Dokumentation der MoBa - Elektrische Pläne

  • Hallo


    Ich wollte mich erkundigen, wie ihr eure Elektropläne für den Bau einer Modellbahnanlage (H0, aber auch andere Spurweiten) dokumentiert.

    Welche Software verwendet ihr dafür? Nutzt ihr beispielsweise Excel oder andere Programme?

    Außerdem: Wie und womit beschriftet ihr eure Kabel und Verteiler?

    Besten Dank und Gruss
    Gleichstromer

  • Ich gebe ehrlich zu, dass ich im Dokumentieren nicht so gut bin, wie ich es sein möchte... In Bezug auf Kabel möchte ich aber darauf hinweisen, dass ich seit Jahrzehnten bei meinen Anlagen ausschliesslich alte Telefonkabel verwende, welche farbkodiert sind. Auf diese Weise kann ich immer verfolgen, wie ich etwas einmal verdrahtet habe.


    Solche Kabel stammen von alten Haus- und Geschäfts-Telefoninstallationen und meine sind schon viele Jahrzehnte alt. Ob es immer noch möglich ist, entsprechende Kabelstränge zu erhalten, weiss ich nicht, da ich selbst immer noch einen mittlerweile kleinen Vorrat habe. Ein Versuch wäre es aber sicher wert.


    Gruss, Hansruedi

  • Hallo Gleichstromer (wie ist dein Name ;) )


    Eine Interessante Frage, die man vermutlich nicht mit richtig oder falsch beantworten kann. Ähnlich mit dem richtigen Digitalsystem etc. Ich kann dir daher nur aufzeigen wie es für mich passt. Bei mir gibt es mehrere Arten die komplette Verkabelung zu dokumentieren.


    Zum einen habe ich für jeden Komponenten ein Anschlussschema gezeichnet, sprich wie wird die jeweilige Komponente ans Gleis, an die Weiche, an die Ringleitung etc. verkabelt. Dies hilft bei einer späteren Fehlersuche an den Komponenten. Des Weiteren gibt es eine Anschlussliste in Excel, jeder Komponente hat einen Namen, z.B. W-Dec 1, Qced 1, R-Dec1 etc. in der Liste ist dann zum einen die verwendete Digitaladresse ersichtlich, sowie was daran angeschlossen ist. z.B. Haltemelder Gleis 1, Rückmelder xy, Endschalter xy usw. Sprich bei einem Fehler oder beim Programmieren der Software kann ich in die Liste schauen und sehe ah Gleis xy hängt am Decoder xy.


     



    Ebenfalls gibt es solche "Kabellisten" für alle D-Sub Steckverbindungen



    Bei mir wurde alles farblich getrennt. Digitalsignal / Zentrale Schalten/Melden / Stromversorgung Komponente, haben jeweils eigene Farben, bei mir rot/schwarz/grün/grau/orange/braun. Danach gibt es noch Farben für Beleuchtungen gelb/blau, Farben für Gleitkontakte ab Rückmelder blau/schwarz usw. Das Ganze habe ich in einer Legende festgehalten, Farbe / Anschlussbeschrieb sowie Querschnitt. Bei mir als Beispiel 1.5 mm2 Versorgungsleitung, 0.5mm2 Anschluss Decoder ab Versorgungsleitung, 0.14mm2 Anschluss Gleis ab Decoder.


    Unter der Anlage werden alle Komponenten Beschriften mit dem jeweiligen Namen und die Anschlüsse von Beleuchtungen, Gleisen etc. ebenfalls beschriftet. Bei uns sind gegen die 120 Weichen, 700 Rückmeldekontakte sowie 650 LED`s im Einsatz, und mehrere Kilometer Kabel, bislang fand ich mich immer sehr gut zurecht.



    Es gibt sicherlich andere, bessere Varianten aber für mich stimmt es so und ich finde mich seit bald 10 Jahren damit auf der Anlage zurecht, sei es bei Umbauten, Erweiterungen oder bei der Fehlersuche.

  • Hallo Gleichstromer

    Der Ansatz der Dokumentation ist wichtig. Wenn eine Störung später behoben werden soll, ist es sinnvoll, Unterlagen zur Hand zu haben, da die Vergesslichkeit, oder damalige Gedankengänge nicht mehr so präsent sind.

    Schaltungen zeichne ich mit sPlan7, für Decoder nutze ich bei QDecoder ein Ausdruck der Verschaltung, sowie für jeden Decoder ein Excel File mit Klemmennummer Start > Ziel, Kabelnummer oder Farbe sowie Funktion und Digitaladresse. Ausserdem habe ich auf meiner Modulanlage jedem Kabel eine ID Nummer gegeben. Ist etwas Aufwand, beim letzten Umzug zeigte sich, dass diese Arbeit nicht umsonst war.

    GRuss Andy auch Gleichstromer-System, mit DCC

    GRuess Andy


    Bauweise: Modulbahn mit eigener Norm
    Thema: Mitteland / Jura / Bahnhof Bipp
    Gleismaterial: Peco Code 75, Rocoline
    Steuerung: ESU Ecos SW 4.2.13
    Decoder: Weichen: ESU Switchpiloten, Signale / Licht: Qdecoder
    Melder: ESU Detektoren
    Software: Modellstellwerk 10.6 B71, Darstellung: SBB Iltis

  • Hallo zusammen


    Vielen Dank für eure schnellen Rückmeldungen.

    Es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich die Ansätze sind. Das Programm sPlan7 klingt ebenfalls interessant. Allerdings bin ich kein Elektriker und daher mit den Symbolen weniger vertraut.


    Eine Excel-Liste ist natürlich eine recht einfache Lösung, aber sie hat den Vorteil, dass man sie vermutlich auch in 20 Jahren noch problemlos öffnen kann.


    Ich bin gespannt, ob noch weitere Inputs von anderen Forums-Teilnehmern diesen Beitrag bereichern werden.


    Vielen Dank und herzliche Grüsse

    Oliver

  • Hallo Oliver,

    Ich nutze für mich als auch für ‚Auftragsarbeiten‘ die Education Version von ePlan, dort wird alles als normaler Elektroschaltplan gezeichnet, je nach Fähigkeiten des Nutzers ist aber weitaus mehr möglich (Links, Artikellisten um einen kleinen Teil zu nennen). Anschliessend kann das ganze als PDF exportiert werden, zudem ist die ePlan-Datei jeweils aufwärtskompatibel, sprich ich kann mit der 2025 Version auch die 2024 Projekte öffnen und ändern.

    Für die Beschriftungen gibt es theoretisch die NEM605, obschon diese meines Erachtens nicht all zu intuitiv ist. Generell sind die NEM 600 und aufwärts sehr hilfreich, die Zeit diese zu studieren lohnt sich auf alle Fälle.

  • Ciao Oliver,

    wie andere Forumisten setze ich zur Dokumentation der einzelnen Decoder-Anschlüsse auf Excel (auch mit dem Gedanken der längerfristigen Verfügbarkeit).


    Für die physische Beschriftung der Kabel auf der Anlage verwende ich bedruckbare Schrumpfschläuche von Brother.


    Ein dazu passender Drucker für den Heimgebrauch ist für ca. CHF 110 erhältlich. Dies war mir die gewonnene Übersicht im Kabelchaos wert.

    Viele Grüsse, Rolf :thumbup:

  • Hallo


    @Soar56 merci für den Hinweis bezüglich Brother. Ich kannte bisher nur die normale Funktion der Etiketten und Label. Spannender Ansatz.
    Gefällt mir sehr gut.

    @STUTZ merci für deinen Einblick. Wow, was für eine Software. Ich denke die ist sicherlich grossartig. Aber ich befürchte ich würde mich verlieren.

    Am Ende des Tages ist ein Modellbahner doch fast schon ein Allrounder, was er alles können sollte beim Bau einer Anlage.
    Schreiner, Metaller, IT Kenntnisse, Elektriker, Landschaftsgärtner, Maler, Gipser usw

    Aber ich lese gespannt weiter hier.
    Danke für die Inputs.

    Gruss Oliver

  • Soar56

    Top dein Hinweis Ich habe mir auch einen Brother Drucker angeschafft. Sowie dann noch einen passenden Föhn mit genügend Leistung.
    Jetzt muss ich nur noch die passende Art finden, wie ich das ganze Dokumentieren soll.

    Danke und Gruss
    Oliver

  • So, langsam geht es vorwärts.
    Inklusive der Beschriftung der Kabel.

    Noch offen ist, wie die Dokumentation der Verkabelung erstellt werden soll.

    Ob Excel, oder mit einem Programm........... stellt sich nur die Frage nach einer
    möglichst einfachen Lösung.