein Personenwagen mit der Betriebsnummer B 262.


    Falls ihr es auch kaum glauben könnt, hier der Fotobeweis: Swiss Railways 🇨🇭 | Der Schrottzug Olten-Lenzburg-Lupfig-Bözberg-Kaiseraugst gesehen in Othmarsingen | Facebook


    Ich weiss, dass man nicht alles "horten" oder betriebsfähig historisch erhalten kann, trotzdem finde ich es schade, hat man die Triebfahrzeuge auf einmal alle verschrottet. Trotzdem fände ich es intererssant, ob Interessenten überhaupt angefragt wurden (falls nicht betriebshfähig, zumindest als Ersatzteilspender...).


    Es wurde doch vor einigen Jahren noch eine Spendenaktion eingerichtet von Märklin für die SBB Ae 6/6 11456 "Olten" - diese wurde übrigens auch verschrottet...


    Ich finde es immer wieder spannend zu sehen, dass kleinere und deutlich finanz -und ressourcenschwächere Bahnen die Möglichkeiten haben, vielseitige Triebfahrzeuge und Rollmaterial betriebsfähig und historisch zu erhalten, auch Fahrzeuge mit deutlich tieferen Stellenwert als die von den Schweizerischen Bundesbahnen. Trambetriebe, die äusserst knapp an Platz sind und auch sonst weniger Mittel zur Verfügung haben, können teilweise jede Generation historisch und erst noch betriebsfähig erhalten - bei der Rhätischen Bahn weiss man sogar den touristischen Wert zu schätzen und macht es sogar zur Managementaufgabe, Triebfahrzeuge zu hegen und zu pflegen - ja man baut sogar noch mit Vereinen zusammen neue Depotanlagen.


    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

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  • Was meinst Du, was da alles demontiert wurde als Ersatzteilspender - unser Technikleiter war glaub ich 5 Tage dort ...


    Lg
    Giorgio

    Lg

    Giorgio

  • Zumindest bei den RBe's sieht es jedoch nicht danach aus als hätte man dort gross Ersatzteile ausgebaut.

    Es ist schon sehr erschreckend was SBB Historic alles "wegwirft", für mich schiesst SBB Historic in dieser Hinsicht am Ziel vorbei.

    Gruess,
    Patrick

  • Deshalb habe ich nicht geschrieben, dass keine Ersatzteile entfernt wurden. ^^
    Eventuell hätte man aber noch was vom Äusseren aufheben können für andere Vereine.


    Es wird aber sicherlich seine Gründe haben, wieso man diese nach langer Zeit doch verschrotten musste... :whistling:

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

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  • Hallo Dominik


    Naja, die beiden RBe sowie die Ae 6/6 wurden vor Jahren auf die Seite gestellt um genau dem jetzigen Zweck zu dienen, nämlich der Ersatzteilbschaffung. Es war nie geplant diese Betriebsfähig zu erhalten. Bei der Ae 6/6 Olten find eich es schade und verstehe den Entscheid nicht so wirklich, aber bei der Ae 6/6 gibt es noch die 11402 und 11411 in Erstfeld sowie die 11421 und 11425 in Olten, dann eine bei Galliker in Luzern, eine beim Locorahma in Romanshorn, eine in Bodio (ex Verkehrshaus), eine in Deutschland sowie jene im Westen bei Bachmann. Klar nicht alle Betriebsfähig aber es gibt genügend. Bei den RBe 4/4 hat historic den 069er welcher als Hist. Fahrzeug geplant war / ist, Bachmann hat den einten ex Oebb und beim DSF sind noch zwei erhalten, dies finde ich so okey. Der C4 262 ist meines wissens auch seit jahren als Ersatzteilspender für die, im Betrieb stehenden Wagen deklariert. Der Tem II stand in Rappi, um diesen und den Tm I find ich es wirklich auch schade.


    In wie fern die Vereine im Voraus Bescheid wussten, weiss ich nicht, weiss aber as einige Bescheid wussten und auch dementsprechend gehandelt haben. Man darf aber nicht vergessen, dass die ganzen Prozesse wie ECM, Revisionen, Gleismiete etc. es nicht leichter machen ein Fahrzeug zu erhalten. Dann lieber die Ressourcen benützen um "wichtigere" Fahrzeuge im Sinne von, gibt es z.B. nur noch eines zu erhalten. Was man auch nicht vergessen darf, der Kupferwert ist aktuell nicht gerade Tief, der Schrottwert an sich etwas durchzogen und es gibt Platz, da kann eine Verschrottung von "nicht mehr benötigtem Material" durchaus Sinn machen, meiner Meinung nach besser als die Politik welche Bachmann hat und 100`000de Franken dafür verschwendet die Fahrzeuge alle paar Jahre in der Schweiz herum zu karren an einen neuen Lagerplatz, alles verroten zu lassen und hohe Standplatzgebühren zu bezahlen.

  • Hallo Michel


    Vielen Dank für Deine interessanten Fakten, die ich absolut nachvollziehen kann und Dir auch Recht gebe. Ich finde es auch wertvoller, lieber wenige Fahrzeuge betriebsfähig zu erhalten und diese regelmässig einzusetzen, als einfach vor sich hin rotten lassen, wie dies etwa in Kallnach im Berner Seeland der Fall ist (werden aber immer weniger Fahrzeuge...).


    Trotzdem finde ich es bedenklich, wie SBB Historic, die eigentlich eine nationale Verantwortung tragen müsste zum Erhalt vom Schweizer Eisenbahkulturgut, immer wieder ihre Kernflotte reduziert und die Fahrzeuge nicht mehr selber betreiben und unterhalten will. Korrigiere mich, wenn es nicht stimmt. Aber ich meinte, dass man vor ein paar Jahren eine Liste mit Rollmaterial von SBB Historic veröffentlicht wurde zur Reduzierung der Kernflotte und sich andere Vereine melden konnten, wenn diese SBB Historic-Fahrzeuge in ihre Bestände aufnehmen wollten (quasi Leihgaben). Ist eigentlich bedenklich, dass andere, viel kleinere und ressourcenschwächere Vereine diese Aufgaben wahr nehmen müssen.


    Auch in diesem Punkt gebe ich Dir recht - es sollte eine vielfältige Palette an Rollmaterial erhalten werden, und nicht x-fach Ae 6/6, Ae 4/7, Krokodile etc.

    Aber genau diesem Punkt kommt SBB Historic nicht mehr nach, da sie eher Fahrzeuge abstossen wollen. Hoffen wir, dass das nun erwirtschaftete "Alteisengeld" in den Erhalt anderer, wichtiger Triebfahrzeuge fliesst.

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

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  • Hallo Dominik


    Da gebe ich dir recht, die Liste der Kernflotte und Entscheide solche Loks wie die Re 4/4 II 11108 zu erhalten, muss man nicht verstehen. Positiv sehe ich hingegen, dass durch die Leigaben, meist an SBB H Gruppen, diverse Fahrzeuge auch wieder öfters und zum Teil auch in Kombination mit Wagenmaterial von anderen Vereinen im Einsatz ist.

  • Das ist so - unter SBB Historic wären wohl viele Triebfahrzeuge nicht mehr so oft unterwegs.

    Dank der Kombination mit dem Rollmaterial von anderen Vereinen sind dann auch ab und zu vorbildsgerechte Kompositionen möglich.

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

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  • ......meiner Meinung nach besser als die Politik welche Bachmann hat und 100`000de Franken dafür verschwendet die Fahrzeuge alle paar Jahre in der Schweiz herum zu karren an einen neuen Lagerplatz, alles verroten zu lassen und hohe Standplatzgebühren zu bezahlen.

    Auch meine Meinung :thumbsup:


    Am Schluss muss er diese dann verschrotten lassen und mit neuen Spendengelder wieder Loks kaufen ( Beispiel Ee 3/3)

    Und die Be 4/6 12339 wäre vielleicht in Luino besser aufgehoben gewesen.

  • Ich habe heute empört gelesen, dass SBB Historic unter anderem die legendäre "Gotthard-Lok" SBB Ae 676 11416 "Kanton Glarus" und die beiden RBe 540 (RBe 4/4) 020 und 052 nach Kaiseraugst zur Verschrottung überführen liess. Mit dabei waren noch je ein Tm I und Tm II sowie ein Personenwagen mit der Betriebsnummer B 262.

    Also, mehrere legendäre "Gotthard-Loks" SBB Ae 6/6 blieben erhalten, RBe 540 sind auch mindestens zwei erhalten. Da verstehe ich den Aufschrei nicht. Wie es bei den Tm l + ll aussieht weiss ich nicht.

    Trotzdem finde ich es bedenklich, wie SBB Historic, die eigentlich eine nationale Verantwortung tragen müsste zum Erhalt vom Schweizer Eisenbahkulturgut, immer wieder ihre Kernflotte reduziert und die Fahrzeuge nicht mehr selber betreiben und unterhalten will.

    finde ich auch schade, wenn alte Fahrzeuge verschwinden, aber: Ist erhalten vom Schweizer Eisenbahkulturgut bei SBB-Fahrzeugen wirklich alleine die Aufgabe von SBB-Historic? Wer finanziert es? Wer zahlt befielt! Bei einem grossen Fuhrpark muss man dazu auch den Überblick behalten können (Unterbringung/wartung/Fitnessfahrten), ihr kennt das wahhrscheinlich auch von Eurer Moba-Fahrzeug-Sammlung. Ist doch besser man gibt das was man nicht überblicken kann einem Verein in Obhut. Und: Da gab es noch anderes technisch interessantes, das erhaltenswert gesesen wäre. so zum Beispiel ein Bem 550 oder ein RABe 12/12 (Mirage). Aber es fehlt wie so oft am Geld. "Man solte das erhalten" bringt noch kein Geld. Ich weiss das vom RABe 12/12 aus eigener Erfahrung (siehe Text hier). Wenn jeder der nach einer Verschrottung reklamiert zuvor gespendet hätte, liesse sich noch so manches erhalten. So kommt's dann eben heraus wie bei Bachmann...

    Gruss Bruno


    Ein Herz für alte Modellbahnen aus Holz, Metall oder Karton :love:

  • Grundsätzlich schade ist einfach, dass hierfür weder Geld noch Platz von Bund oder Kantonen gesprochen wird, was dann zu diesen traurigen Ergebnissen führt. Für ‚Kunst‘ oder anderen kulturellen Mist hat man dann aber den Lottofonds, findet irgend einen Budgetposten, oder sonst einen Mäzen.

    Dabei handelt es sich bei alten Eisenbahnen um Kulturgut.

    Natürlich muss man deshalb nicht gleich alles behalten. Ae 6/6 blieben ja noch einige übrig. Schade ist es zwar um die ‚Olten‘, da mit dieser die letzte Städtelok ohne Zierrat über den Jordan ging. Auch kann ich nachvollziehen, dass die ‚Mirage‘ verschrottet wurden: die waren durch den Umbau so stark verschandelt, dass der historische Bezug längst verloren ging. Bei Triebzügen ist auch die Platzfrage von Bedeutung.

    Gerade bei Kleinloks finde ich es bedauerlich, dass man auch dafür keine überdachte Ecke findet, wo die Maschine überleben könnte. Alles muss nicht betriebsfähig erhalten werden. Komplett genügt. Ein Reiterdenkmal muss ja auch nicht weggaloppieren können…


    Immer noch himmeltraurig finde ich, dass damals keine Ae 4/6 behalten wurde. Nicht betriebsfähig, da eine technische Krücke. Aber ein Zeitzeugnis allemal.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hallo Roger


    Grundsätzlich absolut deiner Meinung, Ae 6/6 gibt es jedoch noch eine Städtelok die 11501 „Renens“.


    Bezüglich Fördergelder, war da nicht im Herbst 2022 eine Abstimmung, welche angenommen wurde, dass auch Hist Fahrzeuge wie Busse, Bahnen etc. Fördergelder bekommen sollen oder war dies nur innerhalb des Kantons Graubünden, ich weiss es leider gerade nicht mehr.


    Bezüglich Mirage, da wären die Finanzen sichergestellt gewesen inkl. Rückbau, da haben leider viele andere Faktoren mitgespielt, dass man heute nur noch den einen Führerstand hat… leider.

  • Ciao Michel,

    Das die ‚Renens‘ noch lebt, wusste ich nicht. Ebensowenig darüber, dass die Mirage hätte gerettet werden sollen und auf gutem Weg dazu war. Eines ist erfreulich, das andere traurig. Hauptsache für das Asyl(missbrauch)wesen ist genug Geld da. :swear:

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Hauptsache für das Asyl(missbrauch)wesen ist genug Geld da.

    Damit lässt sich auch wunderbar Politik machen, mit historischem Rollmaterial nicht. 8)

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Damit lässt sich auch wunderbar Politik machen, mit historischem Rollmaterial nicht. 8)

    Gewisse Politiker wollen sich eben ( in aller Welt, aber nicht für uns) profilieren :thumbdown:


    Was Eisenbahnrollmaterail anbelangt, war es einmal anders.

    Ulrich Bremi FDP setzte sich seinzeit ein, dass die SNCF 141R1244 in die Schweiz überführt werden konnte und hier verkehren konnte.