Städtische Verkehrsbetriebe Bern (SVB / BERNMOBIL) - Fotos und Informationen

  • Guten Abend zusammen :)


    Da es den einen oder anderen Interessenten mit Interessen am Städtischen Nahverkehr gibt, möchte ich hiermit einen Thread eröffnen für Themen rund um die Städtischen Verkehrsbetriebe Bern (SVB), besser bekannt unter dem Markennamen "Bernmobil". Fotos, Informationen zu Bernmobil und der Stiftung Bernmobil historique können hier geteilt werden. :thumbsup: Was vielen nicht bekannt ist, dass die Stiftung Bernmobil historique jede Berner Tramgeneration betriebsfähig erhalten hat und die Tram-Triebwagen und Tramzüge / Tramwagen regelmässig einsetzt und liebevoll wartet und unterhaltet an den Depotstandorten Weissenbühl und Eigerplatz. :thumbsup:

    Viel Spass beim Teilen, Fragen und Kommentieren. :)

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

    Instagram: gumoba96

  • Heute konnte ich wieder einmal einen Fahrdienst leisten. Da ich aufgrund meiner "Stadtbahn-Prüfung" die "Überlandlinie" 6 von Egghölzli nach Worb Dorf (Infrastruktur RBS mit Zugsicherung ZSI 90 / 127) selten auf der Linie 6 ab Bern HB nach Fischermätteli fahre, nutzte ich heute diese Gelegenheit.

    Da wegen Bauarbeiten (Korrektion Thunstrasse Muri, Projekt KTM) der Bereich Egghölzli - Muri bei Bern unterbrochen ist, fahren die Tramzüge nur zwischen Fischermätteli und Bern Bahnhof Kante J. So kam es, dass ich zum ersten Mal seit der Fahrschule, kommerziell und erst noch mit einem "Vevey-Tram" (Be 4/8) ins Fischermätteli fahren konnte. Diese Tramstrecke ist ab Brunnhof noch nicht modernisiert und hat den "Charme" von der alten "Tramepoche" - teilweise wird direkt auf der Strasse angehalten, ohne Haltestellenhäuschen oder erhöhten Perrons. Besonders nachts muss man gut aufpassen - an den Haltestellen Cäcilienstrasse, Pestalozzi und Munzinger. Da stehen stadtauswärts nur ein Müllkübel und ein Fahrplan-Plakat. Zudem ist es sehr eng - an den engsten Stellen sind es knappe 10 cm zwischen den Wagenkästen. Deshalb gibt es stellenweise Begegnungsverbote zwischen zwei Tramzügen - die das BAV in Ausnahmebewilligungen zugelassen hat. Bei den etwas weniger engen Stellen muss mit angegebener, reduzierter Geschwindigkeit begegnet werden.

    Im Fischermätteli konnte ich während des Wagenrundganges die seltene Aufnahme eines "Vevey-Tram" auf der LInie 6 machen - und erst noch mit der Zielanzeige "Worb Dorf". Dies entspricht den neuen Kundeninfo-Grundsätzen, dass auch bei nicht umsteigefreier Verbindung immer das Endziel kommuniziert wird. In Bern wird dann auf den Tramersatz-Bus Linie 6a gelenkt, um dann in Muri bei Bern auf das "Blaue Bähndli" der RBS nach Worb Dorf umzusteigen. Die Prüfung für das "Blaue Bähndli" der RBS werde ich zukünftig auch noch absolvieren, um alle Linien und Netze in und um Bern zu fahren.



    Am Nachmittag konnte ich dann in meiner zweiten Rolle als Fachverantwortlicher für Vorschriften und Reglemente eine Instruktionsfahrt des Bernmobil historique Ce 2/2 37 von 1910 ins Saali begleiten bei herrlichstem Wetter :thumbup: :


    Die Zusammenarbeit Bernmobil historique mit Bernmobil ist eng und sehr gut - deshalb habe ich ab und an mit der Stiftung zu tun, vor allem bezüglich Betriebsvorschriften, Ausbildungsunterlagen und Bedienungshandbüchern.

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

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  • Ich beneide Dich schon ein bisschen. Während meiner Zeit in Kanada war ich während einigen Jahren Präsident der Edmonton Radial Railway Society, welche den früheren Trambetrieb in Edmonton (Alberta) museal pflegt. Die Strassenbahn in Edmonton verkehrte von 1908 bis 1951, wobei einige Fahrzeuge als Wochenendhäuser oder Schuppen auf Bauernhöfen überlebt haben. Mit Ausnahme eines einzigen Fahrzeuges (Nr 1 von 1908) verblieben davon allerdings nur die Wagenkästen, welche im Laufe der Jahrzehnte extrem gelitten hatten. Die Edmonton Radial Railway Society (ERRS) hat davon in jahrelanger Freizeitarbeit einige wieder fahrbereit restauriert, wobei in eigener Werkstatt auch Drehgestelle neu gebaut wurden. Seit 1999 bis heute bin ich Mitglied und hatte dabei während 16 Jahren Gelegenheit, aktiven der Werkstatt zu arbeiten und auch selbst Fahrdienst zu leisten. Dies geschah einerseits im Fort Edmonton Park (einer Art lokaler Ballender) sowie auf einer rund 3 km langen Linie über die High Level Bridge, wo jährlich in den Sommermonaten bis zu 200'000 Fahrgäste transportiert wurden. Folgende Fahrzeuge wurden auf dieser Linie eingesetzt:


    Ein Triebwagen aus Osaka (Japan) Nr. 247 mit Baujahr 1921



    Ein Original Triebwagen aus Edmonton Nr. 33 aus Edmonton mit Baujahr 1912, dessen Wagenkasten auf einer Farm gefunden wurde und heute voll restauriert wieder funktionsfähig ist:



    Hier mit mir als Wagenführer und meinem Sohn als Kondukteur



    Und als dritter im Bunde ein Import aus Melbourne Australien, Nr. 930



    Viele weitere Fahrzeuge werden im Fort Edmonton Park eingesetzt.


    Das sind nun einige Jahre her, da ich 2014 in die Schweiz zurückgekehrt bin und seither nur noch einmal in Edmonton Fahrdienst geleistet habe. Die Erinnerungen bleiben jedoch!


    Gruss, Hans

  • dass die Stiftung Bernmobil historique jede Berner Tramgeneration betriebsfähig erhalten hat


    Hallo Gurti96,


    erst einmal herzlichen Dank für die Eröffnung Deines Thread. Aber ein kleiner Satz in Deiner Beschreibung stimmt so nicht. Leider. Lasse Dich diesbezüglich einmal genau informieren. Hier ein Typ von Motorwagen bei dem sie sich in Bern ins Arsch beissen, dass es da keinen mehr gibt. Es ist dies nicht der einzige Typ:


    Ce 2/4 Serie Nummer 51 bis 57, später 151 bis 157, Baujahr 1901. Diese Motorwagen mit sogenannten Maximum-Drehgestellen lösten auf der Tramlinie von der Länggasse nach Wabern die Dampftramlokomotiven ab :rolleyes: .


    Jakob

    :gamer: bis zum nächsten Mal. Modelleisenbahner(innen) wird das digitale Fahren und der Bau von Modulen empfohlen.

  • Guten Abend zusammen!

    Vorerst vielen Dank für eure Beiträge - es freut mich, kommt der Thread gut an. :thumbsup:

    Hans, vielen herzlichen Dank für die tollen und interessanten Geschichten aus Kanada mit den eindrücklichen Triebfahrzeugen! :thumbup: Ich gehe im August für drei Wochen nach Kanada - das wäre wirklich eine Reise wert, jedoch reicht es im sonst schon recht gut gefüllten Zeitprogramm leider nicht noch nach Edmonton. Für eine weitere Kanada-Reise wäre dies absolut zu berücksichtigen. ^^

    Jakob, ebenfalls Dankeschön für Deinen wichtigen Input. Es tut mir leid, ist dies in meiner Erzählung über Bernmobil historique völlig untergegangen. Da wird wohl nicht viel darüber gesagt oder geschrieben - nun weiss ich es aber. ^^ Ich finde es schon sehr eindrücklich, wie gut der Ce 2/2 37 von 1910 nach wie vor funktioniert. Gewisse Bauteile wurden 1930 jedoch ersetzt.

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  • Hier noch ein interessantes Video zu den Testfahrten des neuen Bernmobil-Tramzug Be 6/8 911 "Tramlink" von Stadler Valencia:

    (unterhalb dem Video des neuen Irizar E-Bus):


    So fährt es sich im neuen Elektrobus von Bernmobil | BärnToday (baerntoday.ch)


    Ich werde nächste Woche auch wieder abends Testfahrten machen mit dem neuen 911er aus Spanien. :thumbsup:

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  • Letzte Woche durfte ich wieder Testfahrten machen mit dem brandneuen Bernmobil Be 6/8 911 "Tramlink" auf sämtlichen Linien der Infrastruktur Bernmobil.

    Dafür wurde tagsüber eine zusätzliche Kamera montiert, deshalb fehlt ein Teil der Frontabdeckung (Foto in der Wendeschlaufe Wabern).

    Gut zu erkennen sind auch die grünen Leuchtbalken an den Türen - in diesem Zustand ist die Türfreigabe aktiviert. Ist die Türfreigabe aufgehoben, leuchten diese rot im Stillstand. Das Prinzip ist bereits bei den Stadler-Triebzügen der RBS ("Worbla") im Einsatz.

    Bin ich nicht gerade mit dem modernen Tramzug auf Testfahrt, schreibe ich im Büro fleissig an der immer umfangreicher werdenden Bedienungsanleitung. ;)


    Am kommenden Samstag, 13.05.2023 ist wegen dem Lauf "Grand Prix von Bern" ein historischer Zweirichtungs-Tramwagen Typ Ce 4/4 von Bernmobil (historique) zwischen dem Stumpengleis am Casinoplatz und dem Helvetiaplatz unterwegs als "Shuttle" über die Kirchenfeldbrücke. 8)

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  • Guten Abend zusammen


    Bei meinem Arbeitgeber BERNMOBIL ist seit dem letzten Beitrag wieder einiges gegangen:


    Der BERNMOBIL Be 6/8 913 "Tramlink" von Stadler Valencia ist am Donnerstag, 14.09.2023 mit drei Lastwagen im Depot Bolligenstrasse eingetroffen und konnte da bereits erfolgreich eingegleist werden:




    Nun sind bereits drei von zukünftig zwanzig Zweirichtungs-Tramzügen Typ Be 6/8 "Tramlink" in Bern (Nummern 911 - 913).


    Gleichzeitig konnte der in dieser Form in der Schweiz allererste Tramsimulator in Betrieb genommen werden:


    Aufbau Tramsimulator Depot Bolligenstrasse



    Der Tramsimulator ist vom Spanischen Hersteller "LANDER Simulation" aus Donostia / San Sebastian im Baskenland.

    Da war ich als Teilprojektleiter mit meinen Arbeitskollegen bei der Werksabnahme in San Sebastian diesen Sommer:


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    Nächsten Sonntag, 24. September 2023 gibt es wieder einen Betriebstag von Bernmobil historique.


    Am Samstag, 28. Oktober 2023 gibt es einen "Tag der offenen Depottore" im Depot Bolligenstrasse, da der neue Depotteil eingeweiht wird:


    2. Etappe Depot Bolligenstrasse

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    5 Mal editiert, zuletzt von Gurti96 ()

  • Hallo zusammen :)

    Hier noch der Link zum "Tag der offenen Tür" bei BERNMOBIL im Depot Bolligenstrasse.

    Am Samstag, 28.10.2023 gibt es zwischen 11:00 und 17:00 viel Interessantes von den Städtischen Verkehrsbetrieben Bern zu entdecken! ^^


    Bernmobil historique wird ebenfalls Teil davon sein sowie die ganz neuen "Tramlink" (im Fahrgasteinsatz zwischen Bahnhof Bern Wankdorf und dem Depot Bolligenstrasse).

    Event | BERNMOBIL

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  • Heute habe ich an der Spitalgasse, Haltestelle Bärenplatz eine Zeitlang den Trams und Trolleybussen zugeschaut. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Trolleybusse Richtung Zytglogge, mit normal "gehissten" Stromabnehmern gefahren sind, wie es sich für einen Trolleybus gehört. Diejenigen Richtung Bahnhof hingegen, sind mit gesenkten Stromabnehmern am Bärenplatz angekommen, haben dort angehalten, sind auch so wieder weitergefahren und haben dabei sogar zügig beschleunigt.


    Für mich stellten sich folgende Fragen:

    Warum in eine Richtung mit und in die andere Richtung ohne Netzstrom?

    Scheinbar haben die heutigen Trolleybusse eine kräftige autonome Stromversorgung (Akku), die für eine gewisse Zeit auch ohne Netzstrom Normalbetrieb zulässt?

    Wie weit (oder wie lange) fährt so ein Trolleybus ohne Netzstrom?

  • Hoy Röbi, so fahren auch (Trolley-) Busse in Zürich. Offenbar sind in modernen Bussen mittlerweile leistungsfähige Akkus eingebaut, so dass Trolleys grosse Strecken mit gesenkten Bügeln fahren können. Ich nehme an, dass bei Fahrleitungsstrecken Akku und Fahrstrom geladen wird. Zum Senken und Heben der Bügel muss der Chauffeur nicht mehr aussteigen. Geht alles selbsttätig. Und an den entsprechenden Stellen sind Aufgleishilfen für die Bügel am Fahrdraht montiert.

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Danke, Roger, für die Info. Für mich stellt sich dann die Frage, warum man auf Strecken, die mit Oberleitung ausgerüstet sind, mit dem Akku fährt (die Strecke an der Station Bärenplatz ist in beiden Richtungen mit Fahrleitung ausgerüstet). Akku-Betrieb ist sicher weniger effizient als Netz-Betrieb.

  • Ich müsste mich beim nächsten Mal achten, wo es eine Aufgleishilfe hat.

    Es könnte sein, dass die erst weiter hinten folgt und deshalb mit gesenkten Stromabnehmer bis dort gefahren wird.

    sbb_bls_rm = DC Bahner 8) = bahnsiniger äh wahnsiniger Gruss Luca

  • Tja, da überfragst Du mich. Ich denke, dass dies eine Testphase darstellt. Wenn es zuverlässig funktioniert werden die Leitungen dereinst nicht mehr erneuert. Das ist aber reine Spekulation. Ich sehe auch nicht ganz ein, weshalb man das macht, wenn der Draht schon hängt… ich weiss nur, dass es bei der VBZ auch so gemacht wird.


    Vielleicht bei Baustellen, wenn der Bus weiter ausholen muss, als mit Bügeln möglich. Das wäre auch eine Erklärung für Zürich: das ist die grösste Baustelle der Schweiz…

    Gruss Roger


    95 von 121 grünen Ae 6/6


    Die Katze schläft im Lärm; nur die Stille weckt sie, wenn die Mäuse rascheln.

  • Es könnte sein, dass die erst weiter hinten folgt und deshalb mit gesenkten Stromabnehmer bis dort gefahren wird.

    Ja, das ist eine plausible Erklärung.



    Vielleicht bei Baustellen, wenn der Bus weiter ausholen muss, als mit Bügeln möglich

    Auch das ist eine plausible Möglichkeit. Oder vielleicht besteht in der Nähe der Haltestelle, wo ich war, für diese Fahrrichtung eine Umleitung für die Busse mit gänzlich fehlender Fahrleitung.

  • Hallo zusammen


    Das ist korrekt, die Trolleybusse von BERNMOBIL (HESS Gelenktrolleybus und Doppelgelenktrolleybus) fahren teilweise auf der Traktionsbatterie, da aufgrund zahlreicher Bautätigkeiten in der Stadt Bern (vor allem auf der Linie 12 Zentrum Paul Klee - Bern Bahnhof - Inselspital - Holligen) nicht überall Fahrleitungsspannung vorhanden ist.


    Das sogenannte "Eindrahten" (Stromabnehmer heben) kann nur dort erfolgen, wo jeweilige Blecht-Trichter in der Fahrleitung vorhanden sind. Dies ist beispielswiese in Richtung Zytglogge - Zentrum Paul Klee an der Haltestelle Hirschengraben der Fall. "Ausgedrahtet" wird in die andere Richtung bereits vor der Zytglogge. "Ausdrahten" ist auch ohne Fahrleitungstrichter möglich, jedoch muss sich das Fahrzeug dafür im Stillstand befinden. In Bern fahren die Trolleybusse mit 600 Volt Gleichstrom, wie der Tramverkehr.


    Im Kanton Bern ist es so, dass mindestens 50% der Strecke unter Fahrdraht sein muss, damit der Trolleybus nicht als Gesellschaftswagen eingelöst werden muss und somit keine Kontrollschilder benötigt. Im Kanton Bern ist es zudem nötig, eine Prüfung beim Strassenverkehrsamt für den Trolleybus abzulegen mit der Führerausweis-Kategorie D. In anderen Kantonen ist dies nicht der Fall, dies ist kantonal geregelt. Zudem läuft der Trolleybus reglementarisch nicht nur über das Strassenverkehrsgesetz (SVG), sondern hat auch reglementarische Verankerungen im Eisenbahngesetzt (EBG), ähnlich wie der Tramverkehr.

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

    Sammelt und fährt H0 / H0m / H0e ...von SBB über BLS und MOB bis zur RhB und Mariazellerbahn! 8)

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  • Danke, Dominik, für die kompetenten Erklärungen. Ich glaube, ich muss bald wieder mal nach Bern um das Ein- und Ausdrahten zu beobachten.


    Im Kanton Bern ist es so, dass mindestens 50% der Strecke unter Fahrdraht sein muss, damit der Trolleybus nicht als Gesellschaftswagen eingelöst werden muss und somit keine Kontrollschilder benötigt.

    Interessant. War mir gar nicht bewusst, dass Trolleybusse keine Kontrollschilder haben.

  • In Zürich hat es eine solche Aufgleishilfe beim Hardplatz. Bis zum Albisriederplatz fährt der Bus nur mit Batterie. Beim Albisriederplatz ist die Fahrdrahtführung ausserordentlich kompliziert, da in einem grossen Bogen die beiden Tramspuren gekreuzt werden. Früher musste der Bus jeweils für das kurze Stück seinen Hilfsdiesel anwerfen und es ging äusserst gemütlich durch diesen Streckenteil.


    Busse mit Batterie für Teilstrecken mit Oberleitung.

    Gruss Erwin



    Wer rast, der verpasst das Leben.


    Kein Platz für weitere Sammelstücke ist nur eine faule Ausrede. ;) Es gibt für alles eine Lösung.

  • Bern um das Ein- und Ausdrahten zu beobachten.

    Bitte gerne geschehen, Röbi. :) Das Eindrahten kannst Du beispielsweise gut bei der "Welle" am Berner Hauptbahnhof beobachten, wenn der eindrückliche HESS Doppelgelenk-Trolleybus in der Steigung an der Haltestelle eindrahtet, bevor er weiter als Linie 20 in Richtung Wendeschlaufe Länggasse fährt. Die Wendeschlaufe Länggasse stammt übrigens noch aus der Zeit des Tramkverkehrs in die Länggasse, das Haltestellenhäuschen blieb unverändert. Früher fuhr die Linie 5 von der Wendeschlaufe Länggasse zur Wendeschlaufe Ostring (unter der Autobahnbrücke der A6 Bern - Thun).

    Trolleybusse keine Kontrollschilder

    In Bern und Biel/Bienne ist es so, in Freiburg bei den TPF trifft dies nicht zu - weil eben kantonal geregelt. :rolleyes:

    jeweils für das kurze Stück seinen Hilfsdiesel anwerfen

    Das war in Bern auch lange so, bis die neue Trolleybus-Generation von HESS eintraf. Deshalb haben die Trolleybusse komischerweise immer noch ein internes Fahrvorrecht (geregelt in den BERNMOBIL Bus -und Tramvorschriften) vor den Tramzügen, an den Kreuzungen Zytglogge und Hirschengraben. In Jedem Falle müssen den stadtein -und stadtauswärts fahrenden Trolleybussen der Vortritt gewährt werden an der Zytglogge und am Hirschengraben stadteinwärts. Grund dafür sind die spannungslosen Fahrleitungsabschnitte des Trolleybus, die aber eben problemlos mit der Traktionsbatterie überbrückt werden können und somit keinen Hilfsdiesel mehr gebrauchen. Früher wurde der Hilfsdiesel nur gebraucht, wenn aus verschiedensten Gründen nicht unter der spannungslosen Fahrleitungs-Sektorentrennung durchgerollt werden konnte.


    Bei Kreuzungen von Tram -und Trolleybus-Fahrleitungen gibt es für den Tramverkehr sogenannte "Ausschalt-Signale" (gemäss FDV R 300.2, analog der Signalisierung bei Normalspurbahnen), unter denen ohne Bezug / Abgabe von Fahrstrom durchgefahren werden muss (Fahr -und Bremshebel in der neutralen "0"-Stellung). Sonst kann es zu einer Funkenbildung kommen, welche langfristig die Sektoren-Trenner beschädigen.

    Freundliche Grüsse aus dem Berner Seeland von Dominik

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