Technik erneuern beim Märklin SBB RAm 501 TEE

  • Das Wetter schreit danach, im Keller nachzusuchen, was man anstellen kann. Bei Blick in mein Lok-Depot (Schrank) bin ich auf den Märklin Treibwachen 3071 gestossen. In den 70er-Jahre von Märklin produziert.
    In meiner Kindheit einer meiner Traumkompositionen, die man dazumal nicht vermochte. Ich habe mir diese Lok im Jahre 2000 in Ricardo gekauft und meine ersten digitalen Versuche daran ausprobiert. Ich hatte den Motor Treibwagen mit einem ESU-Magneten ausgestattet und natürliche mit dem entsprechenden Sound ausgerüstet.


    Nach 10-jähriger Fahrpause ab ich mich nun entschlossen, die Lok nochmals dem nächsten Level der Digitalisierung zu unterziehen. Beim Anschauen der Lok auf meiner Werkbank bin ich mehr jetzt nicht ganz sicher, was ich alles an dieser Lok modifizieren soll.... Eigentliche möchte ich gerne die nostalgischen Merkmale behalten.

    Deshalb habe ich mich vor Ersten entschieden, einen Kaffee zu genehmigen, um dann die richten Entscheidungen zu treffen.

    Vielleicht habt ihre einige Tipps auf Lager?

    Findus

  • Ich würd dem Ding einen HLA Antrieb verpassen, die Stromaufnahme verbessern, die Fenster ersetzten und moderne Elektronik einbauen.

    So ein ähnliches Projekt hab ich mit einer F7 am laufen, da hab ich mir sämtliche Ersatzteillisten aller Modellgenerationen besorgt und entsprechende Upgrade Teile gefunden.


    Die Fenster für die Bullaugen gibt es bei diesem Modell...

    https://static.maerklin.de/dam…cc652754d6e1434541928.pdf


    Gruss Dumeng

  • Hoi Findus


    Lass das Dings aussen wie es ist, selbst mit dem Anbringen von Schläuchen, Griffstangen etc. wird es ein Gussklotz bleiben. Finde das Märklinmodell aber sehr gut getroffen, es vermittelt nicht zuletzt wegen seines Gewichts den Auftritt des Vorbildes sehr gut.....Wer es in der Halle des Zürcher Hauptbahnhofs erlebt hat (war damals noch ein Kind), wenn sich das Monstrum Richtung Brüssel oder was auch immer in Bewegung gesetzt hat und damit den ganzen Person hat erzittern lassen, der hat einen bleibenden Eindruck vom Pfusbaggetee...


    Gruss Barni

  • Hallo Findus


    Würde wie Dumeng empfiehlt, einen HLA einbauen, dazu einen Loksound 5 und je nach Platzverhältnisse einen grossen Doppellautsprecher - ist aber für den Antrieb die Maximalvariante, auch im Preis (wenn man einmal von einem auch noch möglichen Glockenankerantrieb absieht…).


    Wenn du das Geschick hast, auch optisch etwas zu tun (Farbe, Zurüstteile anbringen), dann warum nicht!


    Dazu würde sich auch eine dezente Alterung anbieten…

    Gruss Christian


    Meine Fotos; Eisenbahnen (Schwerpunkt Gotthard) und Dampfschiffe: https://www.flickr.com/photos/134896793@N03/ - aktuelles Avatarbild zur Erinnerung an den im Schnee versunkenen Gotthard am 17. April 1999.

  • Lass das Dings aussen wie es ist, selbst mit dem Anbringen von Schläuchen, Griffstangen etc. wird es ein Gussklotz bleiben.

    Genau so, wenn Du eine Schabracke mit Juwelen behängst, wird sie zu einer Schabracke mit Gedöns. Bei E-Loks mach ich auch mal einen lackierten neuen Panto drauf wenn der vorhanden Schrecklich ist, jedoch keinen neuen masstäblichen, sondern was das Passt. Auf gutes Gelingen :thumbup:

  • Hallo zusammen


    Danke für die Anregungen.


    Wie schon erwähnte, habe ich die Zugkomposition vor zehn Jahren gekauft und digitalisiert. Zu dieser Zeit war das doppelseitige Klebeband eine meiner wichtigsten Werkzeuge.

    Vor dieser Methode habe ich mich in der zwischen Zeit verabschiedet. Deshalb werde ich den Treibwagen vollkommen zerlegen und neu aufbauen.

    Wie schon erwähnt habe, sollten aussen nicht zu viele Veränderungen gemacht werden. Ich möchte aber die Fahreigenschaft auf den neusten Stand bringen und baue deshalb den Hochleistungsmotor von Märklin ein.

    Mit der Beleuchtung ist es so eine Sache. Möchte ich den Treibwagen mit Führerstandlicht und nicht flackernden Stirnbeleuchtung umbauen, dann benötige ich einige Ausgänge am Decoder.

    Auch die Wagenbeleuchtung und die Beleuchtung am Steuerwagen werden noch zusätzliche Ausgänge benötigen. Das heisst, der Treibwagen braucht 3 Ausgänge und die Wagen mit dem Steuerwagen nochmals 4 Ausgänge.

    Die Zugkomposition soll auch noch mit dem Trafo betrieben werden können, also Wechselstrom und für diesen Umbau sind mindestens 7 Ausgänge notwendig.

    Da der RAM und die Wagen schon 50zig Jahre alt sind, ist auch die Verbindungstechnik entsprechend. Zu dieser Zeit hat Märklin zwei Varianten auf den Markt gebracht, eine mit Wagenbeleuchtung und eine Variante ohne Beleuchtung. Natürlich habe ich diese ohne Wagenbeleuchtung und somit nur eine Steckverbindung mit zwei Polen. Was soll man nun machen? Am besten ist es dieses Thema mal zu vertagen bis Wiki dir einen Geistesblitz zuwirft.

    Also starten wir mal mit dem Umbau des Motors. Nach dem Zerlegen habe ich festgestellt, dass das Ankerlager am Getriebeblock seine Altersspuren hat, was mich ein wenig beunruhigt. Was noch dazukommt, dass der neue Anker selbst noch eine Kunststoffachse hat. Das passt mir eigentlich gar nicht und ich hoffe, es wird sich später nicht rächen.
    Den Anker in Kugellager laufen zulassen ist machbar, aber aufwendig und einen Flachmotor kann, man noch weniger einbauen, da das Kollektor-Gehäuse auch noch eine Teilfunktion des Drehgestells hat.

    Somit habe ich einfach mal den Motor umgebaut.



    Im Motorentest werde ich dann feststellen, wie gut der Motor mit dem zu grossen Ankerspiel läuft.



    Nach dem Einbau in der Grundplatte bleibt noch genügend Platz, um den Motor zu verdrahten.

    Somit habe ich mal den ersten Teil der Erneuerung des Treibkopf der SBB RAm 501 fertig gestellt.



    Als Nächstes folgt der Technikblock für den Decoder, Lautsprecher und das Powerpack.

    Diesen werde ich mit dem 3D-Drucker erstellen.

    Bis später....

    Gruss Urs

  • Heute habe ich das Technikmodul gedruckt. Man denkt, man genügend Platz in der Lok, leider ist es nicht so. Decoder, Lautsprecher und Powerpack nehmen doch Platz ein und der Raum schwindet schnell.

    Ich habe 3 Druckversuche gebraucht, bis ich eine vernünftig passen Teil zu konstruiert und zu drucken.



    Es gibt zwei Befestigungspunkte und eine Einbuchtung für den Decoder.

    Bestückt sieht dann das Technikmodul so, wie unten aus und kann auf die Grundplatte der Lok geschraubt werden. Dabei deren die Kabel auf der Grundplatte verlegt und der Technikteil mit zwei Schrauben an der Grundplatte fixiert.



    Mit einem Schieber wird an die Adapterplatine von ESU fixiert.




    Und schon sind wir bei der Verdrahtung der Lok angekommen.

    Die Lok wird nun fertig verdrahtet. Dabei steht immer noch die Frage offen nach der Beleuchtung. Ich habe mich hier entschlossen, die originale Beleuchtung zu verwenden.

    Das heisst, ich gehe den Kompromiss ein, dass die Stirnbeleuchtung ein wenig flackert. Einem Ausbau steht aber später nicht im Wege, da ich alles mit zwei Schrauben lösen und so die zusätzliche Verdrahtung noch vornehmen kann.

    Der weite Ausbau würde auch heissen, dass ich die Wagen mit einer Beleuchtung und Sitzbänken versehen werde. Was wiederum bedeutet, dass ein Funktionsdecoder in den Steuerwagen einbauen werden.



    Ach, übrigens ein wichtiger Punkt ist der Masseanschluss, den habe ich in der schrägen Fläche der Grundplatte neu gemacht.


    Am Schluss sieht das Ganze so aus



    Der nächste Task wir nochmals spannend. Ihr erinnert euch, den umgebauten Motor. Wie dort schon erwähnt habe, sind die Lagersitze für den Anker nicht mehr so perfekt oder auf gut deutschen, die Lagersitze haben zu viel Spiel.

    Ich habe die Lok neu programmiert auf dem Rollen stand und mit meinem ESU Programmiergerät.



    Nach dem Einlaufen lassen des Motors habe ich dann die Geschwindigkeit eingestellt und danach die Geschwindigkeitskurve aufgezeichnet.



    Auf der linken Kurve sieht man eine nicht Linearität der Kurve. Genau bei diesen Punkten der Kurve sieht man, wie sich die Ankerachse in Schwingen kommt. Normalerweise zeigen die Hochleistungsmotoren eine lineare Geschwindigkeitslinie auf.

    Das heisst, beim nächsten Service der Lok werde ich den Motor, die Ankerlagerung, mit Kugellager versehen.




    Und nun geht es auf die Anlage mit der RAm 501.

    Gruss Urs