Hallo zusammen
Ab und an Reise ich allein (geschäftlich) oder mit der Familie mit der Bahn auch ins Ausland - so wie zig tausend andere auch... Vielleicht ist doch nicht alles so alltäglich, sei es weil das eben ein anderer Alltag ist, "man nicht Zugfahrer" ist oder weil ich das eine odere andere zeigen kann, was vielleicht von interesse sein könnte. Wie auch immer, ich berichtete in der Vergangenheit schon manchmal von Reisen und möchte das wieder aufnehmen und fortführen.
Genug der einleitenden Worte...
Meine letzte Fahrt fürte mich am 8. Mai 23 von Basel nach Stuttgart-Gerlingen, am 10. Mai wieder zurück. Bahnfahren in Deutschland ist ja manchmal mit auch grösserem Ärger verbunden - davon bin ich bis jetzt weitgehend verschont geblieben (wobei es auch sehr individuell ist, was den "grosser Ärger" ist... - ich bin da ja recht tolerant und verständnisvoll).
Da ich die Fahrt ziemlich individuell planen konnte (das Nachtessen war quasi der einzige Fixpunkt), entschied ich mich für EC 6 und TGV 9575 - inkl. grosszügiger Umsteigezeit in Karlsruhe. Mit auch grossem Vorlauf für das lange im voraus terminierte Meeting, schlug das zuggebundene Ticket nur mit rund 34 Euro zu buche (1. Kl. inkl. Reservierung).
Die Verbindung betrachte ich als interessant und auch etwas nostalgisch - der EC 6 ist einer der noch wenigen lokbespannten Züge nach Deutschland, danach der TGV, der zumindest mir innerhalb Deutschland noch ungewohnt vorkommt.
Ein paar Bilder zeigen Eindrücke der Hinreise:
Hier in Basel SBB zuerst die in einem Zwischengleis wartende spätere Zuglok des EC 6, die 101 067. Der Zug selbst wurde offenbar von der 460 107 "Glärnisch" bereitgestellt oder sie war Teil des Zuges (mir kam das komisch vor, dass an diesem Zugende eine 460er war... weil eigentlich kommt der Zug aus Interlaken Ost). Jedenfalls fand dann ein klassischer Lokwechsel statt.
Wichtig scheint mir hier noch die Tatsache, dass die 101 ja die auf die 460er folgende Lokreihe bei ADtranz war - die Loks sind sich im elektrischen Teil sehr ähnlich. Wo sie sich nicht ähnlich sind, von der 101 gibt es mit 101 001 bereits eine Muesumslok!
Bedenklich ist, dass auch schon eine Anzahl 101 verschrottet wurde! Wieder andere werden gerade verkauft und kommen wohl unter anderem an den Autozügen Lörach - Hamburg zum Einsatz - in blau!
Die 101 erlitten ein ähnliches Schicksal wie die 103, einfach nicht ganz so krass. Sie wurden (zum Teil) ebenfalls im Unterhalt vernachlässigt und sind deshalb zum Teil verschliessen. Ein anderer Teil braucht es ob der unzähligen Triebzüge schlicht nicht mehr, weiterverwenden bei DB Cargo ginge wohl von den technischen Voraussetzungen, doch sind sie bestimmt zu teuer und eben "verbraucht" - da ist ein Autoreisezug wohl die beste Alternative...
Wie erwähnt stand in Karlsuhe etwas Zeit zur Verfügung (genau 18 min). Dort stehen meist Loks abgestellt - ich hatte sehr grosses Glück für mich, stand doch die frisch blau lackierte, aber noch völlig unbeschriftete 120 204 der WRS in Karlsruhe, links daneben zwei ebenfalls spannende Loks, die SRI 151 075 sowie dazwischen die in Diensten der SNCF stehende 185 552. Die 204 ist nach der 145 die zweite 120 in Besitz und Diensten von WRS - interessant, dass die 145 graue, die 204 nun rote Stromabnehmer besitzt. Diese Lok trägt mit der Nr 204 eine Nr, die sie mit dem Nachrüsten eines Nahverkehrs-Paket für den Einsatz mit Doppelstockwagen bei DB Regio erhielt - das waren nur ganz wenige Loks. Es gab einmal die 120 101 - 160 als Serienloks der Baureihe 120.1.
Interessant hier, dass die 120 204 nur geschleppt bewegt/überführt werden durfte, dies allerdings mit 200 km/h maximaler Geschwindigkeit (ja, man muss genau sein...). Die Lok ist ja für diese Geschwindigkeit ausgelegt, überführt wurde sie wohl in Güterzügen...
Die weisse 147 (Bombardier Traxx 3) stellt auch IC-Verkehr dar - jedoch im Prinzip mit "getunten" S-Bahn Doppelstockwagen. Diese sind recht gut auch zum mitfahren...
Weiter ging es im bis dahin sehr gut besetzten TGV aus Paris-Est (in Karlsruhe stiegen viele Passagiere aus, doch der Zug war noch immer gut besetzt). Beeindruckend ist immer wieder, wie gut und schön der Zug gerade aus läuft (im Rheintal haben mich die SBB EC-Wagen etwas negativ überrascht - kenne ich doch die sonst auch für sehr guten Lauf - vielleicht eine Ausnahme, der Wagen pendelte hin und her).
In Stuttgart dann "das Wandern ist des Müllers Lust..." die Perrons enden viel früher, danach folgt die gigantische Baustelle von Stuttgart 21 (Bilder folgen unten). Die Stadtbahn dann sehr gut, sehr hell und mit gutem Blick nach draussen - die Fahrt ging bis zu Endstation in Gerlingen. Kolleginnen nahmen die Linie gleich ganz unter die Räder - vom Flughafen Stuttgart bis Gerlingen mit rund einer Stunde Fahrzeit!
Das Bild der Dampflok hing im Hotel...
Am Mittwochabend die Rückfahrt:
Grossartige Aussicht aus der Stadbahn U6 nach Vorne:
Hier der Plan mit den Fussgängerwegen zu den "Bahnsteigen" - im raschen Schritt sind dafür immer noch 6 Minuten erforderlich!
Der Bahnhof wird mit Stuttgart 21 übrigens um 90° gedreht...
Nasen in Stuttgart...
Der nicht so schöne ICE4, und der starke und schnelle ICE 3
Das Gebäude gibt es doch im Modell!
Der Nachhauseweg startete zwar pünktlich, doch im Wissen, dass der Anschlusszug in Karlsruhe rund 35 min Verspätung haben wird... Genug, um die Zugbindung aufzuheben (+20'). So fuhr ich ohne umzusteigen einfach weiter nach Basel SBB. Dieser ICE 3 hält dann zwischen Freiburg und Basel "an jedem Miststock" - eben der „Baden-Kurier“…
Deshalb wäre auch Umsteigen sinnvoll, um in Basel SBB eine S-Bahn früher zu erwischen - nun ja, ich war dafür dann um 22.07 pünktlich in Basel SBB.
Ich würde und werde wieder die Bahn nehmen, wenn ich so geschäftlich reisen "muss". Meine Kameraden waren meist mit dem Auto unterwegs, mit dem Flieger (aus gewissen Ländern ist nur dies praktikabel) oder auch mit der Bahn - so aus den Niederlanden, was aufgrund von Verspätungen zu einer wahren Monsterreise ausartete... Das Ruhrgebiet scheint eine der Quellen der Probleme zu sein.
Ach ja, das Bahnpersonal war ausnehmen freundlich und hilfsbereit - wie eigentlich fast immer